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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 12.05.2024, 23:32:32





 Frage nach CI Kliniken


Spitzenmitglied
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Ich leite die Anfrage von einer Person weiter:

Eine Person hat Gehörlosenpädagogik studiert
und ist verzweifelt auf der Suche nach nem Job.
Ziemlich stark auf CI konzentriert. Sie will nicht an
eine Schule gehen, sondern möchte gerne in einer
Klinik arbeiten und dort CI-operierte Kinder therapieren
und begleiten.

Habt Ihr vielleicht die Adressen von den CI-Kliniken?

Danke im Voraus für Eure Mühe...



Quiz-Millionär´09
Quiz-Millionär´09



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Soviel ich weiss, werden in der Berliner Charité und in der Frankfurter Johann-Wolfgang von Goethe Klinik CI-Operationen durchgeführt. In Hannover soll das CI-Zentrum vom Prof. Lennart sein.

Aber wenn sie CI-Kinder nach der OP therapieren bzw. begleiten möchte, wäre dann nicht die CI-Beratungsstellen der richtige Ansprechpartner? In Berlin ist eines in der Beratungsstelle für Hörbehinderte in der Paster-Behrensstraße in Neukölln und in Friedberg, bei Frankfurt gibt es auch ein Förder- bzw. Beratungszentrum


Frage nicht: warum etwas NICHT geht - sondern: Was kann ich tun, DAMIT es geht!
________________
Suomi on ihanaa :-)



Zuletzt geändert von Lieblings am 24.10.2006, 19:41:21, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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http://www.ci-kids.de/kliniken.html

Sie sollte aber auch Gebärdensprache lernen, denn ohne die kommt sie bei den Kindern nicht weit ;-)

Viele Grüße und gib ihr auch meine Adresse, (www.kestner.de)
vielleicht bringt es ja etwas, wenn sie liest, dass es auch Kinder gibt, die es nicht mit der LS schaffen.

Viele Grüße
Karin



Spitzenmitglied
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@ Lieblings und Karin:

Vielen Dank für Eure Tips!



Neuling



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In köln (uniklinik) gibt es auch eine CI-Klinik mit therapiezentrum..
dort gibt es seit paar jahren erst.
ein gutes team, sehr gute therapeuten!



Mitglied



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@ Karin
ich finde es nicht in Ordnung, dass du dich überall einmischt - in Sachen CI vor allem - deine Aufgabe im DGB sei zur Zeit klar definiert, die Elternfragen zu koordinieren und grundlegende Informationen zur Verfügung zu stellen.

Als hörende Mitarbeiterin bitte ich um Zurückhaltung bei der Frage , ob eine CI- Interessierte unbedingt die Gebärdensprache erwerben solle. Sie wollte sich nur informieren, um Möglichkeiten auszuloten, wo sie einen Job bekommen kann oder ihr in Aussicht gestellt werden kann.

Diese Interessierte gleich mit Gebärdensprache zu konfrontieren, halte ich für unverantwortlich. Das schreibe und gebärde ich als Gehörloser. Ein sensibleres Vorgehen hätte ich erwartet.

Sie solle erst mit kompetenten , gehörlosen Personen Kontakt aufnehmen - um weitere Schritte zu beraten , sie vielleicht in die Welt der Gehörlosen Einblick zu verschaffen und auf weitere Fragen durch diese neugierige Person abwarten.

Au Revoir


Raus aus dem Schattendasein - Chancen suchen und sie nutzen !



Mitglied



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@ Karin
ich finde es nicht in Ordnung, dass du dich überall einmischt - in Sachen CI vor allem - deine Aufgabe im DGB sei zur Zeit klar definiert, die Elternfragen zu koordinieren und grundlegende Informationen zur Verfügung zu stellen.

Als hörende Mitarbeiterin bitte ich um Zurückhaltung bei der Frage , ob eine CI- Interessierte unbedingt die Gebärdensprache erwerben solle. Sie wollte sich nur informieren, um Möglichkeiten auszuloten, wo sie einen Job bekommen kann oder ihr in Aussicht gestellt werden kann.

Diese Interessierte gleich mit Gebärdensprache zu konfrontieren, halte ich für unverantwortlich. Das schreibe und gebärde ich als Gehörloser. Ein sensibleres Vorgehen hätte ich erwartet.

Sie solle erst mit kompetenten , gehörlosen Personen Kontakt aufnehmen - um weitere Schritte zu beraten , sie vielleicht in die Welt der Gehörlosen Einblick zu verschaffen und weitere Fragen durch diese neugierige Person abwarten.

Au Revoir


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Spitzenmitglied



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AvignonMan, ihre Aufgabe im DGB ist, "die Elternfragen zu koordinieren und grundlegende
Informationen zur Verfügung zu stellen
" und eine der ihren Aufgaben als privater Person ist,
gehörlose Kinder vor dem Ruin des Lebens zu bewahren.

Ich glaube, dass du Elternberichte bei ihrer Homepage noch nicht gelesen hast.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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Zitat:
Diese Interessierte gleich mit Gebärdensprache zu konfrontieren, halte ich für unverantwortlich.

Hallo, AvignonMan, ...woman, entschuldige. Ich weiss nicht inwieweit du Karins Engagement als aufdringlich siehst, aber ich finde es ist der richtige Weg, darüber zu informieren, dass es auch GS gibt.
Es schadet doch niemandem, GS zu lernen. Ist für Unkundigen ein Unikum, über GS etwas zu erfahren?
Es ist eine "Belastung" genug, dass man nun weiss, dass ihr Kind gehörlos ist oder Hörbeeinträchtigung hat, aber es gibt immer ein Weg, dass man damit zur "Normalität" finden kann. Dazu gehört für mich auch die GS!
Das ist keine Konfrontation, sondern ein sinnvolles Angebot, denn mit dem CI ist nicht jeder "repariert"...
lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Mitglied



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@ bengie
ich kenne diese hörende Frau als Beauftragte für Elternfragen im DGB nicht persönlich - aber sie ist eine großartige Person und Kämpferin für die Belange Gehörloser. Sie ist eine überaus engagierte Frau in vielen Bereichen, vor allem Gebärdensprach- CD und Fachbücher. Bin froh, diese auf unserer Seite zu haben... Kann vergleichsweise ziemlich gut Gebärden

In diesem Falle meine ich, sie hätte sich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Wir Gehörlose sind die ersten Adressaten, um einer Hörenden die Erahrungen vermitteln zu können... darum bitte ich dich , Bengie, um einen Vorschlag, wie können wir Gehörlose besser in Szene

ich möchte es nicht, dass Hörende die Vorreiter-Rolle übernehmen und wir nur noch abnicken. Wir können dankbar sein, dass Karin möglicherweise die Dreckarbeit übernimmt, und wir kümmern uns nicht darum. Nee, so nicht.
vielleicht gibt es wieder Zündstoff...will auch nichts gegen Hörende unternehmen, aber unsere Rolle muss klar nach Außen gezeigt werden.


Au Revoir


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Spitzenmitglied



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Stimmt, aber Karin, nicht irgendeine hörende Frau ;), ist eine Gebärdensprachbenutzerin. Heute steht die Gebärdensprache im Vordergrund. Heute leben wir in einer "Gebärdensprachgemeinschaft" (eine bessere Bezeichnung für die Gehörlosengemeinschaft), denn nicht nur Gehörlosen darin. Nicht umsonst hat Isabella Rausch den Goldene Hand beim letzten Gebärdensprachfestival gewonnen, wo sie "eine hörende Frau" ist.

Karin kämpft als Gebärdensprachbenutzerin für die Gebärdensprache. Viele verzweifelten Eltern telefonieren mit sie und holen bei ihr Rat. Können wir das übernehmen und hätten das besser gemacht? Telefonieren mit ratlose Eltern? Karin ist eine tolle Vermittlerin zwischen der Welt der Gebärdensprache und der audistischen Welt.



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Wenn du der Bengie bist, der beim DeGeTh 06 mitgemacht hat ? "Cheyenne" - finde ich großartig...und auch schreiben kannste -

Das Thema passt eigentlich nicht zu diesem Thread, aber die Frage nach CI-Kliniken sei berechtigt...
Mir geht es um die Erstberatung, die mit einer kompetenten GL-Person besetzt sein solle ( natürlich einsatzbereite Dolmi und nach Möglichkeit eine hörende KollegIn) und im Team abgesprochen werden solle, wie man den geschockten Eltern mit höchstmöglicher Sensibilität methodisch braten kann. Eltern brauchen am Anfang Orientierungshilfe durch selbst betroffene Professionelle - darin sehe ich die günstigste Chance für das Akzeptieren des Kindes, wenn eine Hörschädigung festgestellt sei.

Meistens bekommen Eltern als Erstberater die Mediziner - klar ist, dass in dieser Form eine umfassende ( Miteinbeziehung der Gebärdensprache..usw.) Beratung nicht stattfinden wird. Sozusagen eine einseitige Beratung... so ist die Realität. Bei der Früherkennung werden Weichen gestellt... wo wir leider wenig Einfluß haben. Dieses System an wenig Einflußnahme können wir kaum ändern, aber vielleicht Wege finden zu einer umfassenderen, ehrlicheren Erstberatung.

Die Alleingänge von Karin halte ich manchmal für diskussionsbedürftig - ich meine , eine Art Rückschritt in alte Zeiten muss verhindert werden- und der DGB wird es auch wissen, worum es geht.

Gebärdensprach-Gemeinschaft ist eine große , lebendige Gemeinde , wo der Unterschied zwischen Hörenden und Gehörlosen keine Rolle spielt - wer die DGS beherrscht, ist immer Mitglied dieser Gemeinschaft. Finde ich o.k.
Aber anders beim System Erstberatung : da möchte ich Prinzipien setzen.

Ich hoffe, dass wir uns näher gekommen sind...hm

Au Revoir


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..... habe mich vertippt im obigen posting... methodisch nicht braten sondern beraten... hihi

Pardon


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Spitzenmitglied



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Ja, ich bin dieser bengie, der beim letzten DeGeTh mitgemacht hat ;) Danke!

Ich finde auch richtig, dass es eine richtige Beratungsstelle "pro Gebärdenspra-
che
" mit gehörlosen Beratern geben soll. Sie soll unbedingt aufgebaut werden.
Jede Eltern, die ein gehörloses Kind bekommen, sollen bestens von der Ge-
bärdensprache und von der Gehörlosenkultur informiert werden.

Eltern sollen auch sehen, wie selbstständig und selbstbewusst die Berater sind.

Jedoch gibt es solche Beratungsstelle heute noch nicht. Karin ist der einzige
Person, der sich bei Eltern für Gebärdensprache einsetzt. Sie soll sich des-
halb nicht zurückhalten.

P.S.: Et pourquoi est-ce que tu mets un mot français à la fin? =) Est-ce que
tu es un Français?



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Toll, dass du es bist...ihr beiden habt wirklich ein anspruchsvolles Stück auf die Beine gestellt...ich sah es nur im TV, war nicht beim DeGeTh persönlich anwesend. Es waren bestimmt sehr knappe Resultate... weiter so... wir sind wirklich stolz auf euch.

Nun zurück zum eigentlichen Thema - du triffst genau den Kern meiner Überlegungen - bis auf Karin..hm sie ist Unternehmerin und gleichzeitig Beauftragte des DGB zu Elternfragen. Ich kann nicht unterscheiden, ob sie hier privat ihre Meinung postet oder hätte sie vorher mit dem DGB abgesprochen... um auf dieser Plattform in den Vordergruund zu kommen. Ich denke, sie sei wertvoll in der Zusammenarbeit mit Hörenden und nicht, dass sie für uns spricht. Darauf lege ich Wert. Ich glaube, K. wird auch etwas zu sagen haben...vielleicht denkt sie anders.

Bengie, am System und an der Struktur muss was getan werden... ich denke, wir haben genug Leute, die mit Kompetenzen ausgestattet seien...hm

Bonne soiree


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Spitzenmitglied



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Hallo Ihr Lieben, ich komme gerade erst aus Potsdam zurück, ich war auf der Mitgliederversammlung des DGB.

Wenn ich für den DGB etwas sage oder schreibe, dann mache ich es kenntlich.
Wenn ich auf Bücher oder CDs hinweise, dann schreibe ich als Geschäftsfrau, die aber mit den Dingen, die sie vertreibt auch Gutes tun möchte.

Wenn ich hier einfach meinen Senf dazugebe, dann mache ich das als Privatfrau!

Mir haben schon manchmal CI Träger unterstellt, ich solle mich doch neutral verhalten, ich sei doch Dolmetscher. Dolmetscher müssen immer neutral sein.

Ich trenne meinen Beruf und meine anderen Tätigkeiten sehr gut.
Ich lasse mir doch meine private Meinung nicht nehmen, nur weil ich beim DGB eine Referentenposition habe, oder ich einen oder zwei Aufträge am Tag habe, bei denen ich dolmetsche.

Zur Beratungstelle: Ich schreibe gerade ein Konzept für eine solche Beratungsstelle, dass haben wir im DGB abgesprochen, mehr kann ich dazu noch nicht sagen, nur soviel, dass natürlich Gehörlose in der Beratungsstelle arbeiten sollen!

Zufrieden;-)?

Ach, noch etwas, wenn ich nicht irgendwo Geld verdienen kann, dann kann ich auch keine ehrenamtliche Arbeit machen.
Deswegen ist es wichtig, dass ich Dolmetschaufträge habe und auch mit dem Verlag etwas verdiene. Das ist zwar nicht viel, aber nur so sind mir die Fahrten zu den Terminen, (Schulen, Vorträgen etc ) /Hotelkosten/ Gebühren für CI-Tagungen und andere für den DGB, möglich!
Liebe Grüße
Karin

ps:
Avignionman, du schreibst:
Zitat:
Diese Interessierte gleich mit Gebärdensprache zu konfrontieren, halte ich für unverantwortlich.


Was bedeutet für dich das Wort unverantwortlich?

Ich denke, dass alle Menschen, die mit gehörlosen Kindern (ob mit oder ohne CI) zu tun haben, auch deren Kommunikation, also die Gebärdensprache beherrschen sollten.



Spitzenmitglied



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Da bin ich wirklich erstaunt. Der AvignonMan wird Alarmist ueber diese Kleinigkeit! Anscheinend hat er eine fuehrende Funktion im DGB inne und musste sofort eine Panikbutton druecken, wenn er etwas Schiefes sieht. Ich bin auch fuehrend in verschiedenen nationalen Verbaenden in den USA taetig und kenne die Sorge fuer den Verbandsruf sehr gut. Daher sehe ich keine Besorgnis fuer Karins Hinweis auf die GS an Deafziege. DGB sollte doch klar die Pro-GS-Position, auch fuer die CI-Kinder, eingenommen haben. Und, egal ob privat oder als Elternreferent, Karin tanzt mit ihrer GS-Eingabe gar nicht aus der Reihe, weil sie ja nicht der offizielen Stellung widerspricht. Karin moechte nur die Mitteilung ueberbringen, dass die Paedagoge selbst die GS lernt, bevor sie mit CI-Kindern arbeitet. Und das wuerde auch die Position des DGB als logische Folgerung seines Pro-GS-Standes sein, nicht?

Zweitens, es foerdert ein schlechtes Klima, dass jedes Fuehrungsmitglied sowie jeder Referent verpflichtet ist, immer mit anderen ueber jede Kleinigkeit abzusprechen und sich immer uebervorsichtig eine Meinung zurueckzuhalten. Das ist erstickend. Wenn jemand gar in einer Aeusserung von der Verbandslinie abweicht, ist nur halbschlimm. Man weisst schon immer, dass innerhalb einer Fuehrungsmannschaft unterschiedliche Meinungen normal in einer Demokratie vorherrschen. Selbst das schadet den Ruf des Verbandes nicht.


Hartmut



Mitglied



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@ Karin
es ist beruhigend, dass du dich Stellung bezogen hast auf meine Meinung. Klar sei, dass unsere GS eine führende Rolle spielt in wichtigen Bereichen, wo Sensibilität gefordert wird , z. B beim Erstgespräch , in Gesprächen mit hörenden Eltern, auch in mit hörenden Sonderpäd.- Studenten ( wir brauchen sie nämlich auf unsere Seite) und vor allem mit Hörenden, die bisher keine Ahnung hatten, dass es Gebärdensprache gibt und gab und dass es überhaupt erwachsene, kompetente Gehörlose gibt.

Es geht mir darum, wie man methodisch richtig an diese hochsensible Sache ( geschockte Eltern, neugierige Interessierte) herangeht. Es ist kein Kinderspiel. Und jeder Hörende kann nach eigenen Gutdünken dieser Sache widmen, da habe ich meine Bedenken. Wichtig sei meiner Überzeugung nach, dass gl Profis gleich involviert sein müssen. Von Anfang an. Aufbau einer Vertrauensbasis..usw. und Angst nehmen über die Zukunft des Kindes. Der gl Erwachsene als positive Identifikation von Anfang an, erst wenn die Zeit reif sei, dann über Gebärdensprache..

Ein Präsident eines Fussballbundesliga-Klubs setzt sich auf die Trainerbank und mischt sich ein, als der zuständige Trainer einen Spieler einwechseln will, der nach Meinung des Präsident eine "Pflaume" sein . Es gibt heftigen Wortwechsel und Streit. Aber in letzter Minute schoß die "Pflaume " das umjubelte Tor. Trainer war ehemaliger Fussballer ... Präsident kommt aus einem Unternehmen , Fachmann für Finanzielles, noch nie Fussball gespielt, aber peinliches Einmischen könnte vermieden werden.

Liebe Karin, wie man sich leicht verzetteln kann, dass sei nicht auszuschliessen. Du glaubst, du kannst von einer Rolle in eine andere Rolle gut und schmerzlos springen. Mit mehreren Rollen z. B Unternehmerin, leidenschaftliche Anti-CI -Kämpferin an vorderster Front, CD-Gebärden,Buchautorin, Gebärdensprach-Dolmetscher-Aktivitäten , Referentin für Elternfragen im DGB gleichzeitig Balanceakte vorzuführen - kann das gut gehen ? Nein, denke ich. Vor allem besteht meines Erachtens großes Konfliktpotential zwischen Unternehmerin und der ehrenamtlichen Mitarbeit als Referentin für Elternfragen.


Ich habe dem DGB meine Bedenken bereits geäußert... aber die Verantwortung liegt nicht bei mir , sondern beim DGB. Ich würde dir eine andere Aufgabe im DGB zumuten...

Vor Jahren hatte der DGB mal einen hörenden Referenten gehabt - er wurde gerade noch rechtzeitig herausmanövriert, bevor die Probleme größer wurden. ( Kein Vergleich mit Karin !)

Daß du deinen Beruf und andere Tätigkeiten sehr gut trennen kannst , bezweifle ich nicht. Die Frage ist nur, wer kann das objektiv kontrollieren?

Vor Jahren hatte ein gl (!) DGB-Vorstandsmitglied auch ein Geschäft/Unternehmen gehabt - es gab Konkflikte ...hm und die Folge sei vielen von uns bekannt.
Angenommen, Kulturtage 2008 in Köln, Karin möchte dort einen umfangreichen Verkaufsstand einrichten iund macht tolle Geschäfte. Habe nichts dagegen, freut mich für sie.
Kann man das als eine vom Vorstand beauftragte Mitarbeiterin für Elternfragen problemlos installieren ? Konflikt ?

ich möchte gern diskutieren...

ich finde es gut, wenn ein Konzept zum Aufbau einer Beratungsstelle im DGB erarbeitet wird. Aber : es muss deutlich zum Ausdruck gebracht werden, dass die Handschrift von GL erkennbar sei.

Wie du deinen Lebensunterhalt verdienst , das geht mir nichts an...das ist nicht mein Problem. Wenn du mit offenen Karten arbeitest, finde ich o.k.

Dein letzter Satz finde ich in Ordnung. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Au revoir


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Spitzenmitglied



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Liebef Avignonman,
leider habe ich die Bedenken, die geäußert wurden, nicht vom DGB mitgeteilt bekommen. Nur eine Person hat sich direkt an mich gewendet. Die hat auch eine Antwort bekommen.

Zum Punkt Erstgespräche:
Diese Erstgespräche sind ja meist keine, denn wenn sich Eltern an mich wenden, haben sie schon ganz oft Gespräche mit Ärzten geführt. Ich helfe Eltern schon seit über 8 Jahren - manche begleite ich telefonisch, aber auch oft mit persönlichen Gesprächen, schon jahrelang. Jedes Gespräch läuft anders, eine pauschale Regelung wie die durchzuführen sind, gibt es nicht. Du kannst mir Glauben, dass ich inzwischen sehr gut weiß, wie ich mit Eltern umgehe. Das habe ich jahrelang also schon gemacht. Ich schätze es waren so 2500 - bis 3000 Gespräche in den Jahren.
Das habe ich privat gemacht, da hat mich auch niemand kontrolliert, und ich denke, das ist auch nicht nötig, denn ich besitze Verantwortungsbewußtsein und weiß genau was ich tue. Aus diesem Grunde (also wegen meiner Erfahrung) wurde ich vom DGB für diese Aufgabe offiziell ernannt. Eine Methode kann man nicht entwickeln, man muss sich die Eltern anschauen, reden lassen, berichten lassen, weinen lassen, dann erst weißt du, wie du ihnen helfen kannst, was sie von dir erwarten.

Es gibt da nur eins, entweder, man vertarut mir oder vertraut mir nicht. Wenn du mir nicht vertraust, kann ich dir nur helfen, Avingnon, in dem ich dir erkläre, was und wie ich es tue.

Ich versuche natürlich immer die Eltern mit Gehörlosen zusammen zu bringen, und eine Beratungsstelle wird auch eine Weitervermittlungsstelle sein, mit einer Adressenliste, aus der man GL in der Nähe der Familien zum ständigen Kontakt aussucht. (ähnlich wie die Babysitterbörse)

http://www.kestner.de/n/elternhilfe/elternhilfe-boerse.htm

Nur, es gibt noch so wenige Gehörlose, die das auch ehrenamtlich machen, da brauchen wir mehr!

Zitat:
Der gl Erwachsene als positive Identifikation von Anfang an, erst wenn die Zeit reif sei, dann über Gebärdensprache..

Du schreibst, wenn die Zeit reif ist.... das ist nicht so einfach, denn man kann als Berater nicht wissen, ob die Eltern nach einem Erstgespräch noch mal anrufen und dann hättest du die Chance auf DGS hinzuweisen schon verpasst. Das ist eben sehr unterschiedlich. Aufklärung über DGS gehört für mich natürlich auch in ein Gespräch hinein, nicht drängen, aber erklären, was es bedeutet, ganz vorsichtig und langsam.
Zitat:
Liebe Karin, wie man sich leicht verzetteln kann, dass sei nicht auszuschliessen. Du glaubst, du kannst von einer Rolle in eine andere Rolle gut und schmerzlos springen.


Bisher habe ich mich nicht verzettelt und ich denke, mit meiner Erfahrung, die ich in Telefonaten gesammelt habe, sehe ich auch keine Gefahr.

Zitat:
Mit mehreren Rollen z. B Unternehmerin, leidenschaftliche Anti-CI -Kämpferin an vorderster Front, CD-Gebärden,Buchautorin, Gebärdensprach-Dolmetscher-Aktivitäten , Referentin für Elternfragen im DGB gleichzeitig Balanceakte vorzuführen - kann das gut gehen ?
Nein, denke ich. [/quote]

Ja denke ich:-)

Zitat:
Vor allem besteht meines Erachtens großes Konfliktpotential zwischen Unternehmerin und der ehrenamtlichen Mitarbeit als Referentin für Elternfragen.


Wie das Wort Ehrenamt schon ausdrückt, verdient man damit kein Geld, jeder ehrenamtliche Mitarbeiter hat einen Beruf nebenbei, jeder uss ja von etwas leben, denn nur so ist es möglich dieses Amt auch gut zu erfüllen. Aber noch mal kurz, es ist so, dass ich diese Aufgabe schon jahrelang mache, nur jetzt auch im Auftrag des DGB.


Zitat:
Ich würde dir eine andere Aufgabe im DGB zumuten...


Das interessiert mich, welche Aufgabe würdest du mir übergeben?

Zitat:
Die Frage ist nur, wer kann das objektiv kontrollieren?


Kontrollieren? Könntest du einen Gehörlosen in dieser Arbeit kontrollieren?
Ich habe schon Jahre bewiesen, dass ich es kann.

Zitat:
Angenommen, Kulturtage 2008 in Köln, Karin möchte dort einen umfangreichen Verkaufsstand einrichten iund macht tolle Geschäfte. Habe nichts dagegen, freut mich für sie.


Auf der RehaCare haben der DGB und ich das geübt:-) Es ging sehr gut! Ich habe dort nicht verkauft, sondern zur Gebärdensprache beraten. Und nur Prospekte verteilt. Alexander stand neben mir und hat gesehen, wie ich das mache. Da gibt es keine Konflikte. Wenn aber ein Stand bei den KT 2008 wäre, würde ich sowieso noch Mitarbeiter, Praktikenten oder meinen Mann mitnehmen, da muss ich mich doch nicht selbst allein hinstellen. Eltern im übrigen sehen da auch keine Probleme, keine Konflikte.


Zitat:
Aber : es muss deutlich zum Ausdruck gebracht werden, dass die Handschrift von GL erkennbar sei.

Logo!

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Klarheit verschaffen.

Liebe Grüße
Karin



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Um zu der Anfangsfrage zurückzukommen, sollte man den gehörlosen Betroffenen selbst zutrauen eine Beratungsstelle leiten zu können. Es soll nicht so sein, dass man die hörenden Berater beiseite lassen soll, sondern in einer Teamarbeit ist das gut möglich. Die Selbstbetroffenen sind in der Elternarbeit auch sehr kompentent, wie man das zu der Anfrage sieht. Denn wer mit Kindern arbeitet, kommt auch mit den Eltern in die Spur. Also auch das soziale Umfeld muß da stimmen.
Mit Bildtelefon, Telefonvermittlung und Assistenten ist heute alles möglich. Darum sollte man eine Basis schaffen, damit gehörlose Betroffene, in der Sozialpädagogik, Erzieher und ähnliche Berufe ausgebildet, eine solche Beratungsstelle auch hauptberuflich bei einem sozialen Träger leiten kann.

Viele Grüße

alantos


********************
Wer für die kleinen Dinge Augen hat,
der hat auch ein Herz für große.
(Thomas Romanus)



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@ Karin

danke für deine ausführlichen Statements - du hast das Recht, dich entsprechend zu wehren.

ich möchte nicht auf alle Details eingehen. Später vielleicht...wenn wir in einem anderen Thread sind...dieser Thread mit dem Thema CI-Kliniken...scheint nicht mehr richtig aufgehoben zu sein.

Zu der Frage von anderen Aufgaben im DGB für deine Person hätte ich eine Idee: Marketing - gemeinsam mit Ralph Raule ..Schatzmeister... das Image neu aufpolieren und zeitgemäße Strukturen schaffen. Als Unternehmerin hast du die Kompetenz.

Es muss in den nächsten Jahren möglich sein, dass alle Mitglieder der GL-Gemeinschaft sich vom DGB gut vertreten fühlen.

Liebe Karin, es gibt ausschliesslich soziologische und politische Hintergründe, die mein Bedenken täglich verstärkt hätten, dass dein jetziges Revier im DGB von dir besetzt sei. Und das sei meine individuelle Meinung. Es seien keine Bedenken gegen deine Persönlichkeit.

Au Revoir


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HI, ich kann deine Bedenken gut verstehen, doch gib mir einfach eine Chance zu beweisen, dass ich es gut mache.

Die anderen Dinge, die du für mich vorschlägst... ich helfe, wo ich kann:-)
Ralph und ich arbeiten schon gut zusammen.

Viele Grüße
Karin



Spitzenmitglied
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@Karin und @AvignonMan,
freue mich echt, dass ihr euch nun doch gut vertragen könnt. Das ist wirklich ein Fortschritt. (sorry, diese „Managersprache“, die ich nicht gerne habe) Habe mich bis jetzt raus gehalten, denn ich dachte, durch Zusammenrauferei (ein Wundermittel) würdet ihr sicher ein tolles Paar, sorry, natürlich ein tolles Team.
Oje, ihr habt gemeinsam was Großes vor? Vielleicht mehr Dolmetschereinblendungen? Ist auch gut. Ich hoffe vor allem, dass ihr keine große Fahne mit der Aufschrift „Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass gehörlose Menschen lesen können.“ hochhalten werdet. Ich hoffe auch, dass der Alex gut aufpassen wird. An andere Gehörlosen soll auch gedacht werden. Ich kenne ja viele Gehörlose, die draußen im harten Leben sind. Und solcher Spruch ist nicht vielversprechend für Arbeitsbewerbungen, gell?
Ich denke, du, liebe Karin, wirst deine Sache bestimmt gut tun. :)



Mitglied



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ich bin so froh , dass wir alle an einem Strang ziehen. Liebe Karin, Danke auch für deine Geduld mit uns..
man muss ja verstehen, dass wir seit dem Mailänder Beschluß 1880 die schwere Bürde einer unterdrückten Minorität bis hin in die 70er Jahren tragen mussten. Erst seit etwa 20 Jahren sind wir in der Lage , unsere eigenen Interessen politisch und soziologisch selbstständig zu vertreten.

Historisch gesehen ein unendlich langer Weg ...hm um uns aus der Unterdrückung zu befreien. Manches sitzt noch unter der Haut...
Viele Reibereien
auch in den eigenen Reihen haben viel Kraft und Zeit gekostet. Daher erlaube ich , sagen zu dürfen, dass Hörende mit so tollen Gebärdensprach-Kenntnissen und vor allem wichtig, mit einer positiven Einstellung zur GL-Gemeinschaft, immer herzlich willkommen seien. Eine für beiden Seiten einvernehmliche Rollenverteilung kann man unter großem Arrangement vereinbaren.

ich freue mich sehr, wie Hans Busch auch meint, dass starke Persönlichkeiten wie Karin mit ihren innovativen Ideen die Gebärdensprach-Gemeinschaft dazu ermuntern oder ermutigen kann, uns aus dem Schattendasein zu bewegen und vielleicht noch vieles mehr. Wir müssen demnächst das Rüstzeug haben, langfristig eine erfolgreiche Minorität zu werden , so ähnlich wie die sorbische Minderheit, oder die jüdische Gemeinde.

Ich werde weiterhin die Entwicklung im Forum kritisch verfolgen - und auf sinnvollere Auseinandersetzungen hoffen. Dank den Moderatoren, die sich Mühe geben.

Freue mich auf Diskussionen, die uns weiterbringen können. Diese vielschichtige Plattform sollte auch von den Verbandsbossen und Vereinsbossen mitverfolgt werden... unsere Deaf- Zeitungen und Zeitschriften sind auch da, aber kommen meist viel später heraus. Sind also nicht so aktuell wie diese Plattform mit vermehrt internationalem Flair,
wie z.B. die Entwicklung an der Gallaudet Universität. Wir sollten uns auch aus dem Tellerrand hinausschauen....

Enchante


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Neuling



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es gibt ion hannover und köln die beide finde ich sehr gut, weil cih selbst habe.hoffe das er stellebekommen kann



Spitzenmitglied
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@ Minnie Maus:

Gibts noch mehr Stellenangebote bzw. Kliniken?

@ll:

Die Person möchte nur die Anschriften bzw.
Kontaktpersonen darüber wissen.. ich würd mich
freuen, wenn Ihr es mitteilen könntet. Danke!!



Neuling



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bin ich zu spät?

egal es ist nie zu spät:
ich wurde im sommer 1996 in kieler christian-albrecht-universität (CAU) operiert.
angeblich war ich der einer der erste der im pubertäten alter das implantat implantiert bekam. denn man hatte den zweifell, ob ich in heranwachsenden alter das implantat noch akzeptieren werde.
aber nach 10,5 jahren tu ich es auch.

für weitere fragen zu der uni in kiel stehe ich gern zur verfügung.


*Bei einem Kampf kann man verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren*



Spitzenmitglied



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Ah, mal wieder einen Thread übersehen.
Avignon Man und Karin haben ihre Differenzen ja scheint´s geklärt, aber ich könnte mir vorstellen, daß bei so manchen die Meinung vorherrschen mag, daß Eltern mit einem gehörlosen Kind erstmal mit einer gehörlosen Person sprechen sollen.

Dazu möchte ich zu bedenken geben, daß die meisten hörenden Eltern, die auf einmal mit einem gehörlosen Kind konfrontiert sind, noch nie was mit der Gehörlosenwelt zu tun hatten.
Könnte mir vorstellen, daß sich da manches Elternpaar wohler fühlt, wenn es sich mit einer hörenden Person - hier Karin - über seine Ängste und Sorgen unterhalten kann, als wenn da eine gehörlose Person sitzt, die Kommunikation über einen Dolmi erfolgen muß - und wie Karin schon erwähnte, das ist ja meist nicht das erste Gespräch. Die Ärzte sind ja die ersten, die da dran sind - und bekanntermaßen gibt´s da genug, die die Gebärdensprache runterziehen, wenn sie drüber reden. Also könnte es doch gut möglich sein, daß das hörende Elternpaar erstmal ein bißchen voreingenommen ist bzw. gemacht wurde, oder ?

Ich hab jetzt Samstag Sehen statt Hören gesehen, den Beitrag über den deaf youth way.
(Ich glaube, ich sollte jetzt keinen Namen nennen, sonst habe ich quasi Identitäten verraten.)
Da wurde unter anderem drauf hingewiesen, daß Ihr Gehörlosen von gehörlosen Personen informiert werden wollt, weil z.B. eine Beratung beim Arbeitsamt ungefähr [sleep] so war, weil unverständlich.
Könnt Ihr Euch vorstellen, daß Hörenden das genauso geht ? Und daß die Kontaktaufnahme zu Euch Gehörlosen vielen vielleicht leichter fällt, wenn jemand wie Karin von entsprechend guten Erfahrungen berichtet und da evtl. auch den Kontakt herstellen kann ?

Hoffe, ich habe jetzt niemanden auf den Schlips getreten. Geht hier auch nicht um mich persönlich, sondern um hörende Mitmenschen, die sich völlig unvorbereitet mit einem gehörlosen Kind auseinandersetzen müssen und die bislang, wenn überhaupt, Vorstellungen von "armen behinderten Taubstummen" haben, die dann durch CI-befürwortende Ärzte vielleicht sogar noch verstärkt worden sind.



Neuling



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Hallo Rainbow !

Zu Deiner Theorie gabs in einem anderen Thread ein leuchtendes Gegenbeispiel: http://www.glcafe.de/viewtopic.php?p=929867#929867

Die Eltern haben sich grade durch Kontakte zu authentischen Gehörlosen für den Weg entschieden, der in dem Film dokumentiert wurde.

Ich denke, wie bei so ziemlich allem, gibts auch hier nicht den Königsweg... Letztlich kommt es immer auf die Eltern an !

Gruß
Michael



Spitzenmitglied



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Ja, klar gibt´s da Unterschiede. Denke auch, daß die Eltern in jedem Fall Kontakt mit der Gehörlosengemeinschaft bekommen müssen, denn ohne CI wird ihr Kind ja darin aufwachsen - allein unter Hörenden dürfte es dann wohl eine nicht ganz so prickelnde Jugend haben. [wink]

Da aber Karin ja auch über die entsprechenden Kontakte verfügt, kann sie die ja sehr gut herstellen, denke ich. Und da hätten die Eltern dann auch gleich ihre Dolmetscherin.

Es ist wahrscheinlich gut, wenn beide Möglichkeiten bestehen.

Vielleicht ein Beispiel, das nicht ganz den Kern der Sache trifft und vielleicht mach ich mich hier jetzt auch tierisch unbeliebt, aber als die ersten Gehörlosen damals zu mir kamen (intelligenterweise wußten die schon, daß das Gehörlosengeld eingeführt werden soll, und wir, die wir die Anträge annehmen sollten, wußten davon nichts - aber das ist ein ganz anderes Kapitel; jedenfalls kam dieser Kontakt für mich völlig unvorbereitet), das war schon ein bißchen seltsam.
Ich meine, da kommen Leute rein, die ziemlich stark gestikulieren, auch versuchen zu sprechen (diese konnten es aber nicht gut, also kamen da nur unartikulierte Laute für mich raus) - ich muß ehrlich gestehen, ich dachte erst, sie seien behindert. Wäre nicht ganz abwegig gewesen, da direkt nebenan die Eingliederungshilfe für Behinderte ihre Räume hatte und wir auch betreutes Wohnen für Behinderte im Sachgebiet hatten - und verlaufen können sich ja auch immer mal welche.
Erst als sie andeuteten, sie bräuchten Block und Stift, und mir dann aufgeschrieben haben, was sie wollen, habe ich geschnallt, was los war.

Wenn ich jetzt nicht meine Neugier gehabt hätte und mich mit dem Thema nicht weiter befaßt hätte - und dann bekomme ich ein gehörloses Kind, habe diese meine ersten Erinnerungen im Kopf....ich glaube schon, daß ich dann für jemanden wie Karin sehr dankbar gewesen wäre, der mir das ganze ein bißchen hätte näherbringen können.

Jetzt in meiner persönlichen Situation sieht das natürlich so aus, daß ich durchaus auch direkt mit den Gehörlosen sprechen würde.



Neuling



offline
@Rainbow: Würde das Kind alleine gebärdend unter Gehörlosen aufwachsen, wäre seine Jugend sicher auch nicht ganz so prickelnd. Letztlich kommt es schon auch noch auf das gesamte Umfeld an, nicht zuletzt natürlich auch auf das Kind selbst. Auch hier scheinen mir Verallgemeinerungen nicht ganz angebracht. Ebenso wie bei der CI-Versorgung gibt es hier sicher ein wenig Schwarz und Weiss, aber letztlich sehr viel Grau dazwischen.

Gruß
Michael



Spitzenmitglied



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Mike34,

ich bin nur unter Gehörlosen gebärdensprachlich aufgewachsen und habe
meine Jugend und Kindheit anders erlebt als deine Behauptung. Ich denke,
man kann etwas allgemein erkennen, dass Gehörlosen es schwerer haben,
unter Hörenden aufzuwachsen als unter Gehörlosen. Kannst du vielleicht
erklären, warum die Jugend eines Kindes unter Gehörlosen nicht ganz so
prickelnd sein soll?

Allerdings stimmt es, dass man nicht immer schwarz-weiss sehen kann.



Neuling



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Hi Bengie:

Ich beziehe mich auf Rainbows Satz: "allein unter Hörenden dürfte es dann wohl eine nicht ganz so prickelnde Jugend haben."

Ein gehörloses Kind hörender Eltern wird sicher, wenn das hörende Umfeld nicht mitzieht, alleine durch das Angebot von Gebärden nicht per se eine "prickelnde Jugend" haben, auch wenn es z.B. in einen GL-Kindergarten oder eine entsprechende Schule geht. Da muß schon noch mehr dazukommen, oder ?

Die "prickelnde Jugend" möge bitte Rainbow definieren...

Gruß
Michael



Spitzenmitglied



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Was ist aber unter "unter Gehörlosen aufgewachsenen Gehörlose" zu ver-
stehen? Bei deinem Schreiben sehe ich, dass du darunter verstehst, dass
sie hörende Eltern haben können und aber zur Gehörlosenschule gehen.
Darunter verstehe ich aber, dass sie gehörlose Eltern haben. Dabei müs-
sen wir die Haaren spalten, wenn wir zu einem Erkenntnis kommen wol-
len =)



Neuling



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Seit Rainbow am 26.02.07 - 09:25:58 in diesem Thread geschrieben hat, ging es primär um gehörlose Kinder hörender Eltern, in Deutschland ca. 1000 jährlich an der Zahl.

Mit dem "Würde das Kind alleine gebärdend unter Gehörlosen aufwachsen" meine ich das, was das Kind ausserhalb seines hörenden familiären Umfelds antrifft, also Kindergarten,Schule,Sportverein,etc...

Zum Spalten sind meine Haare fast schon zu wenig mittlerweile [razz]

Gute Nacht !
Michael



Spitzenmitglied



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"nicht so prickelnd" heißt nicht besonders erfreulich, nicht besonders schön.

Ich war dabei davon ausgegangen, daß ein gehörloses Kind von sämtlichen Gehörlosen ferngehalten und rein lautsprachlich erzogen wird.

Wenn das Kind kein CI bekommt und DGS lernt, heißt das ja auch nicht automatisch, daß es von sämtlichen Hörenden ferngehalten wird. Geht ja auch kaum, wenn die Eltern selbst hörend sind.




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