GL-C@FE.de

Yepp, im Mai hatte Rudi Sailer bei einer Verbandsratssitzung im GLZ München
uns davon berichtet. Bei der Konvention geht es um die Rechte behinderter
Menschen. Bei Diskriminierungsfällen können Einzelpersonen Beschwerden an
die UN-Kommision einreichen. Aber erst, wenn auf nationaler Ebene alles
versucht wurde, soweit ich es richtig verstanden habe.

Das sieht nach einem langwierigen Prozess aus, aber immerhin besteht eine
Möglichkeit auf internationaler Ebene. Wahrscheinlich bist du jedoch besser
informiert als ich.

Jedoch ist eine UN-Konvention die soweit bestmögliche Möglichkeit die unterschiedlichen Rechte - das Einverständnis aller Länder vorausgesetzt - auf eine Internationale Ebene zu bringen.

Sind überall erst einmal gewisse qualitätive Mindeststandards bzw. Rechte festgelegt worden, welche mindestens das Niveau der demokratischen Industrienationen hat wären bereits die gröbsten Batterien beiseite geräumt.

Den Vorstandsmitglied der UN-Konvention hätte ich nur allzugerne näher kennengelernt und mich auch ausgetauscht. Ich bin bereits sehr gespannt, was du uns dazu noch mitteilen kannst.

„ ‚Sprache’ umfasst Laut- und -Gebärdensprachen sowie andere nichtsprachliche Kommunikationsformen“ ist schon richtig, denn der englische Text ist selbst schlecht ausgedrückt, weil nichtlautsprachliche bwz. nichtgesprochene Kommunikationsformen auch Gebärdensprachen beinhalten können, was eine Doppeldeutung ist … hm …

Ich denke, eigentlich sollte es so sein:
„Sprache“ umfasst Laut- und Gebärdensprachen sowie andere sonstige Kommunikationsformen

(Entschuldige bitte meine Einmischung)

bengie,
sagen wir ganz einfach: Lautsprachen sind die Sprachen der Hörendenwelt und Gebärdensprachen die der Gehörlosenwelt. Kürzer können wir nicht mehr definieren, oder?

In Gebärdensprachen kannst du sehr laut oder lautlos sprechen, wie du möchtest. Es bleibt trotzdem gebärdensprachlich.
(zur Nebeninfo: Lautsprachen können auch lautlos und visuell sein, zum Beispiel die Bücher. Übrigens ist der Begriff „Lautsprache“ in der Hörendenwelt nicht gängig. Nur bei uns, vor allem in der Gehörlosenpädagogik)

Nichtlautsprachliches bedeutet alles außerhalb der Lautsprachen. Das heißt, andere Formen und aber auch Gebärdensprachen gehören zum Nichtlautsprachlichen.

Nichtsprachliches bedeutet alles außerhalb der Laut- und Gebärdensprachen. Zum Beispiel Lormen oder Brailleschrift ohne eigenes Sprachsystem. Auch LBG.

Alles klar?

„… sowie andere nichtsprachliche Kommunikationsformen“ ist schon richtig. Aber „... sowie andere sonstige Kommunikationsformen“ ist das beste Unmissverständnis, finde ich, oder?

@ Hans Busch
es ist gut dass du versuchst, uns bewußt zu machen, was Lautsprache eigentlich für eine Bedeutung hat und hatte...hm Offensichtlich stammt dieser Begriff aus den Anfängen der Taubstummen-Pädagogik und wird leider heute noch in den "Zentren" vermittelt. Dahinter steckt in Wirklichkeit die reine orale Methode.
Eigentlich wollten die hörenden Pädagogen Eltern gl Kinder mit diesem Begriff eine Art Überzeugung vermitteln, dass alle Sprachen mit Laute erlernt werden sollen, d.h. mit Stimme ...hm deshalb wurde aus Deutsch "Lautsprache".

Bengie hat Interessantes übermitteln können, wie eine Un-Konvention u.a. das Recht auf Gebärdensprache in Erziehung und Bildung Gehörloser verankert hat. Was bedeutet das rechtlich konkret?
Es kann sein, wenn in einem Land in GL-Schulen oder in integrativen Schulen die Gebärdensprache für gl Schüler nicht möglich sei, dass ein Asylgesuchen als letzter Ausweg genehmigt werden kann. In einem Land, wo die Gebärdensprache unterrichtet wird.

Soweit soll es nicht kommen..der DGB darf nicht schwach werden...

Au Revoir

über 1 Jahr hier nicht gepostet

Neuigkeit:

36000 Menschen fordern Ratifizierung der UN-Konvention


Politik mit Gewicht: Verpackt in Kisten nahm die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Karin Evers-Meyer, gestern in Berlin über 36 000 Unterschriften für eine umgehende Ratifizierung der UN-Konvention zum Schutz behinderter Menschen entgegen.
Die Unterschriften hat die Aktion Mensch gemeinsam mit den Verbänden der Behindertenhilfe und -selbsthilfe am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, gesammelt, um die Ratifikation in Bundestag und Bundesrat voranzutreiben.
Mit dabei auch alle Unterschriften, die über unseren Aufruf hier auf der Website zusammen kamen.

Für Evers-Meyer zeigten die Kisten, dass die UN-Konvention auch in Deutschland »politisch Gewicht hat«. Sie hält die Ratifizierung noch vor Weihnachten für realistisch: »Dann kann sie zum 1. Januar 2009 endlich auch in Deutschland in Kraft treten.«

Quelle: dieGesellschafter.de

Quelle: http://www.net-gest.de/Joomla/

Zeitgleich gab es auf der neue EUD Homepage die ausführliche DVD über das UN-Konvention in International Sign und Englisch:

http://eud.eu/EUD_UNCRPD_DVD-i-224.html

Es wurde professionell mit dem Mac-Design gemacht. Die Inhalte haben die Frontrunners 3 unterstützt.

Habe mir eins gleich besorgt und werde es anschauen.

@Cellfusion: Wollte auch besorgen, aber immer noch keine Reaktion, Hm? Kannst du mir was helfen?

Zur Diskussion zwischen bengie und Hans Busch:

Eigentlich traegt die englische Originalfassung "other forms of non-spoken languages" (bengie hat oben woertlich genau uebersetzt) genau betrachtet keinen Sinn. Was koenne solche andere Form sein, die nicht gesprochen ist und trotzdem als Sprache gilt? Gibt es die ueberhaupt? Denkt man etwa an eine "Nicht-Lautsprache", die verschiedene Formen haben koenne, etwa an Pantomime und Bilder? Diese beiden sind keine Sprachen, jedoch sind sie Kommunikationsformen, wie Sprache auch ist.

Man denkt an Formen von Sprachen als a) gesprochen, b) geschrieben und c) gebaerdet. (Beilaeufig: eine Sprache koenne gezeichnet werden, aber es gibt sie nicht fuer Lautsprachen.)

Gebaerdensprachen - wie DGS, ASL, LSF usw. - haben jetzt noch vorwiegend nur eine Form, die gebaerdete Form. Es gibt Gebaerdenschrift, aber sie ist nicht in gelaeufiger Anwendung. Es gibt auch eine Niederschrift der Gebaerdenfolge mit Woertern einer Lautsprache, die sogenannte Glossentranskription. Die Woerter koennen sogar mit dem Munde gesprochen werden (Manche CODAs sprechen miteinander auf dem Telefon in solchem Sprachstil). Ich wuerde diese selten gebrauchte Form "gesprochenes DGS", "spoken ASL" usw. nennen. In gezeichneter Form sah ich in Japan eine Schrift, alles gezeichnet in Japanischer GS.

Lautsprachen haben zumeistens zwei bis drei Formen: gesprochen, geschrieben und gebaerdet. Geschrieben schliesst das Ausbuchstabieren durch Lormen, Braille, Morsekode und Fingeralphabet ein. Gebaerdet wird durch eine gebaerdete Form einer Lautsprache gemacht, wie gebaerdetes Deutsch, signed English, gebaerdetes Franzoesisch usw. Also ist das gebaerdete Deutsch in Deutschland eine Form von Lautsprache.

Vermutlich haben die WFD-Vertreter an diese Form gedacht, als sie dieses "other forms of non-spoken languages" in die Konvention hineinsetzten, weil die gebaerdete Form der Lautsprache nicht ungewoehnlich im Gebrauch ist.

Hi,

laut Bundesrat-Tagesordnung (853. Sitzung) TOP 24 soll heute (Freitag,
19.12.08) mit Warscheinlichkeit das UN-Konvention für Menschen mit
Behinderung ratifiziert werden. Dort steht es drauf: Der Ausschuss für Arbeit
und Sozialpolitik empfiehlt dem Bundesrat, dem Gesetz gemäß Artikel 84
Abs. 1 Satz 5 und 6 des Grundgesetzes zuzustimmen.

*Quelle*

Dann dürfen wir mal auf weitere Etappe hoffen!!! Das wäre ein
wahrlich schönes Weihnachtsgeschenk für uns alle!

DeafMarty

Die Ratifizierung der UN-Konvention ist nun vom Bundesrat abgesegnet!

*Presse*

dass die UN-Konventation in Deutschland endgültig ratifiziert wird.

dann hoffe ich, dass er tun wird mit dem Unterschrift...

erstmal den Tee geniessen !

immer noch nicht ratifiziert...

aha...Der Abschluss liegt beim Bundespräsident...Hoffe, dass es so bald wie möglich abgeschlossen wird.

Keine Bange!
Seit der Gründung des Bundesrepublik Deutschlands im Jahr 1950 bis jetzt
wurden insgesamt nur 8 (!) Gesetze von den Bundespräsidenten abgelehnt,
also nicht unterschrieben. Und wieviele davon wurden positiv angenommen?
Über 2200 Bundesgesetze! (Stand: Jahr 2003)

Der Beschluss für UN-Konvention wird mit Sicherheit vom Bundespräsident
unterschrieben werden, also 99,64% sicher! Sei Optimist!