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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 13.05.2024, 18:11:02





 Endlich eine Stellungnahme vom DGB


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[Off Topic]

@Yakomoz
Schwacher versuch einer Retourkutsche??
Wenn du genauer gelesen hättest wüsstest du das sich mein satz "Ich brauche das nicht" nicht auf Deafhood bezog sondern auf Arbeitsassistenz welche viel weiter unten im Text beschrieben wird. Du verdrehst hier wunderschön die Tatsachen.

Hier für die Interessierten der ganze Text in dem es um das Thema Mobbing von GL am Arbeitsplatz geht. Allerdings in einem anderen Forum. Übrigens nett, Yakomoz das du mich verfolgst. Und faslls noch nicht geschehen, Melde dich doch dort an und wir diskutieren da über dieses Thema weiter. Das Forum steht auch "nicht-späties" offen. Jeder ist willkommen.

Late im Spätertaubtenforum Thema Mobbing am Arbeitsplatz hat geschrieben:
Das GL-Cafe kennst du? Dort sind (u.a.) eine menge GL-Fundis die gerne über die spezielle Diskriminierung von GL reden und hier eine Art Kunstwort geschaffen haben, eben besagtes "Audismus" oder eng. "audism". (Bzw haben die es nicht geschaffen sondern das gibts schon länger und stammt aus der USA wo ein Späti in Gaulaudet for xx Jahren dieses Wort erschuf).
Also wenn deine Kollegin auf dich keine Rücksicht nimmt bei der Kommunikation wäre das wohl eindeutig "audistisch". Ich halte von diesem Blabla aber eher wenig. Ein anderes Wort in diesem zusammenhang wäre "Deafhood" (="Taubsein" in Beziehung zu "stolz darauf sein taub zu sein" usw.)
Mir fiel das nur eben ein nach deinem Statement. Müssen wir nicht weiter darauf eingehen unbedingt.

Stimmt, ich kann nur für mich sprechen. Du hast völlig recht. Verallgemeinerung sind immer schwierig. WAS ich verallgemeinern kann ist aber die Reaktion von VIELEN Hd auf MICH und vice versa. Diese Verallgemeinerung bezieht sich dann aber auf meine Erfahrungen mit Hd. Ist klar. In den letzten 17 Jahren hier kamen zig neue Leute und genausoviele gingen. Ich rede etwa von vielleicht 100 Leuten die ich so kennenlernte am Arbeitsplatz. Darunter etwa 10 Amis mit denen ich enger in Kontakt war. Amis sind viel ungehemmter als Deutsche (nach Meinen Erfahrungen) Es war bei denen immer selbstverständlich per Laptop mit mir zu kommunizieren weil ablesen echt scheiss schwer ist bei denen. Aber man musste keinen jemals dazu zwingen. Die Selbstverständlichkeit ist echt bezeichnend. Aber wie gesagt auch hier nur MEINE Erfahrungen.
Und klar: bei Neuen ist es ANFANGS immer schwer, je nach Typus. Was ich meinte war mit genügend "fingerspitzengefühliger Penetranz" kommst du meist ans Ziel. Bzw ich. sorry

Arbeitsassitenz heisst: Du bekommst eine Art AssistentIN bezahlt der/die all das tut was du auf Grund deiner Behinderung nicht alleine tun kannst (Nur am Arbeitsplatz!). Z.B. telefonieren. So ein Typ steht dir zu falls es arbeitsplatzsichernd ist. Finanziert wird der vom Integrationsamt. Das war zumindest bis vor 2 Jahren so. So ein Typ kann auch nur stundenweise kommen, also hängt dir nicht den ganzen tag auf dem Schoss.
Ich brauche sowas aber nicht für meinen Job, wäre mir auch irgendwie zu dumm. Aber ab gesehen davon ist das möglich sowas zu beantragen.




Und, Yakomoz du fragtest mich "Warum hat Late über sowas was er für sich selbst nicht braucht
nachdrücklich schreiben müssen?"

Weil mich dort einer nach der Bedeutung dieses Wortes (Arbeitsassistenz) gefragt hat. Auch hier rate ich dir beim Kontext zu bleiben. Wenn du schon dort mitliest und Forumsübergreifend zitierst dann versuche bitte auch den Zusammenhang zu sehen und die vorherigen Postings dort zu lesen. Danke.

Und nochwas zur Information. Das ich ein Spätie bin und von daher kein GL-Fundie steht hier überall in verschiedenen meiner Postings. Ist also wirklich kein Geheimnis.


Late


Anyway the wind blows...



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[OFF TOPIC)]
@Late,
müssen auf diese Wörter in Deinen Text:
- Gl-Fundi - gerne über die spezielle Diskr. - Deafhood - zu dumm -
"wirklich Bezug" genommen werden?
fragt sich der Taubie / yakamoz



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[OFF TOPIC]

Hallo Mods und Admins,

warum grassiert hier eigentlich die Gelbsucht?

Ich sehe weder Viren, Bakterien noch andere Gründe dafür.


[/OFF TOPIC]


Pyros



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[OFF TOPIC]
Zitat:
@Late,
müssen auf diese Wörter in Deinen Text:
- Gl-Fundi - gerne über die spezielle Diskr. - Deafhood - zu dumm -
"wirklich Bezug" genommen werden?
fragt sich der Taubie / yakamoz


Lieber Yakamoz
Kannst oder willst du nicht lesen?
"GL-Fundi" ist weder abwertend noch diskriminierend. Wenn du nicht weisst was Fundi heisst schau einfach mal im Wiki.
"Deafhood" ist nicht abwertend und auch nicht meine Erklärung in Klammern dahinter.
"zu dumm" bezieht sich auf Arbeitsassistenz und nichts anderes. Ich wiederhole mich hier bereits.
"spezielle Diskriminierung" liest du bitte im Kontext. Mir scheint du fixierst dich lediglich auf "Diskriminierung" ohne den Satz überhaupt zu verstehen. Da stehen nämlich gar nicht "meine worte" sondern die der GL-Fundis.

Du langweilst mich langsam. Falls du provozieren willst, gerne. Aber dann tu es bitte mit Niveau und nicht mit simpler Tatsachenverdrehung oder absichtlichem(?) Dummstellen.

Pyros, Danke.

Late


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[OFF TOPIC)]
Lieber Late,
Du könntest dem Boris im Spätie-Forum
normal antworten ohne das Gl-Cafe-Forum zu erwähnen.
Boris hat gar nichts mit Gl-Fundis und Deafhood zu tun.
/ yakamoz



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OH mein Account ist noch Aktiv, trotz mehrmaliger Bitte das zu sperren...

Die Bezeichnung Fundis (ugs: von Fundamentalisten) wurde als innerparteilicher Kampfbegriff in der Partei Die Grünen in den 1980er und frühen 1990er Jahren benutzt. Als "Fundis" bezeichnete die Strömung der Realos um Joschka Fischer ihre innerparteilichen Widersacher, die im Unterschied zu den "Realos" einer Regierungsbeteiligung kritisch gegenüber standen. Diese bezeichneten sich selbst als Radikalökologen (Jutta Ditfurth). Die Parteilinken um Rainer Trampert und Thomas Ebermann, welche teilweise aus dem Kommunistischen Bund oder vom antirevisionistischen Flügel der Jusos kamen, bezeichneten sich als Ökosozialisten. Später ging der Begriff in den allgemeinen Sprachgebrauch über und bezeichnete all jene innerhalb der Partei Die Grünen, die systemkritische und antikapitalistische Positionen vertraten oder an Prinzipien wie etwa der Trennung von Amt und Mandat und dem Rotationsprinzip festhielten.

Erstmals wurde der Begriff bei den Auseinandersetzungen innerhalb des Landesverbandes der Grünen in Hessen um eine Zusammenarbeit mit der SPD nach den Landtagswahlen 1982 gebraucht. Die Grünen zogen mit 8,0 % der Stimmen in den Landtag ein, in dem weder die SPD noch die CDU über eine eigene Mehrheit verfügten. In ihrem Landtagswahlprogramm hatten Die Grünen eine "Fundamentalopposition gegen die lebensfeindliche und undemokratische Politik von SPD, CDU und FDP" angekündigt. Diejenigen, die deshalb eine Koalition mit der SPD ablehnten, wurden als Fundis bezeichnet. Aus den innerparteilichen Auseinandersetzungen gingen die Realos als Sieger hervor. Einer mehrjährigen Tolerierung einer SPD-Minderheitsregierung folgte am 12. Dezember 1985 in der Bildung einer ersten Landesregierung unter Beteiligung der Grünen. Umweltminister wurde Joschka Fischer.

Auf ihrer Bundesversammlung am 22./23. Juni 1985 in Hagen stellen Die Grünen erstmals auf einer Bundesversammlung fest, dass sie auch eine Regierungsbeteiligung auf Bundesebene für möglich halten:

»Gegenüber Teilen des fundamentalistischen Flügels stellt die Bundesversammlung fest: Für DIE GRÜNEN gehört die gesamte Bandbreite parlamentarischer Möglichkeiten von der Opposition bis zur Alleinregierung zu den selbstverständlichen Handlungsmöglichkeiten unserer parlamentarischen Arbeit. Eine freiwillige Selbstbeschränkung auf Opposition lehnen wir ab … Gegenüber Teilen des realpolitischen Flügels stellt die Bundesversammlung fest: Das Streben nach Macht um nahezu jeden Preis als angebliche Schicksalsfrage der GRÜNEN ist … für die auf grundlegende Veränderung der Gesellschaft zielende Politik der GRÜNEN nicht akzeptabel.«
Ende der 1980er Jahr ging auch ein Teil der Parteilinken innerhalb der Grünen, der eine Regierungsbeteiligung nicht ausschließen wollte, im "Linken Forum" auf Distanz zu einer Ablehnung einer Regierungsbeteiligung, darunter etwa der spätere Staatsminister im Auswärtigen Amt Ludger Volmer und der spätere Chefredakteur des Neuen Deutschlands, Jürgen Reents.

Prominente Vertreter der "Ökosozialisten" um Rainer Trampert und Thomas Ebermann verließen 1990 die Partei, der Kreis der "Radikalökologen" um Jutta Ditfurth 1991. Eine gemeinsame Organisierung kam dabei nicht zustande, in Gründungen wie der Ökologische Linken oder die Alternative Liste in Hamburg organisierte sich nur eine Minderheit der bisherigen Fundis, andere gingen zur PDS. Viele linke Grüne beteiligten sich 1989–91 an dem von der Zeitschrift konkret initiierten Versuch mit der Radikalen Linken ein neues linksradikales Sammlungsprojekt mit anderen Kräften (VSP, Teilen der Autonomen, KB, etc.) ins Leben zurufen.

In der Gegenwart hat die Bezeichnung "Fundi" bei den innerparteilichen Auseinandersetzungen bei Bündnis 90/Die Grünen an Bedeutung verloren, weil eine Regierungsbeteiligung nicht mehr grundsätzlich umstritten ist, Prinzipien wie die Trennung von Amt und Mandat oder die Rotation an Bedeutung verloren haben, und Fundis im ursprünglichen Sinn in der Partei nicht mehr wahrnehmbar vertreten sind.

Der Begriff des Fundamentalismus wird in der politischen Diskussion häufig in anderer Bedeutung benutzt.


Quelle: Wikipedia


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Hallo allerseits,

nachdem ich aus dem Urlaub wieder zurück bin, bin ich wirklich schockiert über diesen diversen Kleinkriege zwischen den Pm's. Man kann hier nur sachliche Kritik ausüben, wenn es aber etwas um persönlich geht, sollte man lieber interna diskutieren und nicht hier alles "niederschreiben".
Wir wissen, dass wir hier nicht unter uns sind, sondern für alle. Die "Anderen" werfen sicher auch ein Blick auf Gl-Cafe und werden sicher abschrecken, was hier vorgefallen wurden!
Echt gesagt, ich finde das ächtzend und zeigt uns weiterhin unsere Schwäche auf die Einigkeit der Gl-Geimenschaft! Das spüren wir schon sehr lange, wir haben bis heute immer wieder nichts dazu gelernt.

Wer hier schreiben will, muss wissen, dass hier auch alle zugänglich ist, man muss sachlich bleiben, kann der Verbände/Politik/Vereine kritisieren, weil es eine Demokratie ist, aber nicht persönliche Kritik machen!

Außerdem ist hier das Thema längst vorbeigezogen, was hier wirklich um Forum geht!

Mein persönliches Appell an alle, halte "Kleinkriege" raus, bleib sachlich und seid fair zueinander, zeig die andere Welt, dass wir eine Einigkeit sind! Ansonst bleiben wir weiter am Rand der Gesellschaft....



Spitzenmitglied



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@ Akiab,

das Thema ist in Etwa zurückgekehrt! :D

Wir sind jetzt bei den Fundis und Realos.

Die so oft beschworene Einigkeit der GL kannst du ruhig vergessen.

Die wird es genauso wenig geben, wie bei einer politischen Partei.

Richtungskämpfe und Grabenkriege gibt es hier wie dort.

Der kleine Unterschied:
Aus einer Partei kannst du austreten, weil du ihr aus freien Stücken beigetreten bist.

Ein Wechsel von den GRÜNEN zu SPD ist durchaus möglich.

Von der Taubheit zur Blindheit zu wechseln, ist jedoch praktisch unmöglich.

In dem Schmelztiegel Taubheit befinden sich nun mal ganz unterschiedliche Individuen,
deren Denken und Handeln nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen ist.

Natürlich prallen dann auch unterschiedliche Meinungen aufeinander.
Eine Diskussion über verschieden Standpunkte muss erlaubt sein, solange diese nicht im gegenseitige Beschimpfungen ausartet.

Im Pinboard des Schwerhörigennetzes habe ich einmal einen netten Spruch geslesen:

"Die Hörbehinderten ziehen alle an einem Strang, aber jeder in eine andere Richtung"!

Stimmt genau!


Pyros



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@Pyros,
ganz genau, so ist der Taubheitsschmelztiegel,
ein wunderschönes deutsches Wort - danke Pyros. ;-)

@Akiab,
die Messgeräte "Taub-O-Meter" geben Alarm,
wenn man mit Zwischen-/ Untertönen und
"abgetragene Kleidung" (Sprichwörter/ Zitate)
eitel punkten will.

@All,
der DGB kann daher keine Stellungnahmen hier abgeben.
Der DGB hat seine eigene Homepage.

/ yakamoz



Mitglied



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@yakamoz
der DGB kann daher keine Stellungnahmen hier abgeben.
Der DGB hat seine eigene Homepage.

Hallo!

Der DGB liest in meiner Person hier mit. Nur mische ich mich nicht in Grabenkämpfe oder ähnliches ein. Auch wenn hier Aussagen gegen den DGB gemacht wurden, die so nicht stimmen, so halte ich mich heraus. Der Verlauf dieses Thread zeigt, wie festgefahren einige Positionen (auch gegenüber dem DGB) sind. Das finde ich persönlich schade. Die gehörlosen Menschen wie auch die Gebärdensprachnutzer sind nur ein kleiner Kreis. Es ist wichtig, dass wir zusammen halten, um Verbesserungen für gehörlose Menschen und Verbreitung der Gebärdensprache zu erreichen. Aus der Geschichte der deutschen Gehörlosen kann man lernen, dass gerade die Grabenkämpfe unter den Gehörlosen dazu geführt haben, das die Situation der gehörlosen Menschen in Deutschland lange Zeit schlecht waren bzw. teilweise noch sind.
Lass uns doch überlegen, was jeder einzelne von uns tun kann, um die Situation der gehörlosen Menschen zu verbessern. Das bringt uns viel weiter als dieser Streit untereinander.
Gruß
Thomas



Spitzenmitglied



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Hallo Thomas, du schreibst:

Zitat:
gehörlosen Menschen wie auch die Gebärdensprachnutzer sind nur ein kleiner Kreis. Es ist wichtig, dass wir zusammen halten, um Verbesserungen für gehörlose Menschen und Verbreitung der Gebärdensprache zu erreichen


Habt ihr zu der Familie von Xenja gehalten?

Wo ist/war die Unterstützung für die gehörlose Familie? Sie haben euch ein Email geschickt, das ist bis jetzt unbeantwortet, fehlten euch die Worte?

Du schreibst weiter:
Zitat:
Lass uns doch überlegen, was jeder einzelne von uns tun kann, um die Situation der gehörlosen Menschen zu verbessern. Das bringt uns viel weiter als dieser Streit untereinander.


Über das Stadium, was ich tun könnte, bin ich längst hinaus. Ich tue was und andere auch, doch es wird immer deutlicher, dass der DGB nichts tut.

Gruß Karin



Mitglied



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Sehr geehrter Herr Worseck,
Das Sie sich aus so genannte „Grabenkämpfe“ heraushalten, ist Ihre persönliche Einstellung und dennoch sollten Sie als Geschäftsführer des DGB sich nicht nur über dieses, sondern auch über die anderen Foren Gedanken machen.
Einfach nur an unseren Zusammenhalt zu appellieren, reicht hier nicht aus. Hinzu kommt ja nachweislich, dass Befürworter des DGB´s es als persönlichen Angriff werten, wenn man etwas gegen den DGB schreibt. Meiner Meinung nach klappt dieser Zusammenhalt nicht, nur mit der Begründung, weil wir, bedingt durch unsere Herausforderung im Alltag und kommunikative Andersartigkeit teilen. Sind wir doch von unterschiedlicher Erziehung, Bildung, Erfahrungen, etc. Wir sind eben so Menschen wie alle anderen und wenn Menschen ohne eine Herausforderung nicht harmonieren, warum sollte es in einer kleineren Gemeinschaft anders sein?
Nicht alles was der DGB in der Vergangenheit losgelassen hat und in der Zukunft loslassen wird, wird von allen als Gut angesehen und empfunden.
Wie meine Vorschreiberin Karin ebenfalls geschrieben hat, haben Sie Xenja sich selbst überlassen. Diesen Vorwurf müssen Sie sich als Vertreter des DGB´s gefallen lassen. Einige werteten die herausragende Leistung von Frau Kestner in diesem Fall als ein Affront gegen den DGB. Die Motivation jedoch war einzig und alleine die Hilfe. Hilfe die Sie nicht gegeben haben oder nicht geben wollten. Ihre Gründe hierfür müssen Sie mir nicht mitteilen. Denn die Aktion ist gelaufen. Wie Sie ja auch den Nachrichten der vergangenen Woche entnehmen konnten, wurden auf höchster Ebene die Rechte von Menschen mit einer Herausforderung gestärkt. Viele hier deuteten die Aktion als ein Einzelschicksal. Hätte sich der DGB jedoch beteiligt, hätte das jetzige Resultat einer von vielen Meilensteinen im Rechtssystem von Bildung und Integration von Gehörlosen sein können.

Ebenfalls missfällt nicht nur mir, sondern auch anderen Gehörlosen die unflexible und fast schon arrogante Haltung zum Thema Kulturtage. Sehen Sie die Nachrichten nicht, mit dem Wunsch und der Bitte, bzw. der Forderung nach Tageskarten? Sind nicht wir es, die Sie erreichen wollen und auch in Ihrer Position erreichen müssen? Ihre Motivation zu dieser Einstellung interessiert nicht nur mich persönlich; es wäre notwendig wenn Sie dieses hier oder noch besser auf Ihrer Vereinsseite veröffentlichen. Möglicherweise gibt es Gründe, aber die sollten Sie dann darstellen zum allgemeinen Verständnis.

Sie bitten um einen Zusammenhalt? Wie stellen Sie sich das konkret vor, wenn man das Gefühl hat, der DGB kümmert sich nicht genügend um Ihre Mitglieder und „Schützlinge“? Wie Sie hier sehr genau in dem Spiegel der GL-Gesellschaft in diesem GL-Cafe sehen, ist das Lager so geteilt, dass einige Pro und einige Contra eingestellt sind. Einen Mittelmaß scheint es nicht zu geben und die die auf der Pro Seite stehen, mutmaßt man eine gewisse Affinität zu den Landesverbänden an oder gar zum DGB selber, was jedoch eine Haltung aus „Freundschaft“ heraus ist und weniger der Überzeugung.

Mit freundlichen Grüßen

Marc


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Auch wenn es hier nicht richtig passt, gehe ich doch ein, weil es auch in diesem Sinne geschrieben ist.

Gerade die Taubheit ist bislang eigentlich das Trennende zwischen den Hörgeschädigtengruppen, nicht das Gemeinsame. Wenn man herum die Leute fragt, was man unter Taubheit versteht, wird man sicherlich das meiste erfahren: Hörverlust, Hörgrade, Zeitpunkt des Hörverlustes usw.

Wird man mit diesem Wort auch über Gebärdensprache, Gehörlosenkultur, Gehörlosengemeinschaft usw. erfahren? Wohl weniger oder kaum! Die Lebenserfahrungen als Gehörloser, Ertaubter, Schwerhöriger usw. fallen auch nicht darunter.

Also muss das "Taubheitsschmelztiegel" nicht stimmen, auch wenn es in diesem Fall ein wirkliches Kunstwort im Gegensatz zum Audismus ist ;-)
Wie wäre es mit "Taubseinschmelztiegel" ?

Das Taubsein ist nicht das Trennende. Man kann sich einander erzählen, wie man bislang damit aufgewachsen ist und Erfahrungen macht. Masldeaf hat sogar in diesem Sinne auch gemacht ... So kommt man mehr damit zurecht. Also nicht weiter über Deafhood/Taubsein lächeln! Sonst könnt ihr auch gerne über Menschsein, Frausein, Deutschsein, Künstlersein lächeln...



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Wie schrieb schon Hellen Keller:

Blindheit trennt von Dingen; Taubheit trennt von Menschen.

Gute Nacht

Marc


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Hallo Alle,

Taubseinschmelztiegel , voll einverstanden, @Voghel.

Taubsein dividiert die Hörbehinderten/ Hörgeschädigten/ Gehörlosen/ Ertaubten/
taube-CIler / taube Regelschüler/ taube Lautsprachler/ und weitere ?
ziemlich hart auseinander.

Im Taubseinschmelztiegel sind ALLE völlig einig bei der Forderung nach
bessere Untertitel bei Fernsehen und Filmen.
Das ist der einzig gemeinsame Nenner.
Leider viel zu wenig.

Die Folgen der Mailänder-Kongress-Beschlüsse 1880 sind bis heute
ganz krass sichtbar und sorgt bis heute für Dauer-Vollbeschäftigung in
der Branche "Barmherzige Masken" (Buch von H.Lane).
Und die meisten Taubies müssen sehen wie sie
in dem rauen Berufsumfeld klarkommen.

Und die "Drei Musketiere mit Hauptmann Prillwitz" haben erfolgreich
für die Gebärdensprache gegen mächtige Gegner gekämpft und
haben sich dann in alle Winde zerstreut.

Kommen sie nochmal wieder zusammen wie Alexander Dumas in den
Fortsetzungsromanen 10 Jahre später, 20 Jahre später schrieb?

Der DGB hat es daher sehr sehr schwer.
Verbandspolitische DGB-Stellungnahmen, die alle zufriedenstellen,
können nicht einmal die Spitzenrhetoren verfassen.
/yakamoz



Spitzenmitglied



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@ all,

ob man das jetzt als Taubheits- oder Taubseins-Dasein bezeichnet,
ist im realen Leben vollkommen gleichgültig!
Es ändert keinen Deut an den anatomischen und physiologischen Fakten.

Und nur Personen, die praktisch keinen Kontakt zu Hörenden haben,
werden Helen Kellers Worte über die Taubheit unverständlich bleiben.

"Taubheit trennt von Menschen".

@Voghel,

in deinem Posting kann man bemerkenswerte Widersprüche lesen.

Eingangs stellst du fest:

Zitat:
Gerade die Taubheit ist bislang eigentlich das Trennende zwischen den Hörgeschädigtengruppen, nicht das Gemeinsame.


Dann wird man über das "natürliche Wort" Audismus aufgeklärt.

Am Schluss findet sich das Gegenteil zumTrennenden:
Zitat:
Das Taubsein ist nicht das Trennende. Man kann sich einander erzählen, wie man […]


Aber diese Gegensätze hast du schon selbst im Voraus erkannt.
Sonst hättest du nicht am Anfang geschrieben:

Zitat:

Auch wenn es hier nicht richtig passt, gehe ich doch ein,[…]


Pyros



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Marc,
dein „geschäftlicher“ Brief an Herrn Worseck ist bis auf eins perfekt. Dein Wort „arrogant“ (… fast schon arrogante Haltung …) würde ich weglassen. Dein letzter Satz ist schon ein sehr starkes Stück! Eher aus freundschaftlicher und egoistischer „Mitläuferei“ als der politischen Überzeugung. Genau dies erlebte ich auch hier in Bayern dauernd. Leider!

Egal, ob wir hinsichtlich der Tageskarten Recht haben? Aber wenigstens sollte der DGB Antwort geben, warum er keine Tageskarten anbieten wollen. Vielleicht wollte der DGB vermeiden, dass Leute mit Tageskarte den anderen mit Gesamtkarte die Sitzplätze wegschnappen könnten. Oder ein großes und vor allem ehrenamtliches Kontrollpersonal, das drei ganze Tage an der Tür stehen soll, ist auch nicht leicht zu bekommen, besonders heutzutage.

„Taubheit trennt von Menschen.“? Dieser Spruch von Helen Keller ist inzwischen viel zu „alt-klassisch“ geworden. Ich könnte auch sagen: „ Verschiedene Lautsprachen trennen von Menschen.“ Siehe zum Beispiel die berühmte biblische Geschichte in Babylon. Taubheit zieht Menschen aus aller Welt dank der Gebärdensprache als dem besten „Esperanto“ der Welt (Universalsprache) zusammen. ;)

@Voghel,
ja ja, auch aus „Enfant Terrible“ kann was Gutes werden, das wir brauchen könnten. Ich sehe, hier in diesem Thread belächelt niemand Deafhood mehr (hoffe ich). In einem anderen Thread belächelt eine große gehörlose Führungskraft Deafhood immer noch. Man müsste nur genau durchlesen … hm …
Ja, prima mit „TaubSEINschmelztiegel“!

@yakamoz,
drei Musketiere in alle Winde zerstreut? Ich sehe aber anders. Einer davon ist sogar bis zum Präsident tapfer säbelrasselnd(?) aufgestiegen!
Eine Stellungnahme ganz ein bisschen ändern, um möglichst allen gerecht zu sein, ist ja nicht schwer … (mein Vorschlag steht schon ganz oben) …


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@Hans Busch

Danke für dein Lob, von Dir weiß ich es zu schätzen. Ich finde die Aussage der "arroganten Haltung" zutreffend, da hier nicht auf die, nennen wir es mal "Kundenwünsche" eingegangen wird; diese aber auch nicht erlärt werden. Der DGB ist zum Teil auch abhängig von den eingenommen Fördegeldern und sollten diese auch entsprechend verwalten. Meiner Ansicht nach sollten die Kulturtage für jedermann offen sein und da ist es, wenn man den Zeitpunkt berücksichtigt, wichtig dass auch jeder der möchte, teilnehmen kann. Aber diese Begründungen und andere werden unter dem Topic "Kulturtage" behandelt.

Es ist ebenfalls auffällig; hier als auch in Studi VZ, wo Herr Worseck Mitglied ist, dass nur dann und wann mal ein Posting mit überflüßigen Floskeln geschrieben werden; zu konkreten Anfragen von Teilnehmern wieder in der Versenkung verschwindet.
Wenn Herr Worseck schon in der Funktion als DGB Geschäftsführer mit eigenen Namen in entsprechenden Foren auftritt (im Studi VZ auch mit dem Foto der DGB Homepage), sollte er schon Wissen, dass man ihn auch anspricht. Emails direkt an den DGB werden ja eh nicht beantwortet.

Ich denke die Mitläuferei kann man in allen Schichten beobachten und in allen Bereichen. Dazu muss man nicht Gehörlos sein [wink]

Ich finde die Einstellung eh übertrieben, das überzogene Zusammenhaltengeschreibe. Eine gewisse Solidarität, gerne. Aber ich sehe keinen Grund, mich einer Clubmeierei hinzugeben, nur weil wir eine Gemeinsamkeit haben. Diese einzige Gemeinsamkeit reicht meiner Meinung nach nicht aus.

Marc


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@all: Wegen der Tageskarten habe ich meine Antwort in dem anderen Thread schon gegeben: "Der Deutsche Gehörlosen-Bund geht davon aus, dass die Kulturtage ausverkauft sein werden. Darum werden keine Tageskarten angeboten."

Dies ist mein letztes Posting. Ich verabschiede mich aus dem Gl-Cafe, weil es so gewünscht wird. Wünsche Euch noch viel Spaß im Forum.

Gruß
Thomas



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@Hans Busch,
;-) Ich erinnere mich an den Musketier Heiko Zienert der dem
LbG-DGB-Cheffe die wahren Werte des Taubseins "degenstechend"
beibringen musste.
Einer für Alle, Alle für Einen,
doch es fehlen die vertrauten Zwei, einen schweren Stand hat der Präsident.
;-) / yakamoz



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@ Herr Worseck

Zum eigentlichen Topic habe Sie ja keine Stellung genommen. Ich konnte auch hier nicht im Verlauf feststellen, dass irgendwer Ihre Anwesenheit hier bemängelt. Ich vertrete nur die Ansicht, wenn man schon Ihre Position bekleidet, sollte man auch für die Belange zuständig sein. Der DGB "verwaltet" schließlich die Belange der hörgeschädigten Menschen; mit der betonung auf Menschen.

Sie schreiben: Der DGB geht davon aus, dass die VA ausgebucht sein wird. Dann wiederum verstehe ich nicht, die komplizierte Handhabung. Sie wollen (nach Möglichkeit) eine Vorabbuchung der Karten und eine getätigte Zahlung. Im Tausch dafür bekommt der Kunde eine Email, die ihm berechtigt, die Karten an der Tageskasse in Empfang zu nehmen. Warum werden die Karten nicht nach Erhalt der Rechnung verschickt, wie es so ziemlich jede Event-Agentur macht. Wenn Sie doch davon ausgehen, dass die VA ausgebuct ist, ist eine Tageskasse vollkommen überflüßig. Abreißer würden da genügen. Oder ist die Rechnung, bedingt durch Ferienzeit doch etwas zu hoch und man erhofft doch noch ein Kurzfristverkauf vor Ort? Also warum dann nicht Tageskarten, an dem man vielleicht auch mal einen Freund/Freundin, etc zu einladen kann, ohne die ganzen Tage in kauf nehmen zu müßen?

Marc


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Neuling



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die meisten von dgb denken sie seien was besonders weil sie dort tätig sind und heben die nase hoch und von gemeinsamkeiten können sie nur fasseln statt zu helfen (siehe xenja) oder die verantwortungen übernehmen.. siehe worseck dass er so schnell von hier aussteigt, weil er kritikuntauglich wie die meisten von dgb sind... vielleicht gibt so ein motto von dort: schwach anfangen - stark nachlassen!



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@kritikschaerfer,
es gibt hier beim Thema "Zufrieden mit dem DGB?"
genug zu informieren.

Beim "Aufstieg" in den Bundesverband wird der Abstand zu der Basis
zwangsläufig größer und die Arbeit intensiver, weil bei der Sozialpolitik
der DGB stets zur Stelle zu sein hat und die anderen Behi-Verbände
sehr aktiv sind. / yakamoz



Spitzenmitglied
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(Bin überrascht, dass mein hiesiges Posting mit Fragen an Modis gleich gelöscht wurde. [ops] Nun wiederhole ich meine Fragen.)

Siehe bitte:

http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?p=1035562#1035562


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FEIN! Ich freue mich für alle, die nun wieder frei von „Gelbsucht“ sind. :)

Hallo, Modis, danke für eure Erklärung über Gelbe und Rote Karte. (siehe http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?p=1035562&start=0 )


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Hier komme ich wieder zurück.
Pyros, welcher Widerspruch ist in meinem Posting gemeint?
Ich habe anfangs lediglich gemeint, dass es hier nicht passend ist, weil das Thema die Integration bzw. Inklusion gehörloser/hochgradig schwerhöriger Kinder in der Regelschule ist.

Gut ich wiederhole hier, was ich gemeint habe:
Ich habe so ausgeführt, dass das Taubsein nicht das Problem ist, sondern die Taubheit. "Taubheit" hat zu unterschiedlichen Kräften geführt, wo wir einander entfremdet haben. Taubheit als ein medizinischer Ansatz dividiert die Gruppen. Das ist also das Trennende, nicht das Gemeinsame. Hier passt der Spruch von Helen Keller im medzinischen Sinne rein, "Taubheit trennt von Menschen", also nicht nur von den Nicht-Gehörlosen, sondern auch innerhalb der Hörgeschädigtenbewegung im traditionellen Sinne.

Hingegen ist das Taubsein der soziale Ansatz. Hier stehen die Gebärdensprache, Gehörlosenkultur, Gehörlosengemeinschaft usw. bzw. die Lebenserfahrungen als Gehörloser, Ertaubter, Schwerhöriger betreffs Gebärdensprache usw. im Mittelpunkt. Wie Masldeaf von sich erzählt hat (Integration, dgs-kompetente Gehörlosen, Interesse am Gallaudet-Studium), hat es einen gewissen Anknüpfungspunkt zu uns allen gebracht, trotz seiner unangenehmen Postings gegenüber anderen Gehörlosen und dem DGB und zu anderen Themen!

Ihr weisst bestimmt: es ist oft erklärt worden, dass hinter dem Begriff Gehörlosigkeit zwei verschiedenen Modellen dahinterstecken, zuerst der Hörverlust usw. im medizinischen Sinne, dann die Gebärdensprache/Gehörlosenkultur im sozial-kulturellen Sinne. Können wir bislang wirklich viel davon gewinnen? Für die Forschungen ist es nicht einfach, verschiedene Gedanken und Implikationen zur Taubheit herauszutrennen. Jetzt mit dem neuen Ansatz Taubsein ist es leichter geworden.

Wenn wir den Ansatz "Taubsein" weiter verfolgen, werden wir einander mehr verstehen und die Vielfalt des Lebens wirklich beherzigen! Die interessanten und positiven Seiten des Taubseins, wie Busch angedeutet hat, sind hier wichtig. Daher habe ich "Taubseinschmelztiegel" einfach so genannt, als Antwort auf "Taubheitschmelztiegel" von Pyros u.a..



Mitglied



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@ all

wird es mal hier ein posting von irgendwem geben, wo ich nicht drin vorkomme?? *seufz [nerv] *

@voghel

"....trotz seiner unangenehmen Postings gegenüber anderen Gehörlosen und dem DGB und zu anderen Themen!..."

ich betrachte das jetzt mal nicht als negativ gegen meine person. unangenehm bedeutet ja schließlich nicht, dass es unrichtig ist. mein posting adressiert an herrn worseck sollte aus dem grund nicht von jemanden kommentiert werden, der nicht diesen namen trägt. mit mutmassungen und verschönerungen gebe ich mich jedenfalls nicht zufrieden. wenn der geschäfstführer etwas mehr rückrat gehabt hätte, hätte er auf mein kritisches posting eingehen sollen. tat er aber nicht. es ist die aufgabe des DGB´s, meine zweifel und misstauen auszuräumen. das wird nicht erreicht mit ein paar diskussionen.

gruß marc


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Ich bin für Hörgeschädigtenschule, wo alle gebärden. Ist es nicht ein falsches Signal, wenn DGB für Integration ist? Dann sagen Eltern, mein gehörloses Kind kommt in die Dorfschule... [cry]
Ciao Julia



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Hallo

ich find auch daß Integration bei GL problematisch wäre. Grund : gl Kinder müssen die DGS ja erstmal erlernen, da Eltern und Umfeld,etc.. alles Hörende sind. Und wo lernen sie es ? Klaro in der GL-Schule.Die muß auf jeden Fall bleiben, sonst kann die GL-Kultur gleich begraben werden. Und nur in der GL Schule treffen wir auf ausreichend DGS- kompetente Gesprächspartner.

Aber: es gibt immer einzelne GL, die auf eine hörenden Schule gehen wollen, aus welchem Grund auch immer. Da sage ich nur Hut ab, mutig, mutig.... Da MUß ein Dolmetscher zur Verfügung gestellt werden, ohne wenn und aber.

Alle Wege sollen den GL offenstehen. Hörende (bzw. die Eltern) können sich auch aussuchen, auf elche Schule sie gehen möchten. warum nicht auch wir GL?

Vollwertige 100% Integration würde für mich so aussehen: Unterricht in der Hörenden Schule läuft nur in DGS, nur so sind gl Schüler auf gleicher Ebene. Alle Schüler und Lehrer müssen natürlich die DGS voll beherrschen. Nur so sind alle auf gleicher Ebene ohne Ausgrenzung der GL.

Andere Möglichkeit: Da die GL Schulen über Schülermangel klagen, warum integrieren wir nicht Hörende? Die haben genauso Augen wie wir und könnten die DGS voll nutzen. Erscheint mir sinnvoller als andersrum.

Grüße Berenice



Neuling



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ich denke das liegt an dem niedrigen bildungsstand, der leider in den gl-schulen eingezogen ist.
als angehender dolmetscher bin ich oft erstaunt, erwundert, schockiert, wie wenig einige gl´s an wissen aufweisen und oft schon probleme haben in bewerbungsgesprächen, banksachen, etc.

was könnte eurer meinung nach die ursache sein?

oceandream



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@berenice; @oceandream, et All

worans liegt?
die gewaltigen negativen Folgen der 1888 Beschlüsse vom Mail.Kongress
(Rauswurf von gehörlosen Lehrern!!!) sieht ihr heute sehr deutlich.

Dann mach Euch bitte kundig in den Ausgaben von Das Zeichen und die Sbw-Hefte.
Und kontaktiere auch Frau Karin Kestner (KK-Verlag).

von oceandream:
"ich denke das liegt an dem niedrigen bildungsstand, der leider in den gl-schulen eingezogen ist.
...
was könnte eurer meinung nach die ursache sein? "

Antwort:
Seit langem langem wird Art der niederen Bildung "gehegt und gepflegt".
Das sichert prächtig die Existenz aller hd Tätigen bei den
dem niedrigen Bildungsstand-Nicht enttronnen tb Menschen.
Lies bitte dazu die DZ und Sbw-Hefte.

Endlose zermürbende frustierende Artikulationsbemühungen und
falsch gewichtete Unterrichtsstoffe (zuviel Religion) machen keine
"Bildungs-Leuchte" daraus.
Diese Taubies fallen in die Hände von "Barmherzigen Masken".
s.Buch v. Harlan Lane.

Lies bitte auch Postings von Ronald7. / gruss yakamoz

(Tippfehler 1988 statt 1888 dank Hinweis v berenice ausgemerzt)



Zuletzt geändert von yakamoz am 18.11.2007, 18:41:57, insgesamt 1-mal geändert.

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@oceandream; @yakamoz

Ist der Bildungsstand der GL- Schulen wirklich so niedrig ? Ich arbeite mit hörenden Kollegen, die sind auch z.T. nicht ganz schlau , wenn ich bitte, etwas aufschreiben, weil ich nicht verstanden hab, steht da z.B. "Anortnung vom Schef" o.ä. :D

Soweit ich weiß, ist die Bildung umso besser, je mehr Gebärdensprache eingesetzt wird.
Aber solange nicht 100% gebärdet wird , wirds der Kommunikationsbedürfnis der GL nicht Rechnung getragen. Unterricht sollte hauptsächlich von MuttersprachlerInnen durchgeführt werden. (Ausnahme Kunst, Sport , da dürfen sprachbehinderte LBGler ran...)

Zweites Problem:Teufelskreis! Solange das Niveau der GL Schule niedrig ist werden Eltern gl Kinder sich nach Alternativen umsehen, als da wären : CI [evil] , Integration mit/ohne Dolmetscher in hörende Schule, SH- Schule. Ergebnis: gerade die besonders engagierten Eltern und ihre Kinder sind für die GL Schule dann verloren, da sie auch maßgeblich daran mitarbeiten können, das Niveau der Schule zu heben, z.B. im Elternrat durch Forderung nach mehr DGS.

Wie yakamoz auch schreibt, ist es seit dem Kongress in Mailand (Der war aber nicht 1988 sondern 1888 glaub ich..) unpopulär, daß GL den Weg als Lehrer einschlagen und mit vielen Schwierigkeiten verbunden, da die hörenden Platzhirsche ihr Refugium verteidigen...(einige sind aber auch okay, will nicht alle über den Kamm scheren..)


Zudem werden GL in die "Behinderten-Ecke" geschoben, also Arzt, Audiometrie, Artikulation... alles Störfaktoren!

Wir sind doch ne sprachliche Minderheit oder? Seit wann müssen Minderheiten zum Arzt und sogar unters Messer (CI!!)? Das ist sehr rassistisch oder besser audistisch wie jetzt neu und sehr gut ausgedrückt wird.

lg berenice



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@berenice --> siehe auch mein Posting bei Kultur --> Sehen statt Hören 17.11.2007

Zu Dein Statement:
mehr über Taubies und Gl-Schulen ---> frage auch Hr. Worsek beim DGB

Desweiteren sind die Schriften von Heßmann/Ebbinghaus weiterführend.
Und noch weiter beschrieb Prof. Ahrbeck die Ambiguitätstoleranz bei den Gl.
Ihr Taubie yakamoz

--------------------------------
Editiert - Neu Text:

@berenice,
Hinweis auf die aktuelle DGS-Situation und Bezug:
„Sprachwissenschaftliche Qualifikation hörgeschädigter GebärdensprachkursleiterInnen zur Dozentin/zum Dozenten für Deutsche Gebärdensprache“.
Die Leitung hat Frau Daniela Happ, MA, Sprachwissenschaftlerin, gehörlos. -- Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt --

Ich denke, Frau Happ (ist mittendrin) kann Dir vielleicht weiterhelfen.



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@yakamoz

danke für die Hinweise... aber aber Hilfe brauch ich eigentlich nicht, ich wollt eigentlich nur meine Meinung loswerden und zur Diskussion stellen.

Scheint aber etwas ruhig geworden zu sein hier, sind alle evtl. ausgepowert.

lg berenice



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@berenice,
wieso ausgepowert?
nachdenken und gute Fragen stellen, dann wird bestimmt geantwortet.

Zu den Gl-Schulen aktuelle Situation Diskussion sind die Taubie-Fachleute
vom DGB (Hr. Worsek und ... ) und Frau Karin Kestner auf dem Up-to-Date-Stand.
Meine Auffassung als Vollvoll-Taubie ist kategorisch, die Gebärdensprache
MUSS den Unterrichtsstoff vermitteln.
Die hd Lehrer lieben zu sehr die "Taubie-gut-Sprecher"! Lg yakamoz (hats erlebt)



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Hey, yakamoz,

ich denke immer ganz viel nach [roll] grübelgrübel..

klar,muß Unterrichtsstoff per DGS vermittelt werden. Aber was meinst du zur Situation, daß 1 oder2 gl Kinder in hörender Schule integriert werden mit DGS-Dolmetscher ? Würden sich die gl Kinder dort wohlfühlen und Spaß haben , alleine unter vielen hörenden Schülern ?

Ich würde lieber in Schule mit meinesgleichen gehen, also GL schule...

Jetzt bei der Arbeit bin ich auch allein als gl unter Hörenden, das find ich auch nicht so toll [verzweifel] . Niemand zum plaudern in der Pause da....



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Die Stellungsnahme des DGB ist vor dem Hintergrund mit dem neuen Stichwort Inklusion geschrieben worden. Also Deutschland findet jetzt das System mit Sonderschulen, heute Förderzentrum für Hören, Gehen, Sehen usw., für diskriminierend. Denn in Deutschland gehen nur 12 Prozent behinderte Schüler zusammen mit nicht-behinderten Schülern zusammen. In meisten EU-Ländern ist es schon 60 Prozent, sogar in Schweden und Italien zu 80 Prozent.

Yakamoz und Berenice:
Auf das Buch von Harlan Lane (Maske der Barmherzigkeit) hinzuweisen, ist schon wichtig. Es wurde genau dargelegt, wie die Gebärdensprache und die Gehörlosengemeinschaften für lange Zeit unterdrückt worden sind. Dieser Ansatz ist jedoch sozusagen von Paddy Ladd weiter entwickelt worden, er differenziert die Perspektiven in Deafness (Taubheit) und Deafhood (Taubsein). Das hilft uns weiter und baut uns auf, als immer wieder auf die Unterdrückung zu schauen. Ihr könnt selber seinen Vortag von Ladd bei der 2. Jahrestagung der KuGG im 2004 selbst erleben.

Übrigens, der Mailänder Kongress ist nicht 1888, sondern 1880. Die gehörlsoen Lehrer sind heutzutage wieder zahlreich, sogar schon mehr als vor dem Mailänder Kongress in Deutschland.



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Hey berenice,
in meiner Schulzeit damals kannte man gar nichts anderes als die
Gebärden-Kommunikation (Schulhof-/ Pausengebärden)
HÄRTESTENS zu UNTERDRÜCKEN! So und nichts anders war es!

Ich denke dass Du mit DGS-Dolmi (damals UNDENKBAR) ganz sicher
weiterkommen kannst, sogar viel weiter als ich!
Die Literaturhinweise von mir sollen Dich wappnen vor den so genannten
Autoritäten (die staatl. Geb.-sprache-Unterdrücker Pädie / Ärzte ...).

Zum Posting Voghel, den sollst Du nach Paddy Ladd fragen.

Und das Fingeralphabeth auch verwenden und es deinen hd Freunden beibringen,
auch deinen Lehrer, das hilft prima wenn Papier und Kuli nicht zur Hand.
Good Luck / yakamoz



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Voghel,
gehörlose LehrerInnen sind heute zahlreich?
Warum ist dann das Niveau an Gl-Schulen schlechter geworden?
Da stimmt doch etwas grundsätzlich nicht.



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@CharlyBrown: Ich finde nicht, dass gl Lehrer heute zahlreich geworden sind,
denn z.B. in Bayern gibt es für viele Schulen jetzt vielleicht ca. 7-8 gl Lehrer.
Und diese Zahl steht mehreren hunderten hörenden Lehrern gegenüber...

Zum schlechten Niveau: Nicht genug oder zu spät geförderte Kinder, in den
Schulen denken die Lehrer immer noch, dass vieles vereinfacht werden müsse..., etc.



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@yakamoz,

kleines Mißverständnis: ich gehe nicht mehr zur Schule, bin schon erwachsen und mit beiden Beinen fest im Berufsleben.

Ich meinte, wenn ich jetzt, 2007, noch schulpflichtig WÄRE, würde ich lieber in GL-Schule gehen anstatt hörende Schule.

Meien Schulzeit ist längst vorbei...ja bei mir war es auch so, daß die Lehrer es nicht gerne sahen wenn wir gebärdeten. Gab sogar Tadel im Zeugnis !

Das Niveau in GL-Schulen heute kann ich nicht beurteilen, ich glaube aber nicht, daß es so schlecht ist, da ich einigen Kindern schon begegnet bin, ich fand sie ganz normal schlau (was immer das heißt, ich weiß nicht, ob sie Harry Potter lesen können, hab ich nicht gefragt)

Es ist ja so, daß die klugen GL Kinder in der GL Schule unterfordert wären,da der Unterrichtsstoff an die schwächweren Schüler angepaßt ist. Das muß aber nicht so sein. Der Lehrer kann dem Kind individuelles Lernmaterial geben, man kann Gruppenarbeit machen, das begabte Kind erklärt den anderen den Stoff..etc.. denn Kinder lernen am besten von anderen Kindern ! Wenn jetzt die begabten Kinder alle weg sind auf hörender Schule, SH Schule, CI [evil] , so ist das ein großer Verlust für die GL- Schule. Und nicht nur für die Schule, auch allgemein für die Kultur(MultiKulti) und die Gesellschaft.

Soziales Miteinander ist wichtig, nicht nur das Leistungsprinzip (immer mehr, immer besser, immer schneller...wofür?

@voghel

Ja, die Maske der Barmherzigkeit habe ich schon auf meinem Weihnachtswunschzettel. Bin sehr gespannt, es zu lesen. Was ich auch sehr gut fand : Endlich gehörlos! von Mark Drolsbaugh



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@berenice,
gut, Du hast es geschafft, [stolz]

so soll es anderen Taubies auch ergehen, so oder so.

Frag gebärdend doch einfach den tb Kindern nach über Harry Potter. [smile]
Dann weiss Du es, und die Leser hier auch, warum nicht. [smile]
lg yakamoz



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Ich habe das Wort "zahlreich" benutzt, um den Vergleich zum 19. Jahrhundert darzustellen. Dort gibt es nach meinem derzeitigem Forschungsstand 10 gl Lehrer im ganzen 19. Jahrhundert.
Heute sind an den Schulen in Hamburg, Bremen, Essen, Berlin, München usw. mehr gl und schwerhörige Lehrer eingestellt, etwa insgesamt 40!

CharlyBrown: Heute und früher kann man nicht so gut vergleichen. Es ist ganz verschieden und individuell von Schüler zu Schüler. Im Vergleich zu vor 30 - 40 Jahren mit der oralen Methode und dem starren Bildungssystem. Heute kommt man so von Hauptschulabschluss bis zum Professorentitel.

Dazu eine Information wegen Inklusion zum Welttag der UN am 3. Dezember, hier ein Auszug davon:
"Nicht erst der Bericht des UNO Sonderberichtserstatters Venor Munoz hat gezeigt, dass es in Deutschland eine erhebliche Ungerechtigkeit bei der Verteilung der Bildungschancen gibt. Behinderte Menschen, die eine Förderschule absolviert haben, laufen besonders oft Gefahr im Berufsleben nicht anzukommen und auf der Strecke zu bleiben. Die Behindertenverbände mahnen daher seit vielen Jahren Veränderungen an. Die Tatsache, dass die Kritik an der Benachteiligung behinderter Menschen bei der Bildung nunmehr mitten in der Gesellschaft angekommen ist, ist für uns Grund genug, neue Wege und Konzepte vorzustellen", so Barbara Vieweg, Koordinatorin des Arbeitsausschusses des DBR.



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Abschaffung der Gehörlosenschule vom DGB begrüßt???

Die Worte von Voghel nehme ich gerne: „Hier komme ich wieder zurück.“
Nein, wir sind bestimmt nicht „ausgepowert“. Ich denke, solche Diskussion wird es immer wieder geben, solange es Menschheit und vor allem Taubsein gibt. ;) Von mir aus auch Taubismus, was yakamoz zufrieden stellen sollte … hm …

Dass worseck freiwillig ging, ist auch seine Sache. Hier sehe ich jedenfalls keine Grabenkämpfe, wie er meinte. Auch wir, die einfachen Bürger von der untersten Basis, kämpfen für unser gemeinsames Recht. Dass er es trotzdem anders sah, ist auch seine Sache. Nur eins … mir war nicht klar, ob worseck hier als private Person oder in offizieller Vertretung vom DGB war …

Nun möchte ich etwas „hochschieben“ … so wiederhole ich hiermit mein Posting von einem anderen Thread:

„… Im letzten Sommer hat ein Vertreter der DG uns zum Förderzentrum Hören gesagt: „… so lala … so sehr schlimm ist es auch nicht und vorher war es sogar ein noch schönerer Name ‚Taubstummenanstalt’ …“ Auch wenn es ungewollt ironisch und zynisch war, tja. Es war wirklich ein sehr schwacher Trost. Und ich habe mich zu Gebärde gemeldet und erwidert: „Taubstummenanstalt ist mir tausend Mal lieber als Förderzentrum Hören“. Plötzlich war es mäusestill im großen Saal … alle waren verstummt und nachdenklich geworden …
Ich hoffe, der DGB macht eine bessere Stellungnahme …“

(sicherheitshalber zur Info: DG ist Deutsche Gesellschaft der Hörgeschädigten, ein Dachverband mit 22 bundesweiten Mitgliedsverbänden, darunter DGB und DSG)

Tja! Der DGB könnte sich von der Meinung der DG distanzieren und einen eigenen Weg zur „GEHÖRLOSENSCHULE“ machen, oder?

In der neuesten Ausgabe der DGZ (November-Ausgabe) steckt ein mögliches und sehr gefährliches Missverständnis. „Die Beauftragte der Bundesregierung …hat die Abschaffung der Sonder- und Förderschulen in Deutschland gefordert. Alle Kinder, ob behindert oder nicht sollten … gemeinsam unterrichtet werden … Der Deutsche Gehörlosen-Bund begrüßt … den Anstoß …“ Wenn man das schnell liest, könnte es so verstanden werden, dass der DGB die Abschaffung der Gehörlosenschule ausdrücklich begrüßen würde.

Das meint der DGB natürlich ganz sicher nicht. Schön, dass der DGB seine „Stellungnahme zur Integration gehörloser … Kinder“ in seiner Homepage herausgab, auch wenn sie an einigen Stellen verbesserungsbedürftig wäre, wie ich oben in der ersten Seite dieses Threads schon vorgeschlagen habe. Aber ich vermisse seine parallele Stellungnahme zur „GEHÖRLOSENSCHULE“ immer noch, wie ich oben im Eingangsposting schon sagte: „Ich hoffe, nächste Stellungnahme zur Erhaltung einer „Gehörlosenschule“ kommt noch? Besonders dies liegt mir am Herzen …“


Zahlreiche gehörlose Lehrer heutzutage???

Im größten Bundesland Deutschlands, also hier in Bayern, kenne ich nur 4 fertig gebackene hörgeschädigte (schwerhörige) Volllehrerinnen und 1 angehende. Mehr nicht. So eine verschwindende Minderheit! Und bis jetzt noch gar keine richtig GEHÖRLOSE Voll-Lehrkraft. Oder irre ich mich?

Ich kann es mir gut vorstellen, dass in den Millionenstädten wie Hamburg, Berlin und München die Gehörlosenschulen (sorry, Förderschulen) noch lange Zeit erhalten bleiben werden. Sicher möchten angehende gehörlose Lehrkräfte dort arbeiten. Aber wer von ihnen wäre gerne bereit, in ein ganz entlegenes und kleines Dorf, zum Beispiel an der tschechischen Grenze, wo die schulische Integration gehörloser Kinder ist, zu ziehen … hm …


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@Voghel: Ich las letztens in einem wissenschaftlichen Buch mit lauter Statistiken
für den Bereich Hörgeschädigtenpädagogik.
Darin waren auch Zahlen (aktuelle!) für ebenfalls hörgeschädigte Pädagogen.
Die Zahl belief sich auf ca. 30 bundesweit. Darunter auch Schwerhörige.

Zahlreich? Finde ich nicht! Nicht alle benutzen DGS im Unterricht, ich kenne
sogar zwei stark schwerhörige Lehrer, die an ihrer Schule NICHT gebärden
sollen. Daher gehe ich davon aus, dass es höchstens 20 sind, die hg sind UND
auch DGS benutzen.

@Busch: Keine gehörlose Voll-Lehrkraft in Bayern? Es gibt zwei gehörlose
Damen in Bamberg (grad frisch gebacken!) und seit längerem in Nürnberg.
In Augsburg gibt es eine schwerhörige Lehrerin, die aber gl Eltern hat und
DGS als Muttersprache hat und bilingualen Unterricht gibt.



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@Calva,
ja, stimmt, ich kenne schon alle und denke, alle sind schwerhörig, egal ob leicht oder schwer. Eine davon ist ja hörend (?) durch CI.
Die Zahl „4+1“ stimmt doch? Falls ja. So zahlreich finde ich auch nicht.

(Wie ich es seit 30 Jahren kenne, geben Schwerhörige sich in bestimmten Bereichen gerne „gehörlos“ an. Verstehe ich auch gut, warum …)


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@ Hans Busch

Wie ihr über vers. Modelle der Schule genannt habt (Förderschule, Gl-schule, Hörgeschädigteschule etc.) und wie die Integrationen der betroffenen Kinder in die Bildung aussieht usw., habe ich neulich vom DGB-Präsident auch kurz diskutiert. Er betont, dass wir hier bzw. in Deutschland kaum Einfluss haben. Die Politiker haben so aufgrund der UN-Konventionen und EU-Bestimmungen so umgesetzt. In Deutschland ist die Umsetzung noch schwieriger im Vergleich zu anderen Ländern, die bereits vollgezogen sind, wegen Förderalismus.
Das betrifft alle behinderten Menschen. Wir gehören auch leider dazu! Wenn ich mich so richtig verstehe, sind außer Deutschland fast überall bereits im Gang gelaufen...

Auch wenn wir als Gehörlosen anderer Bedürfnisse/Sprache und Kultur haben im Vergleich zu anderer Behindertengruppen, haben wir womöglich eine Zeitlänge "verpasst", sich richtig dagegen anzusprechen, was wir wirklich für die richtige Schulreformen benötigen.

In diesem Fall hat also die DGB oder DG praktisch kaum Chance, die Entwicklung zu stoppen.

WFD oder EUD hätte da längst getan werden müssen und dagegen auf welt- und europäischen Bühnen mehr Widerstand setzen müssen.

Ich kann nur immer wieder feststellen, dass wir und unsere Gl-Welt immer wieder zu spät reagieren, wenn die Sache bereits längst gelaufen ist..., die gleichen Fehlern aus früheren Zeiten unter "Milano, Oralismus" etc. haben wir daraus nichts gelernt.
WIr müssen an unsere eigene Nase fassen!!!



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Meiner Meinung nach haben die GL Einfluss, wenn man aber schon vorher sagt: "es hat doch keinen Sinn", dann wird sich auch nichts ändern!


Zitat:
Ich kann nur immer wieder feststellen, dass wir und unsere Gl-Welt immer wieder zu spät reagieren, wenn die Sache bereits längst gelaufen ist..., die gleichen Fehlern aus früheren Zeiten unter "Milano, Oralismus" etc. haben wir daraus nichts gelernt.


Dem kann ich dick und fett zustimmen!
Viele Grüße
Karin



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Mailänder Kongress 1880 - Oralismus -
"kleine Revolution" beim Deutschen Gehörlosen Bund -
DGS (Uni, sbw+DZ) - CI - der amerik. Gallaudet-Einfluss -
die hd. Dazugekommenen - Zustand des Gl-schulwesen -
die kirchl. Gl-Gruppen ....

Und ob die Gehörlosen wirklich Einfluss haben??????????????????

Jede hörbehinderte Gruppe kocht sein eigenes Süppchen und
lässt die Zutaten von anderen Gruppen zum gemeinsamen Menü nicht zu.

Am besten gedeiht die Zucht der "Spaltpilzkulturen".

Daher, wie in der Politik die Untersuchungsausschüsse den Ursachen
für Fehler der Verantwortlichen nachgehen,
müssen die Einflüsse und Eingriffe bis heute in das Gehörlosen-Umfeld
schonungslos zur Sprache kommen.

/ yakamoz
-



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Nur ein neues Beispiel in Deutschland, das ich kürzlich erfuhr …
Beim „Zentrum für Hörgeschädigte - Schwerpunkt Hören Nürnberg“ (vormals: Gehörlosenschule/Schwerhörigenschule) werden nicht mehr taube Kinder, deren Eltern eine Gebärdenerziehung wollen, aufgenommen. Die werden zu einem anderen weit entfernten Zentrum in Bamberg oder Stuttgart „weggeschickt“. (Sicherheitshalber sage ich hier: „Ohne Gewähr!“)

Nun seht ihr, dass in Nürnberg oder in dessen Umland wohnende arme Eltern sich von ihren geliebten tauben Kindern wegen Internatsaufenthalt verabschieden müssen. Kein Mitleid ist vom Nürnberger Zentrum zu spüren. Auch keinen „Sonderweg“ will es gehen. Gebärdende Schulkinder scheinen in den Augen des Zentrums „Bazillen“ für schwerhörige und CI-tragende Mitschüler zu sein, tja …

Was machen wir? Schlafen? Ich muss leider bejahen. Ganz schön langsam muss ich einsehen, dass ich oben „Abschaffung der Gehörlosenschule vom DGB begrüßt???“ (vom 05.12.07) nicht umsonst geschrieben habe … hm …

@Akiab,
dir muss ich leider zustimmen, denn hier kann ich leider nichts beschönigen. Ob wir Einfluss haben? Ich denke schon, ja …


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)




 Endlich eine Stellungnahme vom DGB





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