Wir haben die Sendung auch gesehen und ich war richtig beeindruckt, vor allem, erstmal den Einsatz von Karin ( Super! Danke!) und dass die Eltern Xenja so gut gefördert haben.
Ich wurde damals von meinen gehörlosen Eltern auch super gefördert und meinen Eltern bin ich dankbar, dass ich soviel erreicht habe (Abitur,usw.)......
Zu den Gehörlosenschulen:
Es ist wirklich so und das stimmt mich auch sehr traurig, dass gehörlose Kinder in Klassen zwischen hörenden (!) wahrnehmungsgestörten Kindern oder den CI-Kindern (wo das CI doch keine Hilfe ist bei Regelbeschulung an einer hörenden Schule) sitzt und dabei KEINE oder ganz,ganz wenig Gebärden benützt werden.
Meine Freundin hat mir viel davon erzählt, da sie selbst an der Gehörlosenschule im Rahmen ihrer päd. Mitarbeiterausbildung dort hospitiert hatte. Sie sagte auch, dass wenn der Unterricht in DGS wäre, wären alle viel weiter. Besonders die CI-Kinder kamen ihr auch sehr hilflos vor, weil ihr CI nichts bringt und sie auch keine Sprache erleben, wo sie voll was verstehen könnten.
Die Gehörlosenschule ist nicht mehr das wie früher zu meiner Schulzeit. Früher mussten meine Eltern auch sehr viel Druck auf die Schule ausüben was Lehrstoff angeht, weil alles so wenig rüberkam....das waren auch harte Zeiten, zumal meine Eltern selbst aus Erfahrung wussten, wie der Schulstoff dort ist. Ich hatte, da ich unterfordert war, Privatstunden bei anderen Lehrern ausserhalb der Schule, die meine Eltern aus eigener Tasche zahlten!
Von einer anderen Freundin, die schwerhörige Söhne hat, weiss ich, dass ihre Kinder die Klasse wiederholen (nicht sitzen bleiben, sondern einfach nur wiederholen damit sie MEHR lernen ... welch eine Ironie.. denn sie lernen eh nicht viel weil der Stoff sooo langsam rübergebracht wird.... wie zum Beispiel Montag morgen wird lange gequatscht und artikuliert wie das Wochenende war...anstelle gleich mit dem Unterricht zu beginnen....)......und wenn ich Teilnehmer in meinen Gebärdensprachkurs habe, die Gebärdensprache eifrig lernen und sich an der Gehörlosenschule für einen Praktikum bewerben werden sie meist abgeblockt ..und ihnen wird gesagt "wir benützen keine Gebärdensprache, weil es keine gehörlosen Kinder mehr gibts....sie sind alle schwerhörig"..... das kann es auch nicht sein,....
Da kommen die gehörlosen Kinder nicht viel weiter und ihre Sinne/ Intelligenz verkümmern, sie werden nicht entsprechend gefördert.
Daher bin ich voll dafür, dass Xenja in die hörende Schule geht und SIE das auch will und möchte und dass alles geklappt hat mit der Dolmetscherbezahlung.
Solange das in der Gehörlosenschule nicht funktioniert (kein Gebärdensprachunterricht, usw...) , sollte man die Möglichkeit nutzen. Ich würde das auch tun, falls ich selbst hörgeschädigte Kinder hätte!
Zu den Kosten sage ich nicht viel- denn ... Sonderschulen sind auch sehr teuer und im Grunde genommen teurer als der Dolmetschereinsatz.
Was schön wäre, wenn es einige gehörlose Kinder gibts, die in der Nähe von Xenja wohnen und dort auch in ihrer Klasse gehen könnten. So werden sie auch optimal gefördert und für Xenja ist es so, dass sie dann auch unter ihren gleichgesinnten ist. Aber grosse Bedenken habe ich nicht, da sie auch in der Gehörlosenwelt zu Hause ist. Aber aus Erfahrung weiss ich, dass es schöner ist, im Alltag in der Schule auch gehörlose Klassenkameradinnen zu haben.
Was ich noch vermisst habe in dieser Reportage, ist .... ein Einblick in der Gehörlosenschule im Vergleich wie der Unterricht dort wäre... (wie der Unterricht in der hörenden Schule von Xenja ist haben wir ja gesehen...) , auch ein Interview mit dem Schulleiter, warum auch hörende wahrnehmungsgestörte Kinder in die Schule kommen, auch wieso es bei den CI-Kindern es so ist, dass sie auch hier sind usw...
vielleicht sollte man hier auch noch eine Reportage drehen...
Ansonsten habe ich mir die Sendung aufgenommen und werde dieses Material auch für die Öffentlichkeitsarbeit verwenden....., denn anders klappt die Integration auch!
Ein schönes Beispiel!
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