Ich, Julia Probst, werde mich hier nur ein einziges Mal an dieser Stelle äußern:
Die Behauptungen von @yakamoz, dass ich nie auf einer Gehörlosenschule war, sind falsch. Ich stelle hierzufest: Ich war auf hörenden Schulen, habe aber auch Schwerhörigen und Gehörlosenschulen in meiner Schulzeit besucht. Und alle weiteren Behauptungen von Yak über meine Person sind ebenfalls falsch, auch interpretiert er meine Aussagen vollkommen falsch.
Weiterhin stelle ich fest: Ich habe Erfolge vorzuweisen: Die Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin wurde auf meine Bitte hin mit Gebärdensprachdolmetscher gezeigt, auch wurde der Videopodcast der Bundeskanzlerin sowie der YouTube-Kanal der Bundesregierung mit Untertitel ausgestattet.
Der Videotext von EinsFestival wurde auf meine Bitte hin mit Untertitel ausgestattet, weil dort viele Filme wiederholt werden, die auf ARD und WDR mit Untertitel kamen.
Auf meine Bitte hin wird seit August 2012 der Tag der offenen Türe der Politik mit Gebärdensprachdolmetschern durchgeführt.
Ich könnte an dieser Stelle noch ein paar Erfolge mehr aufzählen, aber ich möchte nicht übertreiben oder meine Person in den Vordergrund spielen. Mir ging es immer an allererster Stelle um Barrierefreiheit und Inklusion.
Aber diesen Link möchte ich euch empfehlen: Die Bundeskanzlerin hat mich im März 2012 gebeten zu erzählen, was sich in Deutschland in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion ändern muss, ihrer Bitte bin ich gerne nachgekommen:
https://www.dialog-ueber-deutschland.de/SharedDocs/Blog/DE/2012-03-26_Interview_Julia_Probst.html Dort betone ich die Wichtigkeit der Gebärdensprache als Unterrichtssprache und auch in der Öffentlichkeit. Meine Blogbeiträge haben die Bundeskanzlerin im März 2012 dazu gebracht zu sagen, sie werde den SMS-Notruf für Gehörlose einführen noch in diesem Jahr. Aber es ist leider noch nichts passiert. Ich bin da selbst auch ganz enttäuscht darüber, denn der barrierefreie Notruf ist für alle wichtig!
Ich habe sehr gute Kontakte zur Politik, dass heißt: Ich bin politisch sehr aktiv, wenn auch sehr vieles im Hintergrund passiert. Ein Beispiel: Ich bin Mitglied im Landesrat von Rheinlandpfalz für kulturelle und digitale Entwicklung unter der Leitung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Am 4. September war die erste Sitzung in Mainz.
Und derzeit kann ich nicht soviel bloggen, wie ich es gerne hätte, weil es eben Wahlkampfzeit ist.
Ich bin die erste gehörlose Bundestagskandidatin und auf dem sehr guten Listenplatz 3 in Baden-Württemberg, dass bedeutet: Wenn wir Piraten die 5% schaffen, bin ich automatisch im Bundestag. Was bedeutet das für uns Gehörlose? Der Bundestag MUSS barrierefrei werden für Gehörlose und Schwerhörige: Alle Debatten müssen in Gebärdensprache und mit Untertitel gezeigt werden. Die Zweitstimme für die Piraten ist sehr wichtig und keine verschenkte Stimme.
Im Wahlprogramm der Piraten steht übrigens, dass wir Piraten für die Einführung des Merkzeichens "TBL" für Taubblinde sind mit dem damit verbundenen Recht auf eine Assistenz, auch sind wir für Inklusion von klein auf. Wofür wir uns noch stark machen werden im Bundestag: Die Gebärdensprache soll als Amtssprache anerkannt werden, damit z.b. Gebärdensprache ein Wahlfach an hörenden Schulen wird und so Gebärdensprachdozenten mehr Jobangebote bekommen.
Unser Wahlprogramm in Gebärdensprache wird heute nachmittag bzw. heute Abend online gehen von mir in Gebärdensprache gedolmetscht, womit klar sein dürfte, dass ich die Gebärdensprache beherrsche.
Am 22. September ist Bundestagswahl, geht bitte wählen. Wenn ihr wollt, dass ihr eine direkte Ansprechpartnerin für alle Menschen mit Behinderungen im Bundestag habt, dann gebt die Zweitstimme bitte den Piraten.
Grund: Wolfgang Schäuble sitzt zwar im Rollstuhl, aber er wird sich nicht für Menschen mit Behinderungen stark machen. Er will das nicht, das hat er öffentlich zugegeben.
Der bekannteste Behindertenpolitiker von der Linken Ilja Seifert, der selbst im Rollstuhl sitzt, wird es laut den Umfragen leider nicht mehr in den Bundestag schaffen.
Und wo ist dann die Stimme für Menschen mit Behinderungen im Bundestag? Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung reicht nicht aus. Es braucht mehr Stimmen, damit wir nicht vergessen werden.
Ich verspreche euch: Werde ich in den Bundestag gewählt, so werde ich eine direkte Ansprechpartnerin sein für alle Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen.
P.S. Die Demo am 14. Juni war sehr toll, ich war auch selbst dabei vor Ort und bin mitgelaufen! 12tausend Gehörlosen waren auf der Straße. WOW! Gänsehaut puuur!