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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 03.05.2024, 07:27:09





 Lasst uns eine Schule gründen!


Spitzenmitglied



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Ich las eben einen Artikel von stern.de über die Gründung einer
Privatschule. Dort wird auch kurz mit Tipps beschrieben, wie man
eine Schule gründen kann.

Bild

So einfach gehts!? :D

Gründen wir mal zusammen eine "Schule pro Gebärdensprache"
für Gehörlosen!

Natürlich leichter gesagt, als getan! Aber da haben wir die Mög-
lichkeit, unseren Kindern beste Bildung anzubieten!

Wie soll eine Schule aussehen? Und wie sollen Unterrichten aus-
sehen? Welchen Ziel soll die Schule haben?



Spitzenmitglied
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@bengie,
ja, eine tolle Idee! Solche Schule mit Lehrkräften mit tollen Einstellungen gegenüber Gehörlosen als gleichwertigen Menschen wäre wirklich sehr schön. Sicher würde es gleich einen Ansturm auf diese Schule geben …


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



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Für Gehörlose? Meinst du es NUR für Gehörlosen?


°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°
Kommunikation ist Kommunikation



Spitzenmitglied



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Emanze, eigentlich ist es egal. Ich meine natürlich eine Schule nur für
Gebärdensprachbenutzer. Von mir aus sind hörende Lehrer, die die DGS
sehr gut beherrschen, willkommen!

Hans Busch, ein Ansturm? Für eine Privatschule müssen Eltern tiefer in
die Tasche greifen. Leider ist das ein Problem =(

Gummikuh und K!LL@ Qu€€N, ihr bekommt diesen Jobs ;)



Spitzenmitglied
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Es soll auch im Sinne von Deafhood gestalten. Und alle die gerne Gebärdensprache unterstützen sollen miteinbeziehen! Auch alle mögliche Angebote zur Optimierung der Unterrichtsstoffe nach dem Modell von Montessori Schule ausprobieren. Dort soll auch ein Internat geben, wo alle GL-Kindern aus ganz Deutschland wohnen können. So ähnlich wie in Essen, aber nicht von Hörende bevormundet und bestimmen lassen.

Wenn das sowas gibt, werde ich 5 Gl-Kinder (oder auch Hörende Kinder mit Bilingualunterricht) produzieren und dort schicken. ;)

Unterrichtsniveau ganz klar und kalt 1:1 von der normalen Regelschule übernehmen.


Echtes Wissen ist: Wenn Du das, was Du weisst, als Wissen erkennst, und das, was Du nicht weisst, als Nichtwissen akzeptierst.
(Konfuzius)



Spitzenmitglied
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Schulleiter/in soll selbst auch studierte/r Schulpädagoge sein. Besser mit Kenntnis in Betriebwirtschaft. Vor allem mit Naturtalent in der Organisation! Und im Umgang mit Eltern und Politikern. Und natürlich auch mit gehörlosen Schülern. Selbstverständlich mit Beherrschung in Gebärdensprache als Voraussetzung.

Und alle Lehrer müssen gl Schüler zur Lese-„Sucht“ in Deutsch, Englisch, Französisch etc. mit Spitzengefühl verführen und ihnen Deutsch möglichst als Muttersprache neben Gebärdensprache beibringen können.

@bengie,
bald gibt es keine einzige Gehörlosenschule in Deutschland mehr. Nur noch „Förderzentrum Hören“ ohne Gebärdensprache? Eltern von gl Kindern können auf Recht auf Gehörlosenschule mit Gebärdensprache pochen aufgrund der neuen Rechtslage. Der Staat müsste diese Schulkosten übernehmen. Schulpflichtige Millionärskinder gehen ja auch gratis zur staatlichen Schule bzw. zum staatlichen Gymnasium.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



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    Jeder "hat das Recht zur Errichtung von privaten Schulen"
    - so steht es in Artikel 7, Absatz 4 Grundgesetz.
So stehts beim Artikel. Wäre gut, wenn Ihr Texte, die mit dem
Gesetz, der für die Gründung der "Schule pro DGS" spricht, zu
tun haben, hier zeigt.

...

Wie gründe ich eine Schule?

Dazu brauchen Eltern ein Konzept, Zeit und viel Energie. Neun Tipps

1. Suchen Sie Gleichgesinnte

Knüpfen Sie Kontakte mit Annoncen, mit Handzetteln beim Kinderarzt
oder im Supermarkt. Gemeinsam lassen sich viele Aufgaben leichter
bewältigen. Beginnen Sie, wenn Ihr Kind drei, vier Jahre alt ist. Mit
zwei Jahren Vorbereitungszeit müssen Sie rechnen.

2. Nutzen Sie die Erfahrung anderer

Bitten Sie Reformschulen in Ihrer Umgebung um einen Hospitationster-
min.

3. Entwerfen Sie ein Konzept

Klären Sie vor der Eröffnung, wie viel Einfluss die Lehrer haben sollten,
wie stark sich die Eltern engagieren müssten, welche Fächer unterrichtet
werden, wer im Schulbetrieb entscheidet. Damit vermeiden Sie späteren
Streit unter den Gründern. Aber: Seien Sie kompromissbereit. "Die allein
selig machende Pädagogik gibt es nicht", warnt der Bundesverband der
Freien Alternativschulen.

4. Fragen Sie Fachleute

Sie müssen nachweisen, dass Ihre Schule ein "besonderes pädagogisches
Interesse" abdeckt, also das bestehende Angebot erweitert. Die Pädagogik
muss nicht völlig neu, aber wissenschaftlich belegt sein. Lassen Sie Ihr Kon-
zept von einem Rechts-anwalt prüfen, der auf Schulrecht spezialisiert ist.
Stellen Sie Ihr Konzept frühzeitig der Schulbehörde vor, aber auch Politi-
kern, die Ihnen helfen können, Türen zu öffnen.

5. Gründen Sie einen Verein

Träger Ihrer Schule sollte ein gemeinnütziger Verein sein. Dann können
Eltern und Sponsoren ihre Spenden von der Steuer absetzen.

6. Machen Sie einen Finanzplan

Kalkulieren Sie Personalkosten, Miet- und Heizkosten, Versicherungen,
Baukosten und den Kredit, den Sie für die ersten Jahre ohne staatliche
Förderung brauchen. Kalkulieren Sie realistisch. Je niedriger Sie die El-
ternbeiträge halten wollen, desto mehr Schüler brauchen Sie. Kredite
gewähren die Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken (GLS) und
die Bank für Sozialwirtschaft; auch Stiftungen helfen gelegentlich.

7. Beantragen Sie die Genehmigung

Reichen Sie Ihr Konzept rechtzeitig bei der Kultusbehörde ein - min-
destens sechs Monate vor Schulbeginn.

8. Mieten Sie Räume

Schulräume müssen nicht nur hell und freundlich sein, sondern viele
Auflagen erfüllen. Fragen Sie Schulbehörde, Bauamt und Feuerwehr,
bevor Sie Räume mieten.

9. Suchen Sie Lehrer

Auch die kleinste Schule braucht mindestens zwei Lehrer. Sie können
in Teilzeit an-gestellt werden. Damit verhindern Sie, dass bei Erkran-
kung eines Lehrers gleich der Unterricht ausfällt.

Quelle: www.freie-alternativschulen.de



Spitzenmitglied



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Im Prinzip ne gute Idee.
Auf die Gefahr hin, daß mich Arbeitsamt jetzt wieder ankeift und angiftet und verleumdet, ich würde die Gehörlosen nicht unterstützen (jaja, es GIBT Leute, die die Wahrheit nicht sehen wollen...), trotzdem ein kleiner Einwand:

Auch daran gedacht, daß Note nicht gleich Note ist, wenn es hinterher um Arbeitsplätze geht?

Was ich meine, ist:
Bei den Hörenden gelten manche Schulen und Schulformen als besser als andere.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ein Abitur auf einem als sehr streng und schwer geltenden Gymnasium anders bewertet wird als beispielsweise eines auf einer Gesamt- oder gar Waldorfschule. Da hieß es sogar mitunter: Eine Drei auf dem und dem Gymnasium ist besser als eine Zwei auf der und der Alternativschule.

Oder wolltet Ihr jetzt nur die Primarstufe anbieten, um eine gute Basis zu legen ?
Ansonsten müßte dafür gesorgt werden, daß sich dann rumspricht, daß die Kenntnisse der Schüler wirklich genauso gut sind wie die auf "normalen" Schulen.



Neuling



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Ehrlich Rainbow,
man sieht, dass Du eine sehr nachtragende Person bist, und meine Kommentare nicht vergessen hast, und mein Name hier zu einem Thema erwähnt, obwohl ich mit diesem Thread nicht zu tun habe ! Oh mann, und sowas will Soziale Mitarbeiterin sein ?! Ach was, dass sie mein Namen erwähnen, zeigt sich, wer hier der Verlierer ist, und selbst hier unwahre Behauptungen stellt, dass ich dich verleumdet habe ? echt zum :D
Per PM schleimst Du mich voll an und hier in der Öffentlichkeit spielst du hier die beleidigte Leberwurst ! Aber auf meine weitere Anworten kannste lange warten, da Du dich selbst voll ins Fettnäpfchen getreten bist mit dein Kommentar über mich ! ich selbst habe Dich und deine lustige Bemerkungen vergessen, was man von Dir net behaupten kann ! Na dann hetze ruhig weiter gegen mich auf ! Einen wunderschönen Tag und träume sind dafür da um sie auszuleben, in dem Falle meine ich die Schule ! Auch wenn ich die Meinung mit Rainbow teile, Tschüssi [stolz] [lach]



Spitzenmitglied
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@Rainbow,
Gehörlose wären stolzer mit Note 4 in Deutsch, Englisch und Französisch beim bayerischen und „stinknormalen“ (regulären, ja bei Normalhörenden) Abitur als mit Note 1 beim Abitur bei RWB in Essen. Eine vier hier ist 100 Mal besser als eine 1 dort, tja … sehr traurig, dass viele Gehörlose nicht über den Wasserbeckenrand hinaus blicken und nicht gut informiert sind, wie es draußen wirklich aussieht, und somit nicht gut vorbereitet für die Uni sind …

@bengie,
ja, richtig, so wie es in den Texten steht. Einen Verein von interessierten Eltern, die es auch im Ernst meinen, gründen. Vielleicht für den Anfang zwei Räume vorläufig im großen GZ in einer Stadt mieten. Wenn es mehr Zulauf aus ganz Deutschland gäbe, könnte man eine kleine Abteilung in einem irgendwelchem Heim einrichten. Bei Behörden bekommt man ganz sicher Genehmigung, wenn man ein gutes Konzept vorzeigen kann. Finanzierung vom Staat … hm … man könnte vielleicht eine Ausnahme machen aufgrund unserem „Härtefall“, weil wir im Moment keine Alternative zum „Förderzentrum Hören“ haben.
Ich sehe solche Theorie wirklich kein Problem. Nur eine Frage ist es, ob so eine große Kraft für diese Organisationsarbeit vorhanden ist. Ich wünsche jungen Eltern viel Erfolg und vor allem viel Kraft …


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Zuletzt geändert von Hans Busch am 22.11.2006, 12:01:18, insgesamt 1-mal geändert.

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@Hans Busch:
Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe.
Meine Frage zielte darauf ab, daß es ja hinterher ins Arbeitsleben gehen soll. Dabei habe ich aus dem Freundeskreis (da waren einige Waldorfschüler drunter) die Erfahrung mitbekommen, daß halt so Privatschulen (um eine solche ginge es doch, oder ?) und solche mit extrem alternativen Lehrmethoden als nicht so ganz ernst zu nehmen gehandhabt wurden. Wenn natürlich genau dieselben Lehrinhalte vermittelt würden wie auf den staatlichen Regelschulen, nur halt in Gebärdensprache, dann sollte es durchaus möglich sein, daß sich das entsprechend rumspricht und die Absolventen dieser Schule auch entsprechend ernst genommen werden.

(Bei den Waldorfschulen war das Problem: Wenn dort jemand neu in die Klasse kam, mußte er den Stoff nicht selbständig nacharbeiten, sondern die gesamte Klasse fing wieder bei Null an. Zwischendurch kamen immer wieder Praktika, die für alle verpflichtend waren - die Zeit fehlte aber bei der Vermittlung der Lehrinhalte. Das alles sollte dazu dienen, daß die Kinder ohne großen Zwang und "glücklich" groß wurden. Bestimmt lobenswert - nur wenn sie dann hinterher ins kalte Wasser geworfen wurden, waren sie daran gar nicht gewöhnt. Solche Mängel sind natürlich dann auch bekannt.)

- So, ich muß Schluß machen, wenigstens noch zur Mittagsschicht, sozusagen.
Schon zeitaufwendig, auf die Heizröhrchen-Ablesung warten zu müssen.....jetzt ist die Dame wenigstens weg.



Spitzenmitglied



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Noten? [roll] Darum geht es schon gar nicht. Der Sinn der Gründung der Schule pro Gebär-
densprache ist die richtige Förderung der Gehörlosen (oder "Gebärdensprachbenutzer"
für Emanze)!!

Mit richtiger Förderung könnten fast jeder Gehörlose Arbeitsplätze kriegen =)

Ich war bei meiner Schule total unterfordert und hatte sogar 1 bei Deutsch auf dem Ab-
schlusszeugnis. Bei solcher Schule, wovon wir hier träumen, wäre ich 3mal kluger. Ganz
egal, was auf dem Zeugnis steht. Von mir aus 3 oder 4 bei Deutsch auf dem Zeugnis.



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@bengie,
über Noten zu sprechen ist hier natürlich überhaupt nicht wichtig. Habe nur mit Rainbow darüber weiter gesprochen. Ja, ein schiefes Thema. Pardon!

Eine richtige und angemessene Förderung hat hier selbstverständlich Vorrang. Ist jedem doch klar. Natürlich nicht nur Förderung, sondern auch Forderung, damit Schüler später für „kaltes Wasser“ gut vorbereitet sind.

Heute würde ich gehörlose Kinder lieber zu einem Gymnasium für Hörende mit Dolmetschereinsatz hier auf unserem Wohnort schicken als nach Essen. Aber in unserer Zeit war es nicht möglich. Inzwischen ist die Rechtslage besser geworden. Einziger Vorteil von Essen ist nur ein gutes Abiturzeugnis zu holen … hm …

Ganz egal, was auf dem Zeugnis steht? Ich denke aber nicht so. Auf dem Arbeitsmarkt steht eine Tür einem mit gutem Zeugnis für den ersten Schritt viel offener als einem mit schlechtem. Ich erlebte es hautnah.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



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Unterschätze Essen nicht. Natürlich könnte alles besser sein! Es gibt sogar Münchner, die
ohne Abitur in der Tasche nach Bayern zurückkehren. Ich würde meine Kinder trotzdem
nach Essen schicken, auch wenn es Möglichkeiten mit dem Dolmetschereinsatz beim
Gymnasium gibt, denn man kann sich sozial in Essen ziemlich gut entwickeln. Eher
können sie selber entscheiden, zur welchen Schule sie gehen möchten.

...

An alle, die sich bewerben möchten:

Seid Ihr wirklich bereit, dahin umzuziehen, wo die Schule aufgebaut wird? Hier ist ja kein
Smalltalk =)



Spitzenmitglied
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@bengie,
was willst du mit deinem „Es gibt sogar Münchner, …“ sagen? Ärgerst du dich immer über mich, weil ich nicht 100-prozentig deiner Meinung bin. Ich spreche über niemanden außer mir und meiner Familie. Jawohl, was du mit deinen Kindern machen möchtest, ist es absolut in Ordnung. Ich habe eben auch andere Meinung. Ich glaube, du sollst nun anfangen, zu üben, dich an den Satz „Jedem, das Seine“ zu erinnern. Ich unterschätze Essen gar nicht und überschätze aber auch nicht. Ich würde auch nicht verantworten wollen, unsere Kinder in einer „verschonten Zone“ zu belassen. Ich will ihnen die „reale Welt“ zeigen. Ihnen würde es dann erspart, ins kalte Wasser geworfen zu werden. Ganz selbstverständlich freue ich mich für andere, die Essen gerne besuchen. Die haben auch Recht auf Möglichkeit …

„Schule pro Gebärdensprache“ mit „Babysprache“? NEIN, DANKE!
„Schule mit NUR Gebärdensprache“? Auch NEIN, DANKE!

„Schule pro Gebärdensprache“ mit vernünftigen Lehrstoffen wie bei Hörenden? JA!


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



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Was ich damit sagen will? [ops]

Hans Busch, ich sehe bei deinem vorletzten Beitrag aber die unbestimmte
"gehörlose Kinder", statt "meine gehörlose Kinder". Daher ging ich davon aus,
dass du für alle gehörlose Kinder gesprochen hast. Und dass du der Ansicht
bist, dass das leichte Kriegen des guten Abiturzeugnis der EINZIGE Vorteil
ist, nach Essen zu gehen, hat mich bewegt, dich darauf hinzuweisen, dass
man Essen nicht unterschätzen soll.

Ich wollte nur, dass du an Essen differenzierter siehst. Gar nicht, dass du
meiner Meinung sein sollst =)

Warum ich das schrieb, hat auch mit der arroganten Denkweise der vielen
Münchner über Essener Kollegschule zu tun. Darauf habe ich langsam kein
Bock mehr. Darum: Es gibt wirklich Münchner, die in Essen leer ausgingen.
Ich glaube nicht, dass ich der Einzige bin, dem Satz "Jedem das Seine"
(Suum cuique) eingeprägt werden muss =)

Es stimmt nur vollkommen, dass Essener Kollegschule im Vergleich zu
Gymnasien der Hörenden von Niveau und Bildung her ein "Zwerg" ist.
Wir Gehörlosen haben aber keinen Wahl.



Spitzenmitglied
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„Wir, die Gehörlosen, haben aber keine andere Wahl?“ [ops]
Heute haben wir doch viele anderen Möglichkeiten. Heutzutage gehen gehörlose Schüler verteilt in Deutschland mit Dolmetschern zu den Regelschulen (Schulen für Hörende).

bengie,
du sollst meinen Satz nicht an den Haaren herbei ziehen. Natürlich habe ich das Wort „unsere“ (unsere gehörlosen Kinder) vergessen. Das konnte doch so einfach passieren. Aber ganz sicher wusstest du schon ganz genau, was ich meinte. Außerdem hat es nichts mit Arroganz zu tun. Meine Aufgabe ist, Gehörlosen die reale Welt zu zeigen.

Unser privater Krieg ist wirklich albern. Reden wir lieber über mögliche Gründung einer privaten Gehörlosenschule oder „Schule pro Gebärdensprache“. Habe dir und anderen jungen Eltern viel Erfolg schon gewünscht.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



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Prima, dies wird sich mit der Knappkrieg zwischen Benige und Hans Busch geklärt!

So denn!

@bengie:

Kannst du mir näheres darüber erklären, was du es meinst: "Gebärdensprachbenutzer für Emanze"?

Die "Schule pro Gebärdensprache" sollte sich denn heißen, dass alle in Gebärdensprache beherrschen müssen.

Nicht nur Förderung, sonst man wird sich voll davon verwöhnen. Daher lernt man nicht vieles von der Selbstständigkeit daraus.

Der Schulsystem für Gehörlose wird sich alles normalisieren sein wie beim hörenden Schulsystem.

Die Hörenden sollten auch mal herzlich willkommen, die so eben gute GebärdensprachbenutzerInnen sind. Wir als Gehörlose und GebärdensprachbenutzerInnen sind eine starke Gemeinsamkeit. Die GebärdensprachbenutzerInnen können sich weitere Informationen an die Hörende Welt weiterleiten....

Also, welcher wichtige Ziel wird sich für "Schule pro Gebärdensprache" in Erfüllung gehen?

Ganz klar das es vom Anfang mehr von der gehörlose Schülern gefördert sein wird.


°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°
Kommunikation ist Kommunikation



Spitzenmitglied



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Lach, ich empfand weder den Krieg noch den Streit. Kein Problem :D Das
war nur Zickerei zwischen mir und Hans ^^..

Emanze, du hast hier oben geschrieben, wo du dich gefragt hast, ob die
Schule NUR für Gehörlose gemeint ist. "Gehörlos sein" heißt für mich auch
so wie "Mensch mit der Gebärdensprache". Eigentlich soll die Schule für
alle hörgeschädigte Menschen gelten. Als ich hier wieder "Gehörlose"
erwähnt habe, fiel mir prompt ein, dass es auch für andere Menschen
gilt, die nicht völlig taub sind.

Hans Busch, ich habe deinen Beitrag wirklich so verstanden, dass du die
allgemeine gehörlose Kinder meinst ;o)



Spitzenmitglied
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bengie,
du willst mir immer noch nicht glauben??? [ops] Ich glaube, du willst solche Zickerei immer noch? [mwink] Von mir aus kein Problem. Du kannst gerne einen „heiligen David“ spielen. [stolz]

Nun im Ernst:
„Schule pro Gebärdensprache“ soll auch für hörende Schüler bzw. Gebärdensprachler offen sein? Von dir aus ist es schon absolut okay!? Nun möchte ich dich zum ersten Mal direkt fragen, ob du eure („deine“ kann ich hier nicht benützen, denn an Mutter wird auch gedacht) hörenden Kinder zur „Schule pro Gebärdensprache“ schicken würdest.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



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to Hans Busch:

Eine interessante Vorstellungsfrage!

Wenn ich ein hörendes Kind hätte, dann hätte ich es fragen, ob du zur Schule pro Gebärdensprache gehst. Natürlich hätte ich ihm vorher aufklären, was Schule pro Gebärdensprache ist. Dann lass das Kind einfach entscheiden.

Wenn es so wäre, wäre es vielleicht nicht so einfach für das hörende Kind gewesen, wenn es sprechen will, vorallem die Bequemkeit für das Kommunikation.

Genauso umgekehrt wie bei mir, wenn ich in der hörende Arbeitswelt bin. Dann ist es eben!


°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°
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@Emanze,
ja, ganz klar, ein Kind, egal ob hörend oder gehörlos, wird auf jeden Fall zuerst gefragt, zu welcher Schule es gehen möchte.

Wenn ich ein hörendes Kind hätte, würde ich es eher zur Regelschule schicken als zur „Schule pro Gebärdensprache“. Denn wir als gehörlose Eltern könnten ihm selber nicht viel anbieten, was in der hörenden Welt üblich ist zum Beispiel Musik, gutes Sprechen, Umgangssprache usw. Und bei uns zu Hause könnte es ja genug gebärden. :)

Aber eine wirklich sehr schwere Frage für mich ist:
Eine sehr gute „Schule pro Gebärdensprache“ in Hamburg oder ein „Förderzentrum Hören“ in München, nur um die Ecke??? Wohin sollen wir unser gehörloses Kind schicken? … hm …


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



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Ich würde meinen hörenden Kindern zur Schule in unserer Nähe schicken. Sie werden
dort schon gute Bildung kriegen. Das hätten die gehörlose (äh, auch schwerhörige,
resthörige blabla
) Kinder nicht. Daher haben sie die Privateschule, wo komplett
in DGS unterrichtet wird, nötig.



Neuling



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@Rainbow: Bei den Waldorfschulen war das Problem????

Stimmt gar nix! Meine 3 Stiefkinder gingen in freie Waldorfer Schule, die absoluter allerbester Unterrichtsmethoden gibt! 1 größer Kind steigt erst bei 3.Klasse, aber ohne plop! Wenn jemand aus freie Waldorfer Schule zu staatl. Schule wieder umsteigt, dann es gibt riesiger Ärger, wegen zweifache bleibsitzen durch komische Unterrichtsstoff!
Noch 4 Jahre sollen mal meine Zwillingstöchter auch in freie Waldorfer Schule gehen. Staatl. Schule? Nur über meinen Leiche!



Spitzenmitglied



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Enkelkinder von bayerischer Sozialministerin Stewens gehen auf Waldorfer Schule!
Nix gut für Landesvater Stoiber! Haha!

Viele Waldorfer Schule in Deutschland sind unterschiedlich aufgebaut!
Deshalb kann eine Schule sehr gut und andere Schule miserabel sein!


BOOOOOOOOORN TOOOOOOOOO SIGN!!!!!!!!



Spitzenmitglied



offline
@Rainbow,
die Privatschule, wenn richtig aufgebaut, wird bestimmt eine Eliteschule oder Begabtenschule fuer taube und schwerhoerige Kinder werden und zweisprachig ausgerichtet sein. Sie wuerde von tauben Kindern tauber Eltern besucht und sie sind in der Regel begabter und lernen Deutsch viel leichter als Kinder von hoerenden Eltern. Mit diesen Schuelern wird das Curriculum anspruchsvoller sein.

Ich bin erstaunt, dass die Waldorf- oder Steiner-Schule keinen Grossen Ruf in Deutschland hat. In den USA dagegen einen guten Ruf.


Hartmut



Spitzenmitglied



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Bisher war das eine interessante Diskussion über eine mögliche Schule für Hörbehinderte.

Dann war dieser Satz zu lesen:

Zitat:
Sie wuerde von tauben Kindern tauber Eltern besucht und sie sind in der Regel begabter und lernen Deutsch viel leichter als Kinder von hoerenden Eltern.


Geht man davon aus, dass hierbei hörbehinderte Kinder mit unterschiedlichen Eltern verglichen werden,
dann ist diese Behauptung zur Begabung der reinste Rassismus!

In einer liberalen, multikulturellen Gesellschaft hat solches Gedankengut nicht zu suchen.

Sollten jedoch taube Kinder mit tauben Eltern im Vergleich zu hörenden Kindern von hörenden Eltern gemeint sein,
dann ist diese Aussage zur Begabung und Deutsch lernen utopisch und vollkommen unzutreffend.


Pyros



Spitzenmitglied



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@Pyros,
Der zweite Satz in dem von dir angeführten Zitat, allein an sich gestellt, ist rassistisch. Das gebe ich gerne zu. Aber im Zusammenhang mit dem Thema dieses Threads nicht. Da wird nur eine empirisch wiederholt bestätigte Feststellung wiedergegeben und im ersten Satz spekuliert, dass die Schule hauptsächlich von tauben Kindern tauber Eltern besucht würden. Diese Spekulation ist nicht rassistisch. Aber wenn der Wunsch geäussert würde, dass die Schule für taube Kinder tauber Eltern vorgesehen würde, dann ja.

Du warst einfach zu vorschnell mit dem “Rassismus”.

Du hast schon richtig erfasst, dass es um “taube Kinder von hörenden Eltern” handelt, nicht “hörende Kinder von hörenden Eltern.” Wozu denn weiter über hörende Kinder hörender Eltern schwafeln? Man denkt hier ja nicht von hörenden Kindern von hörenden Eltern für eine Privatschule für taube Kinder! Du darfst mir nur eine Ungenauigkeit in Bezeichnungen vorwerfen (das Fehlen von 'taube' vor 'Kinder von hörenden Eltern').


Hartmut



Neuling



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hi bengie
super gute idee ! jetzt ganz im ernst. hier haben sich so viele leute gemeldet die helfen könnten und wollen! warum nicht wirklich umsetzten?
und alles ohne bevormundung von hörender seite, deafpower selbstbestimmt, dolmetscherfrei.
ich wäre sehr glücklich wenn es so etwas in deutschland gäbe.und biete hiermit meine hilfe an.wie auch immer die aussehen kann.


some learn to run, some stay to fight



Spitzenmitglied



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Ich würde mich um diese Schule bemühen, wenn ich der Vater von einem gehörlosen
Kind, das solche Schule braucht, bin. Sonst nichts, denn ich habe einfach genug zu tun.
Das war nur eine Idee von mir! (=



Neuling



offline
Hartmut: Ich bin erstaunt, dass die Waldorf- oder Steiner-Schule keinen Grossen Ruf in Deutschland hat. In den USA dagegen einen guten Ruf.

Ja,genau. Rudolf Steiner gründet Waldorfer Schule und auch SA-Gruppe (=SS-Gruppe), aber einige später Jahre trat er es aus. Darauf sind noch einige Leute auf Waldorfer Schule mit Misttraurische Vorbild.



Spitzenmitglied



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@Irrer Vogel,
der Begruender der Waldorf-Schul-Bewegung Rudolf Steiner lebte vor dem ersten Weltkrieg. Er ist nicht mit dem General Steiner auf dem Hitler seine Hoffnungen am Ende des Krieges setzte, identisch.


Hartmut



Neuling



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@Hartmut: Nein! Nicht mit General Steiner zu tun! Ich bekomme viele Information über Waldorfer Schule durch meine 3 Kinder, die in Waldorfer Schule besuchen. Rudolf Steiner´s Bruder ist wirklich taubstumm.



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@Irrer: Du hast völlig recht. Steiner hatte wirklich einen tauben Bruder. Siehe Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Steiner



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@Bengie, das ist zwar eine Idee von dir, aber wenn man diese Idee gerne haben möchte, kann es doch real umsetzen...wir haben nun auch ein Recht, dass wir,alle gls von allen Schulbehörden akzeptiert werden..und die besten Bildung bekommen. Soweit ich weiss, gibt es in Deutschland keinen gehörlosen Schulleiter/in..es wäre doch der Hit, oder?

Wenn eine komplette private Schule speziell für Gebärdensprachlern erbaut werden kann, dann sind wir(GLS) stärker...und keiner kann dazwischen schlängeln...z.Bsp. [poke] die
Anti-Gebärdensprachlern..
es ist also ein wunderbarer Traum...wer will, und dazu bereit ist, könnte mit starken Rückenhalt schaffen, den Traum zu verwirklichen...




 Lasst uns eine Schule gründen!





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