Calva hat geschrieben:
[...] Literatur, die beschreibt, wie gl Schüler am besten Englisch als Zweit- bzw. Fremdsprache erlernen sollen. Mir ist vollkommen klar, dass im Englischunterricht die passende Gebärdensprache angewendet werden muss (ASL bzw. BSL), aber ich brauche fachliche Argumente, die auf Recherchen basieren.
Nicht einfach von der riesenumfangreichen angelsaechsischen Sprachwelt eine empirische (= forschungsbasierte, auf Data gestuetzte) Literatur ueber das Erlernen einer Lautsprache von tauben und schwerhoerigen Kindern zu bekommen. Eine Lautsprache wie Deutsch oder Englisch ist fuer jedes taube Kind sowieso eine Fremdsprache. Du meinst wahrscheinlich Englisch als
zweite Lautsprache neben Landessprache als erste Fremdsprache.
Die Benutzung von ASL bzw. BSL fuers Erlernen von Englisch ist nicht unbedingt notwendig, sogar ein wenig gefaehrlich. ASL und BSL sind grundverschieden von English in Syntax und in Semantik vieler Einzelgebaerden. Man kann ruhig DGS fuers Englischunterricht verwenden, wie berichtet von Bruechers Unterrichtsarbeit (siehe Posting von Elch hier). Wie man deutsche Saetze grob mit DGS Vokabeln gebaerden kann, so kann man das gleiche auch englische Saetze mit DGS-Vokabeln machen. Das Gefaehrliche hier ist, dass der DGS- bzw. ASL-Satzbau, der andersgeartet als der englische Subjekt-Verb-Objekt-Folge ist, ins Englische hineinwandert. Denk mal, wie gebaerdet man getreu die Passivsaetze! Man muss ASL oder BSL
sehr gut koennen, um damit etwas nuetzliches im Englischunterricht anwenden zu koennen. Nicht anders, wie man DGS richtig nutzbringend fuers Deutschunterricht anwendet.
Natuerlich ist die Benutzung von Fingeralphabet unerlaesslich. Das ist gleich Schreiben in der Luft, statt aufs Papier.
In meinem Fall ging das Lernen von Englisch besser ohne GS. Alles per Schrift/Fingeralphabet und, da ich ziemlich verstaendlich sprechen kann, auch muendlich. Da spreche ich mir die englischen Saetze zur Uebung vor. So war mein Englisch grammatisch besser als viele meiner Mitstudenten am Gallaudet College, als ich dort mein Studium anfing.