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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 29.04.2024, 15:07:28





 Vortrag über "Cochlea - Implantat (Ci) für Kinder


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Spitzenmitglied



offline
Miriam, sorry.. ich empfinde einen Konflikt mit dir, was es unnötig war. Mir ist völlig klar,
daß es Leuten gibt, die gern zum Reha gehen. Aber dir muss auch klar sein, daß es Leuten
gibt, die sich gequält fühlen. Bis jetzt bekomme ich keine Berichte von dir, sondern nur Be-
hauptungen. Als ob es KEINE Qual gäbe. Ich kenne auch viele Leuten, bei denen das Trai-
ning keine Qual war. Aber sie haben mir auch nicht gesagt, daß sie gern das Sprechen er-
lernt haben. MEISTENS weder Qual noch Freude! Einigen haben mir gutes vom CIC erzählt:
Begegnugen und Erlebnisse mit anderen Kinder aus anderen Bundesländer. Von tollen Trai-
ningen war nicht, eher nie die Rede! Das Sprechen haben sie nur wegen ihren Eltern, ihren
Lehrern oder sonst was gelernt. Freiwillig würden sie nicht hingehen! Das alles von CI Pa-
tienten, die gebärdensprachlich sind und mit Gehörlosen leben. Ich weiß nicht, wie es bei
Leuten ist, die nur unter Hörenden leben.



Neuling



offline
Hallo Karin,

das auf deiner Seite nur schlechte Beispiele sind, habe ich ja bereits erwähnt. Aber ... ob das die Wahrheit wiederspiegelt oder die anderen Berichte auf den "positiven" Webseiten?
Daher meinte ich: im Web nachsehen, aber nicht auf Karins Seite. Es gibt so viele Berichte, die nicht von quälen etc sprechen....


@Bengie: klar, du lernst die wahrscheinlich auch nicht kennen. Wie gesagt, ich unterscheide auch klar nach Implantationszeitraum und Umfeld. Ein Kind von GL, was nie die Lautsprache erlernt braucht auch kein CI. Allerdings ein Kind, was gl ist und hörende Eltern und Geschwister hat, kann sehr wohl ziemlich von einem CI profitieren und viele tun dieses.
Aber gut.. wenn du Konflikte siehst.

Behauptungen habe ich auch nur von dir bekommen, Beweise hast du mir auch keine vorgebracht. Wie gesacht: schau auf die Webseiten von lautsprachlich-orientierten GL nach (www.ci-kids.de zB), nicht auf Kestners Bild-Seite.

Wenn dir das an Berichten nicht reicht: schau in die Zeitschrift "Schnecke", geh an die Regelschulen, wo Kinder mit CI drauf sind und frag die.

Grüße,
Miriam



Spitzenmitglied



offline
Entschuldige Miriam, verstehe ich dich jetzt richtig?

Du meinst es sei nicht die Wahrheit, die dort steht?

Du kannst gern die Eltern anrufen oder Ihnen mailen, und nachfragen.
Wo bekommen denn Eltern die Möglichkeit solche Berichte zu veröffentlichen? In der Schnecke? Und was soll denn jetzt der Verweis auf die LKHler?? Verstehe ich nicht.
Und jetzt tu "mal Butter bei die Fische" und erzähle mir, wie viele Kinder du kennst mit CI!?
Schriftsprache zu erlernen ist übrigens für GL kein Qual, wenn sie eine Grammatik können, dann lernen sie auch die nächste - wenn der Unterricht in DGS geführt wird.
Du wirfst hier so viel Zeug durcheinander, dass einem ganz schwindelig wird.

Um noch mal auf das Ausgangsthema zu kommen, was glaubst du wie das Mädchen aus Rumänien jetzt sprechen lernen soll, mit 6 Jahren? Ich weiß, du sagst es war zu spät, trotzdem wurde operiert. Das kann nur in Quälerei ausarten....
Karin



Spitzenmitglied



offline
Miriam, hier ist der Beweis:

"Es war so demuetigend fuer mich, dort Sprechentherapie zu machen."
"Aber ich bin dort wie gefangen. Ueben ueben ueben... .schrecklich!"


Wenn du die URL verlangst, wirst du sie per PM bekommen!

Und von dir nur Vorschläge, wo ich positive Aussage von Patienten
über die Reha finden könnte. Und ich erwarte von dir aber direkte
Zitat von einem Person, der vom Sprachtraining schwärmt, bitte!

Bei CI-Kids.de ist ein einziger Bericht von einem Mädchen zu finden.
Dort steht auch nichts über die Reha geschrieben.

So lange du Probleme, die in Karin-Seiten zu lesen sind, nicht ernst
nehmen möchtest, verweigere ich mich, die Seiten von CI-Kids und
Co. ernst zu nehmen. Da sind wir quitt, denke ich mal!



Mitglied



offline
Wir waren beim Gespräch mit einem Arzt und einer Heilpadägogin und Dolmetscherin
(Beratungsstelle in Bochum) im Hospital-Elisabeth in Bochum.
Und wir müssen noch auf einen baldigen anderen Termin warten
um die Ci-Kinder im Kinder-Zentrum zu besuchen.



Kurzbericht



- pro Jahr von 700 bis 800 Ci-Träger/innen in der ganzen Deutschland

- Bei den Erwachsenen wird es zu spät um die CI zu implantieren

- Manche Ci-Kinder gehen zur normalen Schule,
und manche andere Ci-Kinder gehen zur Schule für Hörgeschädigte

- Es gibt verschiedene Ci-Kinder in Deutschland, einige Ci-Kinder begreifen schnell und lernen schnell.
Und andere Ci-Kinder begreifen schwer und lernen schwer.

- Wenn die Säuglinge eine Ci haben, dann brauchen die Eltern keine Gebärdensprachen lernen.

-Wenn der Vater / die Mutter ablehnt, und die Mutter / der Vater ja einverstanden ist,
daß ihr Kind einen Ci operiert wird. Das sieht so schlecht aus. Der Arzt operiert nicht.

-Jedes Kind entscheidet sich auf seinen Wunsch, einen Ci zu operieren.
Es wäre besser, die Eltern können es akzeptieren.
Es wäre möglich, das Kind ist nach der Operation wohl u. glücklich.

- Besser viele Säuglinge nach der Geburt schnell wie möglich eine Ci zu implantieren.
Es läuft ganz super, die Säuglinge können sehr gut hören.
Sie können besser früh beim Hören und Sprechen zu lernen.


alte Doofefragin; jetzt neue Caravan-Lady



Neuling



offline
Hallo,

@Karin: du hast mich falsch verstanden.

@Bengie: du auch. Ich nehme die Berichte von Karins Seite Ernst, nur ihr nehmt nicht die positiven Seiten Ernst. Tja.. sowas nennt man Scheuklappendenken... und das ist gerade in der GL-Kultur sehr weit verbreitet.

@Doofefragin:

Danke für die Infos. Das deckt sich mit meiner Meinung, dass Kinder, wenn sie implantiert werden, sehr früh implantiert werden sollen. Eine Grenze -- für mich -- ist 3-4 Jahre, danach ist es in meinen Augen zu spät (oder halt wenn das Kind ertaubt, dann ist es auch im höheren Alter ok).

-- off topic, da anderes Thema hier, aber hier noch mal konkret meine Antowort dazu: --
Zum Posting: wie gesagt, Ingrid ist zu spät implantiert worden. Natürlich wird sie nicht so leicht die Sprache hören lernen, sondern wenn mit viel Übung. Aber das steht für mich nicht zur Diskussion, wie ich es bereits mehrfach geschrieben habe. Wenn zu spät implantiert, dann ist es zu spät, da hilft schönreden nicht und Verallgemeinern, wie es hier geschieht, auch nicht. Kinder, die unter 4 Jahren implantiert werden, da behaupte ich mal, dass der Grossteil derer die Sprache "spielend" im Alltag erlernt, genau wie Kinder in dem Alter aus anderen Staaten schnell und spielend die deutsche Sprache erlernen, wenn sie hierhinziehen.
Auch Kinder, die sich selbst ein CI wünschen... da ist es ok, wenn die Ärzte implantieren, warum auch nicht: es ist der Wunsch des Kindes (natürlich sollte man die Motivation hinterfragen, nur um so ein Knopf am Ohr zu haben ist für mich keine Begründung).
--- off topic ende ---


Zum Thema Grammatik etc: ich sehe es halt anders. Kinder, die früh implantiert worden, gehören grossteils in die Welt der Hörenden, Gebärden können sie auch "schnell" lernen (so wird es doch hier immer geschrieben, dass Gebärden so leicht sind), wenn das CI nicht "gelingen" sollte. Oder ist die DGS vielleicht doch nicht so leicht zu lernen, wie ihr es hier immer hinstellt?

Klar, dass ihr gegen CI wittert... oftmals kennt ihr auch nicht Kinder, die sehr früh implantiert wurden. Und nur die haben können wirklich das Hören mit einem CI richtig erlernen (wie halt andere Kinder das sprechen). Nur auch da sagt ihr klar, dass es nicht ok ist, wenn die Kinder operiert werden... und nehmt die Erfahrungen von zu-alt-implantierten als Grundlage für eure Entscheidung. Mich wundert es, dass ihr zumindest sagt, dass ein CI für Spätertaubte etwas ist.

Grüße,
Miriam



Spitzenmitglied



offline
Hallo Miriam, warum hab ich dich falsch verstanden? Die Leute sollen nicht auf meine Seite sehen...?
Eine Grammatik erwirbt man nur im Kleinkindalter, wenn es mit den CI nach Jahren nicht klappt, ist das mit der Grammatik in DGS auch nicht mehr zu schaffen, weil es keine Basisgrammatik gibt - ist das so schwer zu verstehen?

Spracherwerb ist nicht Wörter lernen, sondern Grammatik lernen!!!
Karin
DGS ist für GL leichter zu lernen, weil sie visuell ist. Mann -hier redet man echt gegen Wände.



Spitzenmitglied



offline
Miriam, lol.. du und Vorurteile und Behauptungen (denn der positive Bericht über das Sprechtraining
von einem CI Patient (ein einziger würde mir reichen, obwohl du angeblich zig Leuten finden könntest)
ist noch nicht bei mir angekommen)

Ich finde das CI schwer in Ordnung. Aber ich finde den Weg mit Gehörlosigkeit und Gebärdensprache
halt einfach besser und sicherer! Kaum Risiko, denn das Erlernen der Gebärdensprache ist nicht von
der Fähigkeit des Hörens abhängig.

Die Gebärdensprache zu erlernen ist einfacher als das Sprechen, weil die Sehfähigkeit schon von An-
fang da ist.

Es gibt keine Garantie für Erfolg beim CI bei Kleinkinder! Mercredes Morkisch ist ein gutes Beispiel
dafür!

Ärzte und Pädagogen benutzen die Gehörlose, die am Ende untergebildet sind, nicht gut sprechen
können und auch nicht gut gebärden können - durch lautsprachlichorientierte Erziehung - als Grund-
lage für Argumenten gegen Gebärdensprache, denn die Gehörlose ohne CI und mit Gebärdensprache
sind halt doof.



Neuling



offline
Hallo,

in letzten 2 Monaten war ich hier eine "Stille Leserin" ...................

Es ist doch immer überall das gleiche, dass man vorwirft, dass Sprechen-/Hörenlernen mehr quälerei sein soll als wie das Gebärden lernen. Das Sprechen-/Hörenlernen kann man auch wie die DGS in spielerische Form erlernen und wird meist auch so verfahren.
Ich selbst wurde Lautsprachlich erzogen, aber als Zwang hab ich das nie gesehen/empfunden ausser dass ich 2 Buchstaben nicht richtig aussprechen kann! Denn beides hört sich bei mir je nach Wort gleich an.
GL Kinder von GL Eltern lernen die DGS was auch in Ordnung ist.......... GL Kinder von Hörende Eltern ist das nicht unbedingt einfacher zu erlernen als wie die Lautsprache, da man bedenken sollte, dass die HÖRENDE Eltern ebenso erstmal die DGS erlernen müssen um überhaupt die GL Kinder richtig vermitteln zu können.

Miriam spricht doch nichts gegen Euch............... Von Eure Seite liest sich das anderes an......... denn einige von Euch verallgemeinern das ganze. Wieviele GL/SH Kinder mit CI die innerhalb der 3 Lebensjahren implantiert wurden, kennt Ihr?
Die GUTEN CI-Trägern werden wir selten zu sehen bekommen, da diese Gruppe sich in Hörende Welt befinden!

Gruss Koalabär



Spitzenmitglied



offline
Willkommen im Forum! ;)

Wenn ich Wörter wie "Scheuklappendenken", "Quatsch" lese, habe
ich wirklich das Gefühl bekommt, daß Miriam gegen uns spricht.

da man bedenken sollte, dass die HÖRENDE Eltern ebenso erstmal
die DGS erlernen müssen um überhaupt die GL Kinder richtig ver-
mitteln zu können.


Das gilt auch für Kinder, wenn sie Hören und Sprechen lernen müssen.
Sie können hörende Eltern nur vermitteln, wenn sie Sprechen und Hören
erlernen haben. Wenn es nicht gelingt, ist alles im Arsch. Wie manchen
hier wie Miriam behaupten, ist die Gebärdensprache einfach zu erlernen.
Hörenden haben Augen und können sie gleich erlernen, ohne erst das
Sehen erlernen zu müssen.

Und sind CI Patienten, die am Ende kein Erfolg haben, keine wahre
CI-Träger? Bleiben sie vom CI-Bild durchgestrichen?

...

Wenn es euch interessiert:
    Ein Filmbeitrag von Focus-5.tv:

    Der 26-jährige Rolf Lanicca erzählt über seine Erfahrungen und
    Erlebnisse als CI-Träger und erläutert seinen Standpunkt gegen-
    über der CI-Welt.
Die direkte URL zum Film ist durch Flash nicht möglich. Wo ist der Film
zu finden? Focus-5.tv, dann Archiv, dann das 3. Bild von links unten
anklicken!



Spitzenmitglied



offline
HI Bengie, toller Betrag. Bei manchen Stellen hatte ich kleine Verständnislücken. Muss noch mal in Ruhe schauen.
Ja wir müssen hier auch mal die CI Kinder der ersten Stunde interviewen.
Wäre mal eine Aufgabe für euch.
Liebe Grüße, Karin



Spitzenmitglied



offline
Aloha bengie,

habe den Film angeschaut, interessant. Dr.Null, ein Ex-User von GL-Cafe,
war auch mal ein CI-Kind der ersten Stunde in Deutschland. Den kennst
du vielleicht auch.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Neuling



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Hallo,

Bengie.. sorry, aber du liest nicht richtig. Ich habe es nie behauptet, dass Gebärdensprache einfach zu erlernen ist, aber es wird sehr oft von der GL-Seite so dargestellt.
Die DGS ist nicht einfach zu lernen... das stimmt.
Man kann heute innerhalb von ein paar Monaten feststellen, ob ein Kind mit dem CI klarkommt oder nicht.
Warum nicht beidseitig erziehen? Das ist doch das, was ich vorschlage: CI UND Gebärden. Warum nicht alle möglichen Wege eröffnen.. warum den Weg des Hörens verschliessen? Nur mal weil ihr viele CI-Träger kennt, die einfach zu spät implantiert wurden?
Bei Hörenden mit Eltern aus verschiedensprachigen Ländern klappt es doch auch, dass beide Sprachen von Geburt an gesprochen werden... und auch mit verschiedenen Grammatiken. Warum nur eine Seite sehen, wenn beide gehen? Warum nicht multikulturell, sondern eingeschränkt auf eine Kultur, wenn beide möglich sind? Ist das nun klarer, was ich meine??

Und zum Thema Zwang beim Hörenlernen. Frag mal den Jonas vom CIC Friedberg. Der hat geheult, dass die Reha zu Ende ist und er nach Hause musste. Der wollte weiter mit den Therapeuten spielen, am Computer etc. Die Eltern haben ihm versprechen müssen auch so einen Computer mit dem Programm zu kaufen, so dass er zu Hause weiter Hörtraining machen kann. Ja.. wenn das Zwang ist, wie kommt es dann, dass er das zu Hause alleine, freiwillig machen will???

Zum Thema Ausdrücke: du schreibt, Bengie, du hättest ein Konflikt mit mir, d.h. du greifst mich auf der Strasse an... das bedeutet Konflikt.
Scheuklappendenken... ja, nur denken in die eine Richtung. Ihr denkt, dass Hörenlernen IMMER eine Qual ist, seht gar nicht die andere Seite. Ihr seht nur die DGS als einzige für euch wichtige Sprache, die Lautsprache müsst ihr ja nicht können. Das nenne ich Scheuklappendenken. Ebenso sehe ich das allerdings auch bei vielen CI-Trägern, die meinen, dass es alles gelogen ist, was über diejenigen berichtet wird, die nicht so gut mit dem CI klarkommen.

Zum Thema Karin: auf deiner Seite findet man keine positiven Beispiele von CI-Kindern, sondern nur die negativen Beispiele. Wenn man also einen positiven Bericht sehen will, dann sollte man nicht auf deiner Seite suchen gehen. Damit schmäler ich weder deine Seite, noch sage ich, dass das, was da steht falsch ist. Nur: es steht da auch nicth alles über das CI, sondern eher viel falsches und viel negatives... dabei gibt es auch sehr viel Positives darüber zu berichten und zu sehen.



Neuling



offline
Bengie,

ich habe sehr gerne sprechen gelernt und es ist heute immer noch eine freude für mich, durch neue, bessere Technik, neues im Klangspektrum zu entdecken!

Also red keinen Unsinn.



Spitzenmitglied



offline
Miriam,
'Konflikt' bedeutet nicht immer physikalisch. Es bedeutet auch Nicht-Uebereinstimmung der Ansichten, das verschieden heftig sein kann.

Den Fallbeispiel von Jonas von CIC Friedberg kenne ich zur Genuege. Ich kenne viele Schwerhoerige, die wie rauschgiftsuechtig dauernd das Boombox mit vollem Blast herumtraegt und ihr Kopf bloede herumschwingt. Durch intensives Training wurden sie "suechtig" und kann die Sucht nicht lassen. Er gleicht einem Kartenspieler, der dauernd Karten spielt. Du lobst sein Verlangen, auch zu Hause nicht in der Stille zu sein! Das schaudert mich.


Hartmut



Neuling



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Hallo,

hat ein Kind Spass am Hörenlernen ist das eine Sucht?? Oh Mann... ein Kind, was gerne gebärden lernt und mittels PC dieses tut, ist damit auch süchtig.

Ihr dreht und wendet, wie es euch gefällt, hauptsache, das CI erscheint in einem schlechten Licht.

Hartmut... ich weiss, was Konflikt ist. Bengie hat sich 2 Begriffe aus meinen Postings herausgenommen und sie ohne Zusammenhang dargestellt. Das kann ich auch. Natürlich weiss ich genau, was ein Konflikt ist. Dennoch: wenn Bengie meine Begriffe vollkommen sinnzusammenhängend aus dem Kontext reissen kann, dann kann ich das auch... ach nee, ich bin ja nur ein hörsüchtiger CI-Träger und habe ganz andere Rechte als DGS-GL.

Grüße,
Miriam



Neuling



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Hallo allerseits,

bin ein stiller Leser zu diesem Thema.

Nun möchte ich auch zum Wort hinzufügen. Ich beschäftige mit diesem CI-Thema schon sehr lange (ca. 20 Jahren) und seitdem verfolge ich ständig dieser Entwicklung. Jedoch bleibe ich meistens im Hintergrund, diskutiere meistens nur "unter uns". Ich kenne daher auch einigen CI-Trägern und verfolge sie auch über mehrere Jahre hinaus und kann auch besser einschätzen zu Pro und Kontra.

Ich möchte nun einigen fragen, die hier schon geäüßert haben zu eigener positiver Meinung;
Wie lange habt ihr mit diesem Thema schon beschäftigt,
habt ihr schon Kontakt zum CI-Träger, der bereits schon 10 Jahren in sich trägt,
beobachtet Ihr die Aussagen der CI-Ärzten vor 20 Jahren bis Heute,
besucht Ihr schon mal die CI-Kliniken und Zetrum,
habt ihr auch negatives Ergebnis zur Gesicht/Erfahrung bekommen,
beherrscht ihr wirklich die DGS und die Gehörlosenkultur?

Ich schreibe hier nur von Gehörlosen und äußere mich dazu. Über Schwerhörige, Ertaubte und Hörende beurteile ich hier nicht, da es nicht "meiner Welt" ist, daher kann ich nie und nimmer ein Urteil abgeben, sonst ergibt hier keine Lösung, weil man sich nur zu eigener Vorteile zuerst denkt.
Keiner kann sich in eine anderer "Welt" hineinversetzen und bestimmen bzw. beurteilen, dass sie auf unserer "Welt" zurecht kommen müssen!

Man muss es so geben, wie der Natur sich erschaffen hat (Spruch aus Bibel). "Hörunfähigkeit" ist kein Verbrechen und Schande! Es besteht auch kein Gefahr auf Leben und Tod. Warum soll dieser Mensch ein anderer Mensch werden?
Das gilt auch bei Schönheitsoperationen!

Es geht hier wirklich einzig nur um das Geschäft, Habgier und Ehrgeiz!
Menschliches Gefühl und Respekt ist hier fehl am Platz!

Insbesonderes bei Babies und Kleinkinder wurmt mir mein Magen, weil ich weiß, dass sie später sicher mit vielen Fragen beschäftigen werden, warum sie ein anderer Mensch geworden sind, und ob sie später keine Identitätskrise bekommen wird?

Deshalb erlaube ich mir daher meine o. g. Fragen und wer sich da nicht erfüllt hat, sollte sich ein wenig zurück nehmen und richtig miteinander diskutieren und mehr nach Möglichkeiten unterstützen bzw. gemeinsame Lösung finden.



Spitzenmitglied



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Lukbo, jepp.. ich kenne ihn ;)

Miriam, woher die Behauptung kommt, daß die Gebärdensprache angeblich einfach zu erlernen ist, liegt daran, daß alle Gehörlose mit Gebärdensprach-Kompetenz den Leuten, die schlecht gebärden können, verstehen können. Die Kommunikation funktioniert, wenn einigen die Gebärdensprache nur für paar Monaten erlernen haben! Es muss aber nicht gleich heissen, daß sie gebärden können!

Wie sieht es mit dem Sprechen aus? Meisten Hörenden sind nicht so flexibel beim Verstehen und können Menschen nur verstehen, wenn sie deutlich und gut sprechen. Daher ist die intensive Sprechtraining notwendig! Wenn meisten Hörenden den Menschen, die schlecht sprechen können, problemlos verstehen könnten, wäre die Behauptung auch da, daß das Sprechen einfach zu erlernen ist.

Eigentlich ist die Idee gut, wenn Kinder CI bekommen und gebärden lernen. Doch muss man dabei an psychischen Entwicklungen denken. Die Kinder werden nie so sein wie Hörenden und werden das Gefühl bekommen, daß sie den Hörenden nicht mithalten können.

Wo du und anderen schön von CI reden, müssen wir Gehörlosen viel mit Gehörlosen, die am Ende mit dem CI kein Erfolg haben, von der Strasse zu tun haben. Es gibt viele! Ich sehe genug Leuten, die dank CI nichts haben: Erfolg, Selbstbewusstsein usw. - gar nichts! Wo sie doch am Anfang mit Gebärdensprache anfangen könnten und am Ende erfolgreich sein könnten. Schön, daß es viele Leuten gibt, die mit CI hochzufrieden sind. Ich sehe CI auch positiv.

Und wo habe ich geschrieben, daß "Hörennlernen IMMER eine Qual ist"?? Ich habe wirklich geschrieben, daß ich auch viele Leuten kenne, daß bei denen die Training keine Qual war!! Du hast mich halt falsch verstanden ;o) Ich sagte nur, daß es die Qual gibt. Nicht, daß bei allen Trainings Qual ist. Und du wolltest mir zeigen, daß es KEINE Qual gibt.

Und Koalabär hat geschrieben, daß du nichts gegen uns sprichst. Ich habe die zwei Begriffe aus deinen Postings genommen, die zeigen, daß es nicht sein kann, daß du nichts gegen uns sprichst. Es gibt noch mehre Sätze, die zeigen, daß du gegen uns sprichst. Mir ist aber lieber, nur die zwei Begriffe als Beispiele zu verwenden.

Ich verstehe, daß du das CI vergötterst. Aber verstehe mich bitte, warum ich so denke. Ich habe wirklich kein Bock mehr zu sehen, wie Gehörlose psychisch und physisch verstümmelt werden. Diese Gehörlose landen eben bei der Gehörlosengemeinschaft und bleiben von der Scheinwelt des CI fern.

Und es gibt genug Homepages, wo nur positives über CI geschrieben wird.

DopEManiA, du hast mich auch falsch verstanden.



Neuling



offline
Hallo Bengie,

2 Begriffe aus dem Kontext zu reissen und sie zu zitieren ist nichts, was als Beweis dafür steht, dass ich gegen euch spreche. Wenn ich sagen würde, dass DGS Quatsch ist, dann ist das was ganz anderes als zu sagen: es ist Quatsch, dass behauptet wird, dass es nur negative CI-Erfahrungen gibt.

Sorry, wenn du das ganze nur auf einige Begriffe reduzierst, aber nicht die eigentliche Aussage dahinter verstehst, dann kann ich dir auch nicht mehr helfen.

Meine Erfahrung mit vielen Gehörlosen ist es, dass es auch bei Gebärden sehr sehr viele Gespräche gibt, wo die Leute wunderbar aneinander vorbei gebärden, über verschiedenes reden, aber meinen, sie verstehen sich und unterhalten sich über das gleiche.

Zum Thema Qual: auch für einige Hörende ist Unterricht eine Qual. Ich habe Englisch immer gehasst, und nie einen Draht dazu bekommen, für mich was das eine Qual. Heute allerdings bereue ich, dass ich mich nicht so dafür angestrengt habe, auch wenn es noch mehr Qual bedeutet hätte. Sogegesehen muss englischer Unterreicht aus der Schule gebannt werden, denn es ist ja nur Qual für die Schüler. Wenn Schule nur das machen würde, was ALLE Schüler gerne wollen, dann gäbe es keinen Unterricht mehr.

Selbstbewusstseinsprobleme, Identitätskrise... das gibt es genau so bei Hörenden wie bei Gehörlosen und hat nichts mit dem Hörstatus zu tun. Im Pubertätsalter haben sehr viele Jugendliche genau diese Probleme und wissen nicht, wohin sie gehören, leiden sehr darunter, haben Identitätskrisen, Selbstbewusstseinsprobleme und oftmals kann dieses auch in suizidalen Gedanken enden. Zu verallgemeinern hierbei, dass es nur auf GL mit CI zutrifft... das ist halt Quatsch und enstpricht nicht der Wahrheit. (Ja, schon wieder Quatsch... aber nicht, weil ich nicht glaube, dass du Quatsch erzählst, sondern weil solche Probleme bei allen Gruppen vorkommen, unabhängig vom Hörstatus, das dieses ein Problem sein soll, was nur CI-Träger haben, das nenne ich Quatsch, weil es einfach nicht stimmt).

Du wolltest Beweise haben, dass Hörtraining nicht Qual ist. Nun relativierst du das, nachdem ich dir geschrieben habe von einem Kind, auch hier hat sich jemand gemeldet, der am Hörtraining Spass hatte und du sagst, dass das kein Beweis ist. Natürlich: für die einen ist es Qual, für die anderne ist es Spass. Generell zu verallgemeinern, dass es IMMER Qual ist (und das hast du oben getan), dass halte ich auch für Quatsch, da es auch nicht stimmt.

Zum Thema Sprechen: Ich finde sprechen einfach, mich versteht jeder normalhörende sehr gut. Ich weiss nicht, was du für Probleme hast.
Genau so kann ich auch argumentieren. Nur was bedeutet es, wenn man unterschiedliche Meiungen / Erfahrungen nebeneinander legt. Es sagt nichts, absolut nichts über die breite Masse aus. Daher ist auch ein solcher Vergleich Quatsch. Aufzählen von Sonderfällen ist halt Quatsch, wenn man sich aus den Sonderfällen einen Meinung bildet.

Auch obiger Bericht... warum trägt denn der Rolf noch sein CI? Weil es nur schlecht ist, bestimmt nicht. Es gibt gute und schlechte Seiten.. natürlich, zweifelt ja auch keiner ab. Die Frage, die man sich stellen muss, ist halt, was einem primär wichtig ist. Zu sagen, dass es immer nur Gebärden sind, das ist Verallgemeinerung, die einfach nicht stimmt. So kenne ich einige CI-Träger, die von Geburt an taub sind, aber keine einzige Gebärde kennen, sich mit der GL-Welt nicht identifizieren können und wollen. Ja, nach dir sind das Ausnahmen, bei meinen gl Freunden allerdings der Grossteil... und? Es hat keiner Recht, die Wahrheit liegt wahrscheinlich dazwischen.

Nun habe ich allerdings keine Lust mehr zu posten. Du suchst dir nur die Seiten raus, die für dich in dein individuell gefertigtes Weltbild passen, ohne zu akzeptieren, dass es auch andere Seiten gibt. Schau mal über den Tellerrand, lege die sogenannten Scheuklappen ab und betrachte mal die Welt als gesamtes. Nicht nur deine kleine GL-Welt und nicht nur die grosse Hörende-Welt. Lerne Leute kennen, die in beiden Welten zu Hause sind (und ja, die gibt es!!) und schaue dir mal deren Meinungen an. Vielleicht hilft dir das... aber ich glaube, bei dir ist es nur eine Frage der Zeit, bis du begriffen hast, dass eine Meinung ohne Betrachtung anderer Standpunkte nichts ist, was einem weiterhilft. Aber ... du bist halt noch jung und vielleicht kommt das ja noch....

Grüße,
Miriam



Neuling



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Hallo,

@bengie: wieso sollte ich gegen Dich sprechen? Du bist in GL Welt aufgewachsen und hast Deine Kommunikationsform.
Bedenke, dass ca. 90% - 95% der Hörgeschädigte Kinder HÖRENDE Eltern haben. Die machen sich die Entscheidung für DGS / LBG / CI etc. nicht leicht. Ich und auch Miriam lesen viel hierüber in div. Foren.

Hier wurde auch erwähnt, dass GL mit CI bzw. die eher LS "gefördert" wurde, dass für manche eine Qual sein sollte später Identitätskrise bekommen könnte. Kann passieren muss aber nicht!
Aber auch schonmal daran gedacht, dass die nicht implantierte bzw. NUR in GS "gefördert" wurden, ebenso eine Identitäskrise bekommen könnte?

In einem Film von "Sound and Fury" wurde mal gezeigt, dass ein kleines Kind (glaube 6-jähriges) die GL Eltern hat - Kommunikationsform war GS, eines Tages plötzlich den Eltern sagte, "Mama ich will ein CI haben" und das wurde abgelehnt bzw. Eltern waren über den Wunsch des Kindes geschockt/überfordert! Als Grund für CI gab das Kind, möchte hören wie Autos knallen, draussen Geräusche, andere haben auch o.ä." Dann das Kind so zu bequatschen, dass das Kind am Ende sagte nachdem die Mutter nochmals fragte ob Sie immer noch ein CI möchte................ "Nein Du willst nicht, dann will ich auch nicht"
Für mich würde ich sagen, dass die Eltern mit aller Macht so zurecht gerückt haben, dass das Kind nicht anderes Antworten konnte, wie es den Eltern halts passte!
Ich selbst sehe hierin als Bevormundung von Eltern, da die den Wunsch des Kindes nicht mehr richtig aufgeklärt hätten!

Ausserdem gibt leider leider immer noch genügend uninformierte GL/SH die gegen CI sprechen und dann auch noch behaupten, dass man damit nicht schwimmen könnte.......... solche unwahrheiten werden verbreitet

Was das Berufsleben anbelangt............. @ bengie, darüber können wir dann mal in ca. 8 Jahren mal diskutieren! Hoffe Du stellst Dir das nicht zu einfach vor, wenn man z.B. als einzige Hörgeschädigte in einem Betrieb mit über 100 Kollegen arbeitet! Meinst Du da kann jemand GS und nach möglichkeit soll man auch telefonieren können!? Das mit Telefonieren wurde mir schon von Abteilungsleiter vorgeworfen......... mehr möchte ich hierüber nicht äussern........... bin nur froh, dass Gruppenleiter eher für mich verständnis zeigt und mir auch was zutraut.
@Hartmut: Auch Du solltest bedenken, dass nicht alle GL dass Glück haben einen Verständnisvollen Arbeitgeber zu finden wie Du!

Gruss Koalabär



Spitzenmitglied



offline
Koalabär, wo habe ich geschrieben, daß du gegen mich sprichst? [nerv] Und du kennst mich nicht und
willst mir vormachen, daß ich in der Berufswelt schwer haben werde. Von mir aus können wir in 8
Jahren über dieses Thema diskutieren.

Ich sagte nur, daß es Qual GIIIBBT! Das trifft nicht jeden! Wo Miriam die Meinung ist, daß es KEINE
QUAL gibt..

...

Miriam, zitiere bitte, wo ich geschrieben habe, daß es IMMER Qual ist. Mehr sage ich nichts mehr zu
diesem Thema!!

Behaupte nicht, daß du für uns spricht. Und habe auch kein Lust mehr, darüber zu schreiben, denn
du hast - wie ich so sehe - noch nie mit Gehörlose, die durch CI und Oralismus am Ende "auf der
Strasse" leben, zu tun. Willst du mir sagen, daß du objektiv sein kannst?



Neuling



offline
Koalabär@:

Ich weißes nicht, ob du Kinder hast. Ich habe selber 2 Kinder und könnte gut einschätzen. Was die Kinder sich wünschen, kommen meistens aus purer Neugierde und Bedürfnis. Oder auch durch "Nachaffen" (möchte hier nicht abfällig äußern, ist aber meistens so) der anderer Kinder. Die Verantwortung, die Folgen und die Nachwirkung kennen die Kinder nicht und "wollen" das auch nicht wissen. Sie sind sehr leicht beeinflussbar, wenn schönere Dingen gibt. Daher sind die Eltern da, um sie zu schützen.

CI ist ein kontroverse Thema, das die Kinder überhaupt nichts wüssten.

Solange hier nichts ein Gefahr für das Leben besteht, werde ich auch nichts anders entscheiden, das Kind anzunehmen und es ihm versuchen das Beste daraus zu machen und möglichst auf sein Bedürfnis opitmal zu fördern.

Wer das Kind haben will, muss auch vorher wissen und einschätzen können, wenn falls irgendetwas anders kommt als man vorher denkt. Man kann es nicht wie ein "Bastelkind" aufbauen und nach meinem Wunsch bzw. in der Gesellschaft anpassen.

Nur als Erwachsene kann man eine Entscheidung treffen, weil er alleiniger Verantwortung trägt!

Deshalb respektiere ich die Eltern, die "gegen CI" entschieden haben. Sie werden dann sicher anderer Mittel finden, um das Kind optimal auf das Leben richtig zu führen.

Ich bin selbst völlig gehörlos und genieße das Leben, weil ich nur als Gehörlose "gelebt" habe und nichts anders, weiß, wo ich hingehöre.
Mit der Arbeit komme ich zurecht im Vergleich zu den "Schwerhörige/Ertaubte", die auch in unserer Firma arbeiten, können aber schwer zurecht kommen! Daher kann man nicht behaupten, dass bei "Schwerhörige (inkl. CI-Träger und Ertaubte)" besser in der Arbeitswelt integrieren als wir... sie haben noch größere Probleme als ich!

Baika



Neuling



offline
Hallo,

@Bengie: Richtig, ich kenne Dich nicht, aber weiss wer Du bist! Ich habe auch nicht geschrieben, dass Du schwer haben wirst............ sondern sollst nicht sozusagen "auf die leichte Schulter nehmen"........ oki vielleicht hast Du in Zukunft Glück damit......

@Baika: Ich respektiere auch die Eltern die "gegen CI" entschieden haben - aber respektiere auch die Eltern die "FÜR CI" entschieden haben!

Kleine Kinder verleiten dazu und wissen die Auswirkungen nicht - auch das streite ich nicht ab. Aber man sollte auch diese Kinder ernst nehmen die den Wunsch nach z.b. einem CI oder sonstiges äussern.

Als Erwachsene kann man FÜR SICH eine Entscheidung treffen UND ist als Elternteil AUCH FÜR DAS KIND verantwortlich!

Diejenigen die völlig GL sind und nicht anders kennen, ist ja auch in Ordnung, dass die für Gebärdensprachlichen Weg entscheiden.

Was die Arbeit anbelangt, kenne ich einige Fälle........... hier mal ein Extremfall.......... ein GL hat vom Arbeitsgeber ständig verbote erteilt bekommen, dass er diese und jene Maschine nicht nutzen darf, weil er dies nicht hören kann. Dienstwagen darf er auch nicht fahren. Beim vorigen Arbeitgeber hatte er diese Einschränkungen nicht!
Jedenfalls kenne ich genügend die über dies und jenes klagen........ gut das hat jetzt nichts mit CI und/oder DGS zu tun!
Will auch nicht sagen, dass SH/ET besser integriert sind - hier würde ich eher sagen, dass auch mit Glück zu tun hat wie tolerant der Arbeitgeber ist.

Aber man sollte hier nicht alles zerpflücken - man sollte das Gesamtbild ansehen! Tatsache ist doch, dass GL gibt die einfach gegen das CI wettern obwohl die hierüber wenig bescheid wissen und/oder angst haben, dass dadurch GL-Kultur kaputt gehen soll!
Dann tu was dagegen und zeig der öffentlichkeit, dass DGS gibt, Bilinguale Unterrichtform (hierzu muss aber wesentl. verbesserungen in allen hörgeschädigte Schule passieren).......... ABER GIB CI NICHT DIE ALLEINIGE SCHULD, dass dadurch für Euch angebl. schlechter wird........ viele SH sind gar nicht gegen die Gebärden, die eher dagegen sprechen sind zu 90% Ärzte und Pädagogen!

Gruss Koalabär



Mitglied



offline
Zitat:
Ein Filmbeitrag von Focus-5.tv:

Der 26-jährige Rolf Lanicca erzählt über seine Erfahrungen und
Erlebnisse als CI-Träger und erläutert seinen Standpunkt gegen-
über der CI-Welt.


Ich bekam viele Ganshäute, wie der Rolf beim Interview echt super ehrlich erzählt hat.
Boah,... er ist so ehrlich und offentlich zu uns zu zeigen.

Rolf erzählte:

Er fühlt sich ganz wohl auf der gespärdensprachigen Gehörlosen Welt,
aber er braucht auch manchmal Ci tragen, weil er Ci für den Arbeitsplatz unbedingt braucht, um mit Kollegen,Chef (Einzelgesprach) zu kommunizieren.

@alle
Danke für eure Meinungen, ich lese gern von Euch.
Sorry, ich konnte alle nicht antworten [schäm] , weil ihr so lange Berichte geschrieben habt, es ist für mich schwer zu antworten.


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Ich habe mir lang überlegt, wozu braucht Rolf Lanicca Ci machnal wegen seines Arbeitsplatzes.
Rolf hatte bestimmt nicht gewusst, hier gibt es Kollegenseminar für besseren Kommunikation.


Ich weiss nicht, ob es Kollegenseminar für besseren Kommunikation auch in Schweiz gibt.

Schade, arme Sh/CI, die nicht viel über die Gehörlosenwelt wissen.
Mist, sie haben keine Infos über Gehörlosenwelt bekommen.

Sorry ich muss laut rufen, *SCHEISSE*, viele Ci/SH haben so viel viel für HÖRENDE beim SPRECHEN u. HÖREN geübt geübt geübt, sie wissen nicht genau, was es viele Möglichkeiten auf die Gehörlosenwelt gibt.

Wenn Gehörlose Problem mit HD Kommunikation hat, holt Gl immer Dolmetscher für Gebärdensprachen.
Viele CI / SH wissen nichts........... Ohne Information.

Ärzten, die gaben HD Eltern keine Infos über die Gehörlosenwelt und keine Gebärdensprachen. SCHADE!!!


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Wenn ich mich bitten darf, dass mein Name Rolf Lanicca ist.

An diesem Phase, da wo die Focus-5 mich interwievte, lag ich im Identitätsdilemma. Meine Frage war schon, seit ich nicht mehr bei meine Eltern wohnte:" Wozu brauche ich überhaupt eine CI?" So fing ich an meine Identität zu verstärken. Bei diesem Interwiev wollte ich nicht offen sagen, dass ich langsam zu "Non-User" weiterentwickle. Leider im Jahr 2005 fing ich an nicht mehr am Arbeitsplatz zu tragen. So läuft es bis heute auch ohne CI bestens. Die Mitarbeitern sind viel sozialer geworden und zeigt sich gegenüber mir geduldig mit Kommunikation.

Ich glaube nicht, dass ich zur diese Zeitpunkt nicht bewusst war. Es geht um die Entwicklung und Verständigung des Mitarbeiter, Angehörige und Gesselschaften. Wonach ich im Jahre 2005 einen rasante Persönlichkeitsrevolution machte, die ich extrem nach Kultur interessierte. So war ich damals nicht so.


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Kritik an Cochlea Implantat Versorgung hörgeschädigter Kinder

Der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. sieht die Notwendigkeit zu einer weiteren Stellungsnahme zum Cochlea Implantat. Gründe sind einseitige Veröffentlichungen zum Cochlea Implantat, einseitige Beratung der Eltern hörgeschädigter Kinder und wachsender Druck auf die Eltern, ihre Kinder operieren zu lassen. Der Deutsche Gehörlosen-Bund klärt über die Grenzen und Risiken des CI auf und gibt Empfehlungen: Stellungsnahme

Quelle: www.gehoerlosen-bund.de



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Na prima, tut DGB auch mal was gegen die CI.
Nur: Das "Flugblatt" finde ich ein bisschen erdrückend lang. Aber
vielleicht brauchen die hd Eltern das, kann das nicht beurteilen.

Man sollte aber auch was für gl Eltern von gl Kinder tun. Denn so einen
langen Flugblatt lesen die sicher nicht. Denn war schockiert vor 3Wochen,
als ich sah, daß 2 gl Eltern ihre 2 gl Kinder mit CI versorgten.

@gulfair,
du warst das in dem Interview? [ops] Habs zwar vor Monaten
gesehn, aber erinner mich noch dran. Fand das echt spitze....


****~cat



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@Miriam,
bist du die gleiche, die staendig im HCIG-Forum schreibst?

Du kennst die Deaf Experience nicht!

Du redest uebers Vorbeireden und bagatellisiert das typische Vorbeireden der Schwerhoerigen. Hoerende reden auch einander vorbei und dein Hinweis auf das Vorbeireden bei tauben Gebaerdenden ist nichts anders als das normale Vorbeireden, die du auch bei Hoerenden siehst. Aber das bei Schwerhoerigen ist anders! Das ist zusaetzlich aufgrund des Hoerens von Wortfetzen, Satzbruchstuecken und Misshoeren der Lauten (z.B. m~n, f~s~sch usw.). Es unterscheidet sich nicht viel von tauben Oralisten, die nur per Lippenlesen kommunizieren. Bei beiden konn die Sprache nicht vollkommen vernommen werden und sie sind aufs Erraten der Luecken angewiesen. Deine Repliken hier zeugen auch von halbverstandenem Vorbeireden, natuerlich nicht wie Schwerhoerigen oder Oralisten, weil du die Schrift vollkommen wahrnehmen kannst.

Du redest auch, dass Unterricht auch bei Hoerenden eine Qual sei, und gibst deine Erfahrung in der Englischklasse als Beleg dafuer. Das ist wiederum ganz anders. Manchen von uns sind auch manche Faecher unbeliebt. Aber der Unterricht in Artikulation und Hoertraining in dem Umfang mit vielen Wiederholungen, wie es oft praktiziert wird, ist eine besondere Qual, das zusaetzlich ist. Daher hat ein Reporter einer Wiener Zeitung die oral-orientierte Training eines tauben Maedchens mit dem unablasseigen Training im Eiskunstlaufen verglichen. Wenn ein Training bei einem Spass macht, wie beim Sport, das ist gut. Bei mir war der Artikulationsunterricht keine Qual ausser dem Mundgeruch der Lehrerin, gerade weil es bei mir nicht lange zu dauern noetig war. Aber ich sah die Qual bei meinen Klassenkameraden!

Hoerstatus spielt doch eine Rolle, und zwar indirekt, fuer Identitaet und Zugehoerigkeit zu einer kulturellen Gruppe, weil es mit Sprache und Kommunikation zusammenhaengt. Wenn Taubheit nicht gaebe, wuerde man die Erkenntnis dieses psychologischen Phaenomens nie herumkommen! Also Taubheit hilft uns, die menschliche Natur besser zu verstehen.

Identitaetskrise als taube Person gibt es NICHT, auch nicht als Hoernde. Aber verschiedene persoenliche Krisen gibt es ueberall. Die beiden sind zwei verschiedene Tiere. Die Identitaetskrise der Schwerhoerigen ist in der Psychatrie bekannt und wird als solche genannt. Schwerhoerige klagen wiederholt ueber das Zwischen-Zwei-Stuehlen-Sitzen. Sowas reden wir nie und auch nicht die Hoerenden. Und immer wieder muessen wir zur Therapie dieser Schwerhoerigen fuer ihre psychologischen Probleme hergeben. Einige taube Personen leiden auch wegen dem Audismus ihrer Umgebung an psychologischen Problemen, manchmal aufgrund ihrer oralistischen Erziehung, wobei die Identitaetskrise zusaetzlich erscheint. Die sind auch in der psychatrischen Literatur belegt.

Nebenbei, eine vergleichbare Identitaetskrise der Schwerhoerigen kann man bei Hoerenden beobachten und zwar unter den Indianerkindern, die in weissen Familien aufwachsen, unter Oreo-Schwarzen (aussen schwarz, innen weiss), die sich bemuehen, wie die Weissen zu verhalten. Nicht weil sie hoerend sind!

Rolf hat inzwischen das CI vollkommen abgelegt. Es dauert ihm eine Weile, ohne das Ding auskommen zu koennen. Man sieht die Wirkung eines unablaessigen Trainings hier. Das Ablegen wurde ihm schwierig wegen Konditionierung (= antrainierte Angewohnheit), aehnlich einer Suechtigkeit. Das Problem mit Hoertraining ist, dass einem Kind die Stille nie gegoennt wird. Die Stille wird "verdammt". Die Freude am Hoeren, soweit man Restgehoer hat, ist in Ordnung. Nur darf diese Freude nicht zur Sucht fuehren, wie beim Gluecksspiel oder Rauchen oder Essen. Wenn jemand schon volltaub ist, soll man ihn taub lassen duerfen. Das Leben in Taubheit ist doch in Ordnung! Warum muss man sich so viel bemuehen und Geld ausgeben, ihm das Taubsein zu nehmen? Natuerlich ist es anders fuer einen Ertaubten. Der ist noch nicht taub! Aussen taub, aber innen noch nicht! Ihre Entscheidung zu implantieren, wird nicht angetastet und kritisiert. Sie sind bei uns willkommen, um mit uns die GS zu lernen und unsere Lebensweise kennenzulernen.

Du versuchst uns wohl mit der Weisheit von "das gibt bei Hoerenden auch" anzuspinnen! Du musst manche Dinge differenzierter sehen.

Du verhaeltst dich wie eine Bekehrte einer neuen Religion und wandert herum wie eine Proselyte!

Wir wehren uns nur gegen den vorherrschenden Audismus, der hinter dem Trubel ueber das CI steckt, mit dem Ansinnen ueber das "wunderbare Leben in der hoerenden Welt", "Hoeren ist besser, ist herrlich, bringt mehr Sicherheit, u.v.m.", "Taubheit ist Leiden, Krankheit, Defekt, unerwuenscht, usw." Es wird damit bei Eltern Trugbilder von Integration, Regelschule, Unnoetigkeit der GS und Dolmetscher geschaffen. Statt Akzeptanz von Taubheit und als Herausforderung wird der Kummer, ein taubes Kind zu haben, durch das Bild von einem "isolierten taubstummen Kind mit wenigen Berufschancen" aufrechterhalten. Das Schrecken von Vertaubstummung, wenn die Hoernerven nicht fruehzeitig stimuliert waeren, wuerde ihnen vorgemalt (Absterben der Hoernerven, Nichtverwendung des Hoer- und Sprachzentrums fuer Lautsprache) und den Eltern wird impliziert Schuld gelegt, ihre Kinder vertaubstummen zu lassen, wenn sie gegen das CI waeren. Die vom Audismus genaehrte Hoffnung aufs vollkommene Hoeren (siehe das Slogan "Chance fuers Hoeren geben") und die obenangegebenen Befuerchtungen werden fuer die Entscheidung pro CI ausgenutzt. Auch wird dabei Monolingualismus und Monokulturalismus in der Gesellschaft erhaertet und GS und Taubseinskultur insgeheim als unwertvoll erachtet. Wir moechten nur, dass der Wert des Hoerens in der Gesellschaft relativiert wird und taub zu sein als ebenso gut angenommen wird.


Hartmut



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@koalabaer,
es ist leichter fuer Hoerende eine GS zu lernen als fuer taube Kinder eine LS!

Hoerende Eltern lernen besser die GS, um das taube Kind moeglicherweise nicht doppelt halbsprachig werden zu lassen. Viele Eltern lernen GS spaet, wenn das Kind schon erwachsen sind, aus Reue und um sich mit dem Kind zu versoehnen. Oft werden hoerende Geschwister gebaerdenkompetent und fungieren als Kommunikationsmittler in den Familien. Sie kritisieren ihre Eltern, keine Gebaerden gelernt zu haben, und deswegen sie die Buerde von Kommunikation zwischen tauben und hoerenden Teile der Familie tragen.

Ueber die Moeglichkeit, dass taube Gebaerdende auch eine Identitaetskrise entwickeln koennen, siehe meinen Beitrag oben. Kurz, es gibt keine solche. Beschreib mal, in welcher Form diese Identitaetskrise haben koenne.

Wenn jedoch eine taube Person sich aber wegen vieler negativen Erlebnissen in der hoerenden Welt nach Hoerendsein schielen, ist nicht Identitaetskrise. Sie ernaehrt die gleiche Hoffnung aufs vollkommene Hoeren. Es ist nur ihre morbide (= krankhafte) Reaktion zu den Erfahrungen als taube Person, die psychologisch behandelt werden soll und nicht durch eine CI-Operation geheilt werden kann. Der Erreger dieser Krise ist nicht die Taubheit, sondern deren Behandlung in der Gesellschaft.

Wenn aber ein taubes Kind zu hoeren wuenscht und als Begruendung, die Geraeuschwelt kennenlernen zu wollen, angibt, soll man den Wusch in einem richtigen Licht stellen. Die Neugierde kann anderswie zufriedengestellt werden. Wenn es unrealistische Erwartungen ausspricht, dann weiss man, dass es spaeter enttaeuscht das CI ablegen wird, wieviele bereits tun (2 Untersuchungen in den USA sprechen von rund 75% und 50% Nichtbenutzung des CI von Kindern nach der Schulentlassung). Eine teure CI-Operation bei ihm auszufuehren ist gegenueber der Gesellschaft unverantwortlich. Warum musste sie eine so hohe Summe fuer etwas ausgeben, das schliesslich weggeworfen wird?

CI und Schwimmen: im HCIG-Forum wird darueber diskutiert, wie man die aeusseren Teile des CI beim Schwimmen schuetzen kann. Ans einfache Ablegen des CI beim Schwimmen oder anderswo, wenn zweckmaessig, denkt keiner dort, was fuer "Hoerbesessenheit" spricht.

Was ist fuer die Menschheit besser? Welche Menschheit ist humaner?
Alle koennen hoeren, es gibt keine taube Menschen mehr.
Oder taube Menschen bestehen weiter und ein kleiner Prozentteil der Hoerenden kann die GS.

Man muss den Arbeitsplatz halt taubfreundlich gestalten. CI-Traeger haben es dort auch nicht leichter als Nicht-CI-Traeger. Es ist nur ein Mythos zu glauben, dass etwas Hoerfaehigkeit und gutes Sprechen mehr Berufserfolg verspricht. Berufserfolg haengt ab an verschiedene Faktoren. Etwas mehr Hoerfaehigkeit spielt keine Rolle. Wer daran noch haelt (wie in deinem Beispiel ueber einen Arbeitsgeber, der einem tauben Arbeitnehmer weigert, Maschinen zu bedienen), uebt Diskriminierung gegen taube und schwerhoerige Menschen. Und die Moeglichkeit einer Diskriminierung in der Arbeitswelt als Argument fuer CI anzufuehren ist grober Unfug und vollkomen unethisch.


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 06.06.2006, 23:25:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Vielleicht solltet ihr das Lesen:

http://www.bsfh.ch/pdf/publikationen/SONOS_Mai_2006.pdf


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Jetzt will ich hier mal zu Wort kommen. Ich bin inzwischen 22 Jahre alt. Im Alter von 3 Jahren habe ich mein Gehör durch Meningitis verloren. Meine Eltern hatten damals richtig entschieden mich mit einem CI zu versorgen. Die Operation war im Jahre 1988. Ich bin das erste Kind, welches ein Cochlear Implantat bekommen hat. Und heute bin ich einfach glücklich darüber. Ich kann mir nicht vorstellen ein Leben ohne Hören zu leben.

Was ich hier manchmal lese regt mich einfach nur auf. Oft werden nur die negativen Aspekte rausgekramt und dargestellt.


Karin:
Das ganze Thema CI ist einfach nur noch zum Kotzen (ich entschuldige mich gleich hier und jetzt für die Wortwahl.)

Diese Aussage ist einfach sinnlos. Warum findest du es zum Kotzen? Etwa weil du dadurch dein Einkommen verlierst?


Wegen Schwimmen: Wenn ich schwimmen gehe muss ich natürlich den Sprachprozessor abnehmen, was aber auch nicht der Weltuntergang ist.


Ansonsten setzen wir uns an einen runden Tisch und reden offen darüber. Wer im Raum Mittelhessen wohnt, kann gerne zu unserer SHG kommen und mit mir darüber diskutieren.


Ich höre seit 1988 mit CI ! Und ich bin Stolz darauf



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@darkthor: Viel Glück in deinem Laufbahn mit CI. Ich hoffe es sehr, dass du die Verantwortung des gebärdensprachlichen Genozid, sowohl auch die Ethozid tragen kannst. Diese kann einen fehlerhafte Einfluss sein.


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darkthor:
Karin braucht keine Angst zu haben - ihr Einkommen zu verlieren, die Gebärdensprache wird nicht aussterben - es gibt genug Leute die die Gebärdensprache brauchen z. B. die Stimmbildungsorgane versagen. z.B.

Mich ärgert der Krieg zwischen Cilern und GL sehr.
Ich habe die Gehörlosigkeit paar Monate erlebt wie schlimm das ist. Danach hatte ich das CI - Gott sei Dank! Jetzt kann ich relativ gut hören.

es gibt Gehörlose, die fühlen sie in der Gehörlosigkeit gut - haben keine Ängste.
Ich frage mich warum eigentlich Leute gibt die so verhasst sind??!!

Es ist des Eltern Ängste/schwerste Entscheidung, wohin das Kind gehen soll ob das Kind in der Taubheit sich wohl fühlt oder als CIler gut fühlt?

Ich glaube, es gibt Hörende die das Hören nicht soooo wichtig ist.
Aber es gibt Hörende die gerne hören wollen (Musik, Lauschen). da denke ich dass es wichtig ist, zum Ci zu entscheiden.

Ach - wenn ich ein taubes Kind hätte, wäre es für mich auch sauschwer für das Kind zu entscheiden, auch wenn ich selbst ein CI habe.



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Hallo ihr

ich war bisher auch stille Leserin und habe eure heftige Diskussion gelesen und ich kann sagen, dass ich BENGIE, KARIN, HARTMUT sehr gut verstehe bzw kann nachvollziehen, was sie meinen und fühlen..

@Miriam: tut mir leid, mir regen deine Worte auch auf!!! ICh meine, ich finds arg wie du Bengie kritisierst und meinst, dass er VIELLEICHT im zukünftigen Berufslaufbahn Glück hat..ich glaube, du kennst ihn nicht richtig, wobei du behauptest, dass du ihn kennst, vielleicht vom Sehen oder so, aber persönlich hast du dich mit ihm ned einmal unterhalten. So wie ich ihn kenne, wird er mit seinen Kompetenzen serh weit kommen, das kannst du mir ruhig glauben!!
Da du selber 'hörbehindert' bist, (hab den Begriff verwendet, weil ich ned weiss, ob du gl oder sh bist), finde ich schade, dass du mit Gebärdensprache kritisch auseinander setzt.
In dem Sinne, wie du reagierst, schreibst, habe ich das Gefühl, dass du schlecht [/u] Meinungen akzeptierst und willst, dass du RECHT hast!

Ich stell mich kurz vor: ich bin auch CI-Trägerin, aber ich bin sehr gern oft mals taub und wandere sehr gerne ab und zu zwischen gl und hörende Welt. Privat: mit Gleichgesinnigten zu tun haben und im Berufsleben: mit Hörenden. Ich bin so glücklich, ich denke, dass die Gebärdensprache einfach sehr wichtig für die Entwicklungen sind und dass eigentlich jeder braucht, egal ob CI Träger oder nicht CI Träger.
Wenn ein CI Träger gebärden kann und sich auch gut in der Gehörlosenwelt auskennt, dann ist doch selbstverständlich, dass die Gehörlosenkultur keine Probleme damit hat, wenn sie gebärdensprachkompetent sind.

ICh wünsche mir, dass du dir überlegst, was du sagst und so..wie du deine Meinungen schreibst und reagierst, versteh ich auch, warum du nicht akzeptierst wirst. Willst du weiterhin so sturköpfig bleiben??

Flambogirl




gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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Flambogirl hat geschrieben:
ich bin auch CI-Trägerin, aber ich bin sehr gern oft mals taub und wandere sehr gerne ab und zu zwischen gl und hörende Welt. Privat: mit Gleichgesinnigten zu tun haben und im Berufsleben: mit Hörenden. Ich bin so glücklich, ich denke, dass die Gebärdensprache einfach sehr wichtig für die Entwicklungen sind und dass eigentlich jeder braucht, egal ob CI Träger oder nicht CI Träger.

Diese Toleranz finde ich HÖCHST bewundernswert!
[super]
lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Mitglied



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Hi Deafmax,

weisst du, ich denke man sollte jeden akzeptieren, welche Entscheidungen man für sich trifft.
Nur ich akzeptiere keinen, der sagt, dass Gebärdensprache "Affensprache" ist oder so ähnliches, das find ich richtig diskriminierend, wie ihr alle auch..leider gibt es immer noch Leuten, die sowas sagen und sogar CI TRÄGER behaupten, dass GEBÄRDENSPRACHE unwichtig ist. Kann man das verstehen???da kann man von Toleranz wenig sprechen.

Ja, meine Einstellung, die ich oben geschrieben hab, find ich neutral und die Kommunikation klappt dann super und man kann tolle Kontakte finden..

Hörende Eltern kriegen meistens einen Schock und rennen meistens ins Krankenhaus und lassen ihre Kinder implantieren, wenn sie wissen, dass sie gehörlos sind. Das find ich sehr schade, man sollte die Kinder erstmal in der Natur bewegen lassen und auf die Entscheidung des Kindes einlassen, wenn das Kind unbedingt CI haben will...oder???



Neuling



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die diskussion der gls über das CI wird nie enden..

es stimmt, dass es auch kinder mit CI gibt, die nicht viel davon haben, das hat allerdings einen grund und zwar dass sie nicht in der lautsprache oder in der ausländischen lautsprache oder in gl familien aufwachsen..

es gibt aber auch sehr viele, die viel von dem CI haben.
es kommt halt ganz auf die vorgeschichte an und wie es gefördert wird.

das CI ist nicht jedem zu empfehlen, das wissen auch die ärzte und weisen die eltern u. patienten auch darauf hin. wenn ein kind z.b. gl eltern hat, würde er sicher auch sagen, dass es nicht so gute chancen hat.
die große aufgabe liegt bei den eltern, wie sie das kind fördern, siehe bei maike stein bei kerner, sie lernte sogar erst mit 32 jahren das hören und sprechen kann sie nur weil ihre eltern ihr von kind an die sprache beigebracht haben..
das Ci ist kein wundermittel, dass stimmt schon, aber es erleichtert vielen die kommunikation. siehe maike stein sagte es selbst..



Spitzenmitglied



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Hi Luna, lies mal
http://www.kestner.de/n/verschiedenes/presse/2006/kerner-lenarz.htm

Viele Grüße
Karin



Spitzenmitglied



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Luna83, es gibt keinen Mensch, der Schwimmen, Reiten, Klettern usw. gleichzeitig
gut beherrschen kann und damit Medaillen gewinnen kann. Ein Mensch kann eher
nur eine Fähigkeit richtig gut beherrschen.

Das überträgt auf die Sozialisation der Gehörlosen. Wenn sie lernen, das Sprechen
und das Hören zu beherrschen, bleiben ihnen andere Fähigkeiten aus. Am Ende sind
sie nur Musterkinder, die schön toll sprechen können, sonst nichts. Mir ist ein vielfäl-
tiges Leben mit Kommunikationsbarrieren lieber.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
Zitat:
Das überträgt auf die Sozialisation der Gehörlosen. Wenn sie lernen, das Sprechen
und das Hören zu beherrschen, bleiben ihnen andere Fähigkeiten aus. Am Ende sind
sie nur Musterkinder, die schön toll sprechen können, sonst nichts. Mir ist ein vielfäl-
tiges Leben mit Kommunikationsbarrieren lieber.

Stimmt durchaus.
Doch was ich sagen möchte ist: CI kann sicherlich eine Hilfe sein, etwas zu hören. Trotzdem wird es immer Situationen geben, wo sie schlecht sich an dem Geschehen des Hörens beteiligen können (Gruppen, vielsprechenden). Es ist keinen Schande, die Gebärdensprache auch zu kennenlernen. Wenn man mit CI gut hört, ist es begrüßenswert (ganz vom Herzen meinerseits, auch wenn ich niemals hören wünschen würden wollen), dass man die Gebärdensprache kennt. Die GS ist für mich nicht mehr nur das Bestandteil für Gehörlosen sondern für alle. Egal wie gut man hört.
Mag stimmen, dass es harter Weg ist, mit dem CI an den "Normalität" der hörende Gesellschaft voranzukämpfen, dennoch mit GS erreicht man auch Menschen, die das Gegenteil kennen. Das fördert vielleicht die Motivation. Ich - völlig gehörlos - habe gelernt, das Hören zu verstehen (zumindest habe ich das versucht und glaube es auch, erreicht zu haben), lebe voll im Einklang mit der Gehörlosigkeit.
Wenn man die Welt der Stille versteht und akzeptiert, kann man mit CI auch die Welt der hörende zurechtkommen, wenn man in manchen Situationen nicht weiter weiss, greift man auf die welt der Stille zurück. Ich gönne jedem das Glück, zu Hören, aber die Welt der Stille ist genauso wunderschön, wenn man schon nur akzeptiert, wie diese ist...

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Neuling



offline
das sind alles meinungverschiedenheiten...

ich habe mir den text nicht durchgelesen, ich kenne karin und ihre kritik.
ich sagte doch selbst, dass es nicht für jeden geeignet ist.

wenn das CI so schlecht wäre, warum lassen sich denn immer mehr implantieren?? viele kommen gut klar, ich kenne selbst viele.. und bin selbst CI träger ich rede von eigenen erfahrungen.
tja tut mir leid, dass karin angst hat um ihren job und dass immer weniger die gl-schule besuchen.
nichts zu hören ist für viele halt unvorstellbar, genauso auch für mich!

die meinungen sollten akzeptiert werden, basta.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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luma83 hat geschrieben:
nichts zu hören ist für viele halt unvorstellbar, genauso auch für mich!

Ok, ich als gehörloser nehme es zur Kenntnis. Aber wenn du mal nachdenkst, wie es wäre, völlig taub zu sein. Es gibt immer ein Weg, man muss es nur kennen. Und wie ich es kenne, ...es ist schön.
"Für viele unvorstellbar"... aber für mich ein Genuss. Diese "Aussenseitersein", völlig missbraucht in dieser Definition, wenn man nur den "Formel" kennt, den andere Perspektive zu nutzen, durch diese zu sehen, ist es eine völlig andere Welt. Und ein wunderschöne... okay, du kennst diese Welt nicht, aber ich muss betonen, ich bin es dankbar, diese Welt zu erleben!

"Ich kenne karin und ihre kritik" hin und her. Sie kennt die Wahrheit. Ich kenne das Hören, was viel mir nicht nachvollziehen würde, und karin kennt (vielleicht) die Gehörlosigkeit, die bei Ihr nicht nachvollziehen können...
Ich bin und will auch dieser sein, Karin "Danke" zu sagen, das sie sich dafür einsetzt!

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied



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@Luna83:
Warum sich so viele implantieren lassen ?
Dagegen (und nicht gegen die Entscheidung zum Implantat selbst) richtet sich nach meiner hiesigen Forumserfahrung oft die Kritik der Gehörlosen:
Weil vielen von etlichen Ärzten das CI als einzige Möglichkeit aufgezeigt wird und sie über ein gebärdensprachliches Leben in der Gehörlosengemeinschaft oft gar nicht oder nur unzureichend aufgeklärt werden - oder es wird direkt vermittelt, daß das eben nur "Affensprache" und nur ein unzureichendes Hilfsmittel sei.

Nein, vorstellen kann ich mir auch nicht, nicht zu hören - eben weil ich von Geburt an gehört habe.
Ich glaube, deafmax, Du bist von Geburt an gehörlos, oder ?
Luna, wenn ich von Geburt an nie gehört hätte, könnte ich mir auch nicht vorstellen, wie das ist - und ich würde es wohl auch nicht vermissen. Was man nie gekannt hat, kann man nicht vermissen.

deafmax, Deine Affinität zum "Außenseiterdasein" kann ich aber durchaus nachvollziehen - im weitesten Sinne.
Als ich mir ausgesucht habe, was für einen Sport ich machen möchte, habe ich mir mit Indiaca ja auch was ganz Exotisches ausgesucht. Und ich glaube, mich gut genug zu kennen, daß das für mich nicht reizvoll gewesen wäre, wäre es so beliebt wie Fußball. Ich finde das Exotische, was nicht jeder macht, viel interessanter. Verstehe ich das richtig, daß Du unter anderem deshalb das Gehörlossein so gut findest ? [wink]

Ach nochwas, ich habe die Kerner-Sendung nicht gesehen. Schön, wenn Maike Stein noch mit 32 hören gelernt hat. Aber ich habe irgendwo schonmal Bezug auf den Film (ich vergesse den Titel immer wieder - Mann, wenn man erstmal über 30 ist....), wo ein Blinder per OP auf einmal sehen kann, sich aber weiterhin eigentlich nur über sein Gehör orientiert, denn er kann zwar "sehen", aber das Gehirn kann das Gesehene nicht assoziieren, weil es das gar nicht gelernt hat...
Ich könnte mir vorstellen, das wäre für einen Gehörlosen ein ähnliches Problem und das Hörenlernen und auf einmal von einer starken Geräuschkulisse umgeben zu sein, wäre ganz schön nervenaufreibend ! WIR filtern ja die Geräusche ein bißchen, um nicht damit "überschwemmt" zu werden - ich jedenfalls kann manche Geräusche zwar hören, aber nehme sie, wenn sie ein Dauerzustand sind, gar nicht bewußt wahr. Das wäre bei einem frischoperierten Gehörlosen, der aus absoluter Stille kommt, vermutlich anders...



Spitzenmitglied



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Rainbow, du meinst bestimmt den Film "Auf den ersten Blick" mit Val Kilmer :)



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@Rainbow
nein, bin mit 2 1/2 ertaubt. Durchaus möglich, dass ich unbewusst etwas weiss, dass ich die Funktion "Hören" nachvollziehen kann.

Zitat:
deafmax, Deine Affinität zum "Außenseiterdasein" kann ich aber durchaus nachvollziehen - im weitesten Sinne.
Als ich mir ausgesucht habe, was für einen Sport ich machen möchte, habe ich mir mit Indiaca ja auch was ganz Exotisches ausgesucht. Und ich glaube, mich gut genug zu kennen, daß das für mich nicht reizvoll gewesen wäre, wäre es so beliebt wie Fußball. Ich finde das Exotische, was nicht jeder macht, viel interessanter. Verstehe ich das richtig, daß Du unter anderem deshalb das Gehörlossein so gut findest?

Das ist die stärkste und schönste Erklärung, daß ein anderer diese "Perspektive" beurteilt. Genau richtig, so ist es :)

Zitat:
Das wäre bei einem frischoperierten Gehörlosen, der aus absoluter Stille kommt, vermutlich anders...
Stimmt. Und wenn ich hören könnte, "höre" ich auch neue Probleme und dann weiss ich, dass es als Gehörloser nicht anderes wäre...

deafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.




 Vortrag über "Cochlea - Implantat (Ci) für Kinder





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