@Hartmut und Bengie: Charly Brown hat schon sehr schön beschrieben, dass Bengies These "
Worte wie "Kriminell" und "Misshandlung"" würden von der Gehörlosen-Gemeinschaft im Zusammenhang mit der Debatte z.B. um das CI nicht benutzt, ins Reich der Phantasie gehört. Jemand aus Boston, der häufiger auch in deutschen Foren schreibt, benutzte in diesem Zusammenhang sogar einmal das Wort "Endlösung" - ich denke das spricht für sich und disqualifiziert sich selbst.
Bengie, wie soll ich Deine Bemerkung über Herrn Tomato, er sei bekannt für "
extreme Aktivität und Provokation" verstehen? Das ganze, also auch das Wunsch(?)-Kind alles nur eine PR-Aktion, um die Britische Gebärdensprache stärker publik zu machen - ich hoffe doch nicht!
Bengie, Dein Satz "
Viele Hörenden können schon hören, aber gar nicht zuhören!" - ist schön ... für das Wort zum Sonntag. Sieh's mir nach, wenn ich die entsprechenden kommunikativen Fähigkeiten vieler Gehörloser als ebenfalls nicht so ausgeprägt erachte. Mit dem "Zuhören" - im übertragenen Sinne - ist es auch dort nicht weiter her, als beim Rest der Welt. Aber schön, wenn man sich für 'was besseres halten kann.
@Hartmut, Du spielst jetzt wieder auf die Natürlichkeit der Taubheit an. Zu diesem Argument habe ich mich schon in einem anderen Thread mehrfach geäußert. Da ich des Wiederkäuens meiner eigenen Argument müde bin, verweise ich auf die dort aufgeführten Argumente. Sie haben nichts an ihrer Gültigkeit verloren.
Im übrigen ... auf den springenden Punkt meiner Argumentation seid ihr in Eurer Phrasendrescherei (Werterelativismus - aber schön, dass Du, Hartmut, diesen hohlen Begriff nun endlich auf den Prüfstand stellen willst
) nicht eingegangen. Es geht ja nicht darum, ein Kind nicht so anzunehmen, wie es ist, ob nun taub oder hörend. Es geht darum, dass die gehörlosen Eltern
Ihre Norm- und Wertvorstellungen dem Kind überstülpen, ihm letztlich keine Wahl lassen, wie es leben will. Genau dies wird immer hörenden Eltern vorgeworfen, die ihrem Kind ein CI implantieren lassen. Genau dies würde auch hörenden Eltern vorgeworfen werden, wenn sie sich von 4 Embryonen für den entscheiden, der hören kann. Nur wenn es anders herum geht, wenn gehörlose Eltern ihrem ungeborenen Kind ihre Wertvorstellungen überstülpen und von vorneherein sagen: "Du sollst nicht hören können!" - dann ist das okay! Tut mir Leid, aber ich kann dem nicht folgen!
@Berenice: Deine Thesen über das Gesamtkonzept sehe ich nicht so, weil sie nicht der Realität entsprechen. Aber jeder pflegt eben die (Alp-)Träume, die er mag.
Pnin