GL-C@FE.de

Guck euch hier, hier, hier und hier an, wenn Ihr nicht wusstet, dass Infoscreen
in Österreich Werbespots in Gebärdensprache zeigt. Dass die österreichische Ge-
hörlosenpolitik uns weit vorraus ist, soll uns schon klar sein. Aber wir müssen gar
nicht tatenlos zuschauen, wie schlecht uns geht. Ich schreib heute dem Infoscreen:

Sehr geehrte Damen und Heeren,

mit Interesse verfolge ich die österreichische Initiative "Hören mit den Augen" von
"Ja, aber... Verein für Konfliktkultur statt Kulturkonflikt " zusammen mit dem Bundes-
ministerium für Soziales, Infoscreen und Österreichischer Gehörlosenbund.

In den Wiener und Grazer U-Bahnstationen sind oder waren witzige Kurzfilme in Ge-
bärdensprache zu sehen. Die Infoscreens zeigen Sätze wie " Wenn du lächelst, scheint
sogar in der U-Bahn die Sonne!" oder " Seien Sie froh, dass Sie keinen Parkplatz suchen
müssen!"

Laut wienweb.at soll die Barriere zwischen Hörenden und Gehörlosen durch die Spots
"auf charmante und unaufdringliche Weise" verringert werden.

Wien.orf.at schrieb, dass die abwechslungsreichen Kurzfilme helfen sollen, einen humor-
vollen Erstkontakt mit Gebärdensprache zu ermöglichen - jenseits von Sozialthemen und
Mitleid.

Wenn es solchen tollen Spots in Deutschland geben würden, würde es den Gehörlosen, die
heute Schwierigkeiten haben mit der negativen und dunklen Vorstellung der Hörenden, die
sich nicht mit der Gehörlosigkeit auskennen, weiterhelfen.

Daher frage ich euch, ob es die Möglichkeit gibt. Theoretisch ist es natürlich möglich!

Auf eine positive Antwort würde ich mich freuen!

Mit freundlichen gebärdensprachlichen Grüßen

Benedikt J. Feldmann

Wenn ich wie üblich keine positive Antwort erhalte oder komplett ignoriert werde,
könnte ich eure Hilfe gut brauchen. Gemeinsam macht stark! =) Hoffen wir mal auf
Werbespots in DGS in Deutschland bei allen Ubahn-Stationen!

@bengie und großmaul: Es gab schon einen interessanten Kontakt mit den Verantwortlichen von Infoscreen. Deine Mail ist super, hoffe Du bekommst Antwort.
Alles Weitere per PM

Bin natuerlich sehr beeindruckend vom ÖGLB und seinem Praesidenten Helene Jarmer. Sie ist eine wirkliche charismatische Persoenlichkeit, die das Taubwesen in Oesterreich wuerdig vertritt.

Interessant ist, dass die GS uns saloonfaehig macht, nicht unesere Sprechfaehigkeit oder unser Ueberwinden des "Hoerverlusts".

bengie, Deine Entdeckung finde ich genial!! Das wäre wirklich ne tolle Sache, wenn solche Spots auch bei uns in allen Bahnhöfen laufen könnten!!

Ich hab eben bei infoscreen in München angerufen. Die waren sehr nett. Also zuerst einmal funktioniert infoscreen so, dass man privat dort Filme bestellen kann, die dann in den Bahnhöfen etc. gezeigt werden. Das geht nach Sekundenpreis, man kann 5-25 Sekunden bestellen, 50 bis 100 Spots pro Tag laufen lassen usw. Das ist keine öffentliche Sache, sondern wird von Leuten, die das wollen, bestellt und bezahlt.
Dann fragte ich nach Gebärdensprach-Spots. Gibt es bis jetzt noch keine. Hat auch bisher noch niemand drüber nachgedacht (sorry, das ist halt bei HD oft so, ohne dass es böse gemeint ist, aber gerade darum geht es Dir ja, bengie, stimmts?) Jedenfalls war die Dame wirklich nett und fand es gut, dass ich darauf aufmerksam gemacht habe. Sie will das Anliegen, sowie den Link zu diesem Thema der Redaktion weitergeben.

@bengie: Von Deiner Mail wusste sie nichts, aber das liegt daran, dass die Mails direkt bei der Redaktion eingehen, sie wird dort nachfragen.

@all: Seid mir nicht böse, dass ich mich als HD da einmische, ich meine es bestimmt auch nicht besserwisserisch oder so... nur die Idee ist einfach so toll, dass ich da mal nachhaken wollte!

Gruß Zöpfchen

Hi, Leute,

ich fände es auch toll, wenn man in D in den U-Bahnen versucht auch GS-Spots zeigen würde.

@bengie, deine Anfrage ist toll!

Wie die Finanzierung funktionierte bin ich nicht im Bilde, entweder wurde es gesponsert oder aus einem (Kultur?-)Fond der Stadt Wien oder Staat Österreich finanziert. Es muss ein Grund gegeben haben, GS auf Infoscreen durchziehen zu können. (In Österreich besteht übrigens seit Anfang 2006 in jedem staatlichen Einrichtung Diskriminierungsverbot und WienerLinien gehört zu Stadt Wien. Könnte Zusammenhang geben)
Darum ist auch sinnvoll nachzusehen, wie diese Spots finanziert werden, denn z.B. "Gegen Gewalt"-Spots werden auch sicher nicht von den dafür zuständigen Verein finanziert.

lg deafmax

Das ist ne tolle Idee, aber das wird dann nur in Großstädten wie Köln,München,Hamburg,Berlin usw. wo GL-Kultur steckt gezeigt.
Aber immerhin besser als nichts.

@bengie: Bis jetzt erfahre nichts, wie ist Ergebnis?
Schreib hier mal was. Danke

Aloha deafmax,

danke für den Hinweis, auf diesen Thread aufmerksam zu machen!

Aloha Leutz,

ich war mit deafmax in Frankfurt in einer U-Bahn Haltestelle und habe auch
ein Bildschirm von InfoScreen gesehen. Also ist Technik bei euch schon
lange vorhanden.

Eigentlich müsste nur noch z.B. der Landesverband Hessen(?) mit der
zuständigen Geschäftsführung von InfoScreen (gibt es nur eine Zentrale
in der Bundesrepublik oder in den Ländern?) in Verbindung setzen.
Hinweisen, dass InfoScreen in Österreich ein tolles Projekt mit den
Gebärdensprachfilmen gestartet hat.

Jemand von euch soll einfach selber InfoScreen offiziell kontaktieren, das
kann überhaupt nicht schaden!

Was ihr auch braucht, sind Personen, die für Filme gebärden!!!

In Wien hat InfoScreen 50 Filme für das ganze Jahr gedreht und es bis
jetzt immer wieder verwendet. Das heisst, die Leute von ÖGLB haben
unentgeltlich gearbeitet im Studio von InfoScreen und auch selber für
ÖGS-Dolmetscher finanziert - dafür haben sie von InfoScreen ein
Mittagessen bekommen.

Also Leute worauf wartet ihr nur noch?

@Lukbo:
Es gab schon einen Kontakt mit der infoscreen-Zentrale. Das habe ich Bengie damals auch per PM gemailt, aber er hat mir nicht geantwortet.
Leider hat die deutsche infoscreen-Firma nichts mit der österreichischen zu tun. Das Hauptproblem der ganzen Aktion wäre wie immer die Finanzierung....

Aloha Hariboa,

interessant, in Österreich ist die Umsetzung also leichter möglich als in
Deutschland. Ja, die Geldfrage! Damit hatten wir aber keine große Probleme.

@Lukbo: Die Umsetzung wäre kein Problem, aber die Ausstrahlung kostet eben sehr, sehr viel Geld....

Hier gibt es das Bundessozialamt (im Bundesministerium für Soziales), das ist
so ähnlich wie das Integrationsamt auf regionaler Ebene, wenn ich mich nicht
irre. Das Bundessozialamt hat es finanziell unterstützt.

Ihr müsst also einen gutherzigen Krösus angeln!