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 Taube(r) / taube Person versus Gehörloser


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Wie wärs einfach mit "nichts hörend" ? :D

ich sag meistens auch zu den hörenden das ich "nichts hörend" bin :D

--- Verein der nichts hörenden
--- Verband der nichts hörenden

Das ist rein Deutsch und kein Anglizismus!



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@smirnov,
diese Thema ist neu und für uns allen ungewöhnlich. Es geht nicht nur darum wer hört und wer nicht. Es geht um die Gemeinschaft, die Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Art Menschen.
Sollen wir wirklich nur darauf "beschränken", dass wir nur jemand sind die nichts hören können? "Ich bin Katholist", "ich bin Buddhist", etc... zeigt eine Zugehörigkeit einer Religion und Taubsein kann auch eine ähnliche Gemeinschaft haben. Nur müssen wir eine gemeinsamen Nenner finden. Taub ist sicherlich schwierig für alle.

In dieser Diskussion muss man aufpassen, dass die Verständnis zwar besser wird und man kann sich mit der Gemeinschaft identifizieren aber könnte in Schwierigkeiten geraten, wenn es zuviele gibt die die Bezeichnung "Taub" ablehnen. Aber ist auch gut so dass wir darüber diskutieren, denn so bleibt das Thema lebendig.

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



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@smirnov,
wenn du REINES Deutsch haben möchtest, dann bitte schön: „Verein der Nichthörenden“

@deafmax,
„Taub“ allein bringt nicht viel Ruhe. „Ach, du bist taub? Aber sicher kannst du sprechen, so auch ablesen.“ [nerv] „Taubstumm“ bringt mir mehr Ruhe. :) Außerdem macht „Stumm“ mich stolz, dass ich nicht sprechen MUSS. ;)
Dass „Taub“ als Identitätsmittel für Tauben-KERNgemeinschaft benützt wird, ist auch okay.

TOPIC ON
@Maximus
@Grossmaul
Deutsch als Fremdsprache? …hm …
Wir haben IMMER vermieden, unseren gehörlosen Kindern „Deutsch als FREMDSPRACHE“ ins Blut hinein zu impfen.
TOPIC OFF

Von mir aus können wir vielleicht mit „Surd“ versuchen …


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



miss clumsy
miss clumsy
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@Calva,
Surditen hört sich an wie Sudeten und/oder Suditen! :D


miss clumsy



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Aloha K!LL@ Qu€€N,

nicht nur das, noch schlimmer: die Absurditen.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@Hans Busch
Mit "Fremdsprache" wollte ich nicht andeuten, dass wir Deutsch als Fremdsprache ansehen, denn Deutsch gehört ebenso zu unserer Gemeinschaft und unserer Umwelt, so wie sie auch in der Gebärdensprache mit dabei ist.

Ich wollte damit nur umreissen, dass die Deutsche "Lautsprache" wie eine Fremdsprache unterrichtet wird, einfach mal so gesehen: Die ganze Klasse lernt gemeinsam die reine Lautsprache und es wird in Gebärdensrpache erklärt, was da das Problem ist. Genauso wie man English lernen wurde quasi.

Da in den Deutschen Schulen die Deutsche Amtssprache verwendet wird, kann Deutsch nicht als Fremdsprache angesehen werden, ich wollte nur auf die Unterrichtsform zurückkommen - "wie" nicht "als". Ich habe in den vorherigen Beiträgen von mir hier auch selbst einen Fehler gemacht und "als" statt "wie" geschrieben. Ich wollte es als "wie" bezeichnen.

Mit LBG/DGS wird der unterrichtsstoff viel verständlicher aufgearbeitet und kann auch einfacher verstanden werden. Aus Verständnis bezieht man den Lernerfolg und aus diesem wiederum sein Wissen in allen Bereichen, auch in der Hinsicht, wie die Lautsprache richtig angewandt werden kann.



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Die Diskussion um die wahre Bedeutung unseres Nichthörens sehe ich als zweckmässig an. Wir müssen den Schwerpunkt nicht auf das Ohr konzentrieren, sondern auf die Ebene der zwischenmenschlichen Kommunikation verlagern. Dass wir miteinander ohne Stimme und Gehör kommunizieren , ist klar und dazu brauchen wir eine Bezeichnung als Gruppe, "Völkchen" , DGS-Sprachgemeinschaft usw.
Wir Gehörlosen oder wir Taubstummen waren bisher die Begriffe, mit denen wir mehr oder weniger bezeichnet wurden und zwar in erster Linie von den Hörenden. Beide Begriffe entstammen aus den Federn der hörenden Personen, die etwas mit uns zu tun haben wollten.

In Wiesbaden hat Hartmut vehement dafür eingesetzt, dass der Begriff "TAUB" zu uns besser stehen würde. So seine Vorstellung . Er begründet dies zum Teil aus sprachwissenschaftlicher Sicht sowie aus soziologischer Sicht. ich denke, im Prinzip hat er Recht, nur wir sollten nichts überstürzen.

Hörende benutzen das Wort "TAUB" oft umgangsprachlich und sehen darin negative Aspekte. Zum Beispiel . "Biste denn taub ? " oder "mein Arm ist taub" - oder "Stell di nicht so taub vor.." oDer der ehemalige Assi Trainer von Bayern München, Sepp Eichkorn wütete einmal in der Presse: " Ihr spielt wie elf Taubstumme".

Naja...
ich bin eher dafür , die englische Bezeichnung DEAF langsam einführen zu lassen. ist einfacher und unproblematischer...
und zudem im Zeitalter der Globalisierung eine positive Anpassung an die aktuelle Entwicklung.

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@grossmaul

was haltest du von "nichts hörend" ? wirkt elegant und vorallem auch nicht diskriminierend. Meiner Erfahrung her kommt dass bei vielen Leuten gut an...als man denen "Taub" anbrüllen muss [lach]



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@smirnov:

H. Busch hat dir schon gesagt, dass "nichts hörend" grammatikalisch nicht
richtig ist. Wenn du das so haben willst, dann sollte es schon "nicht hörend"
oder "Nichthörende" heißen.

Die Verneinung von Hören ist leider auch wieder negativ, da wir dann auf
Nicht-Hören-Können reduziert werden.



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@Maximius,
ja, genau, dann bin ich wieder beruhigt. :)
So was, wie wir wünschen, ist ja genau die Aufgabe des DGB und der Gl-Verbänden. Am besten mit ihren „Aufsichten“ (Supervision) in allen Gehörlosenschulen … hm …

@Grossmaul,
„Dieser Deafe“ (nicht: Dieser Deafer, wie in unserem Deutsch: Dieser Taube, ein Tauber)
„Deutscher Deafen-Bund“ oder „Deutscher Deafenbund“ (nicht: Deutscher Deafen Bund)
Ja, es stimmt, „Deaf“ lässt sich nur sehr hässlich eindeutschen. Ein deafes (taubes) Mädchen? Die deafen (tauben) Schüler? Hm … nur höchstens ist „Ich bin deaf.“ okay. Aber ich denke, an solches sehr hässliche Deutsch können wir uns doch angewöhnen, oder?


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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Was ist mit dem Wort "Deafies"?? Eingie schreiben sowas, versteh aber Inhalt nicht genau wohin das führt?



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Aloha smirnov,

zu "Nichthörender" sag ich nur, da friert die Hölle eher zu als ich diese annehme. [stop]

Diese Verneinung "Nichthörender" liest sich für mich eher audistisch an,
da es auf Nichthörenkönnen fixiert und somit ein defizitären Bildes eines
"Menschen minus Ohr" zeichnet.

Mir ist im Sinne der politischen Korrektheit lieber, "taube Menschen" so
zu bezeichnen, ein Mensch wie du und ich, und nicht wie Heilige oder
Hilfsbedürftige.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@ Großmaul
es ist und bleibt wohl schwierig, mit neuen Begriffen eine für alle tragbare Lösung zu finden. DEAFHOOD wird in D langsam seinen Weg finden und ebenso auch der international etablierte Begriff DEAF - DEAF-Gemeinschaft - --DEAF -CLUBS --- DEAF Schulen . Aber die alten Verbandsbezeichnungen und Vereinsnamen können beibehalten werden, wenn es gewünscht wird. Ich habe keine Probleme , mit diesen sozial verträglichen Begriffen zu leben . Andererseits müssen wir weiterhin auf soziologischer Ebene mit den Begriffen TAUB - GEHÖRLOS - TAUBSTUMM - auseinandersetzen. Weiter so.

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@lukbo [wink]

Nach hin und her stimmt es auch wieder! [wink]

Vielelicht ist es gewöhnungsbedürftig dass man den Begriff "taub" akzeptiert.
Aber "taub" wirkt so rauh, vorallem darf man es auch nicht vergessen das frühere Generationen dafür gesorgt haben dass das Wort "Gehörlos" eingedeutscht wird, mit dem Ziel dass das Wörtchen "Taubstumm" in vergessenheit zu raten. Würde lieber vorsichtig sein und nicht ins eigene Knie schiessen. Vielleicht werde ich noch in nächster Zeit mit guten Argumenten umgestimmt.

Für die indentität wäre es vielleicht überlegenswert um einen passenden Begriff zu wählen-



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Aloha Grossmaul,

eigentlich nicht schlecht, aber ich würde zu dem lateinischen Begriff "surd"
einen Sprachexperten in Deutsch und Latein zu Rate ziehen, wegen Feedback!


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@tauber, deafer, surditer oder sonstiger kampfemanzipierter max (gibst Du demnächst so eine Art EMMA für Gehörlose raus ?):
[biglaugh] wow, das hätte sich ein Hörender trauen sollen, zu sagen: Hörend nachdenken ist schöner als gehörlos oder taub nachdenken. Der hätte wahrscheinlich nicht mehr lange gelebt :D . Aber es ist ja auch ein Unterschied, ob Wowereit sagt: Ich bin schwul und das ist gut so, oder ob ich sage: Ich bin hetero und das ist gut so.... [ops]

Man kann wahrscheinlich festhalten: Es ist schön, wenn überhaupt noch jemand nachdenkt, es gibt schon viel zu viele, die es nicht tun..... [stolz]

*spam off*



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grosserMauler

zu deinem Vorschlag gibt es normalerweise nichts negatives, eher würden dies "die Surdisten" in der Umgangssprache lauten, mit Kurden möchten wir auch nicht verglichen werden.

Damit halte ich mich eher zurück und überlasse lieber jemanden der auch wirklich Latein beherrscht.



Quiz-Millionär´09
Quiz-Millionär´09



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Wegen Großmauls Vorschlag mit Deutsch als Fremdsprache:

In Finnland gibt es eine schwedische Minderheitsgruppe in der Bevölkerung. Ich glaube von 5.000.000 Finnen sind knapp 300.000 Schwedischsprachig, was einer Quote von knapp 6 % entspricht.

Und bedingt durch die Geschichte ist Schwedisch in Finnland die zweite Amtssprache. Deswegen ist Finnland ein zweisprachiges Land und neben Finnisch lernen alle Schüler in Finnland von der ersten Klasse an Schwedisch.

Vielleicht wäre, um auf Großmauls Vorschlag einzuehen sinnvoller, wenn in der Schule zweisprachig unterrichtet wird, also in DGS und in Deutsch.

Wie ist der Vorschlag:

Wir sind daub! Wir sind die Dauben. dort wird wenigstens das "D" aus dem Englischen "eingebügert".


Frage nicht: warum etwas NICHT geht - sondern: Was kann ich tun, DAMIT es geht!
________________
Suomi on ihanaa :-)



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Aloha AvignonMan,
Zitat:
Hörende benutzen das Wort "TAUB" oft umgangsprachlich und sehen darin
negative Aspekte. Zum Beispiel . "Biste denn taub ? " oder "mein Arm ist
taub" - oder "Stell di nicht so taub vor.."

Dieses Argument finde ich nicht überzeugend. Sehende sagen auch vorwurfs-
voll zu Sehende: "warum bist du blind???", "blind vor Wut", usw.

"Blinde Menschen" wird immer noch heute geschrieben und von Sehenden
nicht als negativ oder grob angesehen.

Es kommt immer auf den Zusammenhang bzw. Kontext an.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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Außerdem hat "mein Arm ist taub" nichts mit dem "taub", das sich aufs Hören bezieht, zu tun. Es gibt einfach Worte, die mit zwei Bedeutungen belegt sind.



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MANN... Ehrlich gebärdet, ich kann nicht verstehen bzw. begreifen,
dass einige das Wort "taub" übel nehmen... [ugone2far]

Selbst die Blinden nennen sich locker BLIND. Nicht z.B. sehlos, nicht
sehend, usw. Und wir sind TAUB! Reines, pures, traditionelles Deutsch!
Oder seht ihr das nicht ein? Hm...

Wer das Wort "taub" übel nimmt, hat sich die Schwierigkeit mit schlechter
Vergangenheit gehabt. (z.B. taubstumm, wehren gegen negativen
Einstellungen der Hörenden, selbst oft gewünscht, hören zu können, usw.)
So stelle ich mich fest, seid ihr auch in dieser Meinung?

Sei selbstbewusst und leb Taubsein!!! Die Hörenden selbst verstehen
und verhalten sich unter Wort "taub" viel besser als selbst "gehörlos", etc.

Zweitens, wir sollen unsere alte gute Geschichte zurückblicken (siehe
DEAFHOOD). Mit "taub" haben wir leichte und klare Aufklärungsarbeit,
als andere Beispielwörter, denke ich auch so.


Und noch was: Die reden auch zum Beispiel: "Biste denn taub?"
Das ist DOCH normal, ist genauso wie auch "Biste denn blind?" oder
"Biste denn schwerhörig?" Wir Tauben gebärden auch zu den anderen
Tauben: "Ach, biste denn wirklich hörend?" [wink]

Es liegt alles allein an Selbstbewusstsein-Mangel, wenn man sich beklagt. [nerv]


Über Bezeichnung z.B. "Deutscher Bund der Tauben", "Schule für Tauben",
usw. sollen wir uns besser ein bissl später debattieren.
Denn wir sind nicht fertig mit DEAFHOOD/Audismus...

[arrow] !!! GRÜNDE/SEI MITGLIED BEI DEN DISKUSSIONFORUM IN DEINEM RAUM !!!


@ smirnov: Danke! Und ich frage dich nun, warum bist du nicht wohl mit
dem Wort "taub"? Und wieso kommst du auf "nicht hörend" drauf?


_________________________
Meine Hände sterben, stirbt mein Herz...



Neuling



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@all, wie ihr seht habe ich meine Nickname geändert. nach meiner Erlebnis in Wiesbaden hat mich mit taub oder taub sein so überzeugt und war sehr erfreut dass diese Nickname noch frei ist.

ich denke, wir sollten alle mal innerlich anschauen, wie groß unsere Barrieren sind mit "hörend zusein". also nachdenken an Tauben: zähle auf was für die Kommunikation nach außen übrig geblieben ist.
ich finde: Die Kommunikation bei tauben Leuten an hörenden wurden nur angepasst aber die frage bleiben für euch übrig wie viel euere Sprache zu "denen" angekommen ist und wie ihr euch fühlt wie weit die Anpassung übrig geblieben ist?? und In wievielten Levels in lautsprachlich an hörenden in bergab gestiegen ist?

denke auch die Umdeutung von die hörenden an tauben viele wichtige Inhalte die sie von innerem aussprechen wollen verloren gehen und umgekehrt wir an ihnen auch.
Können uns aber über Kommunikation nicht richtig bewegen oder gegenseitig fliesend interaktiveren.
In diesem fall sehen wir, dass wir die tauben anders erlebt, empfunden und auch wahrnehmen. Es bedeutet nicht dass wir tatsächlich andersartige wesen sind sondern, dass die Sprachauswahl andersartig wirkt.

Wollte hiermit sagen dass mit taub sein o.k. ist, warum sollten wir ein neues wort erfinden? Um für die hörenden besser zu wirken?
Sicherlich haben wir genug die Argumenten für taub sein darzustellen. Oder nicht?
Es ist bewiesen dass viele hörenden taub verwenden die über hören zu tun haben und nicht von dem arm.
Ein neues begriff für Taub ist für mich nicht logisch. Taubstumm ist für hörenden einfach zu verwenden, weil sie unsere sprache nicht nach ton anklingen können aber sehen und meist nicht verstehen. Ausser Hau ab, Arschloch, Top, Flop,
Frag mal die hörenden ob wenn sie im Zeichen Arschloch für stumm hält? Denke eh nicht die kriegen dann eine auf die Schnauze.

EDIT: war n chaos, jetzt hoffentlich geht.



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ich möchte t-shirt tragen und da soll "TAUB statt gehörlos" daraufstehen.

ich habe schon immer das wort taub benutzt, wenn man mich fragt. ab und zu mal "taubstumm" gebärdet, z.b als ich von der verkehrspolizei angehalten wurde..

[wink]



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@JUE
ich finde deine Argumente herzerfrischend und realitätsnah. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir mit den Diskussionen den richtigen Weg eingeschlagen haben, um ein neues Zeitalter in unserer Gemeinschaft heftig einläuten zu lassen.
Untereinander , denke ich, haben wir keine Probleme . Wenn jemand zu mir gebärdet: " Ich bin taubstumm" oder "ich bin taub" oder " ich bin stolz, als tauber Mensch Mitglied unserer Gemeinschaft zu sein" , da sehe ich alles positiv und manchmal auch ironisch. Es gibt eine Körperbehinderten-Organisation, die sich stolz KRÜPPEL nennt und eine eigene Zeitschrift mit dem provozierenden Titel herausgibt.
Aber wenn ausgebildete Journalisten in der Presse die für uns ernstgemeinten Begriffe für Sensationsberichte verwenden - da sehe ich einen Hintergrund, der mir zu bedenken gibt. Hörende, die mit uns wenig zu tun haben, können eigene Definitionen zur Taubheit /Taubstummheit verinnerlicht haben, die stark nach Diskriminierung riecht.
Ich stärke dir den Rücken...hm die vielen Diskussionen und Beiträge befinden sich auf gutem Niveau und können unseren Lern-Horizont erweitern.
Weiter so...

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Spitzenmitglied



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Grossmaul, vielleicht ein netter Gegenargument hier: Deutsch
ist keine Romanische Sprache. Die Romanischen Sprachen sind
Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch usw. und sind
sich (wie zum Beispiel beim Begriff für Taub) ähnlich.

Deutsch ist eine Germanische Sprache wie Englisch, Niederlän-
disch, Dänisch, Norwegisch, Schwedisch usw.!

Daher sind germanischen Wörter für Taub sich sehr ähnlich:
Deaf, Doof, Døv, Döv..

"Taub" (Deutsch) und "Doof" (Niederländisch) sehen sich doch
nicht ähnlich aus? Wenn man dabei daran denkt, wie es beim
Wort "Liebe" auf Niederländisch (also "Liefke") aussieht!



Spitzenmitglied



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Ich möchte doch noch etwas loswerden:

Ich denke, die Diskussion um die Bezeichnung ist nicht das Wichtigste.

Lebt eure Taubheit, lebt eure Spache, kämpft um eure Kultur und kämpft gegen die Ignoranten. Zeigt Selbstbewußtsein und Stärke, seid euch bewußt über das, was ihr könnt und seid. Seid euch bewußt über eure Geschichte - tragt das in die Welt - dann werden die Menschen euch als das ansehen was ihr seid!

Starke Menschen, deren Kultur und Sprache stark ist - egal wie sie euch nennen!

Karin



Spitzenmitglied



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Hi bengie,

Liebe auf Holländisch heißt nicht Liefke, sondern Liefde. Sorry für die kleine Korrektur.



Spitzenmitglied



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Soviel wurde darueber schon geschrieben!

Deafmax, in UK heisst 'taubstumm' eigentlich 'deaf and dumb', waehrend in den USA haeufiger 'deaf-mute' gebraucht wird. Hier nur eine kleine Korrektur.

@alle
Sprachhistorisch sind die Laute [b], [p], [v] und [f] einander verwandt. Also braucht ihr nicht ueber die unnuetzen Unterschiede zwischen 'doof' und 'taub' zu kuemmern. Das ist nur sprachhistorisch bedingt und ist von keinem signifikanten (=wichtigen) Belang fuer die heutigen Bedeutungen des Wortes. Sparet euch ein paar Atemzuege darueber!

Es wurde auch in der Vergangenheit darueber gedacht und ein anderes Wort wurde als synonym fuer 'taub' in verschiedenen Sprachen genommen: 'still': engl. 'silent', fr. 'silencieux', 'holl: 'stille' usw. Das Wort erscheint in Vereins- und Zeitungsnamen. Ein allgemeiner Begriff fuer alle Veroeffentlichungen aus unserer Gemeinschaft heisst 'Stille Presse'. Alles weitere in meinem Stilfibel.

AvignonMan, es gibt keine unterschiedlichen Gebaerden fuer die deutschen Woerter 'taub' und 'taubstumm'. Sie beinhalten dasselbe, auch wenn manche Gebaerdende "taub" oder "taubstumm" mitsprechen, trotz auch wenn in der Gebaerde die Zeigefingerhand auf den Mund landet. Das Sprechenkoennen oder Nichtsprechenkoennen spielen in dieser Gebaerde keine Rolle. (Ein kleiner verinnerlichter Audismus ist hier erkennbar.) Uebrigens dein Posting ist ausgezeichnet!

Der Ausdruck 'nicht-hoerend' oder 'unhoerend' gibt es in einigen Sprachen auch als SYnonym fuer 'taub' oder als Oberbegriff wie 'hoergeschaedigt'.

Nun auf die erste Seite, was vorher schon geschrieben steht.


Hartmut



Spitzenmitglied



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@Lukbo,
die Stilfibel, die du hast und viele andere schon kaeuflich erworben haben, sind noch gueltig was den Wortvorschlaegen anbelangt. Sie befindet sich noch beim Umschreiben des Textes und Umbau des Inhaltes. Gott weiss wann ich damit fertig werde. Ich habe noch zu viele Kohlen im Feuer, die ich herausholen moechte. Ich beabsichtige in der Stilfibel, etwas Historisches von den Gebruedern Grimm und des Althochdeutschen ueber die Worter 'taub' und 'stumm' und einige audistischen Zitaten einzufuegen.


Hartmut



Mitglied



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Die Diskussionen hier sind schon prima. Einander zu verstehen und die Wege gemeinsam zu gehen.

Es ist im Laufe des Jahres 2007 viel klargeworden, dass wir, also die Gehörlosen, uns selber lieber als taub bezeichnen, wenn wir in Kontakt mit anderen Hörenden sind. Also unser Gefühl trügt nicht. Das Wort ist auch frei von audistischem und kolonisierendem Hauch, wie beim Wort Gehörlos.

Die Hörenden verwenden auch öfter das Wort "taubstumm", auch wenn sie sich manchmal die Klischees bedienen wollen. Das Wort Gehörlos ist also als ein gekünsteltes Wort zu sehen. Wir brauchen keinen Sonderweg zu gehen, sondern gemeinsam mit anderen Ländern, wo überall das Wort taub selbstverständlich ist.

Das Wort "Taub" ist auch ein identitätsstiftendes Wort, also die Gebärdensprache kommt von den Tauben her. Wir können ja stolz sein, einen Beitrag an die Welt zu leisten, indem wir mit unserer Gebärdensprache die Welt bereichern können. Üben wir darin mit den Wörtern "Taub" und "Taubengemeinschaft", dann wird es auch weiter verbreitet sein.

Das Wort "Taubheit" gehört zum anderen Synonym "Gehörlosigkeit" vom medizinischen Modell, das vermeiden wir lieber. Besser ein anderes Wort wählen, also Taubsein (in Anlehnung an Deafhood) vom kulturellen Modell.



Neuling



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Hallo,

ich bin hörend und verfolge Eure Diskussion schon länger mit großem Interesse und war auch bei der KuGG-Tagung anwesend. Eine Frage interessiert mich dazu brennend und ich hoffe, dass ich die ganze Diskussion damit nicht noch komplizierter mache: Ihr sprecht immer von dem "Wort" mit dem man Eure Identität ausdrücken sollte. Wie sieht es denn mit der Gebärde aus, die ihr für das Wort "taub" oder "gehörlos" oder wie auch immer verwendet.

Ich weiß nicht, welchen Ursprung diese Gebärde hat, aber auf mich wirkt sie, als hätte sie ebenfalls mit hören und sprechen zu tun, da es eine Bewegung ist, die vom Ohr zum Mund geht. Wenn dem so ist - wie gesagt, weiß ich das nicht - ist das nicht auch eine Form von Audismus? Woher kommt diese Gebärde? Vielleicht kann mich da mal jemand aufklären. Ich habe schon einige Gehörlose gefragt und nur erfahren, dass diese Gebärde international verwendet wird.



Mitglied



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@JUE

Zitat:
Und ich frage dich nun, warum bist du nicht wohl mit
dem Wort "taub"? Und wieso kommst du auf "nicht hörend" drauf?


Der Begriff "Taub" wäre mMn ungeeignet, auss dem einen Grund dass ein grossteil der hörenden wieder das "Taubstumm" wieder in den gedanken kommt und das wollen wir auch nicht oder? Noch etwas ist nicht zu vergessen: Frühere Generationen haben deswegen auch das Wort "Gehörlos" geschaffen. "Nichts hörend" ist ein ganz klarer Ausdruck und auch gut ankommend bei sehr viele hörenden. In diesem Zeitalter sollte man eher die Energie für die Neuorientierung der Gehörlosengemeinschaft ausgeben. Warum auch? Fast überall sind erhebliche Rückgänge von GL-Mitgliedern in den Vereinen zu verzeichnen.



Spitzenmitglied
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@Glöckchen,
wunder mich schon lange bin warum die Gebärde "gehörlos" genau so
ausgeführt wird. Das verwirrt tatsächlich, selbst für mich als gehörlose!

Diese Gebärde kann wirklich auch als "taubstumm" verstanden werden. [shrug]

@topic,
meine Meinung kann man in ganz alten Threads (glaub vor 2-3 jahren) nachlesen. [razz]
hab die nicht geändert. Für mich ist taub nach wie vor unpassend. [shrug]

Jedoch, wenn das eingeführt wird, ok, nichts dagegen - kein Problem [neutral]



Zuletzt geändert von snowcat am 11.06.2007, 13:10:46, insgesamt 1-mal geändert.

Neuling



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@ glöckchen

Ihr sprecht immer von dem "Wort" mit dem man Eure Identität ausdrücken sollte. Wie sieht es denn mit der Gebärde aus, die ihr für das Wort "taub" oder "gehörlos" oder wie auch immer verwendet.

für die internationale gebärde "nciht sprechen und nicht hören" (die gebärde, die nach taubstumm oder gehörlos betönt ist für mich o.k.),

Ffür unsere Identität ist eine andere Frage, das haben wir ja in wiesbaden herausgebracht vom deafhood-"Taub sein"
der begriff "taub" allein als gebärde, mmh das können wir uns gerne daruber diskussieren.
"auf augen fixiert statt hören"? wäre auch ein idee.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@Glöckchen
dein "Einwand" ist gut. Die Gebärde ist im deutschsprachigen Raum stark mit Hörvermögen gebunden. Im Englischen ist die Bezeichnung "Deaf" eher eine Gemeinschaftszugehörigkeit als wie schlecht man hört. Hierzulande dagegen hat taubsein noch in den Köpfen der meisten nur mit dem "schlecht hören" zu tun.
Es bedarf wohl noch langer Diskussion um eine befriegende Antwort zu finden, dass ein Wort die Identität der Gemeinschaft zeigt und nicht wie schlecht man hört. Für mich ist es: "Ich bin taub aber nicht meine Ohren." Nicht im Sinne das mein Körper medizinisch taub ist sondern dass ich eine Identität habe, das sich auf dem Nichthören basiert und die davon ausgehende natürliche Lebensweise. Nur schwierig ist wohl das Wort "taub", sonst mit der Definition der Zugehörigkeit bzw. Identität bin ich nun voll vertraut.

Die Gebärde Ohr zu Mund hat vermutlich eine medizinischen Hintergrund indem man nicht hören kann. Im Englischen wird auch die Gebärde vom Mund zum Ohr verwendet, meiner Vermutung nach im Sinne: Kommunikativ/Sprachfähig und taub. Also Taub (im Sinne "Deaf").

@smirnov,
"nichts hörend"? nö. nichts hörend ist eine negation, und wenn diese Negation nicht wäre, ist man hörend, also weil negativ ist man defekt. Ich kenne das Hören nicht, warum soll ich "nicht hörend" sein?

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied
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pardon, aber - medizinischen Hintergrund?!

Hier weiß hoffentlich jeder wie man gehörlos gebärdet. wenn nicht -
guck smiley [deaf] (praktisch, so erspart man das beschreiben :))

Nun,
wie gebärdet ihr stumm allein? Zeigefinger am Mund, so wie bei der
2. Gebärdenzeichen bei [deaf] ?

dann kann es durchaus auch als taubstumm definiert werden *finde ich*



Spitzenmitglied



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Aloha smirnov,

ob gehörlos, taub oder taubstumm, das ist kein alleiniger Grund für die
Rückgänge von Mitgliedszahlen.
Auch hörende Vereine verzeichnen Rückgänge, ich kenne da eine Geschichte
aus Salzburg, also sicher nicht wegen dem Hörstatus.

Ich glaube, Paris Hilton würde "not hearing" besser verstehen als ich selber. ;)

Aloha Leutz,

ich frage mich, warum nicht die Gebärde-Bewegung vom Ohr zum etwas
seitlich neben dem Auge anstatt zum Mund?


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Zuletzt geändert von Lukbo am 11.06.2007, 13:46:01, insgesamt 2-mal geändert.

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Paris Hilton kann zwar auch nicht hören, wenn ihr jemand sagt, dieses oder jenes darf sie nicht.... [british] ....
aber bist Du sicher, Lukbo, daß die irgendwas verstehen würde ? :D

Also "nicht hörend" würde ich ganz bestimmt nicht sagen.
Wenn ich mir das so vorstelle....
Smirnov ist taub.
Smirnov ist gehörlos.
Smirnov ist nichts hörend.....

Nee, das geht nicht gut über die Zunge. Smirnov hört nichts, okay, aber nichts hörend, das geht gar nicht.



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@Lukbo,
Ohr - auge? dann würd man darunter vielleicht taubblind verstehen? [sconf]

Es gab einen der es etwas anders gebärdet hat, find ich auch gut, gar nicht negativ,
ich frag mich, warum das nicht verbreitet wurde, bei gl Eltern, [confused]

Diese etwas andere Gebärde beschreiben? [mauer] ich lass es besser.

sorry leutz.



Zuletzt geändert von snowcat am 11.06.2007, 13:52:54, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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Aloha Limette,

wie gebärdest du es? Die Gebärdenbewegung für "taubblind" ist eine andere.
Für "taubblind" benutze ich Zeige- und Mittelfinger zusammen, wobei ich die
Auge mit den Fingern zuschliesse.

Für "taub" (Ohr -> Auge) nur Zeigefinger, genauso wie man bei "gehörlos"
gebärdet, dabei wird Auge nicht zugeschlossen!


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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Lukbo,
Ja, es gibt eine andere für taubblind, ich schrieb, man würde vielleicht
auch taubblind verstehen. Egal. Dein Vorschlag ist vielleicht doch ok.
Kann ich nicht sagen - mein Gedanke war nur: Erst zeigt man auf Ohr,
-> aha, man hört nicht, dann auf Auge -> kann man sehen oder nicht?
Evtl. stiftet auch für Verwirrung, weiß nicht. Das überlaß ich besser den GS-Dozenten.



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Aloha Lukbo,
„… warum nicht die Gebärde-Bewegung vom Ohr zum etwas seitlich neben dem Auge anstatt zum Mund?“ … hm …
Warum müsste ich der Gesellschaft immer wieder entschuldigend erklären, dass ich mit dem Auge HÖRE. Das möchte ich nicht. Dann lieber die Gebärde „taubstumm“. Oder warum nicht als Alternative die Gebärde-Bewegung „vom Auge zur Hand“? ;) Wie ich bei KUGG in Wiesbaden und auch in Heidelberg schon gesagt habe. (Eine Idee aus Frankreich oder Belgien?)


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@deafmax

Zitat:
"nichts hörend"? nö. nichts hörend ist eine negation, und wenn diese Negation nicht wäre, ist man hörend, also weil negativ ist man defekt. Ich kenne das Hören nicht, warum soll ich "nicht hörend" sein?


Wenn man das hören nicht kennt und auch nicht dazugehörig fühlt = nicht hörend. Es ist auch nur ein Gedanke zur Wortwahl, aber mit Taub habe ich keine eine grosse Freude, aber das ist auch Ansichtssache...

Da du das "Taub sein" als indentität bezeichnest. Kannst du mir bitte erklären wie du einem hörenden bekannt gibst das jemand gehörlos ist und NICHT in der Deaf-Community dazugehörig fühlt? wahrscheinlich bekomme ich die antwort das ein gehörloser ein hörender ist oder? :D

-Taub ist nur jemand der auch wirklich taub ist.
-Wenn jemand Töne hört ist Er/Sie Schwehörig, auch wenns vom status her fast taub ist.
-Es wäre passender, ich fühle mich den Tauben/Gehörlosen/Deafis dazugehörig-

@lukbo

Die Geschichte aus Salzburg würde mich auch interessieren.



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Aloha smirnov,

siehe mein Beitrag unter http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?t=38633


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@smirnov:

Zitat:
-Taub ist nur jemand der auch wirklich taub ist.
-Wenn jemand Töne hört ist Er/Sie Schwehörig, auch wenns vom status her fast taub ist.


hm, was versteht man unter Töne?
Da gehen die Meinung vieler gl auseinander.
Auch bei kugg wurde sh als solche definiert die telefonieren können.
Wenn man nicht telefonieren kann, dann ist man gl.

hochgradig sh, an taubheit grenzend, können schon töne hören, stimmt schon,
und noch etwas mehr, aber sprache rein über Hören aufnehmen-> Nö, das nicht immer,
ich z.b. konnte das nicht. Von daher definierte ich mich damals immer als gl.

Aber ok, das ist auch Ansichtssache sowie Einstellungssache, wie man einen gl definiert. Nichts dagegen.



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@limette

Zitat:
hm, was versteht man unter Töne?
Da gehen die Meinung vieler gl auseinander.


Diese wären z.b.? [wink]

Zitat:
Auch bei kugg wurde sh als solche definiert die telefonieren können.
Wenn man nicht telefonieren kann, dann ist man gl.


ist gar nicht wahr, es gibt sehr viele SH, solche die ca. 50% lt. Audiogramm schwerhörig sind und trotzdem nicht telefonieren können. Das hat vielmehr mit der Übung zutun, es gibt sogar Leute die mit einem Hörstatus an taubheit-grenzend telefonieren können (nur mit gewisse Personen)



Spitzenmitglied
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@smirnov,
hab die frage gestellt, was man unter Töne versteht, und krieg nun die gegenfrage, [lach]
Aber kein Problem, ist schon ok.

Das definiert auch jede anders. Die einen sagen ein paar Töne zu hören,
reicht schon und man ist sh, auch wenn man nicht telefonieren kann.
Andere sagen genau das Gegenteil.

Daher hats mich interessiert. Wie die einzelnen das so sehen.
Töne, bloß Töne oder ist da auch die Sprache inbegriffen?
Ist, wie schon gesagt Ansichts-, sowohl als auch Einstellungssache.

Ja, gibt es, solche die mit taubheit grenzend telefonieren können.
Meiner Meinung nach ist ein Audiogramm nicht genug. Doch das ist ein anderes Thema.



Spitzenmitglied



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Aloha smirnov,

Zitat:
es gibt sehr viele SH, solche die ca. 50% lt. Audiogramm schwerhörig sind und trotzdem nicht telefonieren können.

Das heisst, diese "50%-Stigmatisierten" sind taub, weil sie nicht telefonieren
können, höchstens Piep-piep oder Discogedröhne wahrnehmen, aber die
Sprache verstehen, das ist eine andere Frage. Ist so ähnlich wie wenn die
eine Seite durch die Leitung spricht: SMIRNOV, WAS HAST DU MIT PARIS
GEMACHT, am anderen Ende kommt heraus: SM-RN-V, W-S H-ST D- M-T
P-R-S G-M-CHT. Das ist dann Gedankenlesen und Kombinieren, aber kein
Verstehen mehr, oder?

Zitat:
es gibt sogar Leute die mit einem Hörstatus an taubheit-grenzend telefonieren können (nur mit gewisse Personen)

Ja, da diese mit anderen Personen eben nicht telefonieren können, sind diese
für mich eben taub.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@lukbo

Wer sind für dich dann die hochgradig Schwerhörige? :D

@limette

ich versuche mal die Töne von meiner perspektive zu beschreiben, Töne bzw. Laute die von einer Umgebung verursacht wurden, werden durch Schallwellen vom Ohr aufgenommen und das Sinnesorgann (Hörzentrum) nimmt die "Töne" als Signal ins Hirn weiter... (das Hirn entscheidet ob es verstanden wurde oder nicht) deswegen heisst es auch Hören-Wahrnehmen-Verstehen oder nicht verstehen.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@Smirnov,
schau mal deine Postings bisher an, es ist zwei verschiedene Themen. Die "Deaf Community" hat nichts mit "to be deaf" zu tun. Es ist unerheblich inwiefern schlecht man hört.
Wie ich sehe ist es für dich schwierig - ebenso für mich - "Taub" als eine Gemeinschaftseinstellung zu definieren, aber es ist falsch zu zeigen, "was sonst" die hörbeeinträchtigte, schwer-schwerhörigen, hochmittelleichgradige schwerhörige oder gar hochmittelleichgradige Gehörlose usw. sein sollten.
Medizinische Beurteilung über die Hörstatus ist hier überflüssig, das sollte den Mediziner vorbehalten sein.
Schon nur alleine zu denken man sei gehörlos aber mit hörrest ist eine falsche Genugtuung um an ein (kleines oder großes) Fünkchen zugehörigkeit der mächtigeh hörende Gesellschaft dazuzugehören.

Ich bin ein "Taub"er Person und gehöre auch zur hörenden Welt! Nur mit einer Lebensweise der das Hören nicht kennt.

Ein Nashorn hat auch nicht Minderwertigkeitskomplese und nennt seine Horn "hochmittelleichtsteife Rüssel" um an der größeren Population der Elefanten dazuzugehören...

deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.




 Taube(r) / taube Person versus Gehörloser





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