GL-C@FE.de

Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 29.03.2024, 07:26:38





 Fühlst du dich behindert??


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Spitzenmitglied



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Mit Ausweis war ich sehr dankbar, weil kostet nur 1 Jahre mit Wertmarke billig und kann überall mit Zug hin, wo gibt dort Kontakt plaudern. Aber fühle ich mich nicht behindertlich es. :D



Rock´n´Roll, Skaten and Peace



Neuling



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Ihr seid ja vielleicht drauf!!!

Ich(Hörende) habe mich mit meiner OmmaLU (Schwerhörige) in der letzten Woche ganz viel im GL-Forum bei GL-C@FE.de » Kulturtage 2008 mit UT-Demo » Hallo_wegen UT_ bitte alle mitmachen!!!
und im Taubenschlag-Forum aufgehalten, weil uns die oft schlechte Qualität von TV-Untertiteln aufgefallen war.
Wir haben uns gewundert, dass da immer viele Leute zugegiffen haben, aber sich so wenige zu Wort melden.
Darum habe ich mal geguckt, wo sich im Forum ganz viele äußern. Und das war hier. Jetzt ist mir schon wieder einiges klarer: Wenn man sagt: "Die Treppe ist behindert", sagt man wohl in unserem Fall: "Der Fernseher ist behindert."
Und die anderen sagen: "Ich bin nicht behindert, sondern die Hörenden sind behindert."
Und die nächsten: "Nur meine Ohren sind schlecht."
Das mag ja alles wohl sein. Doch bringt das irgendwen irgendwie weiter?
Wer was ändern will, kann ja man unter GL-C@FE.de » Kulturtage 2008 mit UT-Demo » Hallo_wegen UT_ bitte alle mitmachen!!! gucken.
Ganz liebe Grüße Ardena



Neuling



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Ich fühle mich nicht wie behindert.
Ich bin stolz darauf Gehörlos zu sein [wink]


--------------------------------------------
°Wassergöttin°
°Wasserblut°
°Wasserverrückterin°
°Wasserenergie°



Spitzenmitglied



offline
@Sia: Deine Kommentare mag zwar irreführend sein, aber ich habe eine Frage an dich.

Dein Blog habe ich gerade gelesen.....

Zitat:
"Wir sind nicht behindert",
erklären wir, taube Menschen darum immer wieder den Hörenden. Wir sprechen nur eine andere Sprache, sozusagen sind wir eine sprachliche Minderheit. Im Vergleich zu einem hörenden Deutschen, der im Ausland ist, wo er die Sprache nicht kennt, fühlt er sich genauso „behindert“.
Quelle: http://sabe253.blogspot.com/2011/04/geh ... rache.html

.....und ich bin verwundert über deine Kommentaren hier im Forum.

Zitat:
aber wir sind selbst auch behindert, wir sind froh, dass unsere eltern uns nicht abgetrieben bzw. adoptiv freigegeben haben! dann sollen wir auch unsere kinder, wenn sie selbst behindert sind, akzeptieren!
Quelle: viewtopic.php?f=102&t=37777&p=1023318&hilit=#p1023318

Und dazu noch was: viewtopic.php?f=108&t=5206&p=910106&hilit=#p910106

Was ist jetzt nun richtig?


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



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Gehörlose, die sagen: „wir sind nicht behindert",
darf man mit Verlaub gesagt, auch "Taub-Dumme" nennen!

Sie benehmen sich wie kleine Kinder, die sagen: "wir frieren nicht".

Im Winter wenn es draußen 10 Grad minus hat,
wohnen sie in einer gut geheizten Wohnung und haben Sommersachen an.
Sobald sie aber in Sommersachen nach draußen gehen, frieren sie erbärmlich.

Genauso erbärmlich geht es den "nicht behinderten Taub-Dummen",
wenn sie ohne Dolmi längere Zeit mit Hörenden reden müssen.


Pyros



Mitglied
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@TW1: der Beitrag von Sia ist vor 5 Jahren! Daran würde ich heute nicht mehr anknüpfen ;)

Aus meiner Sicht: wir sind behindert! Denn wir sind ja an Hören gehindert, verstehen nicht alles und benötigen daher Hilfsmittel bzw Dolmi´s. Im Alltag merke ich schon deutlich! Es gibt sicher einige Gl´s, die haben komplette gl Familie, haben Arbeitsplatz, wo sie auch mit den Gl´s zusammenarbeiten - dann merken sie recht herzlich wenig von der Behinderung.


Im Moment pennen 26 Mill. Leute, 28 Mill. essen, 13 Mill. verlieben sich und 29 Mill. sexeln! Aber nur 1 arme Sau liest vor Langeweile diese Message!



Spitzenmitglied



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Die Behinderung von tauben Menschen kommt erst durch Interaktion mit Hoerenden. Wenn aber in einem Gebiet die GS als gleichwertig mit LS existiert, dann gibt es kein Gerede von Behindertsein.

Die Topik in diesem Thread is eher, bereitet Taubheit Behinderung oder die Zustaende in der Mehrheitsgesellschaft der Hoerenden, welche auf die Existenz tauber Personen nicht gewappnet ist?

Wenn viele Users hier schreiben, "ich bin nicht behindert", heisst deutlich, "meine Taubheit behindert mich nicht." In anderen Worten "Ich bin nicht koerperlich bzw. hoerbehindert", oder "mein Hoerunvermoegen macht mich nicht behindert". Sie verneinen nie, dass sie nicht hoeren koennen. Ich bin sicher, sie wuerden nicht widersprechen, dass sie in der Mehrheitsgesellschaft der Hoerenden benachteiligt sind. "Behinderung" definiert sich ganz allein an was in der Gesellschaft als Standard gilt, mit dessen eine Gruppe eine gleichwertige Mitbeteiligung in der Gesellschaft schwer gemacht wird.

Leider ist der Begriff "behindert" falsch angewandt worden als was in den 1980er Jahren von den Behindertenfuehrern in Deutschland beabsichtigt wurde. Ja, die sprachliche Traegheit machte es, dass man unwillens war, eine neue Denkrichtung von gesellschaftlichen Barrieren als Grund mit dem neuen Begriff einzunehmen. Das "moderne" Wort wurde nur zu einem euphemistischen Ersatz von "geschaedigt" mit gleicher Bedeutung wie vorher.


Hartmut



Spitzenmitglied



offline
Pyros hat geschrieben:
Genauso erbärmlich geht es den "nicht behinderten Taub-Dummen",
wenn sie ohne Dolmi längere Zeit mit Hörenden reden müssen.

das haengt ab von was man unter "behindert" versteht. Behinderung entsteht, wenn kein Dolmi zum Einsatz kommt oder wenn kein Hoerender GS kann, nicht von Nichthoerenkoennen. Das ist was gemeint wird.

Deine Beleidigung von "Taub-Dummen" ist vollkommen unangebracht. Ralf Raule gruesst dich wieder, da du die Poster wieder aus deiner audistischen Warte unvollkommen liest. Warum mischst du dich in unserer Welt ein, wenn du uns so verachtest und uns nicht verstehen willst! Was dir in Rom nicht gefaellt, brauchst du nicht dort bleiben!


Hartmut



Rote Karte!
Rote Karte!



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Lieber US-amerikanischer-Deafpower Hartmut,
du hast KEINE Sorgen und Probleme, minütlich steht Dir deine
Frau Deaf-Dolmi zur Seite!!!

Dtl und EU ist NICHT USA!!!
Hd Eltern haben zu ihrem gl Sohnemann - schwärmt sehr über Gallaudet-Besuch - gesagt,
warum nicht zurück und dort bleiben?
Nein sagt dieser - sehr schön ist in HH-Gl-Institut sein Arbeitsplatz!

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... __227.psml

Pressemitteilung Nr.502 vom 01.12.2006
Mehr als 8 Millionen behinderte Menschen
------
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... __227.psml

Pressemitteilung Nr.187 vom 12.05.2011
Fast 10 Millionen behinderte Menschen im Jahr 2009

Der größte Teil, nämlich rund 7,1 Millionen Menschen, war schwerbehindert;
2,5 Millionen Menschen lebten mit einer leichteren Behinderung.

Die Lebenssituation von behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren unterscheidet sich –
nach den Daten des Mikrozensus – häufig deutlich von der Situation bei den nichtbehinderten Menschen gleichen Alters.
...

Ein Beispiel:
Behindert ist man per Definition als älterer Mensch nur dann,
wenn die "Behinderung" (langsameres Gehen, schlechteres Sehen, schlechteres Hören, etc.)
über das normale Maß an Einschränkungen im Alter hinausgeht.
D.h. die älteren behinderten Menschen haben wirklich ziemliche Defizite gegenüber jungen, gesunden Menschen.
analog:
D.h. auch, die Gehörlosen haben wirklich ziemliche Defizite gegenüber hörende Menschen.
Sonst braucht es gar KEINE GSDolmis geben.
-

Aktuell: Die Bu-regierung gibt 100 mio E wegen UN-Konv. aus,
all dieses Geld fliesst in die Taschen der Sozialindustrie.
-



Spitzenmitglied



offline
liebes Hartmutle,

tja, soweit ist es gekommen!
Du machst nur noch als Grüß-August einer hypothetischen
Taubseinsdaseinswelt auf dich aufmerksam.
Brauchst keine Sorge zu haben, deine ausgeflippte Gedankenwelt habe ich nie betreten.
Also kann ich sie deshalb auch nicht verlassen.

Deine Vorstellungen vom gehörlosen "Nichtbehinderten" widersprechen sich selbst!

Zitat:
In anderen Worten "Ich bin nicht koerperlich bzw. hoerbehindert",
oder "mein Hoerunvermoegen macht mich nicht behindert".
Sie verneinen nie, dass sie nicht hoeren koennen.
Ich bin sicher, sie wuerden nicht widersprechen, dass sie in
der Mehrheitsgesellschaft der Hoerenden benachteiligt sind.


Nach deinen "sicheren" Überlegungen ist also permanentes Hörunvermögen
zwar eine Benachteiligung aber keine Behinderung gegenüber der hörenden Welt.
Weitere Kommentare kann man sich zu solchen Überlegungen sparen.


Pyros



Spitzenmitglied



offline
Interview with Markku Jokinen, World Federation of the Deaf President
NSW Deaf Herald – Issue 04 – Winter 2011

NSW: "You remember that years ago, deaf people said "we aren't disabled" now you are working with disability groups. Why the change?"

Markku Jokinen: "The convention recognises both views – the linguistic and cultural and the disability. You need to marry disability rights with linguistic and cultural rights to achieve full human rights."

Source: http://www.wfdeaf.org/news/interview-wi ... -president


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Rote Karte!
Rote Karte!



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Zitat:
NSW: "You remember that years ago, ...

Lukbo, freundlichst bitte auf Deutsch.
Hier ist dt-österr- sprache-Forum!
Dolmetscher-Google kann nicht sauber übersetzen.
Danke!



Spitzenmitglied



offline
Lukbo, schon vor über zehn Jahren hat Ulrich Hase (damals Präsident des DGB)
gesagt (bzw gebärdet):
Gehörlose sind sprachliche Minderheit UND Behinderte.
Es bringt nichts, wenn einige Deaf-Ideologen das Wort "behindert" als
"gesellschaftliches Konstrukt" ablehnen.
Es bringt auch nichts, wenn Gl sagen:" Nur in der hörenden Mehrheitsgesellschaft
werden wir Kommunikationsbehindert" und ähnliche Sprüche.
Mal angenommen alle Hörenden lernen DGS, alle Fernsehprogramme sind untertitelt,
in allen Schulen und Universitäten usw stehen DGS-Dolmetscher zur Verfügung.
Auch in so einer idealen Welt sind taube Menschen trotzdem benachteiligt!
Beispiele:
Der hörende Professor schreibt Formeln oder Diagramme an die Tafel und spricht
gleichzeitig. Der DGS-Dolmetscher gebärdet was der Professor spricht.
Hörender Student erfasst mit den Augen was der Professor an die Tafel zeichnet
und gleichzeitig mit den Ohren was er spricht.
Gl-Student erfasst mit den Augen was DGS-Dolmi gebärdet.
(Mit einem Auge auf Dolmi und anderen Auge auf die Tafel gucken kann niemand!)
Die Nachteile beginnen schon bei Kleinkindern:
Hörende Kinder schauen in ein Bilderbuch und hören gleichzeitig,
was Erzieherin über die Bilder erklärt.
Gl-Kind schaut auch die Bilder, DGS-Erziehern tippt Gl-Kind an,
Gl-Kind schaut auf und DGS-Erzieherin gebärdet über die Bilder.
Also, grundsätzlich sind Hörende immer im Vorteil, weil sie Informationen
geichzeitig akustisch und optisch aufnehmen.
Nur sehr begabte Gehörlose können diesen Vorteil der Hörenden
mit viel Fleiss und besonderer Aufmerksamkeit ausgleichen.
Klar, ein intelligenter Gl wird es weiter bringen als ein dummer Hörender.
Aber unter gleich intelligenten Hörenden ist der intelligente Gl im Nachteil!
Also, akzeptieren wir die Realität und hören auf mit ideologischen
Sprüchen wie "wir sind nicht behindert...".



Spitzenmitglied



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@CharlyBrown,
na und, dass wir Nachteile erleiden, nicht hoeren zu koennen!!! Warum denn versteifen, dass wir schlechter als Hoernde haben?! Das Behindertsein kommt ganz allein von Interaktionen mit Menschen, die andersartig und in der Mehrheit sind oder eine Macht in der Gesellschaft ausueben. Das ist was Uli Hase und Markku Jokinen gemeint haben. Wenn taube Menschen in der Mehrheit waeren, wuerde Taubheit gar nicht "behindernd" sein. Die Hoerfaehigkeit an sich ist daher nicht behindernd.
Zitat:
Es bringt nichts, wenn einige Deaf-Ideologen das Wort "behindert" als "gesellschaftliches Konstrukt" ablehnen.

Wer hat "behindert" als gesellschaftliches Konstrukt abgelehnt? Das Behindertsein ist rein von den gesellschaftlichen Gegebenheiten konstruiert, daher der soziologische Begriff Konstrukt.

Deine zwei Beispiele vom Vorteil von gleichzeitiger Wahrnehmung von auditoriellen und visuellen Informationen beweist gar nicht, dass Nichthoerenkoennen einem gesellschaftlich behindert macht. Menschen sind sowieso unterschiedlich in vershiedenen Faehigkeiten. Wenn jemand etwas nicht gut kann, dann ist es humane, eine Schwaeche in einem Menschen anzuerkennen und an sie zu passen. Wir haben auch gewisse Vorteile im Visuellen vorzuweisen und wir sind nicht bloede, Hoerenden zu sagen, sie waeren darin behindert.

Ich habe Vorlesungen in Hoeherer Mathematik und Linguistik belegt, wo der Professor oft zur Tafel spricht und schreibt. Die Gleichzeitigkeit von Schreiben und Sprechen ist eine Illusion. Ich kann unschwer beide Tafel und Dolmetscher handhaben. Ich bin nicht zu bloede, starr auf die Tafel zu gucken, bis der Professor alles fertig geschrieben oder gemalt hat, und dann auf den Dolmetscher zu gucken. Fuers Lesen von Bilderbuechern verwende ich eine andere Technik. Was du beschreibst ist primitiv. Es geschieht kooperativ hier. Das taube Kind weiss, wann auf das Bild und auf den gebaerdenden Erwachsenen geschaut wird und dieser auch, wann zu gebaerden. Das taube Kind hat mehr Vorteil, weil in den Gebaerden mehr ausgedrueckt wird als was im Buch gedruckt steht. Das Schultertippen ist unnoetig. Solche kooperative Technik wuerde einem hoerenden Kind auch gut tun.


Hartmut



Spitzenmitglied



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Hartmut hat geschrieben:
Die Gleichzeitigkeit von Schreiben und Sprechen ist eine Illusion.


Das ist keine Illusion sondern der Normalfall!
Geh doch mal in einen Hörsaal mit 600 (hörenden) Studenten.
Statt Kreide und Tafel nimmt ein Dozent heute jedoch Laptop,
Beamer und Laserpointer.

Zitat:
Ich bin nicht zu bloede, starr auf die Tafel zu gucken,
bis der Professor alles fertig geschrieben oder gemalt hat,
und dann auf den Dolmetscher zu gucken.


Der Dolmetscher gebärdet gewöhnlich simultan zum gesprochenen Wort.

In Höherer Mathematik scheinst du allerdings nicht viel verstanden zu haben.
Ich lache noch heute, wenn ich an deine Ausführungen im cafe hier
zu "textuell beschränkten Mengen" denke. Es kann ja sein,
dass damals deine Handhabung von Dozent und Dolmetscher irgendwie nicht geklappt hat. [biglaugh]


Pyros



Spitzenmitglied



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Pyros und Hartmut,
es geht nicht um ganz persönliche hohe Leistungen sondern um die
objektive Tatsache, das Gehörlose allgemein benachteiligt sind
und Hörende vielfältige Vorteile in Ausbildung und Beruf haben.
Das Hartmut mit Dolmetscher Vorlesungen in höherer Mathematik
erfolgreich geschafft hat, ist eine respektable Leistung.
Ich habe sogar ohne Dolmetscher allein unter Hörenden eine
anspruchsvolle Fachschulausbildung geschafft.
Das war sehr anstrengend, musste Abends noch Mitschriften
von hörendem Kameraden lesen und lernen.
Habe mich damals manchmal geärgert über Dozenten, die an der Tafel
"kritzelten" und gleichzeitig sprachen.
Die Mehrheit der Gehörlosen ist nicht so begabt wie wir (Hartmut, Pyros, Yak und
einige andere "Ausnahme-Gl".)
Aber auch wir sind im Vergleich mit genauso begabten Hörende benachteiligt!
(Als ich in Rente ging, hat ein früherer Chef gesagt:
Wenn Du hören könntest, wärst Du wahrscheinlich als Direktor mein Chef geworden)
Aber wie gesagt, es geht NICHT um ganz persönliche Leistung und Meinung
sondern um objektive Sicht auf die Mehrheit der Gl.
Es ist gerecht, das Gl Nachteilsausgleiche bekommen (Ausweis mit Freifahrt und
Gl-Geld).
Natürlich wäre es noch besser, wenn Gl keine Barrieren mehr hätten und immer
persönliche Dolmi oder Arbeitsassi zur Verfügung hätten.
Aber das ist leider nicht so und wird nie oder erst in hundert Jahren Wirklichkeit.



Spitzenmitglied



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Code:
Und sie wünschten sich, dass sie von den Hörenden nicht als behindert eingestuft würden.


Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/zeu ... 87126.html

Mal eine krasse Gedanken von mir: Gehörlose sehen sich nicht als Behinderte, aber doch viele CI-Träger, die sich gesellschaftlich durch Gehörlosen diskriminiert und "akustisch behindert" fühlen. *lol*

Andere provokante Gedanke von mir: Gehörlosen können nicht sprechen, sind die auch nicht sprachbehindert? Deshalb taubstumm!

Oder mal was anderes: Ein gehörloser Mann ist auf dem rechten Auge fast blind und ist psychisch krank (z.B. in der Dunkelheit Angstzustände). Ist er auch nicht als behindert angesehen?


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



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@CharlyBrown, dein
Zitat:
es geht nicht um ganz persönliche hohe Leistungen sondern um die
objektive Tatsache, das Gehörlose allgemein benachteiligt sind
und Hörende vielfältige Vorteile in Ausbildung und Beruf haben.

sagt genau, was ich immer gesagt habe. "allgemein benachteiligt" und "Hoerende haben vielfaeltige Vorteile" sind genau was der Begriff "behindert" beinhaltet. Das impliziert, dass Taubheit einem nicht behindernd macht, sondern von ausserhalb.

Was dein Chef sagte, du haettest hoeher befoerdert werden koennen, wenn nicht deine Taubheit im Weg stuende, damit impliziert er, du wurdest diskriminiert wegen Taubheit. Das geschah bei mir auch in Bamberg, wenn immer mein Vorgesetzter ins Bundeswehr musste oder zu einem anderen Betrieb wechselte, wurde mir die Befoerderung immer uebergangen, obwohl meine Kollegen mir sagten, ich stuende "bestimmt an der Reihe". Du und ich sind leider Opfer, im rueckstaendigen Zeitalter geboren zu sein, wo die Arbeitswelt audistisch und diskriminierend schalten und walten durften und nicht an Anpassungen, wie Dolmi und Arbeitsassistenten und Umgestaltung von Kommunikation vor Ort, dachten.

Ich weiss, dass eine angemessene Umgestaltung des Arbeitsplatzes zwecks Befoerderung eines faehigen tauben Beschaeftigten nicht einfach ist, weil ein Paradigmenwechsel (= vollkommene Umstellung im Denken) in den oberen Etagen motwendig ist. Aber unmoeglich ist es jedoch nicht. Ich wurde von einer Firma (in den USA) angefragt, was sie im Betriebsablauf anders machen konnte, um einen tauben Beschaeftigten zu Abteilungsleiter befoerdern zu koennen. Meine Empfehlungen wurden befolgt. Das half dem hohen Chef zu verkuenden, ihre Firma sei taubfreundlich. Siehe Videoclips im YouTube, wo die Taubfreundlichkeit in Firmen grossgeschrieben wird.

Es liegt allein an der Einstellung der Betriebsleitung, nicht an Taubheit. In der Geschichte des deutschen Taubenwesens gibt es einen tauben Watzulik, der sich zum Faktor (Abteilungsleiter) in einer grossen Druckerei in den spaeten 19. und fruehen 20. Jahrhundert brachte. Man braucht nicht 100 Jahre zu warten. Sowas gab frueher schon.


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 23.06.2011, 11:15:19, insgesamt 2-mal geändert.

Spitzenmitglied



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geloescht, da doppelt


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 22.06.2011, 05:30:33, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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@TW1,
Zitat:
Andere provokante Gedanke von mir: Gehörlosen können nicht sprechen, sind die auch nicht sprachbehindert? Deshalb taubstumm!

Provokant!? Du denkst damit noch altmodisch und defizitaer. Damit machst du das Leben von tauben Personsn, die nicht oder schlecht sprechen koennen, unnoetig schwer in der Mehrheitsgesellschaft! Wenn jemand nicht sprechen kann, ist er gar nicht 'sprachbehindert. Er spricht doch eine Sprache, naemlich DGS. Der kann nicht stumm sein, weil er ja in DGS kommunizieren kann! Warum ist denn das Sprechenkoennen so wichtig?! Biste aufs Sprechenkoennen besessen?!

Du hast leider den Begriff "behindert" defizitaer aufgefasst, gemaess der altmodischen, medizinischen Mentalitaet. Er ist ein gesellschaftlicher Begriff: behindert in der Gesellschaft durch Barriere und Vorurteile, nicht durch etwaiges Unvermoegen.

Mit dem Begriff "behindert" wird an die Gesellschaft apelliert, einen Betroffenen das Leben in der Gesamtgesellschaft durchs Abbauen der Barrieren und Vorurteilen zu erleichtern.

Dass wir nicht hoeren, sehen, gehen usw. koennen ist ganz nebensaechlich, wenn es um gesellschaftliche Gerechtigkeit geht. Wir wissen sowieso was wir in maanchen Bereichen nicht koennen. Na und! So what! Ein jeder Mensch ist verschieden, auch in den Faehigkeiten!


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 23.06.2011, 10:33:49, insgesamt 1-mal geändert.

Rote Karte!
Rote Karte!



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behindert - weiterkommen gestoppt - das wird von Hörenden gemacht.
Die Gesellschaft ist immer schuld, Barrieren und Vorurteile.
In schönster Wiederholung.
Hartmuts Liebligszitate!
Er postet mit Deaf-Power aus Boston/ USA.

Im Arbeitsleben haben die Hörenden mit Barrieren und Vorurteilen zu kämpfen.
Fernsehen ZdF vom 22.06.11 - Günter Wallraff recherchierte (=zeigte)
wie die Rechtsanwälte der Arbeitgeber die Arbeitnehmer und die Betr.-räte "vernichten".

Die Hörenden hätten sehr sehr gern einen gehörlosen / tauben Chef.
Zum Chef muss man "geboren" (=tauglich sein) sein.

Nach Hartmuts-Definition sind alle alle Deafs zum Chef "geboren"! :-)
Er macht "Böcke zu Gärtner". :-)
Es wird lustig!
-
Mit UT
http://www.fnp.de/fnp/freizeit/tv/kuend ... 12.de.html
Zitat:
Kündigung mit Kniffen
Mobbing und die Tricks der Arbeitgeber-Anwälte:
Günter Wallraff entlarvt in der "ZDF-Zoom"-Folge "Das Recht des Stärkeren" Methoden,
mit denen man lästige Arbeitnehmer los wird.


Qualifizierten, fähigen hör. Mitarbeitern werden mit Barrieren und Vorurteilen gehindert.
Arbeitsgericht-Verfahren zermürben sie und die RA-Kammer schaut zu,
die Staatsanwälte tun nichts "kein öffentl. Interesse".

-



Spitzenmitglied



offline
Hartmut hat geschrieben:

Du hast leider den Begriff "behindert" defizitaer aufgefasst,
gemaess der altmodischen, medizinischen Mentalitaet.
Er ist ein gesellschaftlicher Begriff: behindert in der Gesellschaft
durch Barriere und Vorurteile, nicht durch etwaiges Unvermoegen.


Dein Fazit also:

Nichts hören können ist kein eigenes Unvermögen,
nichts sehen können ist kein eigenes Unvermögen,
nicht gehen können ist kein eigenes Unvermögen,
……
……
alles hat seine Ursache in den von der Gesellschaft
erstellten Barrieren und Vorurteilen gegenüber Behinderten.

Zitat:
Mit dem Begriff "behindert" wird an die Gesellschaft apelliert,
einen Betroffenen das Leben in der Gesamtgesellschaft durchs
Abbauen der Barrieren und Vorurteilen zu erleichtern.

Richtig! Und ich staune über deine Wortwahl.
Für dich gibt es doch keine Behinderten!
Wer und was sind denn die Betroffenen?

Zitat:
Dass wir nicht hoeren, sehen, gehen usw. koennen ist ganz nebensaechlich,
wenn es um gesellschaftliche Gerechtigkeit geht. Wir wissen sowieso was wir in maanchen
Bereichen nicht koennen. Na und! So what!
Ein jeder Mensch ist verschieden, auch in den Faehigkeiten!


Es gibt heute keine oder nur sehr wenig gesellschaftliche Gerechtigkeit!

"Jeder denkt nur an sich- ich denke nur an mich".

Das ist im täglichen Miteinander im Berufleben eine unausgesprochene,
aber weit verbreitete und wahrnehmbare Einstellung.

Eingeschätzt wird man heute vor allem nach seinen Kommunikationsfähigkeiten
und der gekonnten Präsentation der eigenen Person.

Nicht hören, sehen, gehen können usw. ,
ist deshalb doch nicht so nebensächlich.


Pyros



Spitzenmitglied



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Zitat:
Du denkst damit noch altmodisch und defizitaer. Damit machst du das Leben von tauben Personsn, die nicht oder schlecht sprechen koennen, unnoetig schwer in der Mehrheitsgesellschaft!
Es ist nicht mein Ziel das Leben von tauben Personen unnötig schwer zu machen, sondern die tauben Personen machen rhetorische Flickschusterei selbst das Leben unnötig schwerer. Und ich denke nicht altmodisch, diese Gedanke wurde von mir nicht erfunden, sondern von anderen taube Person, der sowas behauptet hat. Darum habe ich mir diese Gedanken hier gemacht.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



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Ich fühle mich ganz wohl,aber bin schon traurig,dass ich Schwerhörig bin und beidseitig Hörgeräte tragen muss. Andersteils freue ich mich auch,dass ich wenigsten Hören und normal Sprechen kann. Ich finde nur Traurig bei den Menschen draußen,die werden dann mich als Hörgeschädigte Mensch gemobbt oder sagen wäre Behindert. Das finde ich einfach schlimm und traurig. :( Ich war mal auf Hörenden Nachhilfe/Privatschule,da sagten die ich wäre Behindert statt Schwerhörig. Voll schlimm,deswegen bin ich da nicht mehr und darüber bin ich auch froh.


Ich bin Schwerhörig !



Spitzenmitglied



offline
hallo Claudy,

Zitat:
Ich finde nur Traurig bei den Menschen draußen,die werden dann mich als
Hörgeschädigte Mensch gemobbt oder sagen wäre Behindert.


Mehr oder weniger sind alle Leute, die Probleme mit dem Hören haben,
hör-behindert. Das trifft auf GL und SH zu.

Aus der Sichtweise des Normalo-Bürgers bzw. Nichtbehinderten fallen viele
spezielle körperliche Nachteile unter den Begriff "behindert".

Mir fällt dazu spontan ein: Hör-behindert, seh-behindert, geh-behindert undundund...

Viele Menschen denken aber unausgesprochen beim Wort "Behinderte" an
geistig beschränkte Leute, die lebenslang in einem Heim betreut werden müssen.

So geht es dir doch wohl auch?
Und auf diese Stufe willst du nicht gestellt werden.
Deshalb empfindest du dieses Wort als Mobbing.

Körperlich behindert zu sein bedeutet nicht,
geistig behindert zu sein!


Edit:
Passend zum Thema gibt es einen neuen Spruch (auf neudeutsch-Kampagne) der Bundesregierung:

"Behindern ist heilbar"

Mehr auf dieser Webseite:
http://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Pressemitteilungen/nap-kampagnenauftakt.html

Man kann hier den Mitschnitt (mit Dolmi) einer Diskussion am Instiut für Menschenrechte ansehen.
- das Video hat lange Ladezeit.

Auch der Chat zum Nachlesen ist interessant:
http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/de/aktuell/live-streams-von-veranstaltungen.html


Pyros



Spitzenmitglied



offline
Hallo Pyros,
vielen Dank das du mir von mein Beitrag geantwortest hast.
Das Thema hat mich Interessiert,deswegen habe ich mich auch darüber geschrieben,wo ich auch meine Meinung diskutieren kannst,wie ich auch so erlebt und so sehen bei allgemein über das Thema.


Ich bin Schwerhörig !



Spitzenmitglied



offline
Neuer Text:

Hey Claudy...
Es gibt leider Menschen, die sind so, und da kann man nichts machen.
Ich habe das Glück, dass ich in einem Umfeld lebe, die mich respektieren.
Kenne viele Hörende und die sind alle voll gut drauf..
Mein Kumpel deren Leute, die er kennt sind einige voll bekloppt, und
das sind solche Leute die Du auch kennt.
Die haben zu niemanden Respekt und ich fand die einfach nur
Scheisse. Mit denen bin ich nicht zusammen.

Die Leute die ich kenne und symphatisch finde, sind "sozial" eingestellt.
Kenne Bands oder so, wie Greenmachine, The Wildboys, MisterMe
Marlene Wenzig (Sie war bei Supertalent), NO NEED FOR SILENCE,
Glasfalter etc. Die Kontakte sind echt sehr gut!

Arbeite halt gerne mit Hörende zusammen und bin oft in meiner
Lieblings-Szenekneipe.

Was mich auch immer wieder wundert, dass Hörende einfach keine
Ahnung haben, wie stressig es ist, mit Hörgeräte zu hören,
um alles zu verstehen.

Es ist nicht einfach und wenn Menschen jemanden als Behinderte abstempelt finde ich
eh scheisse... Auch wenn die Recht haben, aber ich finde das echt Unhöflich.




Alter Text den man ruhig ignorieren darf:


Auch wenn ich hörbehindert bin, zum Glück nicht taub, muss ich sagen..

Also jetzt machen wir einen kurzen Punkt und der Thread kann geschlossen werden.

Punkt 1
Jeder Gehörlose und Schwerhörige der unter eigene Leute sitzt, gebärdet und gar nicht spricht,
fühlen sich nicht behindert, da ihre Sprache visuell ist.

Punkt 2
Gehörlose und Schwerhörige die mit Hörende in einem Boot sitzen ist es schon etwas schwieriger..
Kommunikation -> schwerer ohne Dolmis oder man kann mit CI oder Hörgerät sehr gut hören!
Sonst nur Papier, Stift und schreiben.

Punkt 3
Behindert sein oder nicht behindert sein - das ist immer eine eigene objektivische Einstellung.

Punkt 4
Verschwenden wir nicht soviel Zeit für diesen Mist.. Es gibt sinnvollere Aufgaben!!


----------------------------

ich bin ich, so bin ich es!



Zuletzt geändert von [wossi] am 10.01.2012, 01:07:44, insgesamt 1-mal geändert.

Rote Karte!
Rote Karte!



offline
@wossi,
Zitat:
Punkt 4
Verschwenden wir nicht soviel Zeit für diesen Mist.. Es gibt sinnvollere Aufgaben!!

Du hast da kein Grund zu posten!
Das was du schreibst - ist sooooooooooo bekannt, millionenfach wiederkäut.

Hier geht es um Gehörlosen denen unter Hörendewelt es brutal schwergemacht wird.

Der Hilfeschrei - SOS von Claudy ist hier aufgefangen und ihr konnte gehholfen werden.

wossi, dir geht's prächtig fidel-bums-gut - du hast keine Probleme - sei doch froh. :-)
______




 Fühlst du dich behindert??





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