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 Fachtagung des Netzwerks der Gehörlosen-Stadtverbände


Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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    Fachtagung des Netzwerks der Gehörlosen-Stadtverbände


    Vom 7.-10. Januar 2010 findet eine Fachtagung des Netzwerks der Gehörlosen-Stadtverbände in Eisenach statt.

    Eingeladen sind alle Führungskräfte in den Stadtverbänden, und natürlich sind auch Interessierte, die sich der Verbandspolitik widmen wollen, herzlich willkommen. Auf dieser Fachtagung werden vor allem politische Themen angesprochen.

    Neu ist diesmal, dass 2 Gruppen gebildet werden. In der einen Gruppe haben Neulinge die Chance, politische Grundlagen kennenzulernen. Für die politisch versierten Führungskräfte geht es u.a. um Themen wie "Politischer Auf- oder Umbruch".
    Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Meldeschluss ist der 30. November 2009.


    Wer Interesse hat, kann unter der E-Mailadresse c.benker@net-gest.de (Christina A. Benker) weitere Informationen anfordern oder schreibt ein Fax an folgende kostenlose Nummer: 03212-7012010.


    Für die Fachtagung gibt es ein neues Preissystem.


    [arrow] Anmeldebogen


    [arrow] Information zu den Preisen für die 7. Fachtagung in Eisenach 2010


Quelle: http://www.taubenschlag.de vom 21.12.2009


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Mitglied



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Und das Ergebnis???

Auch im Homepage ist nichts zu berichten???

Anscheinend sind ale wohl im Donröschenschlaf. Auch DGB bewegt sich sehr lange nichts mehr...

Ganz zu schweigen von den Landesverbände...

Es ist kein Wunder, dass die andere Welt (Hörenden) unserer Arbeit übernehmen, siehe Zauberwürfel.



Spitzenmitglied



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hi Akiab,

richtig, bei Net-gest findet man leider nichts über den Verlauf der Tagung.

Interessant zu lesen ist jedoch der Bericht von einer weiteren Fachtagung
zur Behindertenrechtkonvention (BRK).

http://net-gest.de/Joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=172&Itemid=59

Der Umzug des DGB nach Berlin bringt neuen Frauen-Power in der Führungsetage mit sich.[super]

http://www.gehoerlosen-bund.de/

Und so wie es aussieht, ist Herr Feldmann als Präsidiumsmitglied jetzt auch gleich
sein eigener Angestellter.


Pyros



Rote Karte!
Rote Karte!



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Zitat:
Akiab: Anscheinend sind ale wohl im Donröschenschlaf.
Auch DGB bewegt sich sehr lange nichts mehr...
Ganz zu schweigen von den Landesverbände...
Es ist kein Wunder, dass die andere Welt (Hörenden) unserer Arbeit übernehmen,
siehe Zauberwürfel.

Dornröschenschlaf?
das passt nicht,
siehe >>> http://www.1000-maerchen.de/fairyTale/9 ... eschen.htm

Kein Wunder:
- die gl Netzwerker haben keinen "Pressesprecher"
und wie sonst sind sie wohl nicht mitteilsam?

- beim DGB war Personalwechsel bei den Mitarbeitern
die Neuen müssen sich noch einarbeiten.

- die Gl LV - die haben jeder Webseiten, da mal schaun.

- Deafbild.de ... ???

- Zauberwürfel, dieser ist eine Antwort, ein Angebot gegen Müdigkeit in der Gl-Welt.

--



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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Bericht über 7. Fachtagung seit Mitte Mai nun online! :)


    7. Fachtagung in Eisenach

    „Immer wieder Fachtagung“ oder Fachtagungen und kein Ende“ denkt man vielleicht.

    Das einmal in jedem Jahr anberaumte Fachtagung des Netzwerkes der Gehörlosen-Stadtverbände e.V. hat immer wieder gezeigt, dass stets aktuelle Themen angeschnitten werden, Führungskräfte nie auslernen und sie dadurch mit der Zeit Schritt halten können, wollen sie auf den gesellschaftspolitischen Bereichen nicht zurückfallen.
    Außerdem kann es nicht so bleiben, dass die Nichthörenden ohne Information vom zeitnahen Fortschritt außerhalb ihrer Welt nichts mehr zum Leben haben, als Hörende, die mehr erfahren und wissen. Es kann auch nicht so bleiben, dass alte Führungskräfte Barrieren bauen, auf die Jüngere stoßen. Nur die im guten Sinn anfeuernde Gegenseitigkeit fördert den gesellschaftlichen Fortschritt.

    Dass mancher Abstand zwischen Wissen und Nichtwissen zu groß ist, liegt nicht vor allem am Nichthören, sondern eher am Fehlen der Anregungen zum Selbststudieren. Um diesen Mangel auszugleichen dient das jährlich stattfindende Seminar mit seinen immer wieder neuen, gesellschaftspolitischen und Themen. Es regt jeden Teilnehmer an, sein Wissen, seine Logik und seine Organisationsfähigkeit zu erweitern und zu entwickeln.

    So fand die mittlerweile 7. Fachtagung vom 7. bis zum 10. Januar 2010 in Eisenach statt. Jede Fachtagung lohnt sich wirklich für Führungskräfte innerhalb der stillen Welt. Wir müssen nicht so denken wie Hörende, sondern wir können ihren Fortschritt in die gehörlosorientierte Richtung umsetzen, also entsprechend unserer Bedarfs- und Anschauungsweise, weil unsere Probleme anders sind.
    Seit der Durchsetzung der deutschen Gebärdensprache und des dazukommenden Bilingualismus (Gebärdensprache und Schriftsprache) gelingt es uns immer mehr im Kampf für Selbstverwirklichung und gegen Vorurteil. Ein neues Begriffswort „Empowerment“ taucht auf und steht in keinem älteren Wörterbuch, aber im Google, vielleicht auch neuesten Duden etc.. Das neue Konzept kommt aus der Sozialpsychologie. Sie will Menschen zur Entdeckung eigener Stärken ermutigen und ihnen die Stellung durch Information, Mitwirkung und Mitentwicklung verstärken. Das heißt Einmischung zur Entwicklung von Gegenmacht, um Probleme und Krisen aus eigener Kraft zu bewältigen. Dabei wird das Minderwertigkeitsgefühl gegenüber Gesunden abgebaut, ebenso Defizite in sozialer Kompetenz wie Wissensmängel zum sportlichen, soziokulturellen und politischen Leben.
    Mit all diesen Gedanken trägt sich der Vorsitzende des oben genannten Netzwerkes Rudi Sailer für die Fachtagungsreihe zugunsten der Gehörlosen-Bewegung, indem er und andere, ebenfalls taube Referendare die Teilnehmer über Strategie und Maßnahmen bewusster machen. Er verriet während seines Vortrages über „Empowerment“, dass ohne „Bohren“ bei den Behörden unser Vorhaben umso weniger verwirklicht werden kann.

    Es war viel, worüber referiert wurde. Zunächst hielt Werner Raatz aus Karlsruhe den Vortrag über Rechte und Pflichten der Ehrenamtlichen im finanziellen Rahmen. Des Weiteren erläuterte er u.a. die Vorteile der Gemeinnützigkeit (Steuerbegünstigung von Zuwendungen an den Verein e.V. oder ohne e.V. und vom Umsatz unter 6000 € etc.).
    Er wies aber auch auf Gefahr durch Überforderung der Vereinskasse hin. Dem kann man mit der sofortigen Satzungsänderung vorbeugen. Wenn man Zeit nicht einhalten kann, dann hat der Verein Umlagen von Mitgliedern oder Bankdarlehen zu beantragen – in Berücksichtigung des voraussichtlichen Umsatzgewinnes.

    Christina A. Benker, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Netzwerk, der junge Nachwuchs, berichtete aus Erfahrung über die protokollarische Arbeitsweise und legte den Wert auf Beweiskraft, Kürze und doch auf gehaltsvollen Inhalt. Das umfangreiche Protokoll würde sich als Nachteil erweisen. Dazu gab sie auch einen tiefen Einblick ins Vereinsrecht vom Vereinsaufbau hin zur Vereinsstruktur und wo die Verantwortungsbereiche lagen.
    Außerdem wurde am Ende des Vortrages eine sehr spannende Diskussion wie man Mitglieder werben kann oder diese für Vorstandsaufgaben gewinnen konnte.

    Tördin Jyhs, die ebenso junge Schatzmeisterin, erklärte erst den Unterschied zwischen Bilanz und Jahresabschluss. Wichtig ist die gebuchte Eintragungen anhand der Kontoauszüge richtig zu ordnen, so hat man beim Jahresabschluss einen klaren Überblick über die jährlichen Einnahmen und Ausgaben. Anschließend gab es einen vertieften Einblick in die Aufteilung von Vermögen (Aktiva) und Schulden (Passiva).

    Cornelia von Pappenheim musste sich abmelden und Thomas Wartenberg sprang für sie in die Bresche ein, nachdem er ihr Manuskript über die Art und Weise der Redaktionsarbeit studiert hatte. Er hatte sie auf bravouröse Weise gebärdend vertreten und die Wichtigkeit der Öffentlichkeit hervor gehoben, damit Hörende auf unser Können aufmerksam gemacht werden. Nur dadurch kann das Vorurteil abgebaut werden.

    Olivier Rien, ein schwerhöriger Dozent aus Bad Grönebach, setzte sich ebenso für das Empowerment der Nichthörenden ein und erläuterte den selbstbewussten Umgang mit den Hörenden und wandte sich zum Beispiel gegen das Plakat „Hören macht schön“ und dazu „Mein unsichtbares Geheimnis: Ich trage Hörgeräte!“
    Das Selbstbekenntnis, taub zu sein, ohne behindert zu sein, zeigt die wahrhafte Natur: Ich kann alles, nur hören kann ich nicht. Man soll dabei nicht versäumen, in sich selbst, in den winzigen Teil der Welt voller vielfältiger Zusammenhänge und Interaktionen, hinein zu blicken, ob er seiner Sache gerecht ist. Wir sagen, was wir denken, dann wissen Vollsinnige, uns zu schätzen. Sonst wächst der Konflikt durch Minderwertigkeitsgefühl und Abschottung, Missverständnisse und Mobbing oder Intrigen. Dem entgegen zu treten muss man Mut zum Begreifen der Umwelt haben und Haltung gegenüber den Schwierigkeiten des Lebens bewahren. Wir sagen, was wir denken. Es gilt, die Unabhängigkeit zu erkämpfen und zu verteidigen.

    Bei der Auswertung ergab sich der Eindruck, dass man nicht umsonst nach Eisenach zur Fachtagung gefahren ist und mit neuen Erkenntnissen erfüllt und Umsetzungskraft wieder heimfährt.

    Text von: Jaeger und Benker



Quelle: http://www.net-gest.de/index.php?option ... &Itemid=67


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 Fachtagung des Netzwerks der Gehörlosen-Stadtverbände





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