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 Hörbehinderte erhalten Haus mit speziellem Konzept


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In Neustadt sollen mehrere Generationen unter einem Dach leben.

HALLE/MZ. In Halle wird das bundesweit erste speziell für Hörbehinderte konzipierte Wohnhaus gebaut. Das Modellprojekt entsteht in der Neustädter Richard-Horn-Straße (Nähe Feuerwache). Dort befin-
det sich noch eine Schule, die abgerissen wird. Vorgesehen ist, die 32 Wohnungen an Familien und Ältere zu vergeben, damit sich hörbehinderte und nicht hörbehinderte Menschen gegenseitig unterstützen können. Dienstleistungs-, Beschäftigungs-, Freizeit- und Hilfsangebote runden das Projekt ab.

Träger ist die gemeinnützige Firma Audio Vision mit Sitz in Weimar, deren soziale Abteilung ihr Domizil in Halle-Neustadt hat. Als Eigentümerin wird die Firma später auch die Vermietung übernehmen. Sie ist eine Tochter des Deutschen Schwerhörigenbundes.

Wie Audio-Visions-Geschäftsführer Hans Brotzmann am Mittwoch bei der Vorstellung des Projektes sagte, soll im September die rund anderthalbjährige Bauphase beginnen. "Investiert werden etwa 5,2 Millionen Euro." Davon steuern Bund und Land knapp zwei Millionen Euro Fördergelder bei. Im Gegensatz zu blinden und körperbehinderten Menschen gebe es für Leute, die schlecht oder gar nichts mehr hören, bundesweit so gut wie keine Wohnformen mit integrativer sozialer Betreuung und ambulanter Reha. Das erste Projekt dieser Art sei auch deshalb so wichtig, weil die Zahl der Hörbehinderten steigt, auch unter jungen Menschen, so Brotzmann. Derzeit leben in der Region Halle rund 44 000 Hörbehinderte.

Um Handicaps zu überwinden, werde das Haus mit etlichen speziellen Kommunikations-Möglichkeiten wie Telefonen und Lichtsignalanlagen ausgestattet: "Wir sichern sowohl im kommunikativen als auch im körperlichen Sinne Barrierefreiheit zu." Zudem werden ambulante Reha-Maßnahmen angeboten sowie ein Netz von sozialen Dienst- und Betreuungsleistungen. Dazu gehören beispielsweise ein Pflege- und ein Fahrdienst, eine Kinder- und Sporteinrichtung sowie ein Schulungsbereich.

Ein HNO-Arzt, Audio- und Physiotherapeuten werden ebenfalls in dem Haus zu finden sein. Und eine Begegnungsstätte soll den Kontakt zwischen Gehörlosen, Spätertaubten, Schwerhörigen und Nichtbehinderten erleichtern. Außerdem wird es spezielle Beschäftigungsprojekte im Bereich Kleinreparaturen und Grünflächenpflege geben, da viele Hörbehinderte arbeitslos oder Hartz-IV-Empfänger sind.

Nach den Worten von Hans Brotzmann liegt die Miete für die 32 Ein- bis Vierraum-Wohnungen (45 bis 85 Quadratmeter) mit fünf Euro pro Quadratmeter noch im erschwinglichen Bereich. Allerdings gebe es bereits schon heute über 60 Anmeldungen.

Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentSer ... 8348861922



Moderator & Einstein & "Tante Emma"´09
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Oh, das sind ja paradiesische Aussichten für die zukünftigen Bewohner! Wollen wir hoffen, daß so etwas Schule macht!

Ich hoffe aber, daß das Konzept auch mit direkt Betroffene abgestimmt worden ist. Es gibt genug hörende Mitmenschen, die von sich aus zu wissen glauben, was für Hörgeschädigte gut ist.


Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, o Mensch, sei Sünde?
Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.




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