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 CI-Mädchen bei "Ein Herz für Kinder"


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Neuling



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Wie sieht bei ASL aus????

ob die Satz-Grammatik auch so fest wie bei unsere DGS-Grammatik strukturiert oder nicht??

und bei andere Länder????

Vorkurzem hat ein Afrikanische Missionär mir erzählt, daß in Ughuda und Kongo die Gebärdensprache so gut fördern und entwickeln als hier bei uns. Hier ist wirklich eine Entwicklunsland der Gebärdensprache. Das gebe ich zu.... Ich finde wirklich sehr schade, daß hier in Deutschland viele Hörgeschädigten nicht vereint sind. Untereinander kämpfen sie um die Anerkennung.

Ich habe GL Eltern und bin ja gemischt aufgewachsen. Durch die sprachliche Erziehung von damals... Leider!!! [cry]

Ich glaube ganz bestimmt daß alle DGS-Sprachler und GLs in 10 Jahren oder später komplette DGS mit festen grammatische Struktur beherrschen...



Spitzenmitglied
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@Rainbow,
ist dein eigenes Grossmaul nicht gross genug? Dann hol dir das liebe Grossmaul aus München in deinen Westen! Sicher wärest du von ihm bestens bedient.
Wenn du diesen Spass nicht verstehst, dann einfach SPAM OUT.

@yippiee,
ja, richtig, gehörlose Kinder sollen am besten ganz gleich parallel DGS und LBG erwerben, also zweisprachig aufwachsen. Sie sollen diese beiden Sprachen aber möglichst natürlich, nicht gesteuert, erwerben. Also einfach nebenbei und automatisch, vor allem spielend, „lernen“ ohne Quälerei, wie Hörende ihre Lautsprache als Muttersprache auch. Bei unseren beiden gehörlosen Kindern haben wir in den ersten sechs Jahren eher LBG als Dominanz verwendet, doch hat es nicht geschadet. Andere machten es umgekehrt und es hat auch nicht geschadet. Jedem das Seine!



Spitzenmitglied



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Lieber Hans Busch,
offensichtlich hatte ich den Spaß verstanden, sonst hätte ich keine Smilies dahinter plaziert, oder ?
Wenn Du selbst Spaß nicht verstehst, solltest Du nicht von Dir auf andere schließen..... [tongue]



Spitzenmitglied
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@Rainbow,

lieber Rainbow (oder: liebe Rainbow?),
das Ganze hatte ich auch schon verstanden. Kein Problem. Ich dachte, ohne den letzten Satz „Wenn du diesen Spass …“ könnte der Text vielleicht eine ganz andere Deutung haben. Alles ist immer offen. Deshalb vorsichtshalber mit diesem Satz, gell? Die einwandfreie Kommunikation gibt es leider nicht. Eine Frau und ein Mann kennen sich schon seit 40 Jahren und streiten immer wieder, bloss wegen Missverständnissen, tja …
Außerdem habe ich immer komische Gefühle, hier mit allen anonymen Phantomen, die ich überhaupt nicht kenne, zu sprechen (natürlich schreiben). Dann lieber mit Vorsicht, denn ich bin neu hier.

Greifen wir lieber wieder zum eigentlichen Thema …



Spitzenmitglied



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Miriam, ich erlerne die deutsche Sprache viel später. Ich weiß nicht, ob
ich jetzt sagen kann, daß ich sie beherrsche, denn ich lerne sie (unabhän-
gig von der Schule) noch. Und in meiner ehemaligen Schule habe ich wirklich
wenigsten Probleme mit dem Fach Deutsch, obwohl ich einziger GL war! Und
es war keine Quälerei. Heute habe ich noch viel Spaß daran, Deutsch zu lernen.
Besonders die französische Sprache =)

Und zum Schreiben soll und darf man die Grammatik von der Deutschen
Gebärdensprache nicht verwenden! Die DGS ist eine visuelle Sprache.

Wenn ein Gehörloser "einen gehoberen Posten" haben will, muss er die
deutsche Sprache schon beherrschen. Aber sprechen muss er nicht!

...

Hans Busch, ich hoffe, ich bin für dich doch kein anonymer User =)



Neuling



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Hallo,

ich habe nun nicht alle Beiträge hier lesen können.... sorry.
Fakt ist doch, dass ich nicht gegen die Gebärdensprache bin, wie ihr es hier immer schreibt, im Gegenteil, die Schule sollte den wesentlichen Stoff so vermitteln, dass man ihn versteht.
Allerdings finde ich es auch wichtig, dass die Schule die Lautsprache (oder zumindest die Grammatik) den GL beibringt, denn ohne die kommt man nicht weiter. Hier jedoch wurden etliche Stimmen laut, dass die GL in der Schule nur DGS haben sollen, gar nicht die Lautsprache lernen sollten (auch nicht im schriftlichen) und das kann es ja wohl nicht sein...

Grüße,
Miriam



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Zitat:
Hier jedoch wurden etliche Stimmen laut, dass die GL in der Schule nur DGS haben sollen, gar nicht die Lautsprache lernen sollten (auch nicht im schriftlichen) und das kann es ja wohl nicht sein...

[ops] [ugone2far]
wie, was, wo...
Jeder, der hier schreibt, ist für die Lautsprache und DGS. In der Schule muss DGS und deutsche Lautsprache vermittelt werden.



Neuling



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Na.. zumindest sind wir uns darüber einig. ;)

Die Unterschiede der Meinungen zum Thema CI sollten nicht mehr weiterdiskutiert werden.. wir sind da anderer Meinung und das ist ok (zumindest für mich).

Grüße,
Miriam



Spitzenmitglied



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Hätte ich soviel Zeit, wie die Diskutierer hier, gäbe es sicher schon neue Nachrichten von mir. Bei täglich 9-10h vor dem beruflichen Pezee hat man danach aber keine Lust mehr, auch noch zu Hause davor zu hocken.

@bengie,

deine AndieStirntippMeinung in Ehren, aber beweise doch erst mal, dass du recht hast!
Überprüfbare Daten und Fakten zählen!

Zitat:
Wenn ein Gehörloser "einen gehoberen Posten" haben will, muss er die
deutsche Sprache schon beherrschen. Aber sprechen muss er nicht!



Es kommt darauf an, was du unter „gehoben“ verstehst. Das ist für mich mindestens ein Abteilungsleiter mit Weisungsbefugnis gegenüber anderen Personen in der Abteilung.

Karin wollte „haufenweise“ solche Personen nennen, ab keine einzige hat sich bisher gemeldet.
Meldest DU dich in 10 Jahren als Abteilungsleiter? [smile]

@ Lukbo,
du weißt so gut wie ich, dass der Begriff „Lautsprache“ nur in der GL-Welt vorkommt.

Hörende können mit diesem Begriff nichts anfangen. Für sie ist es die normalste Sache der Welt, verbal zu kommunizieren.
Wenn ich in „Lautsprache“ ,also akustisch laut sprechend kommuniziere, kann das IMHO nur mündlich gehen, aber nicht schriftlich.

Immerhin bist du der Erste, der konkret eine GL-Führungsperson nennt. Allerdings in der USA.

@Hans Busch,

Zitat:

arbeite besser, schneller und mehr als andere, dann hast du weniger Chance, auf der Strasse zu sitzen, egal ob du hd, sh oder gl bist und gutes oder schlechtes Deutsch sprichst und schreibst.


dein Kalauer ist nicht eben geistreich!
Wärst du eben bei AEG in Nürnberg, hättest du so etwas sicher nicht geschrieben!

Was würdest du denn tun, wenn der ganze Betrieb geschlossen und in ein Billiglohnland verlagert wird? In meinem Bekanntenkreis habe ich das schon mehrfach erlebt.

Ziehst du dann mit nach Osteuropa und arbeitest dort „besser, schneller und mehr als andere“ für weniger Geld??

BTW: „SPAM OUT“ ist ein unbekannter Begriff. Es existiert nur ON und OFF.


Pyros



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@bengie,
toll geschrieben. Ja, „bengie“ ist mir schon lange bekannt. Deine Mutter kenne ich aus meiner Schulzeit. Liebe Grüße an sie. Ich wundere mich, dass in den letzten Wochen plötzlich immer mehr User sich outeten mit ihrem Foto.

@Pyros,
nie von leitenden gehörlosen Ärzten und selbstständigen gehörlosen Unternehmern mit hörenden Angestellten gehört? Dann stehe jeden Samstag ganz früh auf und gucke SSH fleissig.

Weißt du, wer den unglücklichen Begriff „Lautsprache“ erfunden hat? Nicht in der GL-Welt, sondern sicher von hörenden „angeblichen“ Fachleuten in der Hörgeschädigtenpädagogik, wo „Lautsprache“ der Lieblingsbegriff ist.

Du schielst nach AEG und pochst auf GL. Du kannst nicht integral denken.

Du willst nur „on and off“. Du bist stereotypisch, unflexibel und nicht wortschöpferisch.

Angeblich hättest du viele Nachrichten. Aber du weißt wirklich sehr wenig. Außerdem ist ein arroganter eingebildeter Zyniker wie du oder LB hier im gl-cafe fehl am Platze.



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Miriam hat geschrieben:
Was mich dabei interessiert: wie lange brauchen DGSler, um die Lautsprach-Grammatik zu beherrschen?? Ist das nicht auch stundenlange Quälerei, Lernerei??


Hallo .. die Frage kann ich dir nicht beantworten, aber ich weis, dass es für Gehörlose nicht so einfach ist Deutsch zu lernen. Damit meine ich, dass Deutschkurse für GL sehr teuer sind (von Stadt zu Stadt sicher unterschiedlich, aber zb in Berlin fast 4000€) ... und SEHR WENIGE SCHULEN solche Kurste für GL veranstalten (in DGS). Leider ist der Kampf so einen Kurs machen zu können für viele GL ein einzel-kampf! Man muß erst eine Behörde (die bei der man Arbeitslos gemeldet ist) anbetteln, dass sie die Kosten übernimmt, und nach 3 Ablehnungen muss man gegen den Beschluss vor das Sozialgericht ziehen. Vielleicht hat man dann 1,5 Jahre später Erfolg. (ich spreche nur aus persönlicher Erfahrung)



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Grossmaul hat geschrieben:
bengie, genau!

Ich sag immer den Hörenden, dass ich froh bin, gehörlos zu sein.
Hoffentlich tun die anderen auch ...


Ich bin auch froh, gehörlos zu sein. Aber ich bin auch froh, ein CI-Träger zu sein.



Spitzenmitglied



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Busch hat geschrieben:
@Pyros,
nie von leitenden gehörlosen Ärzten und selbstständigen gehörlosen Unternehmern mit hörenden Angestellten gehört? Dann stehe jeden Samstag ganz früh auf und gucke SSH fleissig.


@Busch,
ich habe nicht davon „gehört“. Ich bin seit Jahrzehnten taub. Aber gelesen habe ich davon.
Du verbreitest dauernd gute Ratschläge. Wenn man aber konkret nachfragt, bekommt man von dir nichts sagende, abschweifende Antworten = Geschwafel!

Zitat:
Weißt du, wer den unglücklichen Begriff „Lautsprache“ erfunden hat? Nicht in der GL-Welt, sondern sicher von hörenden „angeblichen“ Fachleuten in der Hörgeschädigtenpädagogik, wo „Lautsprache“ der Lieblingsbegriff ist.


Ich bin weder Lehrer noch sonstiger Profi-GL rund ums Taubheitsdasein. Den Begriff „Lautsprache“ finde ich doof! Englisch und Chinesisch sind auch Lautsprachen. Letztere sogar eine ausgesprochene Tonsprache.
Die Deutsche Sprache wird IMHO zu 99% (mündlich) gesprochen oder geschrieben. In meiner Schulzeit wurde das als „Hochdeutsch“ bezeichnet.

Die DGS ist eine Untermenge von Deutsch, gebärdetes Deutsch, mit dem gravierenden Unterschied zu Hochdeutsch, dass DGS eine eigene Grammatik hat.

Ein grandioses Durcheinander von LBG-Hochdeutsch und DGS ist heute praktisch schon der Normalfall.

Zitat:
Du schielst nach AEG und pochst auf GL. Du kannst nicht integral denken.

Ich habe dich direkt danach gefragt, wie man denn deinen Ratschlag „besser, schneller und mehr arbeiten“ umsetzt, wenn man in einer Situation wie bei AEG in Nürnberg ist.

Was soll dann das Geschwafel vom „integral denken“ als Antwort? So reden Politiker, wenn sie Nebelkerzen werfen wollen.

Zitat:
Du willst nur „on and off“. Du bist stereotypisch, unflexibel und nicht wortschöpferisch.

Für manche Ausdrücke bilden sich ganz ohne Norm gewisse Konventionen heraus. Wer sich nicht daran hält, ist selber out.
Aber vielleicht gehörst du ja zu jenen untypischen, flexiblen Typen, die ein rotes Blinklicht vor einem Bahnübergang als Beschränkung des persönlichen Fortbewegungsdranges ansehen und trotzdem weiter gehen.

Zitat:
Außerdem ist ein arroganter eingebildeter Zyniker wie du oder LB hier im gl-cafe fehl am Platze.


Damit zeigst du mehr als deutlich, dass DU es bist, der keine Ahnung GL-Leben im Internet hat. Ich war schon im Vor-Vorläufer von diesem C@fe als User dabei und habe dem Vater von bengie Tipps gegeben, wenn manche GL-User in totaler Ahnungslosigkeit Links auf Erotikseiten weiteren Sch…gesetzt hatten. Das war damals möglich. Achim F. war heilfroh über diese Unterstützung. Solche Links hätten ihm als Forenbetreiber großen Probleme bereiten können, wenn sie amtlich geworden wären. Dann hättest Du heute vielleicht gar keine Möglichkeit, mir depperte Ratschläge zu geben.


Pyros



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Miriam hat geschrieben:
Hier jedoch wurden etliche Stimmen laut, dass die GL in der Schule nur DGS haben sollen, gar nicht die Lautsprache lernen sollten (auch nicht im schriftlichen) und das kann es ja wohl nicht sein...

Wer hat das gesagt? Es wird immer Bilingualismus vertreten und auch von uns vorgelebt. Ich habe darueber einen langen Artikel in DAS ZEICHEN veroeffentlicht (Nr.26, 1993). Es haengt nur an Paedagogik ab, wie weit wir in deutscher Sprache vordringen koennen. In allen Laendern wird ueber die gleiche mangelhafte Kompetenz einer Landessprache tauber Schulabsolventen beklagt. Ja, das Lernen einer Lautsprache, auch in der schriftlichen Form, ist eine Qual, auch wenn der Deutsch-Unterricht nicht quaelend ist.

@Hans Busch,
treffender waere es mit "DGS und Deutsch" als Beispiel von Zweisprachigkeit, nicht "DGS und LBG". LBG oder besser ausgedrueckt "gebaerdetes Deutsch" ist keine Sprache an sich. Das "G" in "LBG" ist das Gebaerden (sprachlich analog zu "das Sprechen"; nicht die Gebaerden), nicht Gebaerdensprache.

@Pyros,
ja, leider hat Deutsch aehnliche Woerter gewaehlt, "Sprechen" und "Sprache" im Gegensatz zu anderen Sprachen, wie englisch 'speech' und 'language', franzoesisch 'parole' und 'langue'. Diese Aehnlichkeit hat zur Verwirrung beigetragen, welche oralistische Paedagogen ausnutzten (Ein Lehrer uebt Artikulation mit einem tauben Kind und sagt den Eltern, er bringt ihm die Lautsprache bei. Taube Schulabsolventen sagen dann, sie hatten Lautsprache in der Schule gelernt.). Ich vermute, 'Lautsprache' gab es nicht zu Martin Luthers Zeiten und entstand ungefaehr gleichzeitig mit dem Begin der Paedagogik fuer taube Kinder, wie das Wort 'taubstumm' auch. In der Linguistik wird 'Lautsprache' stets als Gattung aller auf Ton basierenden Sprachen benutzt, wie Pyros richtig mit "Englisch, Chinesisch" anzeigt , korrespondierend zu englisch 'spoken language', nicht die muendliche Form einer Sprache. Hoerende fassen "in Lautsprache kommunizieren" leider die muendliche Form aus Inertia (= Traegheit) oder Audismus. Das soll nicht weiter bleiben und soll Schrift und die manuelle Form mit einschliessen. Der Begriff 'Lautsprachkompetenz' bedeutet schon weiter als nur muendlich, synonymisch wenn auf deutscher Sprache angewandt mit 'Deutsch-Kompetenz'. Mich wundert es, warum in Deutschland der erstere haeufiger als der letztere gebraucht wird. Im Englischen wird nur von 'language (oder English) competence' geredet.

Weiter wir gebaerden auch verbal! Dass 'verbal' umgangssprachlich "muendlich" bedeutet, weiss ich. Aber darauf so zu deuten bestehen, ist audistisch.

DGS ist keine Untermenge von Deutsch und ist kein gebaerdetes Deutsch. Aber es gibt ein zweisprachiges Kontinuum zwischen DGS und Deutsch, wie in anderen Laendern auch zwischen ASL und English oder zwischen BSL und Englisch oder zwischen LSF und Franzoesisch usw. Das Kontinuum ist kein Durcheinander, gar nicht ein grandioses.

Uebrigens, es braucht keine Bescheidenheit (keine IMHO) zu sagen, dass Deutsch zu 99% gesprochen und geschrieben wird! Versuchst du etwa, nicht sprachimperialistisch zu sein? :-)

Dass man in Deutschland sehr schwer jemanden taub findet, der eine Managementposition einnimmt, ist eher der vorherrschenden Diskriminierung und grossem Unwillen, tauben Beschaeftigten auf hoher Ebene anzupassen, zu verdanken. Ich kann nur an zwei Persoenlichkeiten aus dem 19.Jahrhundert denken, an einen hohen Beamten Eduard von Fuerstenberg und Schriftsetzerfaktor Karl Watzulik. Es gibt auch taube Unternehmer, wie Hans Siepmann, Max Haerdtner, Georg(?) Kimmel, Georg Leisgang, Friedrich Waldow usw.


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 05.02.2006, 22:18:39, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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Miriam,
bist du der Meinung, dass mit dem Stichwort “Lebensqualität” das CI, die Schönheitsoperation und andere fürs Leben nicht notwendige Operationen Reklame gemacht werden darf?

Bist du auch der Meinung, dass Diskriminierungen in Wort und Tat, Vorurteile, aufgestellte Erschwernisse und das Aufbauschen von falschen Wertidealen NICHT der Grund für das Schmälern von Lebensqualität vieler sind?

Was hältst du von Diskriminierungen, Vorurteilen, aufgestellten Erschwernissen und dem Aufbauschen von falschen Wertidealen? Wenn du sie auch verurteilst, was würde dein Beitrag zu deren Abbau sein, besonders im Bereich des Taubenwesens?

Zitat:
Normalhörende sollen die Gebärden lernen … das ist falsch … müssten alle auch türkisch, polnisch … lernen.

Wir verlangen nie, dass alle die GS lernen müssten. Wir verlangen nur, dass genügend Menschen unsere Sprache lernen. Dolmetscher werden sowieso benötigt. Sogar oral-orientierte, schwerhörige und zweisprachige, d.h., auch solche in Deutsch kompetente Personen beanspruchen genauso viel oder häufiger Dolmetscher wie GS-benutzende taube Personen. Das hat sich so in den USA und Grossbritannien schon ergeben. Es wird sicherlich in Deutschland wegen dem Recht aufs Dolmetschen im Gleichstellungsgesetz kommen.

Das ’für sich in seiner Minderheit leben’ als Alternative zu CI/Oralmethode/Monolingualismus ist nur eine Nachplapperei der GS-Gegner. Das stimmt nicht. Wir leben auch in der Gemeinschaft mit Hörenden, verbringen die meiste Zeit mit ihnen und wir haben uns danach eingerichtet. Wie weit die “Integration” für uns geht, hängt ganz allein von der Gesellschaft ab, inwiefern sie die Barriere abbaut oder abzubauen gewilligt ist. Unser einziger Beitrag zur Integration liegt in zwei Dingen: (1) Deutsch als Zweitsprache, mündlich oder in Schrift, zu lernen, soweit die pädagogische Fertigkeit uns bringt, und in Deutsch mit ihnen zu kommunizieren, soweit das praktisch je nach Situation geht, und (2) die Kultur des Landes zu kennen.

Die Begründung von “Chance auf ein Hören” ist ungerechtfertigt für die grossen Kosten für die CI-OP und die nachfolgende Rehabilitation. Manchmal sind weitere Operationen notwending. Wer kauft denn ein teures Auto nur auf die Chance des Fahrens? Die Krankenversicherungskosten werden höher, die wir auch mittragen müssen. Wir zahlen die gleichen Versicherungpramien, auch wenn wir kein CI wünschen!

Wie kannst du sagen, dass wir unsere Kinder vergewaltigen, wenn wir unseren Kindern kein CI wünschen? Das CI selbst ist Experiment, weil nicht vorausgesagt werden kann, ob dabei mehr als Geräuschhören herauskommt. Mit dem CI werden taube Kinder nicht automatisch hörend im Sinne offenes Sprachverstehen durchs Ohr, auch nach jahrelanger Training. Wir sehen dagegen als Gewalt an, wenn auf uns das aufgezwungen wird, nur wegen der Chance auf ein Hören.

Eltern müssten nicht dazu aufgedrängt werden. Sie müssten zuerst den Wert des Hören relativieren, unsere weltweit überwältigende Ablehnung verstehen lernen, um sich für die körpereingreifende OP ihres tauben Kindes nicht aus Vorurteil gegen Taubheit zu entscheiden. Es genügt nicht nur die Risiken der OP zu wägen, mit ein paar tauben Personen zu besprechen, ein wenig GS zu beschnuppern, einige implantierte Kinder zu sehen. Es ist keine Gesundheitsentscheidung. Es ist nur eine Entscheidung, ob ein Leben als eine taube Person akzeptabel ist. Mit der Entscheidung für die OP auf Grund von Ablehnung von Taubsein als Lebensstil wird die traurige Vergangenheit des Oralismus fortgesetzt und den Audismus in der Gesellschaft weiter gepflegt. Wie früher, werden viele taube und schwerhörige Menschen, auch mit CI wie jetzt mit HG, wegen Kommunikations- und Sprachdefizite, Identitätsschwierigkeiten und auch wegen dem weitergepflegten Audismus leiden. Es ist anthropologisch, soziologisch und linguistisch wichtig, dass taube Menschen in genügender Zahl in der Menschheit wegen Vielfalt existieren. Die Eltern sind nicht nur für sich und ihre Kinder verantwortlich, sondern auch für die Humanität der Menschheit.

Ich habe nichts gegen “CI und DGS”. Wir waren auch nicht gegen das HG eingestellt. Ich kann mich nicht erinnern, je etwas im Laufe der letzten 45 Jahren gegen das HG gelesen oder gehört zu haben, wie jetzt gegen das CI. Aber soweit das CI als Instrument zur Vermeidung der GS und des Lebens in Taubsein dient und der Audismus in der Gesellschaft weitergepflegt wird, muss gegen das CI-Einpflanzen bei Kindern plädiert werden, bis die Wertrelativierung des Hörens bei den Entscheidungsträgern sich durchgesetzt hat.

In Norwegen und Schweden, wie mir bei einer internationalen Konferenz berichtet wird, müssen Eltern zuerst eine psychologische Beratung und Examination durchgehen und sich bescheinigen, dass ihre Entscheidung fürs CI ihrer Kinder nicht aus Antipathie gegen Taubheit, Taubseinskultur und der GS gefallen ist, bevor eine OP durchgeführt wird.

Das Mädchen aus Rumänien im Film wurde nur aus Audismus operiert, da es davon offensichtlich nichts weiter als Geräuschhörfähigkeit gewinnt.

Sind 200 Euros zu teuer für dich für die vier DGS Kurse? Wieviel bist du gewillt für einen Fremdsprachkurs, wie Englisch, zu bezahlen?


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 06.02.2006, 08:51:01, insgesamt 1-mal geändert.

gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@Miriam,
entschuldige wenn ich hier auch dazwischenfunke. Hartmuts harte Mut zu äußern, dass Kindern mit CI vergewaltigt sind hängt meiner Meinung damit zusammen, dass es nur ganz schwer zu verstehen ist, was am "Nichthören" schön sein soll. Tatsache ist, wenn Menschen mit der Taubheit konfrontiert sind (egal ob selbst betroffene oder Eltern von taube Kinder), haben sie immer zuerst enorme negative Vorausahnungen oder Informationen. Und an der 1. Stelle sind die Ärzte bei ihre Ratsuche, weil wenn mit dem Ohr was nicht stimmt, ist es ein HNO-Problem und damit eine Krankheit. Ärzte haben nur "Reparatur" im Sinne, das wirst du auch längst wissen. Für sie ist schlicht die Anpassung eines Menschens zum Norm "normalhörend" an der 1. Stelle. Und tragen dabei meistens Scheuklappen. Nix Alternative, nix andere Möglichkeiten.
Hartmut ist für mich einer der wenigen der wirklich Lautstark diese Ignoranz anprangert.
Zitat:
In Norwegen und Schweden, wie mir bei einer internationalen Konferenz berichtet wird, müssen Eltern zuerst eine psychologische Beratung und Examination durchgehen und sich bescheinigen, dass ihre Entscheidung fürs CI ihrer Kinder nicht aus Antipathie gegen Taubheit, Taubseinskultur und der GS gefallen ist, bevor eine OP durchgeführt wird.

Das Mädchen aus Rumänien im Film wurde nur aus Audismus operiert, da es davon offensichtlich nichts weiter als Geräuschhörfähigkeit gewinnt.

Was in Norwegen und Schweden passiert müsste in Deutschland/Österreich auch geben, aber tut es nicht. Ich habe vom ehemaligen gl Präsident Prof.Dimmel erfahren, dass in der deutsschsprachige Raum die CI-Lobby am stärksten ist. Einerseits weil die Krankenkassen so großzügig sind, andererseits hats tratitionelle Gründen: Deutschland war auch in der "Oralismus" bei GL vorreiter...

Ich finde auch nicht, dass alle GS lernen müssen, nur nahe Angehörige wäre von Vorteil. Und wer sagt dass GS die Sprache nur für GL ist? Es kann auch durchaus eine Sprache zwischen Hörenden sein. Es ist nur die Versuchung und Gewohnheit, verbal zu sprechen. Die moderne (Slang)Sprache lautet auch so "Hallo Du, wir heute kino gehen?" - warum nicht gleich gebärden :D

@pyros, verzeih dass ich grinsen muss.
Zitat:
mir depperte Ratschläge zu geben
:D
Im Ernst, ich glaube du wirst dennoch auch wissen, dass man auf deine Meinungen solche Statements abgibt. Es ist nicht leicht taub und tolernat zu leben.
Obwohl beispielerweise für mich die Persönlichkeit "Hartmut" durchaus anspricht was meiner Gehörlosigkeit betrifft, auch wenns manchmal schwierig ist oder ich anderer Meinung bin, verstehe ich dich trotzdem immer ganz gut.
Und ich hoffe du weisst, dass Reaktionen auf deine Postings entsprechend leicht emotionell sind, weil du eine andere Verständnis über die Taubheit hast. (wie der H.Busch)
Nix für ungut, deine Schlägfertigkeit ist trotzdem zum amüsieren :D

deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Neuling



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So tolles entwickelt sich in USA mit der Gebärdensprache an Babys.

heute früh bekam ich diese Artikel aus einer Apothekezeitschrift.

So real erleben die Kinder, die gehörlosen Eltern haben.

Brüllend verschafft der neun Monate alte Leon seinem Unmut Gehör. Hose voll? Hunger? Müde? "Wenn er doch nur schon sagen könnte, was er will", seufzt die junge Mutter. Eine Lösung für dieses Kommunikationsproblem nennt sich Babyzeichensprache, denn bereits Kleinkinder können eine Art Gebärdensprache lernen.

"Zeichensprache für hörende Babys gibt es seit den 80er-Jahren in Amerika. Mittlerweile sind solche Kurse dort ein Standardangebot für junge Eltern und so normal wie Babyschwimmen oder Babymassage bei uns", erklärt Vivian König aus Leuna. Sie lernte die Babyzeichensprache in England kennen, wo sie einige Jahre lang wohnte und ihr kleiner Sohn geboren wurde. Mittlerweile hat sie ein Buch zu diesem Thema verfasst und leitet selbst Kurse über Babyzeichensprache.

"Babys haben schon früh einen großen passiven Wortschatz und wissen oft auch recht genau, was sie wollen. Weil ihr Sprechapparat noch nicht voll entwickelt ist, können sie sich jedoch nur schwer ausdrücken", sagt König. Demgegenüber sind die Kleinen ab dem zweiten Lebenshalbjahr meist sehr gut in der Lage, ihre Hände zu bewegen. Mit Hilfe der Babyzeichen können sie bereits in diesem Alter sagen, dass sie zum Beispiel Hunger oder Durst haben oder nach Hause wollen.

Hände statt Stimmbänder

Es geht ganz einfach: Wenn die Eltern mit ihrem Baby sprechen, verwenden sie parallel dazu Handzeichen für einzelne wichtige Worte. Wird zum Beispiel das Wort »essen« regelmäßig mit einer entsprechenden Handbewegung kombiniert, lernt das Kind ganz nebenbei, was es Mama oder Papa signalisieren muss, wenn es Hunger hat.
Diese Vorgehensweise hat gleich mehrere Vorteile, wie Vivian König verdeutlicht: "Indem die Eltern das Gesagte mit Gesten untermalen, erleichtern sie den Kleinen das Verstehen, lenken die Aufmerksamkeit des Kindes auf das Schlüsselwort des Satzes und sprechen meist automatisch langsamer und kindgerechter. Darüber hinaus erhalten sie auch mehr Aufmerksamkeit von Seiten des Kindes, da Bewegungen im Spiel sind."
Die Kleinen müssen keine komplette Gebärdensprache pauken - schon ein paar Handzeichen genügen, um sich über Grundsätzliches zu verständigen. "Wie viele Zeichen die Eltern einführen und in welchem Tempo neue dazukommen, kann jeder selbst entscheiden und an die Fortschritte und Interessen seines Kindes anpassen. Ein paar wenige helfen im Alltag bereits enorm", versichert die Expertin.

Höherer IQ mit acht Jahren

Dass die Babyzeichensprache nebenbei auch die Entwicklung der Kinder nachhaltig positiv beeinflussen kann, belegen Studiendaten der Psychologinnen Linda Acredolo und Susan Goodwyn aus den USA. Ihnen zufolge lernten Kinder, die Babyzeichen gebrauchten, schneller sprechen und erwarben einen größeren Wortschatz als Gleichaltrige, die keine Babyzeichen angewendet hatten. Zusätzlich war bei den Babyzeichen-Kindern im Alter von acht Jahren im Durchschnitt ein deutlich höherer Intelligenzquotient nachweisbar.

Natürlich könnten sich die Eltern selbst Gesten ausdenken, Vivian König tritt jedoch dafür ein, die Zeichen der offiziellen deutschen Gebärdensprache zu übernehmen: "Die Gebärden symbolisieren auf anschauliche Weise die dargestellten Begriffe und werden von mehr Menschen verstanden, als es bei selbst erdachten Zeichen der Fall ist."
Beispiel gefällig? Würde der kleine Leon anstatt zu brüllen seinen Kopf zur Seite neigen und eine Hand wie ein Ruhekissen an Wange und Schläfe legen, wüsste seine Mutter sicher gleich, dass er schlafen möchte.

Apotheker Rüdiger Freund



Spitzenmitglied



offline
Und gleich Werbung hinterher - sorry - muss manchmal sein ;-)
Hier das Buch von Vivian König - bei mir im Juni erschienen. :-)

http://www.kestner.de/n/verlag/produkte/bbz/bbz-einfuehrung.htm

Viele Grüße
Karin[/url]



Neuling



offline
Hallo Karin !

Ja, muss auch mal sein [smile]

Dieser Tage werde ich Onkel und bin gespannt, wie das Buch das ich bei Dir gekauft hat, ankommt bei den Eltern... [ops]

Also mit Deiner Werbung erreichst Du selbst CI-Träger [schäm]

Gruß
Michael



Neuling



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Hallo,

ich habe ein Blick in die aktuelle Ausgabe der Schnecke geworfen und zu dem Thema steht auch was drin, u.a. dass Ingrid in der Kindheit an Meningitis ertaubte und nicht -- wie hier vielfach angenommen wurde -- von Geburt an taub ist. Sie ist ertaubt....

In Rumänien gibt es wohl kein Schulsystem für Hörgeschädigte und Gehörlose, d.h. diese Kinder kommen in normalen Schulen und oftmals versagen sie dort. Die Familie konnte keine systematische Gebärdenkommuniktion erlernen und auch keine gute Schulausbildung gewährleisten. Unter den Aspekten steht die CI-Implantation als Möglichkeit, die lautsprachliche Förderung zu erleichtern.

Grüße,
Miriam



Spitzenmitglied



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Hallo Miriam, ich habe die Schnecke leider noch nicht.
Ich kenne aber hier in Deutschland Rumänen, die auf eine Gehörlosenschule gegangen sind und sehr gut gebärden. Ich werde da noch mal gezielt nachfragen. Die Antwort vom ZDF sagte aber, die Eltern hätten nicht die nötigen Mittel gehabt!?

Da hätte man ja auch ansetzen können.

Im übrigen hat sich wohl bis heute (habe keine neuen Infos seit anfang Januar,) noch kein Arzt in Rumänien gefunden, der das Kind dort versorgen könnte. Ingrid wird weiter hier behandelt.... wenn es was Neues gibt, werde ich es sicher erfahren.

Gruß Karin



Neuling



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Hallo,

ich denke, man muss verschiedene Sachen sehen... erst mal: wo wohnt genau Ingrid, gibt es in der Nähe wirklich keine GL-Schule?
Fehlen nur die finanziellen Mittel dafür?

Ich kann dieses nicht beurteilen, war aber über den Artikel in der Schnecke überrascht, denn dort stehen einige Informationen, die vorher (zumindest mir) nicht bekannt waren, wie zB das Ingrid ertaubt ist (aber nicht, wann die Meningitis bei ihr war), sprich: wie lange Zeit liegt zwischen Ertaubung und Implantation?
Diese Information kam im Fernsehbericht nicht und hat wohl sehr grossen Einfluß auch mit auf die Entwicklung von Ingrid.


Ebenfalls ist auch ein Artikel von einem Jungen darin, der sehr grosse Startschwierigkeiten mit dem CI hatten und mit Gebärden zur Sprache gekommen ist. Von daher: nicht nur postitive Erfahrungen werden geschildert.

@Bengie: für dich... steht wortwörtlich darin: "Hier sollte Enric spielerisch an die Sprache und das Hören geführt werden. Es machte ihm Spaß, regelmäßig dorthin zu gehen...."

Grüße,
Miriam



Spitzenmitglied



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Aloha Miriam,

zu deinem letzten Absatz: jede Mutter weiss, dass Kinder für ihre Eltern alles tun!


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied



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Ich habe die Schnecke jetzt hier und schreibe später dazu.
Karin



Spitzenmitglied



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Erst mal zu Enric, ich stand lange mit der Familie in Verbindung.
Ohne DGS wäre der Junge nie dahin gekommen, wo er jetzt ist.
Miriam zitiert oben:"
"Hier sollte Enric spielerisch an die Sprache und das Hören geführt werden. Es machte ihm Spaß, regelmäßig dorthin zu gehen...." weiter geht der Absatz: ".. nur sollte alles nach seinen Regeln geschehen. Die Therapeutin hatte oft ihre liebe Mühe, ihn auf sich einzustellen. Konzentrationsaufgaben konnte er gar nicht erledigen und machte meist sowieso nur das, wozu er Lust hatte. Auf die Dauer bekamen wir den Eindruck, dass unser Sohn hyperaktiv war,....."
"Irgendwann fingen wir an, unsere Therapeutin auf Gebärdensprache hin anzusprechen. ..." "Nein, das ist nicht nötig, das kommt schon noch alles." (da war Enirc schon 4 Jahre!)

Ich zitiere die Therapeutin der St. Gallner Sprachheilschule mal vollsändig: Zietpunkt 2005!
"Er kann sich mit anderen gehörlosen Kindern bestens in Gebärdensprache unterhalten."

Zitat Vater: "Er spricht (hier gemeint Lautsprache) einfache Drei- Wortsätze und versteht uns ziemlich gut. Was aus unserer Sicht noch mehr zum Erfolg beiträgt, ist, dass Enic seit Anfang 2004 die Gebärdensprache lernt."

Das zu Enric.

Und weil es ein besonders Schmankerl ist, Zitiere ich auch aus der Schnecke den Kommentar von Prof. Lenarz zum Thema Ingrid:

"Die Hör-Geschichte des 6 jährigen Mädchens ist sozialmedizinisch sehr ungünstig, weil es in früher Kindheit durch eine Meningitis ertaubte. Da in Rumänien kein Sytem der Beschulung für Hörgeschädigte oder gar für Gehörlose besteht, konnte die engagierte Familie keine systematische Gebärdenkommunikation mit der Tochter erlernen - und erst Recht keine Schulbildung in Aussicht stellen. Somit erschien uns eine Implanation auch noch in diesem Lebensalter sinnvoll, da zumindest dann die lautsprachliche Förderung erleichtert werden und ein sprachliches System zugrunde gelegt werden kann. ......" Familien Sterz und ich haben die Fragen von Thomas Gottschalk sehr gut nutzen können, um in plakativen Antworten die Gesamtsituation und Möglichkeiten der CI-Versorgung zu umreißen."

Quelle Schnecke Nr. 51 Fer. 06 17.Jahrgang
Hervorhebung durch mich!

Ob er wirklich glaubt, ein sprachliche System in dem Alter noch zugrunde legen zu können, weiß ich natürelich nicht, es sei ihm aber hier anzuraten, mit Spracherwerbsforschern intensiveren Kontakt zu pflegen!!

Gruß Karin



Neuling



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@Lukbo: hast du Kinder?
Wenn ja, dann weisst du, dass das so generell nicht so ist. Kindern sieht man an, wenn etwas ihnen Spaß macht oder nicht. Und so wie ich den Artikel beurteile, kann das die Mutter sehr gut beurteilen. Daher glaube ich defintiv, dass es dem Jungen Spaß gemacht hat.

Grüße,
Miriam



Spitzenmitglied



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Liebe Miriam,
:-) Der Vater hat geschrieben, ich habe seinen Entwurf des Berichtes von vor ca. einem Jahr hier liegen. :-)

Hast du zu dem was ich schrieb nichts zu sagen?
Viele Grüße
Karin



Spitzenmitglied



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Miriam,
du hast weder meine Frage in meinem letzten Posting geantwortet, noch darauf kommentiert.

Wenn eine Mutter begeistert "Es machte ihm Spaß, regelmäßig dorthin zu gehen" schreibt, braucht nicht ernstgenommen zu werden. Das ist zu plakativ fuer mich. Es ist ein vollkommenes subjektives Statement. Manches anderes kann dahinter stecken. Spass kann aus anderem Grund als die Sprech- und Hoertraining sein.

Rumanien hat wie auch viele andere ehemaligen Ostblockstaaten eine genuegende Anzahl von Schulen fuer taube Kinder. Wenn die Mutter Ressources in Deutschland finden konnte, warum konnte sie nicht eine Einrichtung in ihrer Heimat finden?

@Karin,
Von Prof. Lenarz: "... Fragen [der Eltern] ..., um in plakativen [= schreierisch wie auf einem Plakat] Antworten die Gesamtsituation und Möglichkeiten der CI-Versorgung zu umreissen".
Was hat er in seinen plakativen Antworten gesagt? So nennen die CI-Chirurgen aufklaerend!? Warum soll nur Lautsprache Ingrid bei ihrem Alter die Grundlage fuer ein sprachliches System liefern, wenn schon bekannt, dass eine GS fuer sie schneller und leichter diese Grundlage sein wird. Lautsprache kann immerhin ohne CI beigebracht werden, viel besser als Zweitsprache ueber die Grundlage von GS. Lenarz weiss darueber schon Bescheid. Warum sagt er dennoch diesen Unsinn?!


Hartmut



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@Hartmut,
eine Schwerhoerige, die in der Zeit des Ostblockstaaten aus Rumaenien als Spaetsiedlerin nach Bayern kam, erzaehlte mir, dass sie dort nur die hoerende Schule, also die deutsche minderheitliche Schule besucht haette, weil es dort damals nur eine einzige Gehoerlosenschule, die rumaenische Schule, und zwar in der weiten Hauptstadt gegeben haette.

@all,
gestern stand es in der SZ (Sueddeutschen Zeitung, in der Seite von „Wissen“) ein Artikel „Hoerhilfe hilft Keimen“ (Warnung zu Cochlea-Implantaten). Habt ihr gelesen?



Spitzenmitglied



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Daß in Rumänien eine einzige Gehörlosenschule gibt, stimmt der Aussage nicht
überein: "Da in Rumänien kein System der Beschulung für Hörgeschädigte oder
gar für Gehörlose besteht"


...

Hans Busch, kann ich den Artikel im Internet lesen?

Miriam, die Aussage stammt aber nicht direkt von
Enric. Ich denke, daß wir diese Diskussion über Hör-
training lassen sollen ;o)



Zuletzt geändert von bengie am 12.02.2006, 15:58:54, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied
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@bengie,
gute Idee, erst morgen (denn ich möchte schon ins Bett) werde ich in der Homepage der SZ (http://www.sueddeutsche.de) nach diesem Artikel suchen. Wenn es mir nicht klappt, versuche ich dann diesen Zeitungsausschnitt zu scannen und einposten.



Spitzenmitglied



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Hallo Bengie, ich hab schon seit ein paar Tagen einen Kommentar auf meiner Seite.
http://www.kestner.de/n/verschiedenes/p ... 006.htm#09

Dazu noch ein Artikel in englisch.
http://abclocal.go.com/wls/story?sectio ... id=3881923
Ich habe mit der FDA KOntakt aufgenommen und die Forschungservenisse bekommen.
Die hab ich hier in englisch vorliegen. Die Ergebnisse werden übersetzt
(das Gebärdenwerk hat das übernommen) wenn es übersetzt ist, wird es ins Netz gestellt.

Der Artikel der Süddeutschen würde mich auch interessieren. Er war nicht im Netz oder?
Viele Grüße
Karin



Neuling



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Hallo Karin !

Ich finde es richtig und wichtig, dass die 2002 aufgearbeiteten Infos nun nachbereitet werden, damit die (leider) mit Positioner versorgten Patienten entsprechend permanent weiter im Auge bleiben und deren zusätzliches Risiko nicht vergessen wird.

Für mich das Fazit der FDA: "The study also concluded there is not enough information now to recommend surgical removal of devices with a positioner."

Mit anderen Worten, es wurde auch nichts gefunden, was eine sofortige Explantation von Positioner-CI zwingend erforderlich macht.

Ich werde jedenfalls zu gegebener Zeit meine Impfung auffrischen lassen und rate das auch denen, die KEIN CI mit Positioner haben!

Gruß
Michael



Spitzenmitglied



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Ja, Mike, eine Wiederholungsimpfung, um den Impfstatus zu verbessern sollte empfohlen werden!

Warum übersetzt du mit anderen Worten und nicht wörtlich?

Es sind nicht genügend Informationen da, um eine Explantation zu empfehlen, wäre auch okay, als Übersetzung. Warum??
Weil man ja abwägen muss, zwischen dem Risiko Meninigits zu bekommen und dem Risiko der weiteren OP. Da wurde bisher immer gesagt, das Risiko der OP sei größer. Warten wir also mal ab. Und was mit den anderen CI-Trägern ohne P. ist, muss man auch abwarten - etwas darüber zu sagen, ob erhöhtes oder nicht erhöhtes Risiko wäre Spekulation. Da erwarte ich dann auch aus Deutschland endlich mal Zahlen und Fakten, denn es sind auch einige an Meningitis erkrankt die "normale" CI hatten, die Gründe sind eben noch nicht klar, weil zu wenig bekannt ist.

Ein Fazit kann sich nach der Übersetzung jeder selbst zimmern.

Viele Grüße
Karin



Neuling



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Hallo Karin !

Ich sehe die Studie keineswegs als Abwägung der Explantationsrisiken versus der Tatsache, daß der CI-Patient sein CI behält und möglicherweise an einem höheren Meningitisrisiko leidet.

Abzuwägen ist der Nutzen des CIs für den Patienten vs. dem geringfügig erhöhten Meningitis-Risiko.

Wenn die FDA nur den geringsten Zweifel an den bestehenden Implantaten bzw. deren Safety hätte, würde sie SOFORT sämtliche CIs aus dem Verkehr ziehen. Dies tut sie aber NICHT ! Und komm nun bitte nicht wieder mit der "Macht der CI-Industrie", das sind relativ kleine Lichter im grossen Kreis der von der FDA kontrollierten Unternehmen !

Gruß
Michael, der sehr gespannt ist auf DEINE Interpretation der Daten.



Spitzenmitglied



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Lieber MIke, ich interpretiere nicht, ich lasse übersetzen! Und wie gesagt, jeder kann sich sein Fazit selbst zusammen zimmern :-)
Im Übrigen haben die in der Studie nicht den Nutzen geforscht... ach es geht mir auf den Senkel...
Gruß Karin



Neuling



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Liebe Karin !

Das mit den Senkeln geht mir manchmal ähnlich... Besonders wenn Du verbunden mit den traurigen Ereignissen von 2002 darauf hinweist, dass auch mit den CIs ohne Positioner unbekannte Risiken nicht auszuschliessen wären, unterschwellig wird dann Meningitis suggeriert.

Die FDA ist seit 2002 spätestens ENORM hinter dem Thema CI her und hat bisher (zum Glück) keine weiteren Problemfelder identifiziert, sonst wären sie längst eingeschritten und hätten nicht dazu Freedom/Pulsar neu zugelassen.

Dass Impfung wichtig ist, unterstreiche ich auch nochmals mit folgendem Link: http://www.gschwaninger.de/ohrenseite/m ... 050318.pdf

Gruß
Michael



Spitzenmitglied



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Mike34,
du verstehst die Rolle und Funktion der US-Behoerde FDA nicht. Deine Uebersetzung ist eine Ueberspannung. Die FDA wollte nicht zu vorschnell in das Marktgeschehen einschalten und tritt erst ein wenn es zu schlimm geht. Fuer die Behoerde gilt laissez faire als Prinzip.

Du haettest den Satz richtiger uebersetzen sollen! Deine Einstellung wird offenbar in deiner Uebersetzung. Wieso glaubst du, dass FDA ENORM (deine Betonung) hinter dem CI her sei? Wieder zeigt hier deine Eifrigkeit in dem Thema CI!


Hartmut



Spitzenmitglied



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Hallo Mike, sag mal, ist es jetzt schon nicht mehr erlaubt, die Berichte der FDA zu veröffentlichen?
Karin



Neuling



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Liebe Karin !

Ganz im Gegenteil, ich bin mehr als gespannt auf die Veröffentlichung ! Und auf die anschliessend gezimmerten Fazits [lach]

Viele Grüße
Michael



Neuling



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Hallo Karin !

Hast Du schon eine Idee, wann die Übersetzung fertig und die Infos veröffentlicht werden ?

Ich für meinen Teil bin gespannt !

Gruß und schönen Sonntag noch
Michael



Spitzenmitglied



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Ich dachte, du kannst englisch? Dann weißt du doch was drin steht. Was soll das also?
Wird schon noch kommen.
Karin



Neuling



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Zitat Karin:

"Ich habe mit der FDA KOntakt aufgenommen und die Forschungservenisse bekommen. Die hab ich hier in englisch vorliegen. Die Ergebnisse werden übersetzt "

Ich habe angenommen, dass Du von der FDA noch was bekommen hättest, was nicht überall im Web schon steht.

Wenn dem nicht so ist, dann hab ich umsonst gewartet [smile] Die publizierten englischen Texte sind mir natürlich bekannt.

Heisse Luft oder was ?!

Gruß
Michael



Spitzenmitglied



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Oh, sorry, ich wußte nicht, dass du das Paper nicht hast.
Ich dachte als 2. Vorsitzender der DCIG bekommst du das.
Ich habe diesen Bericht zugesandt bekommen.

Months After Implantation Bacterial Meningitis Among Children With Cochlear Implants Beyond 24
2006;117;284-289; originally published online Jan 3, 2006; Pediatrics
Costa, John Eichwald and Coleen Boyle
Krista R. Biernath, Jennita Reefhuis, Cynthia G. Whitney, Eric A. Mann, Pamela
Das wird noch übersetzt, ich habe es auch noch nicht in Deutsch.

Gruß Karin



Neuling



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Prima !

Der Arm der DCIG e.V. reicht zwar nicht bis in die Staaten [smile] , aber diese Info hatte selbst Cochlear schon am 6.2. auf seiner US-Page.

Also Danke nochmal für Deine Mühe !

Michael



Spitzenmitglied



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Hi Michael, meinst du das?
http://www.cochlearamericas.com/americas/news/911.asp
das wurde ja überall veröffentlicht. Das meine ich nicht. Ich habe die Daten, die der FDA dort vorliegen. Daraus wurde dann diese Meldung gemacht.


Gruß Karin



Neuling



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Ich meine http://www.cochlearamericas.com/News/909.asp

Ist aber auch nahe an dem dran, was Du schriebst...

Kerninfo daraus ist selbstredend:

2. Nucleus cochlear implants do not have electrode positioners.

...

Gruß
Michael



Spitzenmitglied



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Das ist die Zusammenfassung. Stimmt.
Ich habe die Tabellen und den Bericht vollständig bekommen.

Nun warte mal, ich habe nachgefragt, wann die Übersetzung fertig ist.
Ich habe leider wenig Zeit für solche Sachen, ich habe genug am Hut.
Du wirst es dann schon lesen.
Gute Nacht,Gruß Karin



Neuling



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Geduld ist eine meiner besonderen Stärken [lach]

Interessant finde ich den Schlusshinweis auf:

http://pediatrics.aappublications.org/c ... /117/2/284

"Accepted Jun 8, 2005."

Es hat wohl mehr als ein halbes Jahr gedauert, bis die Daten publiziert wurden. Wenn es major findings gegeben hätte, hätte die FDA wohl früher reagiert...

Angenehme Träume
Michael



Neuling



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Das stimmt nicht, was Karin da erzählt, die Risiken der CI-OP sind etwa genauso Riskant wie andere OPs, sogar GERINGER als bei einer Mandeloperation!

Warum soll man kein CI bekommen, wenn man die Möglichkeit hat, vorallem im Kleinkindalter und wenn man es gerne möchte.
Man hat auch nichts verloren, denn gl kann man auch mit Ci sein..
Man muss auch bedenken, dass es auch leute gibt, die gerne hören möchten, wie ich z.b. habe auf meinem tauben ohr, das schon seit meiner Geburt taub ist vor 2 Monaten ein CI implantieren lassen und bin baff wie die Technik sich so toll entwickelt hat. Ich kann Geräusche wahrnehmen und es unterstützt das das andere Ohr (Hg seite).
Nur sie Sprache klappt noch nicht gut, aber das ist normal nach erst 2 Monaten!

Man soll das nicht so schlecht bewerten, es gibt auch Leute, die gerne Hören möchten und damit eine gute erfahrung haben.
Karin soll sich mal etwas zurückhalten und es akzeptieren, wenn Leute nicht ihrer Meinung sind. Ich denke dass sie dagegen ist, da die Gehörlosenpädagoik und die Dolmetscher sozusagen "aussterben", da immer mehr Kinder CIs bekommen und die normale Sprache lernen.

Man muss aber natürlich auch akzeptieren, dass es GLs gibt, die gerne GL bleiben wollen. Ich habe auch nix dagegen, jeder so wie er es möchte.




 CI-Mädchen bei "Ein Herz für Kinder"





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