GL-C@FE.de

Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 14.05.2024, 00:52:01





 Taub oder Gehörlos?


Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4  Nächste
Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Zitat:
@yakamoz,
das yak’s Recherchieren hinter dem weiten Busch oder im feigen Hinterhalt oder noch besser hinter dem Mond ist immer immer immer wieder mangelhaft. Sein Suchergebnis ist uralt und wirklich Taubenmist.
Der taubseinlose yak glaubt immer noch, dass ich hörend geboren bin. Kann er alle meine Postings nicht lesen? Raule lässt sich wieder grüßen.

@Hartmut,
weiteres Synonym für Taub: „gebärdensprachig“ … und noch was? Ich denke, „visuell-orientiert“, ja, ohne ‚herausgefordert’, ist das Beste neben „Taub“.


Die 69 jährige Obertaube Hartmut aus Boston USA fernsteuert die Taube Hans Busch.
Endloser Taubenmist.
--



Spitzenmitglied



offline
Problem liegt hier anscheinend in der Verwechslung zwischen Identitaetsbezeichnung und Beschreibung von was man macht oder wie man mit der koerperlichen Einschraenkung behandelt. Z.B. 'visuell orientiert' bzw. irgendwas mit 'herausgefordert' sind beschreibend, nicht betreffend einer Angabe von Identitaet. Also Angabe von Identitaet vis-a-vis Beschreibung von koerperlicher Einschraenkung.

Die meisten tauben Personen sind visuell orientiert, jedoch beachte aber, nicht alle.

Leute in der allgemeinen Behindertenbewegung kennen noch nicht, dass 'taub' bzw. 'deaf', 'sourd', 'doof', 'dov' usw. in verschiedenen Sprachen eine ethnische Bedeutung erlangt haben und eine Grossschreibung erfordern, gemaess der Rechtschreibungsregeln in ihren Sprachen. Alle ihre Begriffe sind beschreibend und keine Identitaetsangaben, denn sie kennen und pflegen keine andere Kultur als die ihres Landes.

Wenn ich das Wort 'taub' verwende ist fast immer ethnisch bezogen. Das Nichthoerenvermoegen ist nur Nebensache hier und spielt eine untergeordnete Rolle. Das ist was ich immer gesagt habe, eine Erweiterung der Bedeutung des Wortes, die wir pflegen koennen.


Hartmut



Spitzenmitglied



offline
Vielen Dank für deine Nachfrage, CharlyBrown! =)

Mein Projekt (zur "100% Untertitel!"-Aktion) wurde bereits nach paar Monaten eingestellt, weil andere gleiche Bewegungen zum Leben gerufen wurden. Konkurrenz machen wollte ich nicht! Genau deshalb suchte ich auch nicht mehr nach Antwort von meiner Frage damals! Deshalb auch meine Abwesenheit. Bevor ich vor zwei Jahren mit meinem Projekt anfangen wollte, wollte ich vor allem Konflikte mit Organisationen wie Deutscher Gehörlosen-Bund und Deutsche Gehörlosen-Jugend, die ja den hässlichen Begriff "gehörlos" offiziell benutzen, vermeiden. Heute ist auch eine andere Zeit. Ich bin in beiden Organisationen tätig! =) Ich weiß inzwischen auch, wann ich den von mir bevorzugten Begriff "taub" benutzen kann oder darf! Meine Frage vor zwei Jahren konnte ich also selbst beantworten.

Und so viel zum Vorwurf, dass ich abgehau'n sei: Auf solches Krieg'chen für oder gegen den Begriff "taub" habe ich kein Lust. Jeder, vor allem Hartmut, hat schon alles gesagt. Zum Thema hier habe ich persönlich auch immer mitgemacht, zwar Diskussionen und Vorträge vor Ort wie z.B. bei Kulturtage in Köln und bei anderen Veranstaltungen in Wien und heute in Linz.



Spitzenmitglied



offline
Das Wort "taub" wird nach dem "Beschluss" vom Hamburger Gebärdensprachinstitut unter Prof. Dr. Christian Rathmann ab jetzt verwendet werden, weil dieses Wort klar und nach Identität und von vielen ideologischen und diversen Gründen überzeugt erklärbar ist, als "gehörlos". Mehr möchte ich nicht erwähnen.


°°°Surdus neve mutus sum°°°



Zuletzt geändert von Moses am 10.12.2009, 17:53:00, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



offline
Zitat:
Das Wort "taub" wird nach dem Beschluss vom Hamburger Gebärdensprachinstitut unter Prof. Dr. Christian Rathmann ab jetzt verwendet werden, weil dieses Wort klar und nach Identität und von vielen ideologischen und diversen Gründen überzeugt erklärbar ist, als "gehörlos". Mehr möchte ich nicht erwähnen.


Quelle bitte! Auch wenn es beschlossen worden ist, werde ich (nicht nur ich, auch die anderen) weiterhin ignorieren.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



offline
Hmm, ich wurde von jemanden, die dort arbeiten, mitbekommen. Eine/r davon kann hier berichten sowie die Quelle eingeben. :)


°°°Surdus neve mutus sum°°°



Spitzenmitglied



offline
Von solchem "Beschluss" habe ich keine Ahnung. Aber trotzdem gibt es was nachzuweisen: Hier klicken



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Zitat:
bengie:
Aber trotzdem gibt es was nachzuweisen: Hier klicken

"Taube Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher"

Dieses Bandwurmwort, ein sehr langes Wort, überlanges Wort,
das ist voll krass und kaum zu verstehen!
Und das im Gehörlosen-Umfeld? Voll krass!

"Gehörlosendolmetscher", reicht voll aus, das sitzt immer.

Die Gehörlosensprache wird sehr hochkompliziert gemacht.
Das fördert die Missverständnisse.
Das gefällt allein nur den "Berufsgehörlosen" und den Gl-Institut-Leuten.

Das geflügelte Zitat von ... "Gehörlose können nicht lesen" ... ist immer noch gültig.
Das Bu-ministerium Arbeit-Sozial hat viele Gehörlosen-Videos von UN-Menschenrechte-Text
daher von der Gebärden Video Firma machen lassen.
--



Spitzenmitglied



offline
erstmal dank an Bengie für interessanten Link zu Uni-Hamburg.
Dort steht in einem Text zum Thema Gebärdensprachdolmetschen
das Wort "Taubengemeinschaft".
Das Institut für Gebärdensprache will anscheinend tatsächlich das
Wort "gehörlos" durch "taub" ersetzen.
Den von USA geprägten, englischsprachlich orintierten Akademikern
ist es anscheinend egal, das im deutschen Sprachraum neue Missverständnisse
und Verwirrung entsteht?!
Es hat lange gedauert, bis im alltäglichen Sprachgebrauch das Wort "taubstumm"
in "gehörlos" geändert wurde.
Wenn jetzt die hörenden KollegenInnen, Nachbarn, FreundeInnen, usw lernen
sollen "Gehörlose wollen jetzt als Tauben bezeichnet werden" denken die meisten Hörenden an dummen Scherz oder die Gehörlosen äh Tauben sind bescheuert.
Und die vielen Schwerhörigen in der Gehörlosengemeinschaft können sich nicht
mit einer Taubengemeinschaft identifizieren!

Noch etwas grundsätzlich:
Ich halte es für arrogant und undemokratisch, wenn einige Akademiker
bestimmen wollen, was für die Mehrheit der Gehörlosen richtig ist.
Der bekannte Satz "nicht über uns ohne uns" gilt auch für noch so hochgebildete
Akademiker!
Die Gl in anderen Bundesländern wurden schon übergangen, als die Hamburger
Gebärdensprache zur DGS erhoben wurde.



Spitzenmitglied



offline
CharlyBrown, woher willst du wissen, dass der Begriff "gehörlos" sich bereits bei Hörenden
durchgesetzt hat? Das ist überhaupt nicht wahr. Der Begriff "taub" ist längst um zigfach weiter
verbreitet. Fast nur taube Menschen und paar andere aufgeklärte Personen benutzen "gehörlos"!
Mit Google kann man ein wenig nachforschen, wie weit Begriffe verbreitet sind, wenn man Begriffe
eingibt und sich den Anzahl der Ergebnisse ansieht.



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
Ist es nicht ziemlich egal, wie gl genannt werden,
ob nun gehörlos, taub, hörbehindert, hörgeschädigt??
Das bedeutet alles so ziemlich das gleiche - eben dass wir nicht hören können ...

Die Frage ist ja hierbei, was man mit einem Wort "taub" erreichen will?

Ein neues Wort, oder das alte umbenennen, das raubt eigentlich nur Zeit - und ist mit viel Bürokratie verbunden.

Es ist die Zeit die für abbauen der Barrieren notwendig sind, und um Aufklärungsarbeit leisten zu können
Nicht immer wieder Vorträge welches Wort das richtige sei, etc. und die an hörenden voranbringen,

sondern es gilt vor allem WIE man mit Hörgeschädigten Menschen umgehen kann,
und was denen hilft, GS-Dolmi einsetzen etc.

Und zu sagen, dass die nicht taubstumm sind,
sondern dass die durch das fehlende Gehör auch nicht so wie hd ausdrücken können,
und von daher auch eine andere Sprache benutzen - die das Kommunikation untereinander erleichtern!


****~cat



Spitzenmitglied



offline
Google und taub, kein Wunder warum mehr Ergebnisse erzielt wurde als "gehörlos".

Siehe zum Beispiel:

Liebe macht taub.

Penis auf einmal taub. :D

Meine Backe ist taub.

Justiz blind und taub - Skandalurteile

und noch mehrere Möglichkeiten......

Tja, wie gefühllos unser Welt sein könnte? [sorry]


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
TW1
das Problem sehe ich schon lange auch, aber wenn die GL meinen, es sei problemlos, dann ok, warum nicht?

Aber die ganze Aufwand? Nur um zu "Taub" zu wechseln, und dafür Vorträge halten etc.?
Was soll da dann mit "Taub" alles besser werden?

Zu einem träumt man hier von einem Durchbruch mit "taub"
und zu anderem macht man aus einer Mücke einen Elefanten ... mit "gehörlos"

*schulterzuck*
zu hd schreib ich immer nur, dass ich hörgeschädigt bin, das wird eher und schneller kapiert.


****~cat



Spitzenmitglied



offline
Bengie, Zitat:
"woher willst du wissen, dass der Begriff "gehörlos" sich bereits bei Hörenden
durchgesetzt hat? Das ist überhaupt nicht wahr."

In meiner Stadt ist der Gehörlosen-Sportverein bei den Hörenden sehr bekannt.
In ganz Deutschland, Schweiz und Österreich haben Vereine und Verbände
seit über 40 Jahren das Wort "Gehörlosen" im Namen.
Wir sind heute soweit, das die Mehrheit der Hörenden wissen was Gehörlose sind
und das Wort "Taubstumme" nicht korrekt ist.

Die Wörter taub und gehörlos gehören beide zum allgemeinen deutschen Sprachgebrauch.
Es kommt auf die jeweilige Situation und persönliche Meinung an, welches Wort
benutzt wird.
Man kann Hörenden sagen:"ich bin taub" oder "ich bin gehörlos" oder auch "... hörgeschädigt" "...hörbehindert".

Nichts wird besser wenn das Wort "gehörlos" abgeschafft werden soll.
Es wäre sinnlose Verschwendung von Zeit und Energie.
Die vielen ehrenamtlichen Vorstände und Mitarbeiter der vereine und Verbände
haben ganz bestimmt wichtigere Aufgaben als "gegen gehörlos" zu arbeiten!
Nur Leute, die weit weg vom realen Leben der deutschen Gehörlosen in
warmen Studierzimmern am PC sitzen und rund um die Uhr persönliche Dolmi
haben, wissen anscheinend nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen als
Streit um Wörter zu provozieren.



Spitzenmitglied



offline
snowcat, ja, klar, es ist ja auch egal, ob schwarze äh afro-amerikanische Menschen Neger sind oder
nicht. Oder ob Frauen "Nicht-Männer" seien. Es raubt mir ja wirklich Zeit und Energie, solche Diskus-
sion hier mitzumachen.

TW1, wo du die Ergebnisse bereits ein wenig durchgeprüft hast, kannst du es vielleicht nochmal tun,
um mich zu sagen, wie viel davon mit dem Taubsein zusammenhängt! ;o) Und die Anzahl der Ergeb-
nisse ist auch nie konstant.

CharlyBrown, ich habe mit hörenden Menschen kaum zu tun und daher keine Ahnung. Mich wurde
von anderen "Experten" in diesem Bereich aber auch das Gegenteil von dem, was du erzählst, gesagt.



Spitzenmitglied



offline
Momentmal bengie:

Zitat:
Mit Google kann man ein wenig nachforschen, wie weit Begriffe verbreitet sind, wenn man Begriffe
eingibt und sich den Anzahl der Ergebnisse ansieht.


Mit der Aussage wäre ich vorsichtig, weil meiner Meinung nach Google auch den Begriff "taub" in einem anderen Zusammenhang ausspuckt. Beispielsweise bei der Recherche und Datenbank, bei welchen Krankheiten sich ein Körperteil taub anfühlt, also Taubheitsgefühl in der Hand oder Arm etc. Das hat also gar nix mit "unserer" Taubheit, sprich Ohren zu tun. Daher finde ich das Wort gehörlos doch gut, es hat was spezielleres?



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
bengie,
Das ist kein Argument, von Gehörlos zu Taub zu wandeln, das kann man mit 2 Beispielen nicht vergleichen ...

Ich erinnere mich, dass einer mal schrieb, dass "gehörlos" einen schlechten Hintergrund hat,
welchen Hintergrund es ist, und wo das Post ist, weiß ich nicht mehr... Wenn das stimmt,
das wäre ein Argument, aber -

andererseits:
Eine Frage hat man mir bis jetzt nicht beantworten können,
was wird mit der Änderung des Wortes besser?

Es gibt hier etliche, die gut in Deutsch sind, u.a. charlybrown, die verstehen auch nicht,
warum man Energie u. Zeit in ein Wort investiert, um die zu ändern.
Warum die Energie und Zeit nicht in wichtigeren Dingen - wo es nötiger sind investieren?

Wenn man mit einer Änderung vieles positives bewirken kann, warum dann nicht?
Man hat auch lange daran arbeiten müssen, um von Taubstumm zu gehörlos -
heute hat sich das Wort teilweise durchgesetzt.
Und "gehörlos" steht seit ein paar Jahre auch im Duden.
Und jetzt wieder eine neue Änderung?
Man wird da vielleicht denken: "Ja, was wollen die Gehörlose, Hörgeschädigte jetzt nun?"

Wenn es hörende gibt, die geben in das Google das Schlagwort "taub" ein,
und dabei kommt raus, was TW1 schrieb. (ebenso die Zigeunerin)
Ist das nicht verwirrend?

Von daher verstehe ich die Änderung nicht ganz,
das muss ich aber auch nicht verstehen - ist ja nicht meine Zeit, nur die paar Posts tipp ich - das sind nix ... :)


****~cat



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@Zigeunerin,
Behörden etwa wie Versorgungsamt oder Sozialamt verwenden langsam immer mehr „Gehörlos“. Mediziner schreiben fast nur noch „Taub“. Seit kurzem will die Regierung, besonders bei Kultusministerium, nichts mehr von „Gehörlos“ wissen und benützt es auch nicht mehr. Das KM will die Endung „-los“ von Gehörlos LOS sein. [ops]

Unter dem Volk ist „Taub“ viel mehr und weiter verbreitet als „Gehörlos“. Ist auch meine lebenslange Erfahrung. In der Allgemeinheit denkt das Volk bei „Taub“ zuerst in „Gehörlos“ und an der zweiten Stelle in „Lahm bzw. Betäubt“ und der dritten in „Doof“.
Und „Taub“ lässt sich von Tauben besser und leichter artikulieren als „Gehörlos“. Und ohne Stimme können Hörende „Taub“ besser ablesen als „Gehörlos“.

@Moses,
danke für die interessante „Wink-Info“.

@CharlyBrown,
wie ich oben schon geschrieben habe, hat auch der DGB schon einmal überlegt, seinen bisherigen Bundnamen zu ändern bzw. modifizieren. Quo vadis? Bis jetzt habe ich noch nicht gehört, wohin der DGB uns führen will und wird. Vielleicht Hörgeschädigtenbund? Oder Gebärdensprachlerbund? Oder sogar Taubenbund … hm …

Vielleicht empfindest du es sehr undemokratisch? Wir alle haben das Präsidium direkt bzw. indirekt ja gewählt. Du könntest auch Volksbegehren „Gehörlos bleibt!“ beantragen. Das würde viel „Kopfgeld“ und „Ehrenamtskraft“ kosten. Für dich wäre es einfacher und kraftsparender, ein nächstes Präsidium neu zu wählen.

Im Jahr zwischen 1890 und 1920 gab es unter Tauben, entschuldige, Gehörlosen Vereinsgründungswelle. Fast alle diese Vereine trugen den Namen „Taubstummen“. Die gehörlosen Intellektuellen haben sich stolz „Taubstummen“ genannt. Mit Taubstummenverein wollten die Stummen mit Selbstbewusstsein endlich mündig sein.
Was ist schlimm an „Taub“ und „Taubstumm“? Wir brauchen nicht darauf zu schielen, was Hörende denken.

OFF-TOPIC:
@yakamoz,
der yak stößt mit seinem immerwährenden Taubenmist-Denken auf taube Ohren der Politiker. Die Politiker waren und sind niemals gehörlos. Sie wollen das Gehör niemals LOS werden. „Gehörlos“ könnte auch klingen, einen Eindruck erwecken, dass Gehörlose überhaupt nicht hören wollen. Nicht hörend sein wollen. Die Politiker waren aber oft gerne taub wie zum Beispiel beim Zahnarzt. „Taub“ ist bei Politikern willkommen.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Zitat:
CB: Nur Leute, die weit weg vom realen Leben der deutschen Gehörlosen in
warmen Studierzimmern am PC sitzen und rund um die Uhr persönliche Dolmi
haben, wissen anscheinend nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen als
Streit um Wörter zu provozieren.

So ist es!
Zitat:
bengie: ich habe mit hörenden Menschen kaum zu tun und daher keine Ahnung.

Diese super super Glückstauben!
Es ist sehr schön und wunderbar, "taub und blind" sein für die Gehörlosen / Tauben unter Hörenden.
Ja, habe kaum mit hör. Leute zu tun.
Rundum perfekte Dolmi-Betreuung.
Auch super.

Und den Gl zu gebärden wie sie zu Tauben nach Berufstaube (bengie)-/Taube-Experten/-Verständnis
und UN-Menschenrechte-gemäß sein sollen,
das ist tolle hochmotivierende Belehrung.

Die Realität außerhalb schönes abgesichertes Berufsgehörlosentum / Berufstaubentum ist ganz anders.
Die UN-Menschenrechte können die Würde und Arbeitsplätze von Gl unter Hd nicht schützen:
Mobbing / Bossing / Probleme mit Arbeitsagenturen - Integrationsdienste.
--



Spitzenmitglied



offline
Ausserdem sind viele "nicht bewussten" (armseligen) tauben bzw. "hörgeschädigten" Menschen von (mächtigen) hörenden Menschen bzw. Audisten "kolonisiert". Deshalb möchte ich nicht mehr darüber diskutieren, weil viele Leute dadurch nicht wahrnehmen (möchten) und sich jahrelang gerne wehren. Aber irgendwann muss es zu Ende kommen. ;)


°°°Surdus neve mutus sum°°°



Spitzenmitglied



offline
@Bengie: Ok, wenn du die Suchergebnisse meinst und trotzdem für dich richtig hälst. Nur zu! Eines möchte ich dir klarstellen, damals hatte ich bei einer Internetfirma http://www.abacho.de gearbeitet und ich kenne mich die hintere Kulisse im Bereich Suchmaschine aus. Wie du meintest, dass dieses Begriff taub von Google mehr Ergebnisse erzielt hat als gehörlos und du vielleicht meinen könntest das Google die Suchergebnisse nicht manipuliert, ist so nicht richtig. Sicher ist dir bewusst, warum die erste oder zweite Seite von Google passende Zielgruppe für Gehörlosen auftauchen. Aber wenn man sich nähreres betrachtet, weisen die Ergebnisse am Ende ganz anders auf als die erste Seite. Genau dadurch wird ein, zuvor angenommenes algorithmisches Suchergebnis, zu einem durch "Menschenhand" manipulierten (geschönten) Suchergebnis.

Damals hatte ich in meinem Augen erlebt, wie die Firmen gezielt Suchergebnisse manipulieren können, damit die Firmen ganz oben und auf der erste Seite landen können, um andere Konkurrenten die Pageranking "runtermachen können". Genau das Problem ist, wenn man sich einmal diverse Suchmaschinenergebnisse ansieht und die Internetnutzer die ungeschminkte Wahrheit bekommt und keine geschönten Ergebnisse präsentiert. Also sollte man die tatsächlich angezeigten Suchergebnisse kritischer betrachten.

@Moses: Naja, was möchtest du eigentlich mit kolonisierte "Audisten" bzw. mächtigen Hörenden erreichen? Komisch, dass alle Gruppenidentitäts-Bewegungen nach dem gleichen Muster ablaufen. Siehe Rassismus - Black Power-Bewegung: "Alle Weißen sind gegen mich, weil ich schwarz bin?"

Könnte man da nicht gleich einige Musterstufen überspringen und um wieder auf die Black Power-Bewegung zu kommen einen Zustand erreichen, in dem auch die Bewegung selbst erkennt, dass das besondere Merkmal nicht ihr ganzes Selbst ist?

"Alle Kolonisierte Audisten oder alle Hörende sind gegen mich, weil ich gehörlos bin und doch lieber taub bevorzuge?"

Und wenn es Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft gibt, dann nicht nur, weil alle Hörenden gegen die Gehörlosen sind, sondern weil unsere Gesellschaft ein Problem mit der Akzeptanz der normalen Vielfalt hat. Die Sonne scheint über Gerechte und Ungerechte. :)


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



offline
TW1: Lies bitte pedantisch. Ich habe nur Passivsatz geschrieben. Im Aktivsatz, also die Audisten kolonisieren uns, die tauben Menschen. Oder: Die kolonisierenden hörenden Menschen bzw. Audisten sind gegen die Gebärdensprache und die eigene Identität der tauben Menschen. Verstehst du unter die hier thematisierte Kolonisierung, was ich damit meine? ;)


°°°Surdus neve mutus sum°°°



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Zitat:
Moses-Motto: Wenn ich Amerikaner wäre, wähle ich natürlich BARACK OBAMA.


Spiegel Bestseller / dtv-Buch:

Barack Obama
Ein amerikanischer Traum
Die Geschichte meiner Familie

Lies mal ab Abschnitt "Chicago" ...
BO erzählt seinen harten mühseligen Einsatz als Sozialarbeiter in der Schwarzen-Basis.
---

Zitat:
Die kolonisierenden hörenden Menschen bzw. Audisten sind gegen die Gebärdensprache und die eigene Identität der tauben Menschen.

Und zu deine Wörter ... Audisten / kolonosieren / Identität...
Das Gegenteil ist passgenau ... Taubisten / aussortieren / Brandzeichen ...

Kriegsgebärden-Wortwahl "Audis..." (wie damals bei CI) sind unnüzter Ballast,
das ist Futter nur für frustierte Tauben.
--



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
Zitat:
Zitat:
"der Unterschied zwischen 'gehörlos' und 'taub' liegt darin, dass 'taub'
zusaetzlich zu einem Identitaetsbegriff wird. 'gehörlos' weist medizinisch
nur auf das Fehlen des Gehoers wegen des Suffixes '-los'. "

Das stimmt nicht.
Es ist genau umgekehrt:
In Österreich, Schweiz, Deutschland ist gehörlos der Identitätsbegriff für die
gebärdensprachlichen Hörbehinderten (egal ob taub oder nur schwerhörig).
Mediziner verwenden gehörlos nicht als medizinischen Begriff.


Da bin ich anderer Ansicht. Gehörlos ist ein Begriff, geworden um taube Menschen
sich von diejenigen abzugrenzen, die zwar nicht hören aber sprechen können.
Aber zugeben wird man schon dass gehörlos mit dem Suffix als etwas
sehen, was man nicht hat. Das zu verneinen versteht man den Begriff nicht.
Dasselbe gilt auch für taub, vom Bedeutung her, nur ist es im Wort selbst nicht
so auffallend.
Für mich sind die beiden Begriffe passend, jeder kann sich mit der eine oder
andere identifizieren. Ich schliesse weder den eine noch das andere aus,
jeder kann sich für ein Wort entscheiden. Ich bin eben für taub :)

@pyros. "ich bin deutsch" hat nichts mit mangelnder Sprachkompetenz zu tun,
sondern ist eine Subkultur in der Sprache (in der Jugend) geworden
"Ich habe fertig", "Ich gehe Kino" etc. is in der neue schnellebigen Welt etwas
cooles geworden, trotzdem wird es bei geblidete Menschen mit der Zeit wieder
weg gehen :)
Damit hat Hartmut mit seinem Vergleich schon recht, auch wenn ich nichts vom
Slang in der Jugend halte.

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied



offline
@Moses: Danke für die Aufmerksamkeit, da hab ich wohl überlesen.
Ein Haken gibt es immer noch. Selbst Harlan Lane hatte in seiner Buch "Maske der Barmherzigkeit" beschrieben: "Die Kolonisierten streben danach, den Kategorien der Kolonisatoren zu entsprechen, tragischerweise streben auch Gehörlose oft danach, den audistischen Kategorien zu entsprechen." Ein gefährliches Manöver auf allen Seiten.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



offline
Hallo Deafmax,

ich bin erstaunt, wenn nicht gar überrascht über deine Ansicht
zur (jungen?) Subkultur und deren Sprache.

Dein erwähntes Zitat "Ich habe fertig", stammt vom
Ex-Bayerntrainer Giovanni Trapattoni.
Das ist zwar ein exzellenter Trainer aus Italien,
aber sein Deutsch war damals nicht so überzeugend.

Hier nachzulesen: http://www.kasper-online.de/docs/trap/index.htm

"Ich gehe Kino" und ähnliche Kreationen entstehen durch
Weglassen von Artikeln und Pronomen.
Sie stammen von der Unkenntnis oder Faulheit einer kleinen
Minderheit im deutschen Sprachraum.

Es bleibt dir überlassen, diese Kastrationen der deutschen Sprache
als „cool“ anzusehen. Ich würde es eher als Subkultur der Sprachbanausen bezeichnen.
Du meinst ja selbst, dass solche Dümmlichkeiten bei gebildeten Menschen wieder weggehen.

Ich gehe da noch einen Schritt weiter und bin der Ansicht, wirklich gebildete Menschen
sprechen und schreiben kein so abgehacktes Deutsch.

Viele Grüße

Pyros



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
[offtopic]
Hi, pyros :)
ich nehme mir vor mit der Beurteilung zurückzuhalten. Ich habe erster Linie darauf hingewiesen, dass es nicht nur um gebrochenes Deutsch handelt, sondern auch um eine Entwicklung unter Jugendlichen - bei dem vermutlich Trapattoni der Auslöser war ;) - in der Umgangssprache. Linguisten sehen darin unter anderem auch die Chance besser zu differenzieren, wenn die Jugendlichen noch zur Schule gehen. Ob es in geschriebener Form auch existiert bin ich mir nicht sicher (Sms vielleicht?), aber im gesprochenen Sprache schon. Habe darüber einiges gelesen.
Natürlich befürworte ich sowas nicht, für mich sind allerdings die Argumente einleuchtend, dass es einer der Chancen auf Entwicklung ist.
Wenn jugendlichen in so einem Subkultur wohl fühlen kann man ihnen nicht verbieten wenn sie eine Sprache sprechen mit dem man nicht einverstanden ist. (Das ist ungefähr wie bei Kleider, dessen ausfallende Geschmack mit der Zeit sich legen.)

Zitat:
Diese Bedeutungsaenderung ist aehnlich dem Adjektiv 'deutsch', was einst nur geographisch und jetzt auch "zu deutschem Volkstum gehoerend" bedeutet. "Ich bin deutsch" bedeutet nicht "Ich lebe in Deutschland", sondern "Ich bin ein Deutscher".

Ob das richtig ist, entzieht sich meiner Kenntnis, da für mich diese Aussagesatz grammatikalisch nicht richtig ist. Ich habe diesen subkulturelle Sprache nicht zur Aug bekommen :)
[/offtopic]

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Zitat:
Deafmax: ... bei dem vermutlich Trapattoni der Auslöser war ;) - in der Umgangssprache.

Der Herr Italiener Trappatoni war älterer Cheftrainer beim FC Bayern München.
Eine sehr prominente Sportsperson.
Ihm platzte der Kragen... "Ich habe fertig".
Dieser superkurz-explosiv-Satzschwall ist durch die Medien weit und breit bekannt geworden.
Alle, auch die Gebildeten sind aufmerksam geworden, hatten Freude an der "Satzschöpfung"
und haben diese Würze vom prominenten Fußball-Italiener gern aufgenommen.
Diese treffend kurze Würze aus dickem Hals (mit Wut geschleudert)
"Ich habe fertig" bleibt schön herrlich und unvergleichlich.
--
Weil von Prominent, hat die Satzschöpfung Bedeutung bekommen. :-)
--
Und beim Streit im Vereinsvorstand... da wird nicht selten "Ich fertig" gebärdet.
Dann gibs betretene Mienen (Gesichter).
--



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
Trapattoni ist ein italienischer Fußballtrainer. Der Trainer ist italienisch.
Ein italienischer Fußballer. Der Fußballer ist italienisch. Er ist italienisch.
Eine „mathematische“ Sprachlogik.
Die Sprache ist spielerisch und flexibel und doch sehr umstritten.

Unumstritten ist „Ich bin taub.“ [stolz]


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
[eek] Was für ein Vergleich ... zwischen Trapattoni u. Taub [confused]

Ich sag einfach mal was, schrieb ich schon weiter oben:
den hörenden ists vollkommen egal, ob Taub, Hörbehinderte, Hörgeschädigte, Gehörlose ...
für die heißt das schlicht weg nur - man hört einfach nichts. Oder nur sehr schlecht.

Dann kommt noch dazu;
wer nicht sprechen kann, oder nur sehr schlecht -
Diese Gruppe werden Sprachbehindert, Sprachgestört, etc. genannt.

So einfach isses, man macht sich selbst zu kompliziert und zu schwer
mit Gehörlos bzw. Taub - und um darin Zeit und Energie zu investieren ...


****~cat



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Zitat:
Trapattoni
Unumstritten ist „Ich bin taub.“

Trapattoni hat sehr laut deutlich gebrüllt zu seinen "tauben" Münchner:
"Ich habe fertig".
Die Münchner haben diesen Satz deutlich gehört.
Taub waren die Münchner nicht.
Die hörenden Münchner aber waren taub.
Sie haben sich nicht wie unschuldige Gehörlosen (hören nicht) benommen.
Sie wollten von Trapattoni nichts mehr hören, also auf taub schalten.

"taub" hat für die hörenden Leute gute Schutz-Eigenschaften.

Es prallen das "taub" der Hörenden mit dem "taub" der Gehörlosen zusammen.

Das Wort "taub" hat eine negative (schlechtere) Schlagseite.
und ist darum sehr nützlich.

"gehörlos" ist weder negativ noch positiv; ganz einfach, ein Wort aus drei Wörter "kann nicht hören".

--



Spitzenmitglied



offline
Zitat:
Das Wort "taub" hat eine negative (schlechtere) Schlagseite.

stimmt,z.b. taubenschießen.
hoffentlich werden wir dann damit nicht mißbraucht. [wink]



Spitzenmitglied



offline
Noch etwas dazu, snowcat,

Wer nicht oder sehr schlecht gebärden kann, ist gebärdensprachbehindert!
[hm]



Spitzenmitglied



offline
@Deafmax,
ich glaube nicht, dass die Teenager, die in fehlerhaftem Deutsch simsen, auch so sprechen. Das Tippen auf die Ziffern einer Handy ist zu muehsam, um die "unnoetigen" Partikeln alles mit dem Daumen mitzutippen. Daher das Auslassen.

@Hans Busch,
deine Sprachlogik erhellt und ist unschlagbar. Daher ist meine Verwendung von "Ich bin deutsch" zu verstehen. Leider hat Pyros meinen Punkt nicht erfasst, dass das Wort, obwohl dessen Gebrauch in diesem Satz ungewohnt fuer Deutsch-Muttersprachler ist, aber syntaktisch dennoch grammatisch korrekt, eine ethnische Bedeutung hat, das im Satz 'Ich bin taub' zur Anwendung kommt. Auch leider hat der Yakker nicht verstanden, worum der Satz 'ich bin taub' unumstritten ist. Ralf Raule laesst ihn jedesmal gruessen, wenn er irgendwas zu einem Posting schreibt!

@Snowcat,
Zitat:
wer nicht sprechen kann, oder nur sehr schlecht -
Diese Gruppe werden Sprachbehindert, Sprachgestört, etc. genannt.

Naja, das ist ein Beispiel des sprachlichen Audismus im Deutschen. Das habe ich in Wiesbaden erwaehnt. Unaudistisch heisst es richtig: sprechbehindert, sprechgestört. Jedoch ist diese Bezeichnung noch falsch. Hinter diesen Begriffen steckt eine organische Stoerung ganz anderer Art als die Unfaehigkeit, eigenes Sprechen auditiv zu kontrollieren.

Es geht nicht um, wie wir genannt werden sollen, sondern in unserer Selbstbezeichnung und Benutzung von Woertern. Wie wir uns bezeichnen erfordert keine Buerokratie und hilft zu verstehen, was wir sind.

@bengie,
das ist nicht gebaerdensprachbehindert, sondern einfach gebaerdensprach-inkompetent oder gebaerdensprach-unwissend. Gebaerdensprechbehindert ist jemand, wer mit den Haenden und Fingern nicht gut bewegen kann. Gebaerdensprachbehindert ist jemand, wer wegen organischer Schaedigung im Gehirn die GS nicht gut lernen kann, also eine Art von Lernerschwerung. Aber dein Punkt ist gut, warum sollten uns "Sprachbehinderung" nachgesagt werden, auch wenn es nicht stimmt! Daher ist das Retort gut zu jemandem, der dieses Wort ueber uns benutzt "Sie sind auch sprachbehindert. Sie koennen nicht gebaerden."

@TW1, das ist ja gerade worauf Deafhood oder positives Taubsein hinarbeitet: Selbstbefreiung von internalisiertem Audismus, die uns von der kolonisierenden Gesellschaft eingegeben wird. Ein Teil des Anti-Audismus ist es auch, dass wir einige Woerter sprachlich korrekt benutzen sollen, wie ausgefuehrt in den obigen Beispielen von 'sprechbeh../sprachbeh.... Das Wort 'gehoerlos' gehoert auch dazu.

Das Ergebnis von Google Suchmaschine zeigt viel mehr Treffer von taub in der Bedeutung von "kann nicht hoeren", als das Wort 'gehoerlos'. Damit hat bengie Recht. Der Gebrauch von 'gehoerlos' is ein Insider Wort bei uns, weniger ausserhalb.

@Don Quijote,
In anderen Sprachen ist das entsprechende Wort zu taub auch mehrdeutig und negativ. Warum macht man sich zu viel Sorge ueber dieses deutsche Wort? Mit haeufigerem Gebrauch von uns wird die negativen Nebenbedeutungen allmaehlich verlieren, wie bereits mit dem englischen 'deaf' geschehen und auch anderswo.

@topic,
Die Erwaehnung des italienischen Fussballtrainers - ja er ist italienisch - zeigt klar, dass Probleme in Deutsch-Grammatik nicht das Problem von Intelligenz, Bildung usw. ist. Der Satz "Ich habe fertig" kommt sogar aus gebildetem Mund! (Wenn Pyros den Italiener nicht beleidigen moechte und hier aufklaerend hineinspringt, warum tut er das Gegenteil einer tauben Person gegenueber!) Ein sehr gebildeter tauber Mensch wuerde auch diesen Satz sagen. Und die Lage tauber Menschen in der hoerenden Gesellschaft ist vergleichbarer mit denen, die Deutsch als Fremdsprache sprechen, als mit denen mit anderer koerperlichen Andersartigkeit bzw. Schaedigung.

Die Muenchener Fussballer, die den italienischen Wutausbruch nicht hoeren (wollten), sind nicht 'taub', sondern 'gehörlos', wie schon zweimal ausgefuehrt in der Muenchener "Sueddeutsche Zeitung" mit der Ueberschrift "Dialog der Gehörlosen" (auch benutzt in einer Wiener Zeitung ueber die erfolglosen Verhandlungen zwischen Israel und PLO). Die Zeitung spricht von hoerenden Politikern, die einander vorbeireden. Auch im 18ten und 19ten Jahrhundert reden Prediger von den Gehoerlosen und zwar von denjenigen, die dem Wort Gottes "kein Gehoer schenken" wollten (so in einem Buch aus dem Jahr 1724). Erst im fruehen 19ten Jahrhundert wird das Wort in der Bedeutung "kann nicht hoeren, aber kann sprechen" umgemuenzt, also fuer die nach dem Spracherwerb Taubgewordenen und spaeter ausgeweitet fuer diejenigen, die durch intensivem Artikulationsunterricht sprechen gelernt haben. Die Taubstummenlehrer damals hatten uns erfolgreich mit der blinden Annahme von 'gehoerlos' "kolonisiert" mit dem Ausspruch "nicht mehr taubstumm, weil sprechen gelernt"!


Hartmut



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@bengie,
lustig, aber man kann so etwas nicht behindert nennen... :)

Es erwartet von den Deutschen auch niemand, dass man eine Sprache der Minderheit wie Türkisch etc perfekt kann


@Hartmut
Sprechbehindert heißt das richtig? - Wer sagt das denn? Du oder irgendjemand anderen?

Vielleicht hat man ja auch nur Sprachbehindert genommen, weil es besser klingt.
Lass das einen Prof in Deutsch tun, ist ja auch deren Job ^^

In Deutsch heißt es nämlich Sprachbehindert, Sprachgeschädigte, Sprachgestörte usw. so lernte ich das auch.
http://www.google.com/search?client=saf ... 8&oe=UTF-8


und sonst,
ich finde es überflüssig -
Die hörenden werden in "Gehörlos" nichts anders heraus interpretieren als dass man nichts hört,

sowie (was ja auch in Richtung der 5 Sinne geht - ausser Sehen - war da wohl zu unpassend)
Gefühllos = nichts fühlen
Geschmacklos = nichts schmecken
Geruchlos = nichts riechen
Gehörlos = nichts hören

Finde nichts verwerfliches an Gehörlos.
Habe dabei auch mit verschiedenen Hörenden darüber unterhalten, die sehen das alle so.

Taub kann vieles bedeuten,
nach OP der Weisheitszähne ist der Mund taub,
oder bei anderen Dingen - Arm, Beine taub etc.

Von daher finde ich "Taub" eigentlich unpassender, im sprachlichen Gebrauch, aber wenn ihr wollt, bitte.

Mir kommen da aber noch andere Fragen auf:
Was mit einem neuen Wort "Taub" alles besser wird?
Warum die ganze Rechtschreibung und Bedeutung -> nur weil es angeblich audistisch komplett neu aufwirbeln?
Meinst die Hörenden wollen noch die dicken Schmöckern lesen, was audistisch bedeuten?
und man auch noch erklären muss dass Taub nicht auditisch ist?
Und wo es 1 Jahr benötigt um das alles zu verdauen? (lt. versch. Leuten)
Und scheinbar nicht viele Gehörlose kapieren, worum es wirklich geht? [roll]

Viel wichtiger ist Öffentlichkeit Arbeit,
und nicht die hd mit auditischen Verhalten abzustempeln, was sollen die hd nur denken ...? [nerv]
Es ist zu wenig Öffentlichkeitsarbeit vorhanden, und dafür können die hd nichts, mit ihrer Unwissenheit gegenüber GL!
Als ich hd erzählte, dass z.b. GL-Schule nicht in GS unterrichtet wird, können die das kaum glauben, und andere Dinge.
Und haben oft das falsche Bild, die meisten meinen es nicht bös.
Nur die GL-Lehrer sagen, dass GS die deutsche Sprache schädigt, vermutlich sind die alle nur zu bequem die GS zu erlernen.

Firmen - die keine GSD für GL bereitstellen wollen, usw. ist wieder einmal ein anderes Problem, u.v.m.
Mir wird auch nur in Schulungen GSD bereitgestellt sonst nie. weil kurzfristig kein GSD zu bekommen sind
Bei Meetings kommen da noch andere hd hinzu - und somit wieder neue andere Probleme - , weil bei den meisten in den
Köpfen noch die Unsicherheiten gg. GL vorhanden sind, da hilft es auch nichts "Gehörlos" durch "Taub" zu ersetzen u.a.

und nun klick ich mich aus. Es dreht sich nur im Kreis...


****~cat



Spitzenmitglied



offline
@Limette,
hast du auch "sprechbehindert" im Suchfeld eingegeben und nichts gefunden? Warum nur die halbe Arbeit machen? Hier der Link: Gebrauch von 'sprechbehindert'.

Das Wort ist schon im Umgang, nicht nur fachsprachlich, sondern sogar in der schoengeistigen Literatur! Peter Handke gebraucht es. In der zweiten Angabe wird ein englisches Buch mit dem Titel angegeben, das die Bedeutung des Wortes genau ueberbringt, mit der Bezeichnung: "Speech disorders", nicht "language disorders" (klar unterschieden in englischsprachiger Fachliteratur).

Du brauchst nicht auf einen Deutsch-Prof schielen. Kein Professor entscheidet, was richtig ist! Er wird nur sagen, dass das Wort gutgeformt und im Gebrauch ist.
Zitat:
Es erwartet von den Deutschen auch niemand, dass man eine Sprache der Minderheit wie Türkisch etc perfekt kann

Ja, warum erwartet man von uns denn das Gegenteil, die Sprache der Mehrheit zu koennen, und dann uns der Sprachbehinderung zu bezichtigen, wenn wir sie nicht perfekt koennen! Kein Tuerke wird in Deutschland der Sprachbehinderung nachgesagt, wenn er schlecht Deutsch kann. Das ist gerade der Punkt, worauf bengie hinweist.

Dein Hinweis ueber geruchslos, geschmackslos usw. hinkt gewaltig. Das Essen ist geschmackslos. Das Gas ist geruchslos. Die Haut ist gefuehllos. Gehoerlos ist, wenn nichts gehoert wird, per deiner Definition. Nicht jemand, der nicht schmecken, riechen, oder fuehlen kann. Also warum denn ploetzlich "nichts hoeren" zum "nicht hoeren koennen" hinueberschielen?!

Dass Hoerende nichts anders interpretieren wuerden, kommt oft von wenn sie gegenueber dir stehen. Warum benutzen sie es trotzdem selten, obwohl das Wort fleissig von den Taubstummenlehrern seit etwa 1800 und von uns seit etwa 1850 gebraucht wird? Im Vergleich kommen Fremdwoerter sehr schnell in die Umgangssprache! Ich habe meine Arbeitskollegen in den 60er Jahren erwischt, dass sie zu anderen immer "taubstumm" benutzten, aber gegenueber mir immer "gehoerlos" sagten. Da hat mir mein Schriftsetzermeister gesagt, dass das Wort 'taub' richtiger sei. Da haben die Kollegen mit dem Kopf genickt.

Unsere Aufklaerungsarbeit gewinnt mehr an Glaubwuerdigkeit, je sorgfaeltiger wir im Wortwahl sind. Hoerende brauchen keinen dicken Waelzer ueber die audistischen Hintergruende zu lesen. Wir benutzen das richtigere Wort halt und zwar bestaendig. Sie werden das schon mitbekommen, wie die Erfahrungen mit dem Wort 'deaf' und in Deutschland mit dem Verschwinden des Wortes 'koerpergeschaedigt' und Einfuehrung von 'behindert' zeigen.

Schwierigkeit liegt nicht bei Hoerenden, sondern in uns, die Kolonisierten.


Hartmut



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
taub - gehörlos
Ein "Dialog der Hörenden" = Gehörlosen und Tauben sehen nicht zu, gebärden einander vorbei. :-)
Zitat:
Hartmut:
Die Muenchener Fussballer, die den italienischen Wutausbruch nicht hoeren (wollten), sind nicht 'taub', sondern 'gehörlos', wie schon zweimal ausgefuehrt in der Muenchener "Sueddeutsche Zeitung" mit der Ueberschrift "Dialog der Gehörlosen" (auch benutzt in einer Wiener Zeitung ueber die erfolglosen Verhandlungen zwischen Israel und PLO). Die Zeitung spricht von hoerenden Politikern, die einander vorbeireden.

"Dialog der Taubstummen" ... hätte die SZ sonst geschrieben.
Aus Rücksicht auf die Münchener Taubengemeinde hat der Chefredakteur der SZ angeordnet
das Wort "taubstumm" nicht mehr zu benutzen.
Das kommt davon: aus Taubstummen wurden Gehörlosen:
daher "Dialog der Gehörlosen".
Die Zeitungsschreiber wollen das liebste spöttische Zitat gern wieder und wieder verwenden.
Die Leser mögen es auch sehr gern.
--
Wenn Hörende nicht hören wollen, dann schalten sie um auf taub.
Das heißt dann beide hören nicht zu, sie reden aneinander vorbei.
Das wird überall gern gemacht. :-)

Wenn Gehörlose / Tauben nicht sehen wollen, dann schalten sie um auf blind.
Das heißt dann beide sehen nicht zu, sie reden in Gebärden aneinander vorbei.
Das wird überall gern gemacht. :-)
--

Die Kampagne für "taub" hat gezeigt, die Tauben wollen den bestehenden negativen Beigeschmack
los werden und ihn auf "gehörlos" abladen.
Das ist der "Dialog der Hörenden" bei den Tauben, einander vorbei - nicht sehen wollen.
--



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@Hartmut,
du meinst, Schwierigkeit liege nicht bei Hörenden, sondern unter uns, den Kolonisierten.
Ja, genau. Ja, es stimmt, viele Gehörlosen unter uns sind von Kolonisierenden sozusagen „hypnotisiert“. Wir sind im Dornröschenschlaf. Schläfrig, vor allem ruhig gestellt und somit unpolitisch. Unter uns sind „Hörende haben gesagt“ und das Schielen darauf, was Hörende sagen oder denken, sind leider immer noch weltweit verbreitet.

Sprechbehindert? Obwohl bei Tauben alle Werkzeuge für diese Sprechmotorik vorhanden sind. Na ja, ein wichtigster Apparat für diese sehr abhängige Motorik fehlt den Tauben, und zwar das Gehör. Aber für die Sprechmotorik allein sind Taube nicht behindert. Nur ohne Gehör werden Taube behindert gemacht. Wir können schon sprechen, aber leider auf einer blinden Weise wie bei blinden Malern. Also ein anderes Wort statt Sprechbehindert? Vielleicht „Schlechtsprechend“?

Ich kenne bisher keinen anderen, der mehr weiß über die deutsche und amerikanische Taubengeschichte als du. Eigentlich verdienst du hier den gl-cafe-Oscar „Kultur-Insider“ oder „Einstein“.
(Dieser Oscar 2009 ist inzwischen leider schon vergeben, und zwar an erdbechen, das hier nur Plakate für andere fleißig aufgehängt hat. Trotz allem meine Gratulation an erdbebchen! Dieses ist wieder eine Moderatorin. Hut ab!)

@snowcat,
Zitat: „… Geruchlos = nichts riechen … „ ??? Wie sehr missverständlich. Meinst du, das bedeutet, dass man nicht riechen kann? Eher bedeutet es zum Beispiel: die Schneekatze ist geruchlos. Das heißt, sie stinkt gar nicht. Ein sehr schlechter Vergleich mit dem ebenso sehr schlechten Wort „Gehörlos“.

Zitat: „… Was für ein Vergleich ... zwischen Trapattoni u. Taub …“ Ich verglich Trapattoni nicht mit Taub. Bitte lies oben nochmals ganz genau. Mein Vergleich war zwischen „Ich bin deutsch“ und „Ich bin taub“.

@yakamoz,
Raule grüßt den yak immer wieder. Der unbelesene yak übersieht dauernd, dass KMK von negativem Gehörlos nichts mehr wissen will. Der yak muss immer wieder das Lesen üben. Am besten bei einer nächsten Taubenpraxis anmelden. Vielleicht in Bremen bei einem Taubenschläger?


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



offline
Off Topic eine kurze passende Beschreibung solcher Diskussionen:

Der Eine hat ein Haar gespalten und einen Vortrag darüber gehalten.
Der Nächste fügt es wieder zusammen und muss den Vortrag des Ersten verdammen.
Im Posting des Dritten kann man lesen, es ist nicht das richtige Haar gewesen.



Spitzenmitglied



offline
Zitat:
Wir sind im Dornröschenschlaf. Schläfrig, vor allem ruhig gestellt und somit unpolitisch.


Das erlebe ich besonders im sportpolitischen Bereich. Wo? Ja, die Gehörlosen-Sportvereine, genau das belastet und überfordert solche Typen!

Siehe ähnliches Beispiel hier

Die Ursachen liegen ganz eindeutig, wie die "Intellektuellen Deafies"
die "schwächeren Deafies" abschrecken, so dass die "schwächeren Deafies" Verantwortung-Übernahme nicht zutrauen können.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@TW1,
danke für den Klick „hier“. Habe mit Interesse durchgelesen.
Aha, du warst TigerWoods. Ich wusste es nicht.

Was du eben oben geschrieben hast, ist es leider wahr. Nicht nur im sportpolitischen, sondern auch im sozialpolitischen Bereich. Es sähe so aus, als ob es nur unpolitische Typen und Duckende gäbe. Querdenker scheinen in Vereinen und Vorständen unwillkommen zu sein.

Und nun zum Topic:

Gestern erfuhr ich aus der ersten Hand (ja, offiziell), dass der DGB den Bergriff „Hörgeschädigt“ zur Diskussion stellt. Denn immer mehr werden GL-Vereine in HG-Vereine umbenannt. Und der DGB fürchtet, er werde auch in den „Hörgeschädigt“-Eintopf geraten, den die DG als Sammelbezeichnung für GL, TB, SH, ET u. CI benützt.
Der DGB-Boss ist auf der Suche nach einem neuen und angebrachteren Begriff dafür. Das heißt, er will „Hörgeschädigt“ nicht. Alle sollen ihm behilflich sein, einen besseren zu finden.

Nun zu meiner persönlichen Meinung:
„Hörgeschädigt“ finde auch ich blöd und albern. Wir haben zwei taube Kinder. Sie sind aber überhaupt nicht hörgeschädigt im eigentlichen Sinn der Schädigung. Sie sind nur ein reines Abbild von uns, was Gott zugelassen hat. Also ist in unserem Fall der Begriff „Hörgeschädigt“ fehl am Platze.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



offline
@Hans Busch: Bist du gerne ein Querulant, dem es vielleicht unbewusst war/ist, in Vereinen? Deinem Posting stimme ich auch zu.

Meine Erfahrungen über verschiedene Sitzungen sind ganz unterschiedlich. Bei hörenden Sitzungen ist es mir viel angenehmer, aber mehr spannender und trotzdem sachlicher geblieben, als bei tauben Vereinen, weil ich auch Mitglied im Behindertenbeirat bin. Ausserdem bin ich ab und zu ein Querulant, der aber gut meint, in verschiedenen tauben Vereinen, wo die Mitglieder und auch die Querdenker sich leider ohne Überlegen und ohne Denken radikal beschweren. Aber am Schluss wird immer mein guter und wertvoller Rat doch gebrauchen. [roll] Sorry, dass dieses Thema hier nicht willkommen heißt.

"Hörgeschädigt" hmm


°°°Surdus neve mutus sum°°°



Spitzenmitglied



offline
@George Bush: Yepp, ich bin der "unechte" Tiger Woods, denk bloss nicht, dass ich aktuell 14 Geliebte um mich herum habe. [british] Laut GL-Cafe-Regeln darf ich die Promi-Name nicht verwenden, deshalb Nickname-Änderung. [evil]

Ok nun zum Topic:

Hörgeschädigt klingt für mich zu sehr nach "hörbehindert" oder "hörbeeinträchtigt".
Ich bleibe nach wie vor "gehörlos".

G ebärdensprache
E ntwicklungsfähig
H indernisse überwunden
Ö konomischer Umgang mit Informationen
R uhe vor Geschwafel
L ebendige Kommunikation
O ffen
S exy [wink]

Wenn es immer noch keine Einigung kommt, dann bleibt es nur noch "nichthörend" übrig.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@Moses,
nein, bitte glaube mir, ich bin nicht gerne freiwillig ein Querulant, bestimmt nicht bloss aus Spass. Ich denke, ich bin sicher nicht kleinkarriert. Bin nicht auf der Suche nach kleinem „Kavalierdelikt“ wie Verrückter. Ob der Kassenbericht oder das Protokoll fertig ist, ist mir auch vollkommen wurscht. Das Protokoll ist für Taube immer ein Problem. Von mir aus kann es abgeschafft werden. Dafür habe ich ein Gedächtnisprotokoll im Kopf. ;) Nur dagegen, was für Taube in der Allgemeinheit schlecht und für Vereinsmitglieder nachteilig ist, kämpfe ich. Auch meistens im Alleingang. Den anderen, die nicht auffallen wollen, mache ich keinen Vorwurf. Wenigstens bekomme ich Stimmen der Mehrheit. ;)

@TW1,
achso, du hast Angst vor dem echten Tiger. Du meinst, hier dürfte man keinen Promi-Namen verwenden? Aber wieso benützt du „George Bush“? … hm … ich denke, man soll hier den echten und „wehrlosen“ und „würdigen“ Namen nicht missbrauchen. Gell? Ich möchte meinen Namen wieder haben. Also mache du oben die Korrektur, danke!

Ich bleibe nach wie vor bei „TAUB“.

T aubsein ;)
A ntidiskriminierung ;)
U numstrittene Gebärdensprache ;)
B ewusstsein ;)


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



offline
@TW1:
Zitat:
H Hindernisse überwunden

Das heisst fuer die Oralisten/Audisten: "mit der Sprechfaehigkeit die Taubheit ueberwinden". also wer sprechend kommuniziert, haette die Taubheit ueberwunden! Sie dachten, das Hindernis laege nur in Sprechfaehigkeit. Das ist ja was 'gehoerlos' beinhaltet ("taub aber sprechend"). Moechtest du der oralistischen Weltanschauung nacheifern?

Mit 'taub' wollen wir mit positivem Selbstbewusstsein Hindernisse ueberwinden, vor allem in uns selbst, und nicht denken, dass wir dem Gehoer los seien, sondern kundtun, dass die Taubheit in Ordnung sei und das Taubsein lebenswert sei.


Hartmut



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
interessant hier stell euch mal vor wegen dieses begriff taub und vergleiche mal zu gehörlos.
wenn ich hier widerstand über gehörlos lese finde ich daneben.
siehe zum beispiel:
gesichtslos ist nicht gleich blind, geruchlos ist nicht unfähig des riechens oder gefühllos die etwas mit sinnesorgane zu tun habe.
was passiert wenn gesichtslos oder geruchlos oder auch andere wörtern genauso wie gehörlos abschafft, dann müsste alle durch taub ersetzt werden. das finde ich sehr durcheinander.



Spitzenmitglied



offline
@TW1,
Zitat:
Ö konomischer Umgang mit Informationen

Dies bedeutet auch "Informationsmangel", wie Informationen "ökonomisch" (=sparsam) uns zugeteilt werden!

@Puff Daddy,
dein Posting ist verwirrend und unklar. Logische Denkfehler sind wahrscheinlich dort enthalten.

Eines glaube ich daraus zu verstehen, dass 'gesichtslos', 'geruchslos' usw. nichts mit den Sinnen zu tun haben. Das stimmt, aber die Schlussfolgerung ist unrichtig.

Ich habe mehrmals hingewiesen, warum das Wort 'gehoerlos' ein schlechtgeformtes deutsches Wort sei, gerade wegen 'gesichtslos', 'geruchslos', 'geschmackslos', 'gefuehllos', die nichts mit Sinnesorganen zu tun haben. Siehe:

Beitrag von 21.06.07
Beitrag von 30.11.09
Beitrag von 26.06.06
Beitrag von 2.06.06
Beitrag von 26.06.06
Beitrag von 31.07.05

Frueher hatte das Wort 'gehoerlos' auch nichts mit dem Gehoersinn zu tun, hatte eine andere Bedeutung als jetzt das Fehlen des Gehoersinns. Aber die damaligen Taubstummenlehrer hatten das Wort mit der Unfaehigkeit des Hoerens zusammengebracht.

Natuerlich sind 'gesichtslos', 'geruchslos', 'geschmackslos', 'gefuehllos' gutgeformte deutsche Woerter. Die Schlussfolgerung, dass sie wegen des Wortes 'gehoerlos' weg sein mussten, ist falsch.


Hartmut



Spitzenmitglied



offline
Hartmut hat geschrieben:

Frueher hatte das Wort 'gehoerlos' auch nichts mit dem Gehoersinn zu tun,
hatte eine andere Bedeutung als jetzt das Fehlen des Gehoersinns.


Welche Bedeutung dann?

ohrlos?
kopflos?
Kopf leer?
Allergie gegen Geräusche?
intrinsic Audismus [innewohnender, angeborener Audismus]?


Pyros



Spitzenmitglied



offline
@Mr. Busch: Ok, tschuldige wg. Promi-Name, nur weil ich erstmal die Moderatorentätigkeit testen möchte und sowie ich bisher Eindruck habe, dass sie bisher sehr schlecht einschreiten können. [crap]
Ändern müsste eigentlich nur die Moderatoren.

@Hartmut:

Zitat:
Dies bedeutet auch "Informationsmangel", wie Informationen "ökonomisch" (=sparsam) uns zugeteilt werden!


Ich bin sowas überrascht, wie und was du hier behauptest. Ist Internet für dich nicht ökonomisch genug? Schon mal daran in Sachen Informationsdefizite zwischen heute und damals gedacht?

Haben Gehörlosen heute nicht genügend das Recht auf Information, trotz neueste Technologie, in unserer Mediengesellschaft zu sichern?

Hier in Deutschland betrachte ich als einzigste Informationsmangel durch fehlende/geringe Untertitel im Fernsehen, mehr nicht.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



offline
@Pyros,
die fruehere Bedeutung war "kein Gehoer schenkend", "nicht willens zu zuhoeren", "vorebeireden". Ich habe schon diese Bedeutung wiederholt angegeben, wie in diesem Thread oben vom 16.12.2009, letzter Absatz, und im Link
Beitrag von 21.06.07, Punkt 5, unter anderen.

Du kannst dir die Muehe sparen, nach weiteren unsinnigen Bedeutungen des Wortes zu gruebeln.

@TW1,
du hast das Wort 'oekonomisch' im positiven Sinn dargestellt, als Vorteil und Vorzug, "gehoerlos" zu sein. Das Wort wird gewoehnlich positiv verstanden. Das Recht auf Information ist nicht was du mit deinem "oekonomischer Umgang mit Informationen" zu sagen versuchtest.

Weiter es gibt viele andere Formen der Informationsbarriere, nicht nur auf dem Fernsehen, z.B. Lautsprecherdurchsagen, muendliche Mitteilungen in der Familie und auf dem Arbeitsplatz, Telefon usw.


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 21.12.2009, 09:16:13, insgesamt 2-mal geändert.


 Taub oder Gehörlos?





Suche nach:
Gehe zu:  




Kontakt: info(at)gl-cafe.de

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de