@Hartmut,
eine Tonfolge kann aus physikalischer Sicht niemals zweidimensional sein.
Das habe ich schon kürzlich gesagt. Lautsprachen auf ein-oder zwei-dimensional
zu reduzieren, macht die Sache noch kurioser.
Dazu passt auch die Äußerung, die serielle Produktion von Lauten ähnle einer Linie
und sei deshalb ein-dimensional.
Lautsprache kann als hochkomprimierte Informationsübertragung angesehen werden.
Beim Empfang bzw. Hören dieser Information entsteht im Kopf des Empfängers ein
gefühltes 3D-Abbild davon.
Die zur Erzeugung des Tones erforderlichen Kehlkopfbewegungen sind dagegen nicht
Bestandteil der übertragenen Information.
Die Grundinformation wird während der Übertragung parallel in mehrfacher
Weise durch Lautstärke, Betonung und Sprechweise ergänzt.
Tatsächlich lässt sich nur die Grundinformation, also die Bedeutung des Wortes,
annähernd schriftlich darstellen.
Zum Vergleich:
Zwischen einem Liederbuch mit Text und Noten einerseits (Beschreibung) und dem
Besuch einer Oper liegen Welten im Erleben und im Empfinden dabei.
Du kannst hier gern mal wieder deinen Audismusknüppel aus dem Sack holen.
Aber ich bleibe bei dieser Meinung
Bei der Notation von Gebärden hat man ein ähnliches Problem, wie bei der
Bahnbeschreibung eines Roboterarmes.
Man muss fortlaufend die Raum-Koordinaten x,y und z notieren.
Das geht durchaus auf Papier, dem Bildschirm oder elektronisch, also zweidimensional.
In der Industrie werden heute millionenfach Roboter eingesetzt, vor allem im
Automobilbau. Die bekannten Schweißroboter arbeiten 24h lang millimetergenau,
weil ihre Bewegungen zweidimensional im Programmspeicher abgelegt wurden.
Es ist informationstechnisch zwar etwas aufwendig, die Bewegung von zwei Armen
und Händen eines Gebärdenden in 2D zu erfassen und zu dokumentieren, aber keineswegs ausgeschlossen.
Mit Kinect-Kameras ist das heute sagar schon im Hobbybereich möglich.
Die Profis sind bei der Motion capture schon ein Stück weiter.
Dazu hier mal reinschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=VFvZBnUCLqMZusammengefasst:
Gebärdensprache lässt sich sehr wohl in der 2D-Ebene beschreiben und dokumentieren.
Die abgelegten Daten lassen sich jedoch nicht ohne weiteres lesen und interpretieren.
Dazu benötigt man in der Regel Computerprogramme.