Politische Parteien unterstützen gern die Gehörlosen,
sind als Wählergruppe zu klein.
Die Parteien-Wahlkampf-Videos sind schöne Unterhaltung.
Die Wähler haben keine Wahl mehr.
Medien, Macht, Manipulationen
Sind Journalisten mehr als Anzeigenumfeldgestalter für definierte Zielgruppen?
http://www.hintergrund.de/index2.php?op ... Itemid=137Heute sind es elektronisch übermittelte Videos, leicht kürzbare Textbausteine mit hochwertigem Bildmaterial,
verbunden mit der Zusammenkunft in einem 5-Sterne Hotel nebst Abendessen und
Bordell-Besuch.
Nicht nur für schlecht besetzte Redaktionen eine „echte Arbeitserleichterung“.
Aber auch alle anderen Journalisten stehen im Fadenkreuz der Lobbyisten.
In der Politikberichterstattung reicht es oft schon, kritische Medien von exklusiven Informationen abzuschneiden.
Wer zum Gespräch mit Herrn Schäuble im kleinen Kreis eingeladen wird oder
Frau Merkel bei einem Afghanistan-Besuch begleiten darf,
hängt vom Wohlverhalten in der Vergangenheit ab.
Konforme Berichterstattung:
Insgesamt wird vorausgesetzt, dass eine den Eliten angenehme Stimmung erzeugt wird,
Debatten und Kritik müssen sich in einem informell vorgezeichneten Kreis bewegen,
dürfen sich niemals außerhalb dieses Zirkels bewegen.
Die aufgehende Schere zwischen Arm und Reich muss hingenommen werden, ...
Talkshows: Besonders deutlich wird die Diskussion innerhalb des Zirkels in den TV-Talkshows,
wo immer die gleichen Fragen an einen sich ständig wiederholenden Personenkreis gerichtet werden.
Die Zusammenstellung dieser Gesprächsrunden orientiert sich an den bisherigen Verlautbarungen, Einstellungen und Sichtweisen der potenziell einzuladenden Politiker, sogenannten Experten, Künstlern, Journalisten etc.
„Eingekauft“ werden „Karteikartensprüche“, die dann in der Sendung nach einem festgesetzten Schema des Fragens abgerufen werden.
Die „Diskussionsrunden“ werden so zusammengestellt, dass sich die „gebuchten“ Wortbeiträge der Teilnehmer etwas voneinander unterscheiden, ohne dass eine bestimmte Grenze überschritten wird. Inszeniert mit Tempo in der Fragestellung, hitzigem Wortwechsel und gegenseitigem Ins-Wort-Fallen wird dem Zuschauer der Eindruck einer ernsthaften, kontroversen, spannenden Diskussion vermittelt, auch wenn die Fragen der Moderatorin und die Antworten noch so banal sind.
Nachrichtensendungen: Auch die Hauptnachrichtensendungen, für viele die Nr.1 bei der täglichen Informationsbeschaffung, arbeiten immer nach dem gleichen Schema. ...
Radio: Mit aus der Lokalzeitung abgelesenen Meldungen, Anruf-spielen und Musik aus
vergangenen Jahrzehnten, die weniger GEMA-Gebühren kosten,
wird ein billiger Unterhaltungsbrei über die Zuhörer gegossen.
Zeitungen: AP, dpa, Reuters und AFP gaukeln mit wenigen Auslandskorrespondenten und einem löchrigen Netz von freien Mitarbeitern eine umfassende Auslandsberichterstattung vor.
Noch eklatanter ist die Situation der internationalen Berichterstattung bei den Fernsehsendern ...
In der Bundespressekonferenz soll die Öffentlichkeit über die Regierungspolitik informiert werden.
Dazu versammeln sich die Sprecher aller Ministerien dreimal pro Woche, um den „Berlin-Journalisten“ Rede und Antwort zu stehen, und das in einem neutralen Rahmen, denn die Bundespressekonferenz ist ein Verein – das Gebäude gehört allerdings dem Allianz-Konzern ...
Noch schlimmer ist es bei den kostenlosen Anzeigen-Blättern,
die wöchentlich in die Briefkästen gestopft werden und oft aus dem gleichen Verlag wie die Lokalzeitung kommen.
Die schreibende Zunft dieser Postillen muss selbst die Befindlichkeiten des Tapetengeschäftes berücksichtigen oder die des ortsansässigen Ford-Händlers,
sind diese doch über die Anzeigen letztlich die Leute, die das Blatt finanzieren.
Nirgendwo ist der hohe Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse auffälliger als bei Medien und Universitäten. Gerade diese Institutionen, die sich selbst oft als unabhängig bezeichnen,
sorgen durch die ständige Unsicherheit dieser Mitarbeiter bezüglich der jährlichen Vertragsverlängerung für ein jederzeit höriges Verhalten.
Verlage sorgen dafür, dass ihre Volontäre nicht mehr bei unabhängigen Weiterbildungseinrichtungen geschult und dort zum Beispiel im Fach „Recherche“ unterrichtet werden.
Sie haben es lieber, wenn ihre Schützlinge in eigenen Ausbildungs-Schmieden auf „flotte Schreibe“ getrimmt werden.
Medien und Macht
...
Nicht von ungefähr laufen führende Politiker zunächst zur Bild am Sonntag, um ihre neuesten Verlautbarungen anzudienen.
Gegen diese Medienmacht ist keine Wahl zu gewinnen.
... ... und der Bevölkerung auf der anderen Seite von undemokratisch organisierten Medien gelenkt wird.
Gewalt in Film und Spiel
Gewaltverherrlichung durch Spielfilme, Computerspiele und Sport ist ein weiteres wichtiges Medienthema. Wer schlägt sich nicht gern auf die Seite des Guten, wenn diese Seite zum Beispiel James Bond heißt und im Namen der Majestät arbeitet, auch wenn er 15 bis 60 Menschen pro Film umbringt.
Manchmal ist es auch nicht das Gute, sondern einfach der Sieger,
der die Zuschauer auf seine Seite zieht, oder der „von uns“.
Das kann ein Schalker oder einfach ein Mitglied der Nationalmannschaft sein.
Im Fernsehen wird regelmäßig hautnah und dann noch einmal in Zeitlupe gezeigt,
dass Gewalt auf dem Fußballfeld dazugehört.
Um ein Tor zu verhindern, darf auch jemand kraftvoll getreten werden.
Als Strafe gibt es gelbe Kärtchen und ein Lächeln der Fans.
Gerade für Kinder eine bemerkenswerte Lektion, denn am nächsten Tag auf dem Schulhof versuchen Lehrer den Kindern genau das Gegenteil beizubringen.
Unpolitische Theaterstücke sind der Fetisch der Intellektuellen, sind der Stoff,
mit dem nachdenkliche Menschen abgelenkt werden können –
mit Geschichten um Beziehungskatastrophen und Menschheitsmuff
der letzten Jahrhunderte
ohne Bezug zur heutigen Zeit und zur aktuellen Politik.
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Unfrei ist der mündige Wähler.
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